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Die bunten Farbschichten des Kodachrome


Patrick Müller

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Super-8-Queen Dagie Brundert hat kürzlich einen neuen Kurzfilm vorgestellt. BIN ICH REICH? BIN ICH REICH? BIN ICH REICH? BIN ICH REICH? BIN ICH REICH? BIN ICH REICH? BIN ICH REICH? BIN ICH REICH? beginnt märchenhaft und stellt neben der fantasievollen Handlung gleich eine neue Art der Kodachrome-Entwicklung vor. Neben Caffenol wird mittels Wasserstoffperoxyd und Zitronensaft der Film umgekehrt und erstrahlt in einem goldenen Farbton, der an die Viragen aus Fritz Langs NIBELUNGEN erinnert. http://vimeo.com/133894359 (Deutsch: https://vimeo.com/133886981) Die verschiedenen Farbschichten von Kodachrome zu aktivieren ist eine spannende Sache für Experimentalfilmer, die selbst entwickeln. Wer es alternativ knallrot möchte, der kann Kodachrome in Caffenol auch zum Negativ entwickeln, wie Dagie in ihrem Film über den Workshop in der Zeche Zollverein demonstriert.

http://vimeo.com/102370384

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
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Mit Prädikaten wie "Queen" wäre ich sehr zurückhaltender. Nennen wir sie doch besser Experimental-Künstlerin.

Und bei dem Begriff "Kunst" liegt die Bewertung im Auge des Betrachters.

 

Sie hat alternative Entwicklungs-Chemie ausprobiert - nicht mehr und nicht weniger

Bearbeitet von Volker Leiste (Änderungen anzeigen)
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Das Prädikat Queen stammt nicht von mir, sondern aus Jürgen Lossaus Schmalfilm, als sie mal vorgestellt wurde. Ich habe es lediglich übernommen, weil es ganz gut passt. Von Kunst war im Artikel auch keine Rede. Dagie polarisiert sicher, aber ihre unbedingte Freude am Filmemachen ist äußerst ansteckend, was man in jedem ihrer Filme spürt.

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Über Ihre Art der Kunst mag man ja streiten, aber sie zeigt deutlich auf, dass Film "nur" Chemie ist, und sich umweltfreundlich entwickeln lässt, also auch für die Zeit nach dem großen Rundumschlag geeignet ist, Informationen wiederzugeben.

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  • 2 Wochen später...

Den Kodachrome Gold würd ich gern mal projeziert sehen - ich habe das schon richtig verstanden, daß der tatsächlich umkehrentwickelt wurde ?

Das Rezept teilt Sie ja im Film mit...aber die Zeiten die hätte ich noch gerne !

 

Ja, umkehrentwickelt!

Das Rezept ist von Ricardo (Atomo)!

Erstentwickler Caffenol C M (zum Zweitentwickeln dieselbe Soße genommen), Bleicher mit der H2O2-Zitronenbleiche (38°, 11 Minuten). Kein Klärbad. Erstentwicklung ziemlich lange .... muss mal später in meinen Notizen blättern, hab die grade nicht hier!

Bis später, Grüße an alle!

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Soo, ich wollte doch die Zeiten raussuchen .... Moment ......

 

Erstentwickler Caffenol C M - 30° 20 min

Zweitbelichten normal

Ricardos Bleiche - 40° 12 min

Kein Klären

Zweitentwickler - dieselbe Suppe noch mal, aber kürzer: 30° ca. 10 min

Fix normal

 

Die ersten Tests wurden fürchterlich dunkel, ich nehme an, weil ich nicht lange genug erstentwickelt hatte.

 

Und: nicht alle Kodachromes sind gleich, am besten funzen noch die, die bis um 2000 rum hätten entwickelt werden sollen .... bei dem Film hatte ich einen 2002er und einen 1996er .... und beide vorsichtshalber um ca. 2 Blenden überbelichtet!

