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cinerama

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Beiträge erstellt von cinerama

  1. @cinerama

    Wieviel Prozent der Kinogänger wissen denn was mit analogem Material möglich ist?

    Wieviele verstehen was von Kopierwerskunde und Fotochemie?

    Sie sehen das Endprodukt und das ist nunmal im Vergleich zur digitalen Projektion (ich betone "leider") unbefriedigend, wenn es auch möglich wäre.

    Wieviele Kinogänger bekommen eine Premierenkopie zu Gesicht?

    (...) Heutzutage hängt doch fast in jeder Studenten-WG so´n Teil an der Decke.

    Und das subjektive Qualitätsempfinden gegenüber einer unscharfen, zittrigen 35 mm Kopie ist nunmal leider so wie es ist.(...)

    Die Festellungen treffen ja auch durchaus zu. Die Anaylsen (wenn auch widerstreitend) der meisten anderen User-Beiträge ebenso.

    Aber ich persönlich werde nicht ohne weiteres auf diesen "Zug aufspringen", der einem derzeit als Allheilmittel angepriesen wird. Man hat halt (nach meinen Begrifflichkeiten) Besseres gesehen, und somit hält sich die Begeisteurng über 2k in Grenzen. (Diese Auflösung beim Beamer ist oftmals summa summarum besser als eine schlechte 35mm-Massenkopie, aber nur ein Zwischenschritt für revolutionäre Verbesserungen).

    2 k in der Aufnahme aber bleibt für einen Mainstream-Film ein Skandal. DIE RACHE DER SITH sieht nachweislich photographisch minderwertig aus, da kann mir @preston sturges noch so viel Anekdoten von seiner 4-k-Projektion aus Cannes berichten - denn wer in der hinteren Saalhälfte sitzt und mit dem Drama der Prinzessin mitgeht, für den hat 2 k bereits die Wirkung von Todd-AO 70mm... (kein Witz!) :wink:

  2.  

    wir haben natürlich volles verständnis, dass, da Du ja wirklich in Deinem beitrag jede aussage in diesem thread kommentieren musstest, Dir bei der momentanen fülle der beiträge nicht die nötige zeit bleibt, um jeden deiner kommentare ausführlich zu recherchieren.

     

    wenn Du Dir die freundlicherweise gleich mit Bestellnummer angegebene DVD von "Jesus Christ Superstar" genau ansiehst, wirst Du feststellen, dass besonders beim (in diesem film heftigen) einsatz der telezooms, die (wenigen) reflexe meist rund, achteckig und nur hin und wieder elipsoid sind. Mag allerdings sein, dass dies auf einem TV nicht so gut zu erkennen ist. Ich empfehle da eine Sichtung im Kino auf einer möglichst großen leinwand.

     

    Warum das so ist?? I don't care ... frage einfach einige Kameraleute, die mit anmorphotischen aufnahmen erfahrung haben ... von @magentacine ebenfalls bestätigt ... die werden Dir alle bestätigen, dass sogenannte "rear" anamorphten (meist zooms) diese reflexe weniger oder gar nicht haben.

    Danke zwar für die Ironie Deiner Schulstunde, aber man kann nicht jeden Einzelfall, den Du stets und gerne "anekdotisch" in diesem Forum einwirfst, für den laufenden Thread "recherchieren" und ernst nehmen.

    Für die von mit bzgl RACHE DER SITH aufgeworfende Frage oder Annahme, das nicht-anamorphotisch gedreht wurde, sagt mir Dein drei Jahrzehnte alter JESUS CHRIST SUPERSTAR nur wenig! Ausserdem hat sich Todd-AO-35 nicht durchgesetzt, kein Bezug also zum HD-Dreh von RACHE DER SITH. Die Zahl der Filme, die anamorphotisch gedreht sind und keine Ellipsen aufweisen, sondern runde/acht-eckeckige Lichtreflexe, ist (trotz einiger sehr berühmter Titel!) verschwindend gering.

    Dennoch Dank für Deinen nochmaligen Hinweis bzgl. JESUS CHRIST (den ich selbstverstdändlich von grössten Leinwänden her erinnere und deswegen nicht erst nach Karlsruhe fahren muss).

    Allerdings ist JESUS CHRIST SUPERSTAR mit verschiedensten Optiken gedreht worden (notabene: auch wenn im Abspann von Filmen oft "Panavision" oder "Todd-AO-35" steht, kommen oft genug weitere Optiken ganz anderer Hersteller zum Einsatz). Man denke bei JESUS CHRIST an die Einsztellungen mit High-Speed (4-6-fache Geschwindigkeit, wofür Deine "Todd-AO-35-Optiken völlig ungeignet waren, da nicht lichtstark genug).

     

    Jedenfalls finde ich mehrheitlich ellipsoide Reflexe in JESUS CHRIST:

     

     

    J.C.S.__Ellipsen.jpg

     

    Ich kann deswegen auch nicht Kameramänner herbeizitieren, da in Deutschland kein Mensch mit Todd-AO-35 drehte, ich wünsche Dir aber Glück bei solchen (schwierigen) Recherchen.

    Das Thema und Deine Anregung finde ich toll, aber forsche doch bitte mal aus (Du schwärmst ja so für Lucas-Weltraum-Abenteuer), wie der jüngste Film nun (Thema dieses Threads) produziert wurde (anamorphotsich/ nicht- anamorphotisch?).

    Der Tag ist ja noch lang...

     

    Dankeschön! :lol:

  3. Unsere Kopie kommt von Delux und das ist meines Wissens eine italienische Firma.

    Dann weisst du nicht viel.Deluxe Kopierwerke gibt es auch in London.

     

    Wir haben wirklich alles versucht, aber der Schrott ist weder scharf noch ausreichend ruhig auf die Leinwand zu bringen.

    Also auf meinen Maschinen steht der wie ne eins.

    Also: DeLuxe gibt es auch in Barcelona und Roma.

    Wenn @Lord Vader von seiner Kopie spricht, sie stünde wie eine "Eins", so so wäre ich dankbar für eine Info, welche Kopie Du einsetzt?

    Ich habe mir gestern im Stuttgarter Gloria 1 STAR WARS EPISODE 3 in DLP-Technik angeschaut. Allen Unkenrufen zum Trotz muss ich feststellen, dass ich in diesem Kino noch nie ein besser ausgeleuchtetes Bild gesehen habe.

    Eine gute Ausleuchtung ist nicht dadurch erklärbar, daß anstelle von 35mm mit DLP projiziert wurde. Im Gegenteil: alle DLP-Projektionen, die ich bis dato gesehen habe, endeten bei 14,50 Meter Bildbreite, was vor einigen Jahren auch noch das Limit darstellte, als schon 1999 das Geschrei mit Digital Cinema anbrach, als Lucas sein "Phantom Menace - Epsiode 1" vermarkten wollte. (Allerdings bekräftigt jetzt @denista zweifelsfrei eine perfekte Dijektion von nunmehr über 20 Metern. Diesbezüglich also Gleichstand der Systeme, wenn auch 30 Meter-Projektionen dem 70mm-Film vorbehalten bleiben sollten.)

    Von SW3-Kopien aus dem Geier-Werk hab ich bis jetzt noch nichts gehört.

    Doch, es gibt sie, dieGEYER-Kopien. (Aber auch hier ist der Endetitel von schwammigen Ränden ins Unscharfe "gezeichnet").

    Vermutung:die Kiste wurde für das schauderhafte Event im Berlinale-Palast ausgebaut

    Die Kiste ist bei der Pressevorführung abgestürzt

    jetzt verläßt man sich wohl doch lieber auf die altbewährte Technik.

    :lol:

    Dank für die Info. Da lacht eines jeden Filmfachmannes Seele!:lol:

    heute habe ich die DLP-Projektion im Gloria 1 gesehen (1 Euro Aufschlag!!!!!!!!!!!!!!!): die Bildqualität war ok, manchmal fand ich die Farben etwas unnatürlich. Nach dem Film haben mir die Augen weh getan - vielleicht war das Bild zu hell oder so.

    Das sehe ich ähnlich. Auch mir tat es in den Augen weh: entweder wegen des Fehlens filmtypischer Dunkelsektoren und/oder eine üblen Kontrastes (so bei "Final Fantasy" oder besonders bei "Dinosaurs" durchlitten).

    Nebenher noch zu bemerken, dass nicht-anamorphotisch aufgenommen wurde, also von Anfang an nur mit der Auflösung 1920 x 817 operiert wurde. Indiz: Viele Lichtreflexe sind kreisrund.

    ebenfalls nebenher bemerkt: das muss nicht unbedingt auf sphärische objektive hinweisen: anamorphotische objektive moderner bauart (anamorph. element hinter dem grundobjektiv, nicht wie in der kinoprojektion davor) weisen diese für cylindrische linsen typischen reflexe nicht unbedingt immer auf. bereits die über 30 jahre alten und nur selten verwandten "TODD AO 35" objektive zeigen kaum dieses von dir genannte indiz. konnte mich gerade erst gestern davon anhand JESUS CHRIST SUPERSTAR überzeugen (letztens auch bei LOGANS RUN und JUNIOR BONNER notiert). trotz vieler gegenlicht- und teleaufnahmen in JCS mit unscharfen hintergründen und reflexen, zumeist auch noch mit telezoom aufgenommen, fast keine dieser (netten) elipsenreflexe, alles kreisrund (und optisch etwas langweiliger).

