Zum Inhalt springen

Warum Digitale Projektion?


oR6o

Empfohlene Beiträge

Hallo an alle Mitglieder!

 

Wir sind ein neues und kleineres Kino mit nur einem Saal für ca. 80 Personen.

 

Ich lese oft: Irgendwann muss jedes Kino auf Digitale Projektion umstellen!

Aber warum frage ich mich?? Was sind die Vor- und Nachteile der neuen Technik?

 

Entschuldigt meine Unwissenheit zu diesem Thema aber diese Frage ist mit Blick auf die Zukunft von großer Bedeutung.

 

 

Schreibt mir bitte warum wir diesen finanziellen Aufwand betreiben sollten!?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 60
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

Hallo.

 

Eine Frage, auf die keine leichte Antwort, oder doch, gegeben werden kann.

Warum muß ich meinen sehr gut erhaltenen 2002er Audi Diesel verkaufen, und mir ein neues Auto kaufen, um zu meiner Wohnung/ Arbeit/ ... zu kommen? Weil der alte keine grüne Plakette hat. Der neue kostet nicht nur viel Geld, verbraucht aber auch noch 1 Liter mehr Sprit...

... weil es so vorgegeben ist, muß ich das machen.

 

Wie auch die Umstellung der Audiovision auf DVB-T zunächst keine Vorteile für den ARD Zuschauer hatte, außer Kosten für eine neue Audiovisionsapparatur.

 

Die Umstellung der Kinoprojektion auf DCI/ JPEG 2k ist eine Einigung nach langen Diskussionenin den Gremien der gesamten Filmwirtschaft vorausgegangen. NATO (HDF), MPPDA, MPEA, SMPTE, ... also Abspiel, Produzenzten, Technik und Verleiherverbände in allen wesentlichen Ländern der Erde haben sich auf eine neue Norm geeinigt, die in vielen Ländern zudem von der Politik gefordert (gefördert) wird.

Prinzipiell der neue Satz Reifen für den LKW, auch im Kostenvergleich. Und bei vielen Betrieben durch den Entfall des Filmvorführers sogar innerhalb überschaubarer Frist refinanzierend.

 

Nur, ein 1 Saal 80 Platz Objekt ist schon mit Film nicht wirtschaftlich zu bespielen, sondern fällt unter Liebhaberei. Oder es gibt eine Symbiose mit einem Kaffeehaus oder einer Speisegaststätte. Dann muß der Gesamtbetrieb gesehen werden.

Was dann erschwerend hinzukommt, die Zeit, bis die moderne Apparate nur noch Elektroschrott für den Recyclinghof sind, ist mit 4 - 7 Jahren anzusetzen. Spätestens dann muß sich die Anlage refinanziert haben. Gut, manche Hersteller bieten Garantieverlängerungen auf 10 Jahre, dann übernehmen die den Tausch nach der Hälfte... sollte jder unbedingt abschließen.

 

Hier mußt Du jetzt rechnen, erwirtschaftet der 80 Platz Raum im Quersubventionsbetrieb (Gastro) genügend Zusatzumsatz, um die Reinvestmaßnahme zu tragen oder nicht? Beim Steckenpferd wird sich die Sache nie tragen. 6 Jahre sind schnell vorbei.

 

