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Kontrast bei Umkehrentwicklung verbessern


Viennette

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Hallo zusammen,

 

ich hab bei meinem selbst entwickelten 8mm-Filmen (Fomapan R100) manchmal den Effekt, dass der Kontrast nicht ganz so hoch ist und die hellsten Stellen des Films nicht ganz klar sind. Ansonsten passt hinsichtlich Kontrastabstufung, Schärfe und allgemein der Gleichmäßigkeit der Entwicklung alles. Grob gesagt ist mir der Film etwas zu weich entwickelt und könnte an den hellsten Stellen etwas heller sein. Bei Andec abgegebene Adox CHS II Super-8 Filme (gut, ist jetzt auch ein andere Film) hatten einen härteren Kontrast und waren in der Projekton heller. Jetzt hab ich mal etwas im Internet nach Rezepten für den Erstentwickler gesucht und bin dabei auf verschiedene Zusammensetzungen gestoßen, wobei immer erwähnt wird, dass etwas Kaliumrhodanid und Kaliumjodid zugesetzt wird, da dies für einen besseren Kontrast sorgen würde. Allerdings darf man dann den Entwickler nicht mehr als Zweitentwickler verwenden. Jetzt meine Fragen:

 

1) Was würde passieren, wenn ich den kaliumrhodanidhaltigen Erstentwickler dennoch als Zweitentwickler benutzen würde?

2) Wie deutlich ist die Kontrastverbesserung durch Zusatz von Kaliumrhodanid (rein subjektiv)?

 

Entwickelt wird Fomapan R100 im HT-Rohr in Fomadon LQR 1+9 (anstatt der Herstellerangabe von 1+10) bei 12min /20°C. Diese Lösung wird sowohl als Erst- als auch als Zweitentwickler verwendet und danach nicht für einen weiteren Film gebraucht. Würde ich den Erstentwickler mit Kaliumrhodanid versetzen, müsste ich für den Zweitentwickler eine neue Lösung ansetzen und hätte den doppelten Verbrauch. Da ich meist nur 1-2 Filme innerhalb weniger Tage hintereinander entwickel und dazwischen im ungünstigsten Fall schonmal Pausen von ein paar Monaten entstehen könnten, lohnt sich ein Aufheben der angesetzten Lösungen vermutlich nicht, da sie dann verdorben wäre.

 

Bin mal gespannt auf eure Meinungen dazu.

 

Grüße, Felix

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Hallo Felix,

 

zu Deiner Frage bezüglich Enwickler kann ich Dir keinen Rat geben, da gibt es andere Spezialisten hier im Forum. Aber Du könntest ja mal einen Versuch starten mit Farmerschem Abschwächer als Nachbearbeitung zum fertig entwickelten Film. Im Positiv-Prozess wirkt der Farmersche Abschwächer zunächst auf die Lichter, Helles wird heller, dunkle Bildstellen werden eher nicht angegriffen. Man muss aber bei dieser chemischen Nachberarbeitung sehr vorsichtig vorgehen, denn das was aufgehellt ist, kann man nicht mehr rückgängig machen. Deshalb eher mehrere kurze Versuche mit einem Teststreifen, nicht gleich mit dem ganzen Film, um zu sehen wie das wirkt. Und auch aufpassen, die Gebrauchslösung hält nicht lange, daher immer wieder neu ansetzen.

Bei diesem Link wird der Anschwächer im Positivprozess bei einer Vergrößerung angewendet:

http://www.silberbild.info/positiv/farmerscher-abschwaecher/

 

Vieleicht kannst Du das beschriebene Verfahren mal ausprobieren?

 

Ulrich

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Rhodanid löst unentwickeltes Silbernitrat besonders da, wo schon viel entwickelt ist. So werden die Lichter bei der Erstentwicklung blank geputzt. Setzt du es bei der Zweitentwicklung ein, dürfte es an den Schatten knabbern und dein Kontrast reduziert sich.

 

Du kannst als Zweitentwickler einen langlebigen Papierentwickler benutzen. N113 (heute Adotol Konstant-nicht mit anderen Adotol-Entwicklern verwechseln) ist in hochvollen Glasflaschen jahrelang haltbar.