    Auf welche modernen Objektive beziehst Du Dich? Frage: warum sollte die Vertauschung der Anordnung Grundobjektiv / Anamorphot die Scope-typischen Reflexe zu kreisrunden umwandeln? (Reflexe, die sich an der Frontlinse eine Optik zerstreuen, werden nach meiner Erfahrung beim Durchtritt durch eine Zylinderlinse zwangsläufig in die Horizontale gezogen. Kläre uns bitte auf!)

    Zu "Jesus Christ Superstar", >filmed in Todd-AO-35< (also in Scope): es bleibt mir unerklärlich, daß Du hierin die ellipsoiden Reflexe übersehen haben möchtest: ich hatte auch von diesem Titel eine 70mm-Kopie: diese hatte besagte Scope-typische, ellipsoide Reflexe zuhauf. Diese sind sogar noch auf der DVD (Universal, No. 20524) unübersehbar.

    Auf unserer FP30-E auch ein eher unruhiger Bildstand. Vor allem beim Abstand sehr deutlich zu sehen. Die Titel schwanken nur noch!

     

    nun, das kann auch an der Fehlenden Nachjustierung des Schrittschaltmotors liegen.

    Bei diesem Film nicht. Allerdings hast Du ein weiteres Problem der Digitalisierung (bereits als "Zugabe" zur völlig ausreichenden analogen Kinotechnik!) klar angesprochen: unzuverlässige Bildstandsstabilität - und solche Zustände hat es bei ordentlich fabrizierten und geölten Malteserkreuzgetriebe über Jahrzehnte hineweg nicht gegeben, bis Philips in Eindhoven vorübergehend seine Malteserkreuzproduktion einstelllte und Kinoton aus Verlegenheit die E-Lösung (seiner Studio-Projektoren) der Kinobranche schmackhaft machen konnte - und hiermit noch einen Academy Award gewann...

    ...

    heute habe ich die DLP-Projektion im Gloria 1 gesehen (1 Euro Aufschlag!!!!!!!!!!!!!!!): die Bildqualität war ok, manchmal fand ich die Farben etwas unnatürlich. Nach dem Film haben mir die Augen weh getan - vielleicht war das Bild zu hell oder so....

     

    Unglaublich! Da bekommt man in Deutschland endlich mal ein richtig helles Bild zu sehen und schon schmerzen die Augen? Vermutlich sind die Augen der deutschen Kinogänge schon so sehr an dunkle, nicht richtig ausgeleuchtete Bilder gewöhnt, dass sie es gar nicht mehr anders haben wollen. Das würde natürlich auch erklären, warum die Mehrzahl der deutschen 35mm-Kopien in den letzten Monaten so wahnsinnig schlecht sind. Man möchte dem deutschen Auge nicht noch mehr Schmerzen bereiten - also eine Service-Leistung der Kpieranstalten bzw. Filmverleiher :D

    Die Kopien wurden allenfalls noch in der 80er Jahren regelmäßig auf Sonderanforderungen einiger weniger Roadshow-Theater der dortigen Leuchtdichte angepaßt. Weiters: Deine Annahme, die der Standardisierung unterliegenden Massenkopien (auch wenn die Standards oft genug nicht eingehalten werden) würden noch heute auf Anforderung einiger am Strom geizenden Kinobetreiber extra dunkel kopiert werden, entbehrt jeder Grundlage. Anderseits kann sehr wohl auch eine dichte Kopie (nach meinem Geschamack) einen Qualitätszuwachs bedeuten!

    ich lese hier seit geraumer zeit mit grossem interesse mit, da wir in der heimkinoszene als anbieter tätig sind und hier natürlich sehr genau über die hdtv entwicklung und auch digitales kino informiert sind.

     

    die hier geführte diskussion ist leider nur bedingt richtig in den fakten. kernproblem der derzeitigen kinotechnik und auch filmfirmenstrategie ist doch ganz klar die in den meisten fällen sehr schlechte kopienqualität. da könnt ihr doch noch so sehr die linse putzen, die lampen rechtzeitig austauschen und auch den ton perfekt einmessen - wenn so eine schlechte qualität geliefert wird, ist doch euer "latein am ende". jedenfalls kann man als "unbeteiligter" durch lesen der hier geschriebenen

    Ich lese auch seit Jahren in Eurem Forum, www.beisammen.de mit und muss leider feststellen, daß dort viele User zwar beachtliche Kenntnisse in der äuserst problematischen Kalibrierung Ihrer PC-Graphikkarten analog zu einer endlich artefaktfreien Beamer-Wiedergabe haben, laufend aber über Kino schimpfen und nur selten einen Einblick in die Filmtechnik haben.

    Leider übersiehst auch Du, daß einseitige Schuldzuweisungen nur an die Kopierwerke nicht durchgreifen, da im selben oder noch höheren Masse in den Filmtheater Standards und ordentliche Vorfürweisen umgangen werden. Insbesondere hat die seit Aufkommen der Kinocenter Mitte der 70er Jahre sich einbürgernde Massenabfertigung mehrerer Säle durch die Projektionisten die Bildqualität um ein weiteres herabgesetzt. Hinzu kommt, dass einige jüngere Projektionisten vor dem PC aufgewachsen sind (ich [zum Glück oder zum Unglück?] noch vor übergrossen Kinoleinwänden mit 70mm-Projektion), sodaß heutzuge Defokussierungen von Projektionisten oftmals gar nicht mehr wahrgenommen werden, geschweige denn, eine Notwendigkeit erkannt wird, die Schärfe nicht nur "vor"-, sondern auch "nach"-zukontrollieren.

    ....

    noch einmal - wir führen viele gespräche mit kinogängern und kunden, sie sind meistens leider vom trend her sehr negativ, wenn wir über kinoqualität sprechen. star wars ist ja anscheinend wieder ein neuer höhepunkt - ich habe ihn noch nicht gesehen, mir reichen im moment die kommentare von euch :wink: aber auch die aus den entsprechenden foren....

     

    Ja, diese Erfahrung mache ich schon seit Jahren. Doch - so scheint's - nimmt das die Mehrheit der Kinobesucher überhaupt nicht wahr. Wie auch. Das zahlende Publikum kennt es ja kaum anders. Dass im Kino mit Film nach wie vor eine Wahnsinnsqualität machbar ist, sieht man immer wieder in den großen Londoner Kinos. Es geht also. Warum dann nicht auch hierzulande? Kinobetreiber sollten sich nicht mehr mit minderwertigen Kopien zufrieden geben und sich massiv bei den Verleihern beschweren. Ich weiß: das ist reine Illusion. Schließlich geht es darum, die Masse (sprich: Otto Normalverbraucher) zufriedenzustellen. Und das kann man auf ganz einfache und billige Weise: man gibt ihm einen Eimer voll leckeres Popcorn :wink:

    Die Qualität im Londoner EMPIRE sowie ODEON (ich war vorvorletzte Woche dort) ist indertat besser. Allerdings ist man auch dort davon abgkommen, eine noch exzellentere 70mm-Blowup-Kopie einzusetzen: also auch hier sind Rückschritte und Rationalisierungen konstatierbar.

    "Troja" sieht aud

    f DVD genauso schlecht und matschig aus wie seinerzeit im Kino. Das liegt einfach daran, dass man mit massig Weichzeichner versucht hat die schlecht gemachten Computeranimationen zu kaschieren. (...) Aber im Heimkinobereich wird sich das ganz massiv auf die Kosten für HD-DVDs oder Blu-Rays oder was da auch immer kommt, niederschlagen.

    "Troja" sah auch auf DVD miserabel aus: übrigens durchgängig ALLE vom Digital Intermediate

    nterpositiv) produzierten Master! Was uns das wohl sagt?
    Die Mentalität der Kinobranche erinnert mich immer wieder an das "Stockholm-Syndrom" (psychologisch "unlogische" Identifikation von Geiseln mit ihren Geiselnehmern). (...)

    Schlechte Kopien und/oder Vorführungen führen dazu, daß der Besucher instinktiv weiter nach hinten in den Saal "flieht", und damit ist das 18-Meter-MP-Bild wieder auf heimisches Monitorformat geschrumpft. (...)