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Umstellung der Kinoprojektion auf DCI/ JPEG 2k ist eine Einigung nach langen Diskussionenin den Gremien der gesamten Filmwirtschaft vorausgegangen. NATO (HDF), MPPDA, MPEA, SMPTE, ... also Abspiel, Produzenzten, Technik und Verleiherverbände in allen wesentlichen Ländern der Erde haben sich auf eine neue Norm geeinigt, die in vielen Ländern zudem von der Politik gefordert (gefördert) wird.
Inhaltlich dacor, formal im Detail nicht richtig: Von einer Norm ist die Technik noch weit entfernt entfernt. Auf der Geräteseite wird gerade das Gegenteil einer Norm angestrebt, kann man doch bei proprietären Geräte (-teilen) viel höhere Gewinnmargen generieren. Auf der Softwareseite liegen zur Zeit die Vorschläge der SMPTE auf dem Tisch und harren der Überführung in die ISO. Erst wenn dieses geschehen ist, wird es eine Norm geben. Ich vermute, der Prozess dauert noch ca. zwei bis drei Jahre. (Deutlich wird bei dem Verfahren, dass hier die die Vorgaben eines amerikanischen Herstellerverbandes der Restindustrie weltweit übergestülpt werden.)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich kommt digitales Kino erst dann in Frage, wenn ich deutlich mehr Pixel vorweisen kann, als die FullHD Projektoren in den Deutschen Wohnstuben. Im Augenblick haben wir mit einer guten 35mm Kopie ein besseres Bild wie im digitalen Kino. Klar, wenn die Kopie abgenudelt ist oder schlecht kopiert, dann sieht das anders aus. Im Augenblick sind die digitalen Projektoren noch gut gewartet, haben neue Panels und Lampen. Wartet mal ein paar Jahre ab, wenn schlechtgewartete digitalen Maschinen in den Kinos Ihre Arbeit tun: Dann werden wir sehen wie gut das digitale Bild ist!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Augenblick haben wir mit einer guten 35mm Kopie ein besseres Bild wie im digitalen Kino.

 

Da kann ich Dir nicht zustimmen, selbst wenn man von einer perfekten neuen 35er Kopie ausgeht, geht es schon beim Bildstand los. So einen perfekten Bildstand wie bei digitaler Projektion bekommt man

mit mechanicher Projektion nicht hin. Bei 35mm hat man immer ein 48Hz flimmern, ja selbst 72Hz flimmert, bei digitaler Projektion hat man einen konstanten Lichtstrom.

 

Der Ton bei 35mm wird zu 80% wohl in DD gespielt, was auch suboptimal ist. Selbst wenn DTS gespielt wird ist der unkomprimierte Ton bei DCI um einiges besser.

 

Das waren jetzt nur ein Teil der Punkte über die man sich "NICHT" streiten kann, dann gibs noch ne menge Aspekte über die man sich streiten könnte :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da kann ich Dir nicht zustimmen, selbst wenn man von einer perfekten neuen 35er Kopie ausgeht, geht es schon beim Bildstand los. So einen perfekten Bildstand wie bei digitaler Projektion bekommt man mit mechanicher Projektion nicht hin.

Schau Dir doch bitte erst mal den Bildstand einer FP30E an, bevor Du solche Aussagen machst.

 

 

Bei 35mm hat man immer ein 48Hz flimmern, ja selbst 72Hz flimmert, bei digitaler Projektion hat man einen konstanten Lichtstrom.

Bei DLP hast Du keinen konstanten Lichtstrom, da das System mit PWM arbeitet. Mich stört das mehr als die 48Hz beim Film.

 

 

Der Ton bei 35mm wird zu 80% wohl in DD gespielt, was auch suboptimal ist. Selbst wenn DTS gespielt wird ist der unkomprimierte Ton bei DCI um einiges besser.

Hier bekommst Du meine Zustimmung. Dolby Digital im Kino ist sogar deutlich schlechter als auf DVD.

35mm müsste um einen PCM-Zuspieler erweitert werden.

 

 

Das waren jetzt nur ein Teil der Punkte über die man sich "NICHT" streiten kann, dann gibs noch ne menge Aspekte über die man sich streiten könnte :)

Streiten kann man sich über alles. Oder verwechselst Du das FilmforführerFORUM mit dem CMS Deiner Homepage? ;-)

 

 

Gruß

 

Salvatore

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei DLP hast Du keinen konstanten Lichtstrom, da das System mit PWM arbeitet. Mich stört das mehr als die 48Hz beim Film.