 

Ich hatte bei meinem ersten selbstentwickelten Foma vor ein paar Tagen guten Erfolg mit Friedemanns Rezept: http://www.filmvorfu...ge__hl__dokumol

Als Zweitentwickler habe ich allerdings vor 2Jahren für Papierentwicklung angesetzten N113 benutzt, weil er noch da war und ich Dokumol sparen wollte.

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
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Der Zweitentwickler ist in der Tat wirklich ziemlich egal. Jeder billige Papierentwickelr tut es und am KOntrast ändert sich nach dem Bleichen dann auch nichts mehr. Ich verwende vor allem deshalb einen separaten Zweitentwickler, weil ich mir den Erstentwickler nicht verwässern will. 30m Film verschleppen doch eine Menge Wässerungswasser.

 

Ich finde den Kaliumrhodanidtrick zwar sichtbar, den eines gänzlich anderen, härter arbeitenden Erstentwicklers aber wesentlich deutlicher. Dokumol ist vermutlich nicht der feinkörnigste, aber er macht bei korrekter Agitation super Kantenschärfe und ist so richtig schön knackig.

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Hallo,

 

danke für die vielen Antworten innerhalb der kurzen Zeit. Ich werde jetzt mal die Entwicklung mit Dokumol versuchen, allerdings ohne zusätzliches Thiocyanat. Ich hab mir mal ein paar Bilder auf "flickr" angesehen, der scheint so auch schon ziemlich steil zu arbeiten, wahrscheinlich deutlich härter als LQR. Ich bin voraussichtlich Anfang/Mitte Oktober ein paar Tage im Urlaub, da werde ich dann mal eine Spule Fomapan R100 Doppel-8 und einen Adox CHS II Rollfilm belichten und mit beiden Filmen die Umkehrentwicklung mit Dokumol ausprobieren. Bin schon gespannt.

 

Der Farmer'sche Abschwächer ist auch eine Idee. Den werde ich aber vermutlich erst mal bei Papierabzügen ausprobieren, weil man da ja gleich sehen kann, was passiert. Zumindest war in dem Link die Möglichkeit beschrieben, mit Wattestäbchen das Fotopapier zu bestreichen.

 

Noch eine Frage: Wie lange hält sich sowohl die angebrochene Dokumol-Stammlösung, als auch eine mit demin. Wasser angesetzte Arbeitslösung (1+7), wenn ich dichte Jobo-Flaschen verwende und Glasmurmeln einfülle? Das ist ja mitunter bei den Entwicklern ziemlich unterschiedlich, so soll Rodinal ewig halten. Angebrochene Fomadon LQR-Flaschen, die mit Protectan versehen waren, haben bei mir meistens nur 1-2 Monate nach Anbruch überlebt, bis eine Braunfärbung eingetreten ist.

 

Viele Grüße,

Felix

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Länger als 3-4 Monate verwende ich Arbeitslösungen nicht mehr, dazu ist Entwickler zu billig und Film zu teuer. Je verbrauchter Entwickler schon ist, desto kürzer hält er. Im Zweifel lieber neu ansetzen. Für 8l Arbeitslösung (1l Konzentrat) zahlt man schließlich nur ca. 13€.

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Hallo,hab noch eine weitere Frage, die zwar nicht ganz ins Thema hier passt, wollte jetzt aber kein neues Thema eröffnen: Welche Halterungen für das HT-Rohr verwendet Ihr so? Im Anhang ist mal ein Foto von meiner Konstruktion. Eigentlich war sie nur als Provisorium gedacht, bis was besseres gebaut ist, aber "nichts hält länger als ein Provisorium".Die Halterung von mir war halt schnell in 15 Minuten zusammengebaut und der Kostenaufwand lag bei ca. 5-10€. Nachteilig ist, dass es etwas "klapprig" ist und man vom ewigen Drehen des Rohres nach ca. 90 Minuten langsam nen Krampf in der Hand bekommt. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, dasRohr irgendwie über einen Elektromotor anzutreiben, das würde die Sache deutlich angenehmer gestalten. Hat sowas schon jemand gemacht?

 

edit: Jetzt sollte das Bild hochgeladen sein.

post-83629-0-25029400-1442504474_thumb.png

Bearbeitet von Viennette (Änderungen anzeigen)
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  • 1 Monat später...