    Vier Fünftel der neuen Filme, die ich sehe, sind kopierwerksfrischer Abfall. Gäbe es eine Norm, die sich auch nur an den Minimalstandards sagen wir: der sozialistischen Filmwirtschaft der 60er Jahre orientierte, kaum eine der heutigen Massenkopien käme durch. (...) Glaubt wirklich jemand, daß zwischen heutigem Erstaufführungskino und "Erlebniskino" à la IMAX, Cinerama usw. überhaupt noch eine geistige Verbindung gezogen wird? Ich wundere mich daher gar nicht, daß so oft gefragt wird, "was für DVDs im Kino eigentlich verwendet werden".

    Dem ist ganz nüchtern zuzustimmen: der HDF-Vorstand sollte sich dies einmal ins Stammbuch schreiben!

    Eine Technologie kann dann eingeführt werden, wenn sie den Vorgängern BILDTECHNISCH weit überlegen ist. Und das ist nicht der Fall. Warum ein digitales Filmbild aus dem Jahr 2005 einführen, wenn 70mm Projektion aus den 60er Jahren weit überlegen ist? Ganz zu schweigen von der Filmpiraterie. Durch das DLP Kino liegen die Daten dann in digitaler Form vor, es wäre nur eine Frage der Zeit bis die Piraten eine Möglichkeit finden.

     

    Es wäre im Sinne des Kinos sicher besser, die analoge Bildtechnik zu perfektionieren, die Qualität der Kopien wieder zu steigern und auch über eine Wiedereinführung von 70 mm nachzudenken.

     

    Was wäre daran denn so falsch wieder auf 70 mm zu gehen?

     

    Das Bild wäre mit 70mm weit besser als mit 35mm, von Digitalprojektion ganz zu schweigen.

    Der Beruf des Filmvorführers würde wieder richtig belebt werden.

    Und die Raubkopiererproblematik wäre auch nicht in dem Ausmaß gegeben.

    Auch das ist goldrichtig. Entweder der HDF (und die MPA sowie die NATO in USA) schreiben all das sich hinter die Ohren, oder diese werden ihnen von selbst abfallen.

    Spätestens dann kannst deine HD DVD zu Grabe tragen. Ich glaub übrigens auch nicht, dass sich die beiden Lager auf einen gemeinsamen Standard verständigen können. Wird nix werden.

    Ich las in "Audiovision", dass doch eher die HD-DVD einen Marktvorsprung hätte, trotz der gegenüber der Blue-Ray-Disc niedrigeren Auflösung. Daher ist mir die umgekehrte Darstellung hier völlig neu.

    Und das sage ich als Kinomitarbeiter, der sogar in leitender Funktion tätig ist.

    Und ja ich habe zu Hause einen Beamer und nein ich habe ich nicht bei Chappi gekauft, war aber schonmal in seinem Laden und weiß daher wovon ich rede.

    Der italienische Kopienschrott, der uns abgeliefert wird, ist leider der wachsenden Heimkinofangemeinde sehr zuträglich.

    Mein Bild zu Hause ist groß, scharf, hell, flackert nicht und hat nen vernünftigen Bildstand.

    Da muß Kino wieder hin.

    Und man mag ja aus Nostalgiegründen das ein oder andere verteidigen wollen, aber ums digitale Kinos führt über kurz oder lang kein Weg vorbei, natürlich mit qualitativen Mindestanforderungen, was Auflösung etc. betrifft.

    Nicht zu vergessen bei flächendeckender Verbreitung das Kostensenkungspotential was Herstellung, Versand und Vertrieb betrifft, die ganze Logistik also.

    99% aller Analogkopien hinken derzeit der Qualität einer vernünftigen digitalen Vorführung nunmal meilenweit hinterher.

    Das es anders möglich ist, wissen wir alle...das ist ja auch unbestritten.

    Aber solange dies so ist, ist der Ruf nach 70mm in etwas so, als ob die Bahn wieder mit Dampfloks fahren sollte.

    Tatsächlich? Du projizierst mit Deinem so tollen Beamter auch auf die 33 Meter einer Kinoleinwand? Wie sieht dies denn bitte aus?

    Was hast Du gegen 70mm, und was gegen die Dampflock? (Abgesehen davon, dass der Vergleich 70mm/Dampflock etwas hinkt, denn ohne 70mm gäb es auch kein IMAX, und IMAX expandiert derzeit stark mit 50 weiteren Leinwänden bei der AMC-Gruppe.

    Wenn 70mm Projektion vor Jahrzenten (also noch weit vor Microsoft & Co) WEIT BESSER WAR als heutige Digitalprojektion (Jahr 2005!), so muss man doch klar sagen dass die digitale Projektion generell die schlechtere Technologie ist. (...) Was käme wohl raus, wenn man mit heutiger Hochpräzisionstechnolgie wieder 70 mm Projektoren baut oder sogar ein Cinerama Bildformat wieder auferstehen lassen würde? Eine nie dagewesene Qualität wäre möglich.

    Leute wie cinerama und sehr viele andere hier mit viel Erfahrung in analoger Projektion könnten hierzu sicher viel mehr sagen.

    Das ist technisch und sachlich richtig (ausgenommen, dass die alten 70mm-Kopien leider fast alle rotstichig sind: Pluspunkt für die digitalen Traäger!). An der Wiederauferstehung der alten Formate werde ich mich jederzeit im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten beteiligen.

    und wie sieht es bei der analogen technik aus?? hier hat sich hardware mässig kaum etwas getan, muss ja nicht unbedingt schlecht sein. ich schreibe ja auch, dass im wesent(...)

    Dann verfolge bitte die Produktveranstaltungen von FUJI und KODAK zu ihren neuen Filmmaterialien! Diese entwickeln sich auch dann noch ständig weiter, wenn das letzte Dorfkino auf den 4-k-Digital-Cinema-Standard eingeschworen (und eingekreist) wurde.

    Hallo!

     

    Also wenn ich hier manche Antworten durchlese...

     

    Wer nich all zu viel von Kopierwerkskunde und

    Fotochemie weis, sollte sich in seinen Aussagen über

    die Qualitätsunterschiede zwischen digital und analog

    eher beschränken.

     

    Ich verspeche euch, dass auch in nächster Zeit der

    35mm-Film zur Aufnahme bevorzugt wird und ich hoffe,

    dass das auch weiterhin bei der Projektion berücksichtigt wird.

    Volltreffer, mein Respekt! Diese Tatsachen wird auch niemand zu verdrehen wagen, der noch ernst genommen werden möchte.

    Dankeschön für den Beitrag!

  4. Da waren noch zwei Siemens-Hybridverstärker vorhanden ... besser allemal, als "alles nach aussen zu schlagen".

    (Die Lautsprecher waren sehr teuer: Electro Voice Deltamax-Serie, prozessorgestuert)

  5. das ist nicht mal 2 k. Das ist im Prinzip HDTV 1080.

     

    2k = 2048x1080, HDTV= 1920x1080.

     

    Um das Passend auf die Vorhanden Leinwände zu bekommen werden in der Höhe die Zeilen Rückgerechnet. Normalerweise vom Projektor, im SW3 Falle von der Vorlage.

     

     

     

    Wenn man aber bedenkt wie scharf der "NARNIA" Trailer vor SW3 ist, fragt sich ob die Anschaffung der Digital Beamer lohenen wird :?

    Also HDTV 1080 p und der HD-Dreh in 24p oder 25 p sind subsumierte Begriffe des 2k-Systems.

    Das progressive Signal wird jedoch für die geringfügig höheren Panels der Beamer, u.a. dem Christie CP-2000 2K 12,000 Lumen DLP Cinema™ Projektor mit einer Auflösung von 2048 x 1080, adapiert.

     

    http://www.hcinema.de/ecinema.htm

    http://www.bandpro.de/download/pdf/hdc-f950.pdf

    http://www.mpec-gmbh.de/pdf/produkte/ka...dc-950.pdf

     

    Allerdings trifft Dein Einwand voll ins Schwarze, der auf die 1920 x 817-Einspeisung zielt. (Vgl. auch http://www.kinoton.ch/album/album03/DSC00021 ) Mir unerklärlich, warum nicht mit der vollen Panel-Auflösung + Anamorphoten gearbeitet wird? (Stattdessen nun wieder nach Art der „Kaschbreitwand“ auflösungsreduziert? Es ist traurig.)

     

    Ich habe mir gestern im Stuttgarter Gloria 1 STAR WARS EPISODE 3 in DLP-Technik angeschaut. Allen Unkenrufen zum Trotz muss ich feststellen, dass ich in diesem Kino noch nie ein besser ausgeleuchtetes Bild gesehen habe. Auch Schärfe und Farbwiedergabe waren überzeugend. Den perfekten Bildstand muss ich erst gar nicht erwähnen (aber von so etwas spricht man bei DLP Cinema wahrscheinlich erst gar nicht mehr). Meine Vermutung bewahrheitet sich: mit der Digitaltechnik bekommen wir endlich wieder Qualität zu sehen! Die Qualität, die ich gestern gesehen habe, lässt sich mit sehr guten 35mm-Kopien (und möglichst solchen, die direkt vom Originalnegativ stammen) vergleichen. Nur leider bekommen wir in Deutschland eine solche Qualität auf 35mm-Film in den meisten Fällen nicht mehr angeliefert.