 

Habe ich DLP erwähnt? Es gibt ja auch mehr als DLP :) Und das PWM von den DLPs mit 48Hz zu vergleichen ist ja nun etwas gewagt :)

 

Streiten kann man sich über alles. Oder verwechselst Du das FilmforführerFORUM mit dem CMS Deiner Homepage? ;-)

 

Was denn für ein CMS :D das ist "eine" ganze html Datei :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Inhaltlich dacor, formal im Detail nicht richtig: Von einer Norm ist die Technik noch weit entfernt entfernt. Auf der Geräteseite wird gerade das Gegenteil einer Norm angestrebt, kann man doch bei proprietären Geräte (-teilen) viel höhere Gewinnmargen generieren. Auf der Softwareseite liegen zur Zeit die Vorschläge der SMPTE auf dem Tisch und harren der Überführung in die ISO. Erst wenn dieses geschehen ist, wird es eine Norm geben. Ich vermute, der Prozess dauert noch ca. zwei bis drei Jahre. (Deutlich wird bei dem Verfahren, dass hier die die Vorgaben eines amerikanischen Herstellerverbandes der Restindustrie weltweit übergestülpt werden.)

 

Stimmt @ TomCat, war von mir etwas provokant überzeichnet, doch das ERgebnis ist das, was zählt, und dem Fragesteller klar werden sollte: "Politisch von allen relevanten Seiten gewollt", da für die "relavanten Seiten" Umsatz generierend.

Wer da an Marktbereinigung denkt, ist ein Schelm, das ist natürlich alles nur für die Rosarote Zukunft.

Interessant ist tatsächlich, daß z.Zt. nur 1 DCI Anlage des Marktes vollständig Spezifikationskonform ist. Mit allen Nachteilen.

 

St.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

schon wieder so ein BLA BLA Digi VS Analog Topic. :rolleyes:

 

Wir spielen DIGITAL und haben zugriff auf jeden neuen Film sofort wenn er auf den Mark kommt....also holen wir jedesmal das maximal mögliche Resultat! Wer 35mm spielt kann warten bis er grün wird..., er spielt immer hinterher und verliert somit im Jahr viel Umsatz. Pixel hin oder her...am Ende ist das wichtigste was in der Kasse bleibt...und wer ein Kino betreiben will und damit leben muss sollte unbedingt jetzt auf Digital umsteigen oder er wird über kurz oder lang schliessen müssen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine Reihe kommunaler Kinos (rund hunderttausend Titeln auch der Filmgeschichte verpflichtet, die nicht digitalisiert sind), ist von der Erstaufführerpolitik gar nicht tangiert, sondern von ruinöser "Formatumstellung" auf DCI, falls dieses Format über Erpressung durchgesetzt wird.

Dergleichen sind die durch Sonderprogramm und Kultur hervorstechenden Themenkinos u.a. Kleinbetreiber mit Grundversorgung in vielen Fällen mit der laufenden Vertriebsart zufrieden - die zumindest über eine Anzahl an Förderkopien auf 35mm so einiges aufbietet.

 

Daß einige Majors sich auf DCI einigten (und man in der Postproduktion das dann so macht wie sonst auch andere Formate zu bedienen), sagt nichts aus über reale Zahlen: weltweit sind 2011 nur 15% aller Kinosäle digitalisiert. Und das 20 Jahren nach der CD. Der überwiegende Teil konnte mit 35mm lange überwintern. Auch Neueinsteigern oder engagierten Betreiberkollektiven der Kulturszene (jawoll - Film ist nicht nur Popcorn, sondern auch inhaltlich Kultur) konnte ihre ersten Projekte und Firmengründungen dank der Flexibilität und günstigen Kosten für 35mm-Equipment, zumeist mit professioneller Bildqualität, realisieren.

