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Rivas-Stumpfklebegerät


Film-Mechaniker

Empfohlene Beiträge

Hallo, Kabinenpersonal

 

Carlos Rivas hat 1950 ein Gerät erfunden, das sich gut macht neben dem von Leo Catozzo.

 

DSC00026_291_thumb.png

 

Hier einer meiner „Rivas“, das Modell mit schrägem Schnitt für Magnetfilm. Es gibt selbstverständlich auch geraden Schnitt fürs Bild und das in 35 und in 16.

 

Die Vorzüge beim Arbeiten mit einem solchen Gerät sind

Tempo

Sauberkeit

Wartungsarmut.

 

Wenn man die Übung hat, ist man sauschnell, kann ich euch sagen. Die beiden zu verbindenden Enden auf die mittleren Paßstifte setzen, die äußeren gefederten Stifte durch leichten Druck auf die Seitenknöpfe nach innen schieben, das Material aufsetzen und loslassen. Nun kann geschnitten werden, was um so besser geht, da die Filmenden gespannt sind. Die Klinge ist sehr scharf und kann auch gut nachgeschliffen werden, so daß sie auch Polyestermaterial glatt durchschneidet.

 

Auf dem Rollenhalter links hat man das perforierte Klebeband. Man zieht etwas von der Rolle ab, legt es rechts über die Paßstifte, bedeckt den Stoß, legt den (hier) rautenförmigen Klotz darüber und reißt das Klebeband an dessen scharfer Kante ab. Beim geraden Modell für Bild verwendet man farblos durchsichtiges Klebeband, hier ist es das bei der Tonmontage praktische weiß-opake.

 

Sauber ist die Arbeit, weil man die Filmkanten nicht verletzt. Sofern man nichts auf die Paßstifte stürzen läßt, justieren diese sehr genau in die Flucht. Dann gibt es auch keine ausgestanzten Butzen, wie sie sich beim „Catozzo“ unter dem Gerät ansammeln. Sicher, man muß das Klebeband relativ genau auflegen, was aber mit der Übung kommt.

 

Wartung braucht der Rivas wenig, weil er klug gebaut ist. Die Klingen bestehen nicht aus hartem Metall, sie nutzen sich etwa wie die einer gewöhnlichen Haushaltschere ab. Mit zwei Schrauben befestigt, kann man sie gut abnehmen und wieder montieren. Dafür kostet das Klebeband mehr als das unperforierte für den Catozzo, logisch.

 

Ich dachte, das in Europa zu Unrecht kaum bekannte Gerät ein Mal zeigen, kann nicht schaden. Es ist erhältlich bei Christy und bei anderen Händlern. Preis: $ 430.

 

http://store.christys.net/shop/index.php?cPath=34_55

 

Hier noch etwas:

 

There seems to be a recurring confusion about the use of Revis type film splicers. I have many requests each semester to repair splicers that aren't broken, or to sharpen blades that don't need sharpening. Because splicers look so simple, most people are surprised to learn that there's actually a trick to using one properly. Here's how: Don't pound it. For some reason, no matter who is teaching film production, the students seem to think the way to cut is by slapping or pounding the cutting arm down onto the film super-quick. Not so. In fact, you stand a very good chance of damaging your film and the splicer when you do this. Cutting should be done with a slow and gentle movement. A splicer works like scissors. The top steel blade must meet the bottom steel blade in a shearing motion--exactly the way scissors do. How well a splicer works is more a function of how well the blades are aligned rather than how sharp they are. When you pound your cutting arm, you're beating the arm and upper blade out of adjustment, which makes your splicer less effective with every cut. Gently press the cutting arm down, applying a slightly diagonal pressure, so that the two steel blades cut your film just like a pair of scissors. Practice this with some slug or other throwaway film until you can make consistently clean cuts. Razor blades are bad. If you're using a basic splicing block, like those found on the rewind tables, then razor blades are OK, but NEVER use them on a Revis splicer. The brass piece next to the bottom blade is a pressure plate, which is designed to move when pressed. If you cut your film with a razor blade, you grind little bits of that brass plate. You can see evidence of this on some of our splicers, where the brass has been chewed up over time. The little shards of brass have to go somewhere when you cut them loose. Guess where they go… some of them go into the space between the pressure plate and the bottom blade, gumming up the works and rendering your splicer useless. The rest of them go onto your film, where they adhere and scratch, scratch, scratch. Is that really what you want for your film that you've spent so much time and money working on?

 

If you are having difficulty cutting splicing tape, use the razor arm. If that razor blade is not sharp, return the splicer to checkout so we can replace the razor blade.

Derek Young

 

Auf Deutsch, zusammengefaßt:

Man soll das Messer nicht herunterschmettern, sondern die Klinge wie beim Schneiden mit einer Schere benutzen.

Die links liegende Messingleiste gibt federnd nach, der Schnitt geschieht an der rechts sitzenden Stahlleiste.

Revis statt Rivas. Ich weiß nicht, wie das kommt, vielleicht vom Hören-Sagen, im Englischen klingt das spanische Rivas etwa wie Reevize.

 

Das Bild habe ich übrigens mit einem Sony-Ericsson-Fernsprechapparat für drahtlosen Verkehr gemacht, in den eine 2-Millionen-Bildpunkte-Kamera mit selbsttätiger Scharfeinstellung eingebaut ist.

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Interessant.

Erinnert mich an ein Gerät, das 1992 auf der Photokina von einem Deutsch-Kanadier als Handmuster am Stand von KEM vorgestellt wurde (ja, damals gab es auf der Photokina noch Photo- und Kinotechnik). Diese Klebepresse arbeitete ebenfalls mit diesem vorperforierten Klebeband, automatisierte den Vorgang aber weitgehend. Leider machte sie aber den gleichen Fehler wie die CIR: die Schnittkante des Klebebandes ging nicht durch den Bildstrich, sondern mitten durchs Bild. Der Erfinder wollte allerdings die Presse weiter entwickeln, so dass dieses Problem vermieden wurde.

Ich wollte damals eigentlich eigentlich eine bestellen, weil sie sehr sauber arbeitete. Kannte ich bis dahin doch nur Stumpfklebestellen, die mit versauten CIR-Klebepressen M2 ausgeführt worden waren (heute benutze ich eine gepflegte M3 Special und bin zufrieden).

 

1994 wusste dann am KEM-Stand niemand mehr etwas von dieser Aktion. Ich habe nie wieder etwas von der Klebepresse und ihrem Erfinder gehört oder gesehen.

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