     

    Etwas enttäuscht hingegen war ich von der Tonmischung. Aber das ist hier vermutlich eher ein künstlerisches Problem. Interessant wäre es natürlich, jetzt noch die O-Fassung im Vergleich zu hören. Meine "Enttäuschung" bezieht sich hier also ausschließlich auf die deutsche Fassung. Immerhin waren die Dialoge tontechnisch einwandfrei und die Musikaufnahmen klangen sehr transparent. Nur fehlt es dem Ton an Spektakulärem, wie man das eigentlich von den anderen Episoden her kennt. Wie gesagt, möglicherweise eine künstlerische Absicht.

    In die deutschsprachige 35mm-Filmkopie im ZOO PALAST am Ende kurz reingeschaut (digitale Projektion steht bis auf weiteres nicht zur Verfügung! Vermutung:die Kiste wurde für das schauderhafte Event im Berlinale-Palast ausgebaut): Bild extrem dunkel, (offenbar aufnahmtechnisch in der Art gewollt, um Zeichnungsverluste zu vermeiden), dann ein schlechter Bildstand (Ursache: die üblichen Modular Printer seit Anfang 80er Jahre, offenbar ausländisches Kopierwerk) und die Gesichter gingen bereits über in das Schwarz der Kostüme (einige dieser Symptome müßte es auch in digital gegeben haben). Die in Deutschland auf normalem KODAK-Vision kopierte Geyer-35mm-Kopien waren besser als die ZOO PALAST-Kopie, und auch nicht so kalt und blau wie dort: das deutsche 35mm-Negativ ist übrigens auch zur einer normalen Dichte ausbelichtet (über den Blankfilm bei Intermed auf LAD bezogen). Trotzdem sieht alles darin grau und belegt aus (eindeutig Probleme der Ausbelichtung über Digital Intermediate). Photographisch ist der Film (in allen Formaten, egal ob analog/digital) das Hinterletzte! (Der Regisseur sollte sich schämen.)

    Nebenher noch zu bemerken, dass nicht-anamorphotisch aufgenommen wurde, also von Anfang an nur mit der Auflösung 1920 x 817 operiert wurde. Indiz: Viele Lichtreflexe sind kreisrund.

    Mangelhafte Schärfentiefe im gesamten Film. Der Sternenhimmel hatte aber in der 35mm-Kopie ein typisches Kantenflimmern, die Sterne sprangen zwischen den Zeilen hin und her (so was wäre bei digitaler Projektion auszuschliessen). Und: der englische Endetitel war völlig unscharf.

    Positiv anzumerken: die Bildbreite bei Scope 35mm in diesem Kino war breiter als bei digitaler Projektion. Der einzige Pluspunkt.

     

    Der Ton vorort: katastrophal, Flatterecho (in der letzten Reihe vom Vorparkett gesessen). Bass wirkte wie digital verzerrt und aufgerissen. So wie ein Tiefpass, der über einen falschen Lautsprecher wiedergegeben wurde.

     

    Der Trailer von NARNIA ist auch auf 35mm gestochen scharf.

  6. Nun macht die URANIA mal nicht allzu schlecht: immerhin war sie in den 90er Jahren das einzige Kino (fast bundesweit), das regelmäßig 70 mm spielte (damals noch mit meiner Unterstützung).

     

    Ganz so plump also werden die Kanäle CL und CR nicht einfach nach aussen geschlagen (das ist nur so im FILMPALAST BERLIN der Fall , wo ohnehin 1988 mehr Wert auf THX als diskreten Magnetton gelegt wurde). In der URANIA erfolgt der Downmix über die Phantombildung, wobei CL oder CR jeweils über Extra-Endstufen auf jeweils den Aussenlautsprecher plus den Mittenlautsprecher geschlagen werden.

     

    Warum die beiden Lautsprecher für CL und CR fehlen, dazu möchte ich mich bitte freundlichst nicht äußern...

     

    Jedenfalls war in den 90er Jahren (und nach meinem Geschmack nachwievor) der Magnetton dort bundesweit der beste und dynamischste überhaupt. Das kann ich beurteilen insofern, als daß ich etliche dort gezeigte Kopien auch anderswo in der Aufführung sah.

     

    Dennoch sehen es einige kritisch (auch @gunter berichtete glaubhaft von seinen Eindrücken: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...c&start=60 ), zumal die Aussenlautsprecher etwas zu stark entfernt von den Aussenflanken der Leinwand installiert sind. Sehr problematisch ist dies im vorderen Saaldrittel, erst recht auf Seitenplätzen. In der hinteren Saalhälfte jedoch, sofern man "mittig" sitzt, war und ist dies in der URANIA der beste Magnetton, den ich im Leben gehört habe.

  7. ... geht in diesem Falle ja leider (!) auch nicht, da diese Episode ("perfiderweise") ohnehin nur auf 2k aufgenommen wurde. Somit ist die Filmkopie ausnahmsweise eindeutig im Nachteil, da sie die begrenzte Videoauflösung eben nicht verbessern kann.

    In diesem Falle also gehört 2k auf 2k, alles andere ist eine Verschlechterung (Filmkopie) oder eine Manipulation (4 k-Projektion).

     

    Traurig genug, diese Verwirrung, aber ich würde dem Kunden sagen, dass dieses Kino reguläre hochwertige 35mm-Produktionen 1 : 1 projiziert. Da die niedriger auflösende derzeitige Video-Aufnahmetechnik demgegenüber zurückfällt, hielte man es für angebracht, voläufig noch am 35mm-Format festzuhalten.

    Noch etwas anderes bei der Gelegenheit: Im Filmecho der Vorwoche war zu lesen, diese Episode würde im Berlin im Steglitzer TITANIA-Palast ( http://www.movieclick.de/ess/Select?Doc...aGroupID=1 ) in der Soundwiedergabe der Ilmenauer "Klangfeldsynthese" gezeigt. Ein Firmenableger stelle anläßlich dieses Films sein System dort zur Verfügung.

    Leider ist hiervon auf der Kino-Website nichts zu lesen. :evil:

    Werde mal übernächste Woche dort reinschauen (ist ja gleich bei mir um die Ecke), ob's wirklich stimmt... :wink:

  8. Hoffentlich ist die Einführung origineller als in Berlin: Hier, erzählten mir Freunde, soll der Video-Verleiher (Co-Veranstalter) sich eingangs für die "Tonschwankungen" entschuldigt haben - denn auf der bei dieser Gelegenheit exponiert vorgestellten DVD sei das besser. (Er meinte hiermit etwa keine mögliche Beschädigung der Magenttonpisten, sondern die heute offenbar irritierende Wiedergabe eines 6-kanaligen diskreten Tons, bei dem auch die Sprecher panoramatisch geführt werden).

    Nach der Veranstaltung wurde der Video/DVD-Handelsvertreter befragt, ob er denn sagen könne, welches Tonformat seine DVDs hätten resp., ob der Transfer von einem 70mm-Negativ oder von 35mm erfolgt sei.

    Aber auch diese Besonderheiten (?) waren wohl "Böhmische Dörfer" für die Anbieter.

    Erfreulich allemal soll die Publikumsdiskussion mit Egon Bahr und Wolfgang Leonhardt (Autor: "Die Revolution frißt ihre Kinder") gewesen sein.

     

    Sehr überrascht war ich über den FOCUS-Artikel "Lippenstift von Eva Braun" (in: Focus 16/2005, S. 50 f.). Dort berichtet Ex-SS-Mann Otto Busse (heute 81, wohnhaft in einem Berliner Plattenbau), wie er als einer der Letzten der "Leibstandarte Adolf Hitler" im Führerbunker ausharrte und kurz vor Ende Glückwünsche des "Führers" entgegennahm: "Herrrrzlichen Glückwunsch zur Hochzeit ... entweder wir siegen, oder wir sterrrrrben hier". (A.H.)

    Nur nebenher ist in diesem Artikel ein Filmshot abgebildet und wie folgt kommentiert: In dem mehrteiligen sowjetischen Film "Befreiung" (1965[irrtum bei der Jahreszahl]) spielte Otto Busse Kammerdiener Heinz Linge. Die Szene zeigt Hitler beim Abschied im Bunker.

     

    Ich war schon sehr erstaunt über solche Zuffälligkeiten ...

  9. Ach herje,... dankeschön für die Korrektur!

    Von 4k-Projektor sprach doch @preston sturges, und ich hoffte nun ernstlich, man würde vielleicht den Projektor aus Cannes auf Tournee mit nach Berlin bringen?

    Zu den Bildbreiten (die ich immer gerne aus Gemeinheit "heruntermache"): hier ging ich von den Berlinale-Angaben von 20 Metern aus. Dann gab es Hinweise, die Kaschierung nähme etwas weg, und so kam es zu dieser Schätzung. Jedenfalls "spricht man" von dieser Spielstätte noch immer von der grössten Breitleinwand Berlins. Die meisten Betreiber geben leider stark übertriebene Zahlen an!