 

DCI-Projektion - noch immer nicht standardisiert - ist ein Movens zur Marktbereinigung. Zugunsten weniger etablierte Betriebe, die sich zumeist durch einen hohen Anteil von US-Blockbusterfilmen auszeichnen. Je mehr man sich entfernt hiervon, desto brüchiger und unbeliebter wird dieses DCI. Arthouse-Verleiher erhoffen sich zwar ebenfalls "Kosteneinsparungen" bei der Filmkopierung, würden aber auch jenseits von DCI liefern. Weshalb immer mehr Bundesländer auch 1.9 k-Systeme fördern.

Und wer dann immer noch auf DCI pocht, der muß schon die Wirklichkeit der Elektronikindustrie sich vor Augen führen, die noch nie länger als wenige Jahre ein Format unterstützte, bevor anderes den Markt sprengt.

 

Wenn schon jetzt entwickelte Blu ray-Codecs, die in der Schublade liegen, als fortgeschrittener erachtet werden als JPG2000, gibt es keine Zweifel mehr.

 

Ansonsten hat auch die traditionelle Filmtechik schon in der 1910er Jahren im Bildstand perfekte Bildwerfer und Kameras entwickelt. Wenn das heute nicht gepflegt wird, ist in so einer Branche vorprogrammiert, wie es mit DCI und DLP sehr rasch bergab gehen wird.

 

Ansonsten gibt es unzähliger Filme, die im konventionellen Negativschnitt analog kopiert sind und in Schärfe und Farbwiedergabe der DLP-Projektion und SXRD-Projektion überlegen sind. Geht man dann über Digital Intermediate, sollte man den 6k Scan und Ausbelichtung wählen.

 

Alles kein wirklicher Grund, die 35mm-Spieler zu verhöhnen oder ihnen die Spielberechtigung abzusprechen.

Schaue ich auf diese Stadt, sind die aufregendsten und schönsten Kinos die, die ironischerweise noch immer ohne DCI ihr Publikum finden.

 

Und wenn man denn beamen möchte, sollte das von der Industrie ohne Einstrittsschwellen angeboten werden. Was vermutlich auch kommen wird. Und das Ende von DCI bedeutet.

 

Von einer Norm ist die Technik noch weit entfernt entfernt. Auf der Geräteseite wird gerade das Gegenteil einer Norm angestrebt, kann man doch bei proprietären Geräte (-teilen) viel höhere Gewinnmargen generieren. Auf der Softwareseite liegen zur Zeit die Vorschläge der SMPTE auf dem Tisch und harren der Überführung in die ISO. Erst wenn dieses geschehen ist, wird es eine Norm geben. Ich vermute, der Prozess dauert noch ca. zwei bis drei Jahre. (Deutlich wird bei dem Verfahren, dass hier die die Vorgaben eines amerikanischen Herstellerverbandes der Restindustrie weltweit übergestülpt werden.)

Kann mir nicht vorstellen, daß der große Durchbruch zur Standardisierung (vor 90 Jahren noch im Interesse der Erstversorgung von Spielstätten mit Filmen marktdominanter Produzenten durchgesetzt) sich in unserem Zeitalter wiederholen oder aufrechterhalten läßt.

Hierfür müßte das Kino der hochrangigste Absatzmarkt sein. Für den man produziert, um Erfolgen in Fernsehen und Heimvergnügen etwas entgegenzusetzen (Zielsetzung der WideScreen-Verfahren in den 1950er Jahren).

Teilweise ist das heute noch immer der Fall, aber m.E. mehr aus Tradition. Oder weil die Kinowerbefenster derzeit noch immer die Presse und PR entfachen.

Ändert sich etwas an dieser Situation, und danach sieht es aus, sind sämtliche Normungen und DCI-Standards der letzten Jahre ziemlich wirkungslos. Dann wird aktuell, wie man Kinos ohne derartige Überstülpungen weiterführt - vielleicht sogar freier, erfolgreicher und vielfältiger als in den letzten Jahren.

Für mich kommt digitales Kino erst dann in Frage, wenn ich deutlich mehr Pixel vorweisen kann, als die FullHD Projektoren in den Deutschen Wohnstuben.

