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Servicewüste Kino?


mibere

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Gestern war ich mal wieder im Kino und hab mir HARRY POTTER 7.2 als 35mm Filmkopie in einem Multiplex angesehen.

Als der Hauptfilm begann, fiel mir auf, dass die Bildmitte völlig defokussiert war, während die Ränder den Bildinhalt weitgehend scharf abbildeten.

Also raus aus dem gemütlichen Sitz und einen Kinomitarbeiter in seinem schicken weißen Hemd aufgesucht, der unmittelbar vor der Tür stand und sich mit einer Mitarbeiterin in einem dunklen Anzug unterhielt. Auf der linken Brusttasche stand der Name des Kinos.

"Der Film ist in der Mitte defokussiert. Könnten Sie dem Vorführer mal sagen, dass er die Schärfe nachstellen möge?" fragte ich höflich.

"Sagen Sie das dem Vorführer doch selbst", war die knappe Antwort.

"Gerne, wo ist er?"

"Keine Ahnung. Der läuft hier irgendwo herum und müsste aber bald wieder auftauchen."

Ich ging wieder zurück ins Kino und es änderte sich über die restlichen 125 Minuten Laufzeit des Films nichts und ich bekam einen Film gezeigt, der gerade mal die Qualität einer DVD besaß! Vielleicht hätte ich ja selber das projizierte Bild fokussieren sollen. Darüber hinaus war das Bild viel zu dunkel, die Leuchtdichte lag (mal grob geschätzt) deutlich unter 8 fL. - Ärgerlich für 8,50 Euro Eintritt!

 

Inzwischen kann ich viele Zuschauer verstehen, die bestimmte Kinos meiden und sich Filme lieber "Digital" anschauen. Schade, dass hier soviel Potential einer alten und bewährten Film-Technik verschenkt wird.

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Genau das ist es, was hier schon so oft gesagt wurde: Gegen die DVD und der gestochen scharfen Blu-Ray kann Kino nur dann bestehen, wenn Service UND Technik (Bild und Ton) stimmen. Dann sind die Besucher auch bereit, den (vermeintlich) hohen Eintritt zu zahlen. Bei manchen Plexxen habe ich aber das Gefühl, man wird nur durchgeschleust.

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Dein Gefühl täuscht dich leider nicht.

Ich bin viel in D unterwegs und nutze, wo immer möglich, die Gelegenheit mich in der jeweiligen Kinoszene umzusehen. Mein persönlcher Eindruck, ca 60% der größren Spielstätten ( >3 Lenwände ) weisen Mängel auf. Sowohl bei konventioneller als auch bei digitaler Ausrüstung.

Wobei bemerkenswert ist, dass die kleineren Kinos ( insbesondere inhabergeführte bzw. kleine Ketten) wesentlich hochwertiger sind.

Service und Ambiente haben in den vergangenen Jahren besonders in den großen, deutschen Ketten deutlich nachgelassen. So ist ein großes Kino in der Nähe meines Wohnortes seit einigen Jahren eine Baustelle (aufgerissener Boden im Hauptfoyer, teilweise abgesperrt, geschlossene Consession, unbesetzte Kassen selbst bei Hochbetrieb). ein weiteres Flagship der gleichen Kette glänzt mit klebrigem, Cola und Popcorn durchtränktem Teppichboden in fast allen Sälen, defekten Sitzen, defekten Vorhängen, Audioanlagen gegen die ein Edisonphonograph Hightech ist und weiteren "Annehmlichkeiten".

 

Ich habe es inzw. aufgegeben, Personal oder Theaterleitung auf solche Mängel anzusprechen. Erfahrungsgemäß ist die Wirkung gleich Null und wird bestenfalls mit einem müden Lächeln beantwortet.