     

    Unscharf wurde auch schon ein HD-Projektor während der Berlinale im CinemaxX eingestellt: zunächst eine viertelstündige Testprozedur mit korrekter Schärfe und Konvergenz, dann aber der HD-Hauptfilm komplett defokussiert. Auch ich dachte daran, man möchte über eine gewisse Pixilation hinwegtäuschen - der alte "Beamertrick".

     

    Noch ein Nachtrag: könnte es sein, daß die Ausleuchtungsgrenze bei DLP-Projektion nicht für Bildbreiten jenseits der 14 Meter ausgelegt ist? (So duster war's noch 1999).

     

    Trotzdem ist bedauerlich, daß eigentlich mit einigen hochwertigen DLP-Projektoren Verbesserungen erreicht werden könnten (auch betreffs des geringeren anamorphotischen Entzerrungsfaktors bei 2.35), und dann wieder Personen die Geräte bedienen, die nicht ein einziges mal in drei Stunden eine Nachfokussierung sich zutrauen - und das Manko schon gar nicht mehr wahrnehmen.

     

    Ohne die EPISODE 3 auf DLP gesehen zu haben, würde ich sagen, daß es analog zu den Problemen bei EPISODE 2 vornehmlich die digitale Aufnahme ist, die zu den Kontrastproblemen führt, am allerwenigsten die jüngste DLP-Projektionstechnik. Aber "künstlerisch gewollt"? Ich glaube kaum, denn die schon bei EPSIODE 2 erkannten Defizite waren ein eklatanter technischer Mangel.

  10. Wir hatten die DLP-Projektion im ZOO PALAST mit ihrer Klassiker-Reihe bereits auf http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=4231 diskutiert, wo es um SINGIN' IN THE RAIN ging.

    Bis auf kleinere Farb-Nuancen einer nicht unkritischen Digitalisierung des Filmoriginals überwogen die Vorteile bei weitem.

     

    Das alles war doch vorhersehbar: das erst jetzt die Alarmglocken schellen, ist typisch für die Verschlafenheit der Branche.

     

    Schade um 35mm, das wirklich gut sein könnte - jedoch unter den derzeitigen Marktbedingungen werden die Qualitäten heruntergewirtschaftet, sodaß fast alles, was "neu" ist, es leicht hat, in die weich gewordenen Flanken des drangsalierten 35mm-Filmstreifens einzudringen.

     

    Im Zeitalter der 35mm-Massenkopierung, Massenfertigung der 35mm-Filmprojektoren und Massensaal-Abfertigung durch überlastete 35mm-Vorführer ist da auch kein einheitlicher Zug mehr reinzubekommen, obwohl der Filmstreifen überall und weltweit die gleich Breite hat. Schade drum.

  11. (Bildbreite ca, 19.90m, die leider größte Scope-Bildwand Berlins)

     

    Tatsächlich??? Mehr hat Berlin nicht zu bieten? :roll:

    ...da haben wir ja noch mehr- und das in einem "provinznest".... :wink:

    So haben sich die Zeiten eben geändert: Berlin hatte mal Riesenbreitleinwände: MERCEDES PALAST Neukölln (ca. 25 m, abgerissen Mitte der 60er Jahre), TITANIA PALAST (22 m, entkernt etwa Anfang der 70er Jahre), SPORTPALAST (ca. 27 m, abgerissen Anfang der 70er Jahre), MGM-Theater Kurfürstendamm (real bis 27 m, abgerissen 1977), ROYAL PALAST im Europacenter (32,80 m, Abriss Sommer 2005: dort lief jahrelang die erste STAR-WARS-Trilogie).

    STAR WARS ist demgemäß hier "klein" geworden, aber es ist noch niemandem aufgefallen. :oops:

    Andere Städte haben Berlin längst überholt: 26 m im KINOPOLIS Sulzbach, 23 m im CinemaxX Bielefeld usw. Demgegenüber hat Berlin geballte 34 mittelmäßige Leinwände am Potsdamer Platz mit ebenso mittelmäßiger Bild- und Tonwiedergabe.

    Wem's gefällt... 8)

     

    Krieg_der_Sterne__WA_ca._1985.mod.jpg

  12. Deutschlandpremiere kein Ticket-Verkauf) morgen im Berlinale-Palast (Bildbreite ca, 19.90m, die leider größte Scope-Bildwand Berlins): http://www.welt.de/data/2005/05/03/714142.html

     

    Eine halbwegs "unabhängige" Kritik findet sich in der Berliner Morgenpost: http://morgenpost.berlin1.de/content/20...53843.html

     

    Erstaunlich kritisch war schon (eine DVD-!)-Rezension zum Sequel-Vorgänger von 2003: gut erkannte inhaltliche und technische Schwächen:

    http://dvdreviews.dvdboard.de/ep2.html

     

    Zur jetzigen Folge diskutieren die Filmfans auch deren Ungereimtheiten: http://www.filmspiegel.de/forum/read.ph...=786&t=786

  13. Cameron wollte eigentlich sein"Ghots" in IMAX drehen, die Forderungen waren nur zu Unverschämt seitens IMAX - also Sony HD und DMR. DAS macht leider im Moment etwas Schule was im IMAX die Qualität verschlechtert, was unweiglich Irgendwann zum verschwinden des Formats führen wird.

    Die gleiche denkensweise führt im Moment das Digitale Kino ein. Warum 100% wenn es 80% auch tun? Oder sehe ich da was falsch???

    Das siehst Du richtig. Die Diskussion gab es schon vor 28 Jahren, bei STAR WARS auf 70mm, und noch Anfang der 90er Jahre, als einige Multiplexe sich 5-70mm einbauten und nach Kopien suchten: gefragt wurde immer nur nach STAR WARS und INDIANA JONES nebst DIE HARD-Trilogien (allesamt von 35mm aufgeblasen)...man fand Bildgüte und narrative Epik (die zeigt uns nur der "alte" 65/70mm-Monumentalfilm der 60's) des zu programmierenden Films weniger "geil" als die Special Effects Show samt subbass-verdröhnten Ton (Dolby Magnetton) von der Skywalker Ranch. So könnte es auch bald in IMAX-Kinos kommen: ab einem bestimmten Jahrgang werden im Zuge von Sparmaßahmen nur noch Blowups (oder DMRs) gezeigt, und kaum jemand erinnert sich noch an den Originalprozess. Abgesehen von der Intention, den 15-70mm-Projektor durch 4 gestaffelte DLP-Projektoren zu ersetzen.

     

    Wenn schon IMAX, dann bitte auch 15/70 gedreht. Man bedenke die 600qm Leinwand - da braucht man eine sehr gute Vorlage.

    Wobei die DMR Technik bei 5/70 was bringen mag. Im Standart Kino haben wir keine 600qm Leinwand. :)

    Danke für die Ergänzung wg. des Kameratyps bei "Ghosts" - immerhin ein minmal besseres Format als ich in Erinnerung hatte. Habe mal nachgeguckt und bei James Cameron [ http://www.quantel.com/domisphere/resou...udy_gr.pdf ] folgendes Weltbild gefunden:

     

    James Cameron ist begeistert über die

    Zusammenarbeit mit Modern VideoFilm: ‘Die

    Farbkorrektur von ‘Ghosts of the Abyss’ in

    Echtzeit auf einer riesigen Leinwand in HD

    vorzunehmen, war schon immer mein Traum.

    Und er ist in Erfüllung gegangen. Nachdem

    ich zwei Jahrzehnte mit den Unwägbarkeiten

    der Photochemie kämpfen musste, um meine

    Filme korrekt nachkorrigieren zu können,

    komme ich mir jetzt so vor, als sei ich direkt

    aus dem Mittelalter in das 21. Jahrhundert

    katapultiert worden. Es war einfach genial,

    in dem riesigen ‘digital theatre’ von Modern

    VideoFilm arbeiten zu können, man kann

    den Film in der Größe auf die Leinwand

    projizieren, die man braucht, sich ganz wie

    im Kino fühlen und dann die Farbkorrektur

    mit wenigen Handgriffen an den so

    genannten Trackballs des Systems

    durchführen. Natürlich wird nicht nur die

    Farbe allein korrigiert, auch Schattierungen

    und Schwarzwerte sowie Kontraste, einfach

    alles. Und mit den ‘Power Windows’ kann

    man sogar nur einzelne Bereiche einer

    Sequenz verändern. Was das Arbeiten mit

    Daten anging, sind wir vom inferno ins iQ und

    dann ins da Vinci-System übergegangen. Wir

    haben hunderte von subtilen Veränderungen

    an einzelnen Sequenzen vorgenommen,

    ohne irgendwelche Verluste oder Störungen.