Genau. Und nicht nur dass: mit DCI müssten auch die Schutzfristen für die Kinoauswertung wieder VERLÄNGERT werden. Schliesslich sparen ja Produzenten und Verleiher, während Kinobetreiber meist für die neue Technik draufzahlen. Also ist doch nur gerecht, wenn DVD und Ondemand zeitlich wieder in die Ferne rücken würden.

Lustig, dass bei all den Standards und Pixeln keiner sieht und anspricht, daß von betrieblicher Prosperität der Kinos ohne Klärung der Gerechtigkeitsfrage kaum die Rede sein wird. Wenn "Modernisierung" (= Anpassung an die HDTV-Standards) von hinten herum mit der Demontage des Kinomarktes verbundes ist. Und die digitale Projektion nur noch ein "trojanisches Pferd" zu werden verspricht.

Stimmt @ TomCat, war von mir etwas provokant überzeichnet, doch das ERgebnis ist das, was zählt, und dem Fragesteller klar werden sollte: "Politisch von allen relevanten Seiten gewollt", da für die "relavanten Seiten" Umsatz generierend.

Wer da an Marktbereinigung denkt, ist ein Schelm, das ist natürlich alles nur für die Rosarote Zukunft.

Interessant ist tatsächlich, daß z.Zt. nur 1 DCI Anlage des Marktes vollständig Spezifikationskonform ist. Mit allen Nachteilen.

 

St.

Es wird ja auch nur die Erstanschaffung und auch nur bei den Kriterienkinos gefördert. Spätere Umrüstungen nicht mehr. Dabei weiss jeder, sobal einmal dieser Umstieg am Rollen ist, dass die Lebenszyklen immer kürzer werden.

Ansonsten: "Politisch gewollt" war ja auch die Kernernergie, weshalb man DCI getrost als temporäre Verleihart betrachten darf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kann mir nicht vorstellen, daß der große Durchbruch zur Standardisierung (vor 90 Jahren noch im Interesse der Erstversorgung von Spielstätten mit Filmen marktdominanter Produzenten durchgesetzt) sich in unserem Zeitalter wiederholen oder aufrechterhalten lässt.
Der Normierungsprozess läuft. Das ist reine Routine. Hier besteht Interesse aller Beteiligten. Schließlich sollen die Inhalte auch firmenübergreifend abspielbar sein. Wobei letztendlich die analoge Realität digital abgebildet werden soll. Zur Zeit ist z.B. die Festlegung der Parameter zur Wiedergabe von 1:1,66 "in der Mache". Merke: Die Welt ist analog, digital beschreibt sie nur.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Alles bisher Gesagte trifft zu, hat jedoch den Punkt nicht, die treffende Gewalt, den Gehalt, welchen die Frage fordert.

 

Es ist ähnlich wie bei Satz und Druck. Während heute 999 Promille der Drucksachen mit Computer und Flachdruckverfahren entstehen, kann man jederzeit noch von Hand setzen oder mit Zeilengußmaschine, um wie vor 400 Jahren im Hochdruckverfahren zu arbeiten. Wenn in 100 Jahren fast alle bewegten Bilder vom Video-Chip kommen, wird man immer noch zur Filmkamera greifen können, um fotochemisch aufzunehmen. Rohfilm wird immer jemand herstellen, wenigstens schwarzweißen.

 

Die Entscheidung ist nämlich, wollen wir mit unserem Betrieb stets das Neueste anbieten oder wollen wir Kino machen, in dem man Filme erlebt. Die entsprechende Unabhängigkeit verlegt die notwendige Zusammenarbeit auf Kino und Besucher. Abhängige Betriebe leben von der Zusammenarbeit zwischen Kino und Verleih. Also, welche Wabe? Eine Honigvorrats- oder eine Nektarumsatzwabe?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist ähnlich wie bei Satz und Druck. Während heute 999 Promille der Drucksachen mit Computer und Flachdruckverfahren entstehen, kann man jederzeit noch von Hand setzen oder mit Zeilengußmaschine, um wie vor 400 Jahren im Hochdruckverfahren zu arbeiten.