Eine weitere Beobachtung: vielfach wird Personal beschäftigt, deren einziges Interesse es zu sein scheint, sich intensiv über die vergangene bzw. bevorstehende Clubtour auszutauschen oder Schwinktips zu verbreiten ( eine Einlasskraft hat es vollbracht sich, bei vollem Haus, zunächst erstmal intensiv ihrem Makeup zu widmen bevor ihr dann 5 Min. vor Vorstellungsbeginn einfiel, das da ja wohl noch etwas anderes in ihrem Arbeitsvertrag stand).

 

Viele Kinos sind kaum noch von schmuddeligen Fastfoodbuden zu unterscheiden, wobei ich den Eindruck habe, dass es dort professioneller zugeht, als in vielen Kinoketten.

 

Traurig, aber leider Realität.

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Meine Erfahrung ist, dass es durchaus einen Sinn hat, nett auf Mängel hinzuweisen. Vor allem Ketten haben oft die Politik, Dinge die noch nicht komplett kaputt sind, erst zu reparieren/auszutauschen, wenns jemand merkt. Andererseits merkt man manchmal Sachen später als Besucher. Dann freut man sich auch über Hinweise. Wenn mir zum Beispiel jemand sagt, dass eine Stuhellehne abgebrochen ist, dann ist das gut zu wissen, weil man das nicht unbedingt auf den ersten Blick sieht, wenn niemand drinsitzt, weil die Lehne sich noch in Form hält.

 

Ich war vor einiger Zeit mal in einer anderen Stadt im Kino und da war die Bildwand total verdreckt links und rechts, da der Dreck bei 1,85 aufhörte schien das von der Kaschierung zu kommen - der Film war CS. Ich hab den Vorführer angesprochen, der während des Abspanns in der Tür stand, der erst gar nicht verstand, was ich meinte, mir dann erzählte, dass sei auf dem Film und dann schlussendlich sagte, dafür wäre kein Geld da. Das hat mich so geschockt, dass ich dem Theaterleiter eine kurze nette E-mail geschrieben habe. Es stellte sich raus, der Theaterleiter war ganz neu und hatte das Problem noch gar nicht bemerkt, bedankte sich für den Hinweis und meinte sie hätten jetzt eine neue Bildwand bestellt.

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Vor einigen Jahren besuchte ich ein Plex in meiner Nähe. Auch hier das Problem: Das Bild auf der Leinwand war sehr mangelhaft, d.h. die Bildränder und der Film waren unscharf, der Bildstrich war so eingestellt, dass der Untertitel abrasiert wurde. Also raus aus dem Kinosaal und dem nächsten Mitarbeiter die Probleme geschildert. Der guckte mich an und fragte, was ich eigentlich von ihm wollte. Der hatte keinen Plan von der Materie. "Suchen Sie sich am Besten jemand, der Sie besser versteht als ich" und ich stand allein im Gang!

Bis dann die Tür aufging und ich sah, dass es der BWR war. Da kam ein Mitarbeiter raus.und dem das noch mal geschildert. Der meinte dann "Als Projektionist muss ich schliesslich mehrere Säle betreuen, da bleibt natürlich einiges auf der Strecke". Tolle Aussage.

 

Claus-Dieter

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Na das ist ja eine tolle Ausrede das er mehrere Säle zu machen hat ....

Also ein richtiger Vorführer schafft je nach Gebäude locker 5 Säle und wenn wie in den Plexen es nur einen großen BWR für alle gibt dann gehen auch 10 Säle.

Dazu braucht man aber etwas Routine und vor allem gute und gewartete Technik. Habe selbst in mittleren Häusern gearbeitet 5-7 Säle (bei einigem Kino musste man sogar dauernd ums Haus rennen und jeder Saal hatte eigenen BWR das ganze über 3 Stockwerke verteilt ... es ist zu schaffen das der Vorführer im Saal den HF selbst startet und auch den Ton einstellt, aus Bequemlichkeit wird das meisst dem unfähigen Einlasspersonal überlassen. In seltenen Fällen konnte ich mal ne Platze so schulen das sie selbständig starten konnte und auch einen Blick für Schärfe,Bildstich etc hatte (das war aber eine von rund 50).