    Und das Endergebnis ist so klar und rein

    wie das Kameraoriginal. Besser hätte unser

    Experiment nicht laufen können, wir sind von

    der hohen Qualität unseres Films mehr als

    begeistert.

     

    Na, was kann man sich noch mehr wünschen? Wer so viele Oscars einheimst, kann ja gar nichts falsch machen... :wink:

  14. das DMR verfahren mag vielleicht bei 5/70 was bringen, aber auf keinen Fall bei 15/70. Davon Rücke ich keinen Milimeter ab - die Digital gefilmten und DMR bearbeiten beispiele im Vergleich zu wirklichem 15/70 geben mir da recht. (...) lass mich das noch Begründen:

     

    1. Wenn die Vorlage wirklich in 4 k währe, mag das wohl noch ein Vorteil sein, abe sie ist es ja nicht.

    2. Traue ich der Farbgebung der Kiste nicht siehe Sony zitat:

    One is a 10,000 ANSI lumen model (SRX-R110); the other is a 5,000 ANSI lumen model (SRX-R105). Both use a Silicon X-tal Reflective Display (SXRD) imaging

    DMR ist immer eine tolle Sache! Ich war voll und hin! Diese Technologie sollte man nicht dafür verantwortlich machen, daß die Filmemacher leider zu aufnahmetechnsichen Substandards greifen, die eigentlich kinounwürdig sind. Ob DMR diesem Hang Vorschub leistet, könnte ich nicht voraussagen, zumal schlechte Aufnahmen und billige Formate seit jeher nicht unterzukriegen sind. Allerdings war auf IMAX-Leinwänden ein den DMR-Prozess durchlaufender Film besser als alles, was man von diesem Werk zuvor zu sehen bekam. Dennoch bist Du völlig im Recht, als daß es sich letzlich doch um Manipulation handelt: die Größe, Schärfe und Glattheit des Bildes wird nur vorgekaukelt.

    [Allerdings habe ich pers. unter diesem Selbstbetrug weniger gelitten als in der den jeweiligen Sub-Formaten üblichen Wiedergabe und beziehe mich auf die Titel "Matrix Reoaded & Revolution" (Super 35/DMR) sowie "Ghosts of the Titanic" (Beta Digital/DMR)].

    Ähnliches (nicht "das Gleiche") geschieht beim Hochskalieren von 2k auf 4k. Absurd mutet es dennoch an, nicht gleich auf 4k produziert zu haben. Aber diese Diskussion wäre nicht neu: in den 60er-Jahren drehte sie sich um die Frage, ob für 70mm-Raodshow-Auswertungen die Verwendung von 65mm-Negativ bei der Aufnahme oder 35mm "vorteilhafter" sei. Das Ergebnis waren erst hervorragende Blow ups ("Doctor Zhivago", "Where Eagles dare") und später schammige und körnige Blowup-70mm-Kopien von eben "Star Wars", "The Empire Strikes back", Return of the Jedi", sowie, noch schlimmer: "Close Encounters" und "Aliens".

     

    Zum Thema des SXRD-Chips von SONY: eingesetzt sowohl beim 4k-Profi-Projektor SRX-R105 wie auch beim Luxus-Home Cinema-Projektor Qualia 004, wird das Kontrastverhältnis mit 2000 : 1 angegeben, einerseits wird LCOS-Technologie angeführt, anderseits ein Gerät mit dreifachen LCD-Chips, deren Bilder über Pirismen zur Deckung gebracht werden.

    Sowohl von LCOS als auch LCD habe ich bis dato kein befriedigendes Bild gesehen, aber SONY preist den Kontrast seines QUALIA 004 als ebenbürtig mit Röhrenbeamern. - Würde mich wirklich wundern...

    STAR WARS EPISODE 3 ist ganz sicher kein Aushängeschild für die 2K-Aufnahme , denn jedeEinstellung in diesem Effektfilm ist durch aufwendiges Compositing gegangen.(...)

     

    Unterhalb einer 4K-Auflösung ist digitale Aufnahme nicht sinnvoll, ob die digitale Projektion es - alle Kosten-/Wartungs-/Raubkopierfragen inclusive - in Kürze bereits sein kann, wird sich zeigen.

     

    Einen Aufpreis für digitale Vorführung zu nehmen, ist natürlich der Mount Everest der Volksverblödung und Unverschämtheit, zumal ja bereits seit EPISODE 1 bekannt ist, wie man die 35-mm-Kopienqualität bewußt beschnitten hat, um einerseits Fehler zu verbergen und andererseits der Digitalprojektion das Wort zu reden.

    Ein Aushängeschild für die 2k-Aufnahme gibt es nicht, weil es sich um ein minderwertiges Kinoaufnahmesystem handelt und auch immer handeln wird. Den Vergleich kann man sich sparen (auch wenn die Fachblätter wie "TV & Film-Kameramann" von Testberichten nur so überschwappen. 16mm-Auflösung und ein durch den CCD-Chip von vorneherein beeinträchtiger Kontrast, was alles in der Postproduktion mühsam neutralisiert wird, ist kein Ersatz für fotochemische Aufnahme. Daran soll sich in den nächsten Jahren - entgegen den Fortschritten bei der digitalen Projektion - auch nichts Bahnbrechendes tun.

    Auch der 4k-Dreh bleibt inakzeptabel.

     

    Es kann den digitalen Geräteherstellern unter Bezugnahme auf den seit nunmehr 20 Jahren laut gellenden Werbepegel ihrer Verheissungen durchaus abverlangt werden, revolutionär bessere Bilder als fotochemischer Film zu bieten, und auch zum selben Preis.

     

    Ansonsten würde ich sagen: es gibt wichtigere und beachtlichere Kriterien ausserhalb einer zwanghaften Digitalisierung, um einen Film oder ein Kino zu veredeln.

     

    Zur EPISODE 1: dort hielt ich damals ein arg dünnes 35mm-Kopiernegativ in der Hand und konnte mir diesen Mangel nicht erklären. Mich würde interessieren, "wie man die 35-mm-Kopienqualität bewußt beschnitten hat, um einerseits Fehler zu verbergen und andererseits der Digitalprojektion das Wort zu reden." Irgend etwas muss es wohl gewesen sein ... konnte es aber nicht herausfinden. :wink:

  15. Zumindest wohl der STAR WARS III (2k) ist per definitionem wenig über der 16mm-Auflösung angesiedelt, natürlich durch Enhancement und Hochskalierung künstlich "geglättet".

     

     

    Na ja, Du vergisst das Star Wars 3 komplett Digital gefilmt worden ist. Demnach hättest Du warscheinlich keine guten Kopierergebnisse auf 5/70.

     

    Das mit IMAX währe zwar eine Idee, aber man bedenke das Mr. L die Sache ja eigentlich nur auf Digital produziert weil ihm die herkömmlichen Trickmöglichkeiten zu wenig gestalterische Mglichkeiten gibt, was aber bei IMAX hätte angewendet m

    müssen, wenn der auf 15/70 gedreht hätte. Das DMR verfahren hat bei der Leinwandgröße vom IMAX keinen Vorteil gegenüber 2k Projektionen.

     

    Allerdings ist es wirklich Fraglich ob das Einfliegen der 4 k Projektoren Sinnvoll war - die Vorlage ist nur in 1920x818 oder Anomorph 1920x1080. Ob die Scalierung auf 4 k was bringt, wage ich auch zu bezweifeln.

     

    Ich vermute da eher ein Marketing Grund seitens Sony oder dem Kinobetreiber..... wir zeigen den 4k ... :)

    Hab's nicht vergessen, sondern mit 2k in Richtung DMR gedacht: das bringt durch Interpolation Vorteile. DMR ist dann auszubelichten ebenso auf 15-70 wie auf 5-70-Format. Das DMR-Mastering liegt da noch leicht im Vorteil zur 4k-Projektion.

     

    Apropos 65mm IMAX: Auch diese Produktionen arbeiten mit digitaler Animation. Es muß also nicht alles in 2k (= ca. 16mm-Auflösung) produziert werden, nur um einen quantitativen Output an Effekten durch die Pipeline zu peitschen.

    (Besser: Zahlenmäßig weniger Effekte, dafür aber qualitativ besser aufbereitet, können einem Film zu einer längeren Lebensdauer verhelfen als das Hinterherjagen nach Zahlenrekorden und einer Ansammlung von digitalem Sondermüll).

     

    Deine Bewertung der Differenz zwischen 2k und 4k-Projektion ist ja in der Debatte. In den USA wird der Vorteil von 4k bestritten.

     

    Ich kann mich nur noch wundern... 8)

  16. Ich meine die Details in der Farbabstufung, die Kämme von Gebirgen, die digital als Treppenstufen dargestellt werden oder einfach verrauscht werden, wenn sie aus 35mm Printout ausgegeben werden. Die oftmals nicht korrekten Farben. Oder falsche Schärfentiefe, die weiter hinter der eigentlichen Schärfeebene liegene Bildanteile scharf abbildet usw.. Nur erkennen die wenigsten das als fehlerhafte Darstellung. So werden sich die Sehgewohnheiten ändern und man wid sich vielleicht wundern, wieso ein Ausblick über z.B. einen Gebirgssee in natura so anders aussieht.