 

Selbstverständlich kann man von Hand setzen und mit einem Heidelberger Tiegel drucken ... nur bezahlt das kaum ein Kunde. In einer Zeit, in der die Leute gewohnt sind, Ihre Visitenkarten beim günstigsten Online-Printer zu bestellen und sogar noch dessen Werbung auf den Kärtchen zu akzeptieren, weil man dann noch etwas spart, in einer solchen Zeit gibt kaum jemand noch 150 Euro für zwei Päckchen Visitenkarten aus, die im Buchdruck hergestellt worden sind, geschweige denn über 1000,00 Euro für Briefpapier, das in Kupfer-Tiefdruck mit mehreren Relieffarben handwerklich hergestellt worden ist.

 

Insofern hinkt der Vergleich ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Finde ich nicht, du machst ihn hinken. Du wählst Visitenkarten, also Kurzfilm, statt Hefte und Bücher, also Langfilm. Dann der Online-Anbieter, was es in unserem Gewerbe nicht gibt, oder hat schon jemand seinen Wunschfilm beim am günstigsten bietenden Verleiher bestellt? Papier und Rohfilm vergleichst du, da ist jedoch die Rechnung auf der Produktionsseite nicht richtig, denn beim Film wird oft viel mehr Aufwand betrieben für Relief und Farben. Akzidenzien sind Verbrauchsartikel, Filmkopien während der Auswertung nicht.

 

Ich wollte unterschiedliche Techniken anführen, und die nicht auf die Chemisch-vs.-digital-Walze spannen, sondern zeigen, daß es einen inneren Zusammenhang gibt zwischen Technik und Geschäft. Wie wir heute EDV und Film vergleichen, wurden vor 110 Jahren Film und Theater gegeneinander abgewogen. Es gibt noch immer Theater, es wird noch lange Film geben. Es wird noch sehr lange Computer geben. Für den Fragesteller ist es ein Unbehagen, in Digitaltechnik zu investieren, von der er nicht weiß, was sie mit sich bringt.

 

Was Computer mit sich brachten, wissen wir: Enorme Rechenleistung, blitzschnelles Datenspeichern und -abrufen, Internet, Mehrbedarf an elektrischer Energie, Verkümmern von geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten der Menschen (kurzzeitiges Merken, Feingespür, Singen). Ich erlebe es selber zwischen konventionellen und CNC-Werkzeugmaschinen. An der klassischen merkst du dir immerhin zwei Zahlen, an der elektronisch gesteuerten merkst du dir nicht eine. Du stehst eigentlich als Idiot vor einer Einrichtung, die unmenschlich schnell zerspant. Das Tempo ist auch auf der Bildwand derart gestiegen, daß ich deswegen nicht mehr ins Kino gehe, ganz abgesehen vom Inhalt, der mich nur ankotzt. Offensichtlich ist der Erfolg umso größer, je verzerrter der Mensch dargestellt wird. Verzerrt bin ich die Tage auch gerade mit einem Hexenschuß erster Güte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Entscheidung ist nämlich, wollen wir mit unserem Betrieb stets das Neueste anbieten oder wollen wir Kino machen, in dem man Filme erlebt.

Nun ich finde, dass sich neue Techniken und "Kino machen" nicht ausschließen. Ein "Kunstobjekt" wird ja nicht dadurch zwangsläufig schlechter, weil sich sowohl Aufnahme- als auch Wiedergabeequipment verändert haben. Fotografie wird ja auch weiterhin als "Kunst" verstanden, obwohl Aufnahme und Print weitgehend nur noch digital erfolgen. Letztendlich sieht der Betrachter das Foto. Nichts anderes geschieht doch im Kino.