 

Wenn man dem Personal halt mageres Gehalt bezahlt und monatlich wechsende "studentische Fachkräfte" beschäftigt braucht man sich über unmotiviertes Personal und schlechte Vorstellungen nicht wundern.

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Das Plex hat BWR's auf zwei Ebenen. Ob die Leute unterbezahlt sind oder nicht, einem Gast eine solche Aussage an den Kopf zu werfen, finde ich nicht gerade klug .

Denn schliesslich leben wir alle von den Gästen, und man sollte seinen Job im Sinne des Unternehmen erledigen. Sonst findet man sich eines Tages auf der Strasse wieder.

 

Claus-Dieter

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Tja, das ist alles absolut traurig, aber wahr. @ Pinbot und allen anderen: Ich kann Euren Eindruck nur bestätigen, so erschütternt wie es auch ist, aber die Verantwortlichen in den Zentralen der Plexxe wollen es ja nicht anders, es geht echt nur noch um den schnöden Mammon. Da bekommt man auch schonmal von den Sesselfurzern auf Feiern hinter vorgehaltener Hand zu hören: "Im Kino würde ich nie arbeiten wollen." (ist kein Witz) :shoot3:

 

Nach 30 Jahren Kinoerfahrung kann ich zu alldem nur ein Sprichwort zitieren: "Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken." :evil:

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Vor einigen Jahren besuchte ich ein Plex in meiner Nähe. Auch hier das Problem: Das Bild auf der Leinwand war sehr mangelhaft, d.h. die Bildränder und der Film waren unscharf, der Bildstrich war so eingestellt, dass der Untertitel abrasiert wurde. Also raus aus dem Kinosaal und dem nächsten Mitarbeiter die Probleme geschildert. Der guckte mich an und fragte, was ich eigentlich von ihm wollte. Der hatte keinen Plan von der Materie. "Suchen Sie sich am Besten jemand, der Sie besser versteht als ich" und ich stand allein im Gang!

Bis dann die Tür aufging und ich sah, dass es der BWR war. Da kam ein Mitarbeiter raus.und dem das noch mal geschildert. Der meinte dann "Als Projektionist muss ich schliesslich mehrere Säle betreuen, da bleibt natürlich einiges auf der Strecke". Tolle Aussage.

 

Claus-Dieter

 

Gleich feuern den Typen...Is ja nicht so, das sich nicht fast alles automatisieren lässt.

Ich hab die Erfahrung gemacht (Auch hier im Forum liest man das immer wieder raus-.-), das einige Vorführer eine Passion für die Technik haben, aber mit dem Satz "Der Kunde ist König" nichts anfangen können. Super gewartete Geräte, ein Blitzblanker BWR, aber im Saal ein unscharfes Bild, falsches Bildformat, zu leiser oder zu lauter Ton, im Digitalen Bereich wechselt das Bild fröhlich von pink auf grün und wieder zurück, die Masterimage Scheibe ist bei 3D runtergefahren, oder dreht sich nicht, verdreckte Bildwände und zugefahrene Kasch bei CS Filmen... ist ja alles nicht so schlimm, kann im Stress mal passieren. Aber wenn nach 20 Minuten die Kunden aus dem Saal kommen und Meckern, das was nicht passt... dann ist das echt arm, das ein "Insider" keinen Fehler bemerkt und erst die Kunden (Die ja nunmal zwischen 8€ und horrenden 16€ pro Film zahlen) bescheid geben müssen, das ihre Dienstleistung nicht so läuft, wie es eigentlich müsste...

Natürlich tragen die "Obersten" eine Mitschuld, aber ist ja nicht so das es keine Jobs in Deutschland gibt. Wenn man keinen Bock auf arbeiten hat, soll mans lassen.

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