    Jens

    Es sind auch die Details in einer perfekten 35mm-Kopie besser als in 2k oder evtl. auch 4k, man kennt ja die Produzentenkopien.

    Das DLP-Master ist indessen nur durch Mittel des Video-Enhancings scheinbrillant aufgestylt und täuscht durch Kontrastmanipulationen Plastizität vor.

     

    Vieles kann auf DLP natürlich auch besser und seriöser gemacht werden, allerdings stossen einige filmische Potentiale bei der DLP-Technik an ihre Grenzen.

    Andere Dinge (Bildsauberkeit, Bildstand) löst jedoch Digital Cinema auf elegantere Weise.

     

    Aber mir persönlich ist ein gewisses, feines Filmkorn sympathischer als das statische, wenn auch sehr feine, Pixelraster mit Treppchen- und Kammefekten.

     

    Tatsächlich könnte man den Begriff "natürlich" mit aller Vorsicht für den fotochemischen Film reklamieren: das wandernde Korn könnte direkt mit biologischen Mechanismen von Lebewesen unter einem Mikroskop verglichen werden: auch dort ist ständig und alles in Bewegung: es lebt.

     

    Möglich, daß nur noch wenige dies in zehn Jahren noch erkennen können, aber wer mit derartigen Sehkonventionen aufgewachsen ist, wird es vermissen und Defizite im Digital Cinema ausmachen, erst recht nach dem ersten Werberummel 1999, als es aufkam und auch noch sechs Jahre später, wo es mit Müh und Not dem derzeitigem Kinostandard etwas Gleichwertiges entgegensetzen will, arrogant alles Analoge heruntermacht und Besuchern hierfür mehr Eintritt abverlangt.

     

    Zumindest wohl der STAR WARS III (2k) ist per definitionem wenig über der 16mm-Auflösung angesiedelt, natürlich durch Enhancement und Hochskalierung künstlich "geglättet".

     

    Warum filmt Mr. Lucas nicht in 65mm IMAX? Wäre bestimmt nicht teurer geworden als der Wahnsinn, denn er gerade sich und anderen zumutete. (Wenn ich schon höre: 4k-Projektoren werden für die Premieren eingeflogen [eine gute 5-perf-70mm-Kopie hätte es ebenso und billiger getan), warscheinlich danach auch wieder abgezogen, muß man am Geisteszustand der Produzenten zweifeln.

  17. Media-Firmen bekommen für die Monitorverwertung von mir kein Filmmaterial . (Hatte mal Anfragen, ob ich sowas zur Umspielung gegen gutes Geld zur Verfügung stelle. Die Antwort: NEIN! Entweder eine richtige Restaurierung/neue und perfekte Filmkopie/exklusive Kinoauswertung ... oder für Jahrzehnte lieber nichts mehr - schon gar nicht für die Glotze.)

     

    Betreffs des Kinofensters und kinostabilisierender Marketing-Konzepte wäre es Aufgabe von HDF/VdF, NATO und MPAA, in ihrem eigenen Interesse über einen Ausweg und mutigen Vorstoss zu beraten.

    Nichts kommt von dort (man lese nur Dr. Negeles Allgemeinplätze), außer versöhnlichen Proklamationen, dass mit den kollegialen und rivalisierenden Verbänden kompromißbereite Gespräche zu führen seien, um das Auswertungsfenster nun doch nicht gleich im angedrohten Masse verkürzen zu müssen.

    Den Mut, sich aber hinzustellen, und zu fordern: wir wollen das Auswertungsfenster verlängern, hat noch keiner der besagten Verantwortungsträger je über die Lippen gebracht (immerhin könnte er dann wegen "Weltfremdheit" von den dümpelnden Verbandmitgliedern abgewählt werden).

     

    Ebenso beklemmend die "Filmpremieren-Werbung" in den DVD-Abteilungen der Supermarkt- oder Elektronikketten, die mitunter sogar noch in Kooperation mit Kinos am Standort stattfindet, defacto aber eine paradoxe Allianz darstellt. Tendenz: knalllhart kalkuliert zu ungunsten des Kinomarktes.

    Wenn dieses Marketing tatsächlich stabilisierende Wirkung hätte, könnte sicherlich ein Standortkino froh sein über die freundliche Erwähnung in der Film-/Videospielvermarktung und sich entspannt zurücklehnen (diese Werbung würde ich zunächst auch fröhlich annehmen. In dieser glückvollen Konkordanz ist der wirtschaftlich schwächere Kinobetreiber allerdings wenig motiviert, über seinen Verband Konflikte mit den Videoverbänden, Produzenten und Elektronikmärkten anzuzetteln, solange man doch gnädig "berücksichtigt" wird.

     

    So also verbleibt ein unheilvoller Burgfrieden, in dem die Kinobranche verdrängt, daß ihre Existenz inzwischen auch von etlichen entscheidungsbefugten Karriere-Junkies in Hollwood infrage gestellt wird, die zunehmend auf die Privathaushalte schielen.

     

    Konkret könnte man fragen:

    1. was passiert, wenn die Kinobranche geschlossen "streikt"?

    2. wie lange kann im Zeitalter der Videopiraterie der Produzentenwille aufrechterhalten werden, über Jahre hinaus nur die Kinolizenz zu gewähren? (Charles Chaplin, der das Fernsehen hasste, hat es getan, m.E. lebenslang sich verweigert. Disney - am politisch anderen Ende angesiedelt - hat auf ähnliche Weise seine Produkte exklusiv gehalten.)

    Welche "moderne" Lösung es für die Fragen gibt, müßte umfassend in Streitgesprächen erörtert werden.

     

    Der George Lucas z.B. hätte seine Produktionen ebenfalls exklusiv halten können. So aber läuft er Gefahr, daß die lukrativen Fortsetzungen aus dem Kino-Repertoire verschwinden, was aktuell der Fall ist. Der erste Teil von 1978 war unfreiwillig ein Spätwerk des Monumentalkinos mit gehobener Vermarktung auf 70mm-Cinerama-Leinwänden und endlosen Laufzeiten. Das war nach meinen Wertvorstellungen durchaus "marken-" und "identitätsbildend" für den Mainstream und dessen Kinobesucher, denn auch erfolgreiche Bühnenstücke haben monate- oder jahrelange Laufzeiten. 2005 nun werden mehr (und im Bereich der kleineren Budgets auch anspruchsvollere) Filme gedreht, sodaß der Markt unübersichtlicher geworden ist. Der Hauptgrund aber für die Kurzlebigkeit in der Kinoauswertung ist das sog. Overscreening und (das zum Teil) überflüssige Aufkommen sich gleichender Multiplexkinos, in denen zwar THX beworben wird, der Ton aber dennoch schlecht klingt.

     

    "Weniger Kinos" und weniger Videomarkt wäre das wohl gesündere Motto. Und in früheren Zeiten waren "Besucherschlangen" zu bestimmten Anlässen auch ein Gemeinschaftserlebnis, an das man sich gerne zurückerinnert.

     

    Krieg_der_Sterne._2.W._Royal-Annonce_16.2.78__web.jpg

  18. Dann wird ja morgen in Cannes in 4k die HDC-F-950-Produktion SITH gezeigt. Am Dienstag am Potsdamer Platz in Berlin (wohl auf mageren maximal möglichen 17 Metern Bildbreite. Habe übrigens noch eine Super-8-Aufnahme von 1980 zur Berlin-Premiere von IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK: auf 33 Metern Bildbreite. Also war damals nicht alles schlechter. Dies auch zum o.g. Schlachtruf:

    und es ist nun entgültig vorbei. Das Digital Cinema ist auf der überhol Spur!

    Ich habe mehrere kommente Filme (Trailers) auf Digital gesehen und kann nur

    sagen "GEIL.

    Schade, daß durch einige gleissende High-Tech-Veranstaltungen auch gleich die historischen Begrifflichkeiten und aktuellen Wertbeschreibungen durcheinanderpurzeln!

     

    sony_hdc_f950.jpg

    Quelle: http://www.avepro.net/html/video/sony_hdcf950.htm

  19. sorry, aber ich als Kinobetreiber, -liebhaber und ueberhaupt jemand, der auch noch an eine zukunft des "Kinos" glaubt, freue mich sehr ueber grossflaechige werbung zum neustart eines filmes in SATURN, MEDIA MARKT und sonstigen Kaufhaeusern. Gerade hier trifft ein evtl. kinomuedes publikum auf die botschaft, dass es einen neuen STAR WARS film gibt und entscheidet sich fuer einen kinobesuch, bevor es dann, in diesem fall 6 monate spaeter, auch noch zur DVD greift. Ist doch in ordnung, oder?