Den meisten Besuchern ist es erstmal egal, auf welchem Trägermaterial der "Film" vorliegt und vorgeführt wird. Es geht doch letztendlich um die Qualität, die dem Zuschauer auf der Leinwand geboten wird.

 

Mit 2K kann ich mich in den meisten Fällen auch nicht im Kino anfreunden. Mit 4K-Digital ist aber eine so ordentliche Bildqualität im Kino zu erhalten, dies bieten (leider) nur noch ganz wenige 35mm Filmkopien im direkten Vergleich - selbst wenn 2K-Quellmaterial auf 4K hochskaliert projiziert wird.

 

Zurück zur Eingangsfrage:

Für ein 80 Plätze-Kino hätte ich von Anfang an auf DCI gesetzt und Film vielleicht noch als "Alternative" berücksichtigt. 35mm Filmprojektoren werden einem aktuell gebraucht regelrecht nachgeschmissen.

Das ist aber oben nicht der Fall. Von daher sehe ich es wie StefanS. Hier handelt es sich wohl um "Liebhaberei". Wenn das Geld vorhanden ist, würde ich auf 4K-DCI erweitern - ansonsten (noch) nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gab (und gibt) eine Reihe an Branchenteilnehmern, denen in anbetracht gegenwärtiger Branchenverfehlungen wahrhaftig übel wurde.

Wir verdanken Ihnen sogar bahnbrechende Filmgenres: die russische Filmavantgarde, den italienischen Neo-Realismus, Cinema Verité, Nouvelle Vague, Dogme 95, New Hollywood, Cinema Direct, das Oberhausener Manifest u.v.a.

In der Welt der Techniker waren es John Allen mit HPS 4000, Lenny Lipton mit seinen 3D-Filmsystemen, Lev Goldowsky mit den russischen Sonderformaten, Andre Drebrie in der Herstellung von Kopiermaschinen und Kameras ... und selbst James Cameron mit der Erfindung seiner Pace-Fusion-3D-Kamera, Erfinder, die allesamt etwas ankotzte. Sie konnten die Mißstände der billigen Massenüberflutung nicht ertragen - und erfanden Besseres.

 

Von daher liegt meine Sympathie auf Seiten derer, die das Wort gegen der Verdummung erheben und einen eigenen Standpunkt vertreten können. Wie @Filmtechniker sehe auch ich eine Zurückdrängung an menschlicher Kreativität in Erwartung eines rein computergesteuerten Kinos.

 

Ab und an kann man an Computerfilmen und Projektionen auch kurzweiligen Spaß haben, von SPEED RACER über AVATAR bis TRON LEGACY ist das Angebot reichhaltig.

 

Und danach kehren wird dann bitte zurück zu den Fragen "Zukunft des Kinos" und "Zukunft der Menschheit". Die um noch andere Brennpunkte kreisen, auch um die Fortführung der äusserst praktischen und langlebigen 35mm-Technologie, die man nicht ins Nostalgische & Lächerliche ziehen sollte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Drücke ich mich so schlecht aus?

 

Geschäft, nicht Kunst. Mit Film ist man weg, schreiben hier welche. Digital spielst du neue Titel mit. Keine technische Unterscheidung, sondern Bedingung. Kalt und hart

 

oR6o fragt, ob sie viel Geld ausgeben sollen. Hat er gerechnet? Mit 80 Plätzen kann er nur eine Person bezahlen. Ein vier Mal größerer Betrieb trägt drei Lohnempfänger und wirft etwas ab, wenn es gut läuft. Wohlgemerkt, Stundenlöhne

 

Ich würde mit Schmalfilm arbeiten, alles auf das Format 16 ausrichten und ein Programm aufbauen, das es ringsum nicht gibt. Frauenfilm, Dokumentarfilm, Untergrund, Experiment, Schul- und Industriekino; alles, nur nicht die patriarchale Traum- und Effektefabrik.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.