Hallo zusammen,

 

der aktuelle Stand sieht so aus: Ich hab vor ca. 1,5 Wochen eine Spule Fomapan R100 belichtet (mit Eumig C3m), die ich heute entwickelt hatte. Momentan hängt sie noch zum Trocknen auf dem HT-Rohr. Soweit ich es bis hier beurteilen kann, müsste die Entwicklung ordnungsgemäß funktioniert haben, da die unbelichteten Filmstellen komplett schwarz und die komplett belichteten Enden des Streifens zum Einspulen des Films komplett klar sind.

Mehr kann ich aber erst sagen, wenn der Film getrocknet, gesplittet und angesehen ist, was plamäßig spätestens zum nächsten Wochenende passieren soll.

 

Erstentwickelt wurde mit Dokumol 1+7 bei 19°C bis 20°C (Kellertemperatur) für 8 Minuten. Die Zweitentwicklung erfolgte auch mit Dokumol 1+7 für 5 Minuten. Der Rest des Prozesses wurde nicht verändert.

Bin mal gespannt.

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Hallo,

 

ich hab den Film heute gesplittet, zusammengeklebt und angesehen (mit dem Eumig Mark 605D). Ich muss schlichtweg sagen: ich bin begeistert! Der Film ist wirklich gut geworden. Mir zwar während des Filmens nicht durchgängig sonniges, wolkenloses Wetter vergönnt, aber selbst die bei bedecktem Himmel aufgenommenem Szenen haben einen guten Kontrast. Die bei klarem Himmel gefilmten Stücke warten mit einem Kontrast auf, den ich bis jetzt in der Selbstentwicklung noch nie erreicht hatte. Er erinnert etwas an den Adox CHS II Super 8. Auch das Bleichen hat trotz fortgeschrittenem Alter der verwendeten Lösung einwandfrei funktioniert. Ich hatte zum Test ein Endstück, das beim Aufspulen komplett belichtet wurde, dran gelassen, hier ist kein Unterschied zur Helligkeit des Projektionsbildes ohne Film zu erkennen - glasklar!

So macht es Spaß, und nochmals Danke für die wirklich hilfreichen Tips!

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  • 10 Monate später...

Bin erfreut, daß Friedemann die Vorzüge der Spirale schätzen lernt.

 

Viennette, du kannst dir die ganze Feinchemikaliengeschichte sparen, wenn du in Spirale entwickelst. Anstatt Tageslichttank rate ich wie seit Jahren zu etwas größeren Behältern, in denen du die Spirale gescheit bewegen kannst. So hast du genügend Agitation und damit gleichzeitig gleichmäßiges Resultat und um etwa ein Viertel kürzere Zeiten. Auch die Wässerung wird besser. Voraussetzung ist halt, sich ein paar Minuten im Dunkeln aufzuhalten.

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Die erste Dunkelkammer unseres Labors hatte 6 (sechs) Quadratmeter. Ich stellte jeweils die ersten vier Bäder auf und begann umzuschütten, wenn der Film im Klärbad lag. Nur so konnte ich Platz schaffen. Es ging, war aber doof. Einen Vorteil hatte die Schütterei, die Bäder kamen in luftdichte weiße Glasflaschen zurück, die ich gegens Licht halten konnte. Ich bekam mit der Zeit ein Auge dafür, ob ein Bad noch brauchbar wäre. An eine der Flaschen erinnere ich mich gut, sie war niedriger als die übrigen 5litrigen. Sie faßte 10 Liter. War das ein Gewichtheben! Bei einfacher Entwicklung ging es nur noch ums Wasserwechseln.

 

Ich machte mir da auch Gedanken über die Ausnutzung der Raumhöhe. So viel ich weiß, ist noch kein Hochsystem bekannt. Wäre womöglich was Cooles.

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Wenn es wirklich um die erste Sekunde geht, um das gleichmässig-überall benetzen der Emulsion mit Chemie, dann bräuchte man doch in einem Tageslichttank nur eine Art Lift mit dem man die Spirale in die Chemie und aus der Chemie heben kann. Dann könnte man das platzsparende Konzept eines lichtdichten Deckels nebst Schlauch und geschleustem Einfüllstutzen beibehalten.

Ich persönlich habe keinerlei Probleme (mehr) mit der Zeit, die das Ein- und Auslassen der Chemie benötigt. In keinem Prozess, auch nicht in meinem sehr zeitkritischen VNF-Prozess mit nur 3 Minuten Erstentwicklung.

 

Trotzdem würde ich einem neuen Tank Ein- und Auslässe mit mehr Durchmesser gönnen.

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