     

    Was waere denn eine alternative? Keine werbung in SATURN oder MEDIA-Markt? Das soll einen zuschauer mehr ins kino treiben? Sehr weltfremd!

    Im Gegenteil. Hier ist ein Trend gegeben, den es umzukehren gilt, anstatt affirmativ mitzumachen ind der vermeintlichen Hoffnung, es bleibt noch immer ein Brotkrumen übrig.

    Sehr blind gegenüber den kinoschädlichen- und unfreundlichen Trends, warum also bestehende Zustände immer nur verharmlosen, @preston sturges? Auch das von Dir geschätzte Repertoire geht auf diese Weise dem Filmtheater verloren.

    Früher, bei "Krieg der Sterne" oder Disney-Filmen, gab es noch ein Album mit 4 Tütchen "Panini"-Sammelbildern exclusiv an der Kinokasse für 1 Mark, obwohl das ganze Zeugs zusammen am Kiosk gut das Doppelte kostete.

    Schließt sich hier der Kreis zur DVD-Box, welche es in Kombination mit dem Kinoticket billiger gibt?

     

     

    Ach ja: Weiß noch jemand, wie lange damals das Auswertungsfenster war bis Heimkinofreunde aktuelle Kinofilme als Markezing-Mehteiler mit nach hause nehmen konnten?

    Auf die Schnelle kann ich nur versuchen, auf die zweite Fragestellung einzugehen: das Auswertungsfenster betrug nach meiner Erinnerung Anfang der 80er Jahre rund zwei Jahre für die AV-Medien, Irrtum vorbehalten. Ender der 70er Jahren war noch von überhaupt keiner TV-Auswertung von Monumentalfilmen die Rede: BEN HUR, VOM WINDE VERWEHT, 2001, LAWRENCE VON ARABIEN, SPARTACUS, DIE ZEHN GEBOTE etc. und auch KRIEG DER STERNE, UHRWERK ORANGE, SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD galten als "Heilige Kühe" der Majors, die für das Fernsehen tabu waren! Das Tabu wurde tlws. von Super-8-Kurzfassungen in den Kaufhäusern durchbrochen, und Video gab es noch nicht.

    Somit gab es für diverse Erfolgsfilme jahrzehntelange exklusive Auswertungsfenster nur für's Kino, und dort liefen die sog. Klassiker im anderthalbjährigen WA-Turnus in gepflegten Breitfilm- oder neuen 35mm-Kopien: und zwar zunächst immer in den größten Häusern der Schlüsselstädte auf riesenhaften Leinwänden mit großem Erfolg. (Anschliessend das Nachspiel durch die sog. "Bezirkskinos").

     

    Schalten wir um ins Jahr 2005: überall Anfragen der Kinos, die alten STAR WARS-"Quintette" zu spielen und Absagen aufgrund des Kopienmangels oder der Weigerung der Produzenten (in L.A. laufen ja alle Teile an einem Wochenende, war zu lesen). Das gilt auch für andere Erfolgstitel der letzten Jahre: ein ernstes Problem.

  20. Natürlich gab es auch (bei unseren pers. Lieblingfilmen) dekorierte Schaufenster: im berliner Kaufhaus Schwab 1970 (direkt neben dem Kino) die "2001"-Plakatierung, im KaDe We 1962 eine "El-Cid"-Kostümaustelung usw.

    Kann nun gesagt werden, dass bewiesenermassen (?) das heutige SATURN-Beispiel ein Meisterstück des Cross-Marketings ist?

     

    Unter aber dem von mir kritisch genannten Punkt - zumal dieses Kaufhaus mit einer Multimedia-Produkpalette alles daran setzt, Kinokunden abzuwerben - war nicht nur ich total irritiert.

    Bis dato war es mir immer gelungen, Videospielposter und Filmpremíerenannonce auseinanderzuhalten. Diesmal gelang es nicht.

     

    These: Solche Werbung zielt auf bereits dem Kino durch DVD-Konsum abhanden gekommene Schichten (diese Schichten sind demographisch und kulturell eine Realität) sowie auf bislang schwankende Kinokunden, die immer öfter und ungeduldiger zur DVD greifen und nur noch im absoluten Eventfall (gezwungenermaßen) ins Kino gehen. Diese Kunden also (so empfinde ich es aus einem psychologischen Gespür heraus) werden somit durch kino-identische Premierenwerbung "bei der Stange" gehalten, häppchenweise und fortschreitend befriedigt und am Ende des Produktzyklus mit einer hexaedrischen ultimativen Star-Wars-Edelbox belohnt.

    Tatsächlich kenne ich viele Menschen, die das alles brav goutieren, bezahlen, und von denen wirklich keiner mehr seit Jahren ins Kino geht.

    Zweifel sei auch angemeldet, ob realiter die Kinobesuchszahlen eines Blockbusters tatsächlich durch Videospiele und DVD-Ersazpremieren steigen? Ist das nachgewiesen?

     

    Erinnern wir uns an das (noch "unterentwickelte") Marketing der 60er Jahre, so gab es allenfalls für einen 007-Film ("Goldfinger") einen Spielzeug-Aston Martin, eine Zeitungsserie und kleinere Accesoires zur Körperpflege; in den 70er Jahren ("Krieg der Sterne") dann Comichefte, Nachbaumodelle von Raumgleitern, Plastik-Figuren usw.

    Aber dieses Marketing setzte eine klare Linie zum heutigen Marketing, in dem die Demarkationslinien zur exklusiven Ware Kino aufgeweicht werden.

     

    Trotz höllischen Marktings für die heutigen Filme und angeblich jährlich steigenden Umsätzen der Kinogesamteinspielergebnissen in USA seit Anfang der 90er Jahre, waren jedoch die realen Besucherzahlen 1965 und 1977 (der beiden benannten Filme) [von "Gone with the wind" in der Langzeitauswertung seit 1939 ganz zu schweigen] wohl höher als die heutigen.

     

    Besonders unglücklich ist, daß zwar für neue Filme zumeist ein "exklusives" Auswertungsfenster über ein halbes Jahr gegeben ist, andere Filmangebote jedoch, gerade auch das Repertoire, exklusiv auf Video wiederaufgeführt werden, ohne dass dabei für das Kino noch die eine oder andere FILM-Kopie auf Tournee geschickt würde (Ausnahmen bestätigen die Regel).

     

    Somit ist es sicher ein Trugschluss zu glauben, man könne die Verkürzung der Auswertungsenster durch geschicktere Marketings-Techniken wett machen.

     

    SATURN & Co sind bereits ein eminent gefrässiges Raubtier im Gefilde des Kinolandschaft geworden.

     

    (Also nicht unbedingt zum Lachen @preston sturges!)

  21. Wenders ist eigentlich jemand, auf den die Attitüde "Antiamerikanismus" bestens zutrifft: man schaue nur LAND OF PLENTY! Ein dröges, weinerliches und selbstreflexives Machwerk, das aus des Regisseurs enttäuschter Haß-Liebe zum derzeitigen US-Präsidenten verpixelte Panasonic-Soße in verschandelte Bilder von großartigen amerikanischen Landschaften quält.

    2 Stunden Kopfschmerzen und schubhafter Suizidbedarf waren die Folgen solcher Kinobesuche, sodaß man hoffen kann, dass dieser Autorenregisseur endlich als das entlarvt wird, was er schon immer war: ein Volltrottel!

    Immerhin kann WW den Ruhm beanspruchen, den gleichzeitig längsten und langweiligsten deutschen SciFi-Film gedreht zu haben, der gleichzeitig noch der mißlungenste Beitrag zum Genre "Virtuelle Realität" ist: BIS ANS ENDE DER WELT. :sleep:

    Der sollte erst mit der Arriflex 765 auf 65mm gedreht werden! Nach zwei Probetagen hatte der Meister entnervt das Handttuch geworfen!

  22. Man muss die Lucas-Productions doch in Schutz nehmen:

     

    heute abend mal das Elektronik-Kaufhaus SATURN besucht, und dort hängt in allen Stockwerken das AO-Grossplakat von DIE RACHE DER SITH. Direkt über dem Filmtitel prankt die Annonce: JETZT HIER!

    Also findet die Kinopremiere offenbar bei SATURN statt.

     

    (Am unteren Rande dann in sternenzackiger Comic-Blase ein Hinweis wie [aus der Erinnerung zitiert] MIT VIELEN FILMAUSSCHNITTEN. In Kleinstschrift zum Unterrand des Posters marginalisiert erscheinen dann die Markenzeichen einer Videospiel-Firma.

    Also: ich und andere haben ernsthaft eine Kinoaufführung angenommen, und auch der SATURN-Mitarbeiter gab zu, es sähe wie die Bewerbung einer Kinopremiere aus.)

     

    Da nützen also noch so viele Förderkopien für die ländlichen Gebiete wenig, wenn Elektronik-Ketten aus einstmals treuen Filmtheaterbesuchern videosüchtige Zombies machen.

     

    Mahlzeit! :twisted:

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