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Darf man auch mal etwas zur dramaturgischen Gestaltung sagen bzw. fragen?

Mir erschließt sich schon, das die Bilder auf den Ton geschnitten sein sollen. Aber von einem Spannungsbogen oder so ist bei mir nichts zu spüren. Eher aneinandergereihte mehr oder weniger Überraschungen oder Wiederholungen. Das könnte man auch kürzer oder beliebig lang machen, ist eben keine Geschichte...

Warum eigentlich nicht?

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So ist das in offener Auseinandersetzung. Zumal bei Kunst. Offenbar (Hoffentlich nicht wirklich) geht das derzeit durch den herrschenden Mainstream alles kaputt.

 

(Mir fällt da die Provokation der Impressionisten in Paris ein, die im Luvre die Alten Meister anonaierten, um einen Diskurs auszulösen. Sowas würde die Beteiligten heute sofort auf eine Schwarze Liste befördern. Niemehr würden die einen Job bekommen, nicht mal als Zeitarbeiter als Putzkraft im Bundestag)

 

Nur noch Einheitsbrei und Dauerlächelsoße durch Hipsterbärte und Ray Ban Sonnenbrillen.

 

Mir gefällt derzeit Dagies Katzenfilm am besten. Da stimmt einfach alles.

Bearbeitet von Silma Sonic (Änderungen anzeigen)
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Ach, so schlimm ist es auch nicht, Mainstream gab es schon immer. Noch nie gab es so viel Möglichkeiten zum Zeigen der Arbeiten und durch das Internet auch Freiheit. Klar ist dadurch auch eine gigantische Masse an Werken entstanden, durch die man erstmal durchsehen muss, hier helfen gute Rezensionen. Wer angesichts der Flut von hervorragenden Arbeiten auf Vimeo & Co. aber weiterhin "Einheitsbrei" konsumiert und das TV anschaltet, der ist heutzutage selbst schuld. Allerdings gelingt es immer weniger Filmemachern, wirklich von ihrer Kunst zu leben. Fast alle haben mindestens einen Zweitjob. Es ist also nicht das Filmemachen an sich, dessen Hürden so niedrig wie noch nie sind, sondern eher das Vermarkten. Ich weiß nicht, in wieweit Vimeo-on-demand da eine Lösung sein kann. Verfügbar ist heute alles. Als ein Hauptproblem unserer Zeit sehe ich eher eine zu schwache Position guter Filmkritik, die auch in weiten Kreisen gelesen wird. Ich erinnere da nur mal an Frieda Grafe, oder gar in den USA Susan Sonntag, die viele deutsche Regisseure wie Syberberg in den USA populär gemacht hat. Es ist eben immer alles im Wandel. Solange aber noch ein paar Leute gute, mutige Filme schauen und nicht die Scheu haben, darüber zu reden und es als gesellschaftlich relevantes Medium zu begreifen, bin ich eigentlich optimistisch.

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
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Ach, so schlimm ist es auch nicht, Mainstream gab es schon immer. Noch nie gab es so viel Möglichkeiten zum Zeigen der Arbeiten und durch das Internet auch Freiheit. Klar ist dadurch auch eine gigantische Masse an Werken entstanden, durch die man erstmal durchsehen muss, hier helfen gute Rezensionen. Wer angesichts der Flut von hervorragenden Arbeiten auf Vimeo & Co. aber weiterhin "Einheitsbrei" konsumiert und das TV anschaltet, der ist heutzutage selbst schuld. Allerdings gelingt es immer weniger Filmemachern, wirklich von ihrer Kunst zu leben.

 

*zustimm*

Kunst gedeiht in Nischen, denke ich. Und zitier mich damit selber aus meinem Katzenfilm ... :-D

 

Es gibt Filmer, die von ihren Filmen leben?? (es gibt hier keinen Staun-Smiley) .... ach, da isser ..... :shock:

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