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Digitalisierter BEN-HUR - ein partielles Desaster?


cinerama

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Also ist das Restaurierungsergebnis kein Master, ein Digital Cinema Distribution Master (tiff-Dateien) oder gar Digital Source Master?

DCP ist gleich 100% nach dieser Rechnung?

 

Nun ... ein DCDM ist ja nun beim besten Willen nicht zur Ansicht gedacht, sondern dient zur Herstellung von sogenannten "deliverables", also DCP, Blu-Ray, DVD, HD-Cam usw. bis hin zur SD-Version auf iTunes.

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REC709 ist ja nur eine Empfehlung lt. ITU-R BT709. Daher steht das REC auch für Recommendation. Im Broadcastbereich hat sich REC709 in weiten Teilen als "Standard" durchgesetzt, weil im BT709 kein Gamma für die Wiedergabe definiert wurde.

Davon betroffen ist vornehmlich aber nur der (HD)TV-Bereich, weil es beispielsweise für DCI andere Spezifikationen gibt.

In sofern ist es durchaus möglich, dass es unterschiedliche "Versionen" auf unterschiedlichen Wiedergabemedien gibt - was von "Zeitzeugen" ja auch so bestätigt wird.

 

Die Probleme schlechter "Restaurierung" und "Masterings" existieren ja schon lange. Einige Filme auf Blu-ray wie MANCHE MÖGENS HEISS, DIE KLAPPERSCHLANGE, DUNE - DER WÜSTENPLANET und nun auch BEN HUR sind in dunklen Bereichen zu dunkel. Gnadenlos absaufende Details sind offensichtlich. Details, die auf anderen Fassungen/Medien noch deutlich zu sehen waren und auch noch zu sehen sind, sind hier schlicht weg! Der Grund dafür liegt meiner Meinung nach darin, dass die Monitore während der Restaurierung bzw. im Mastering nicht kalibriert wurden und/oder in völlig unterschiedlicher Umgebungshelligkeit genutzt werden.

 

Im Tonstudio tritt dasselbe Problem auf. Unterschiedliche Abhöranlagen ergeben unterschiedliche Tonmischungen.

 

Da sich im Heimbereich eine Kalibrierung des Displays/Projektors auf ein (lineares) Gamma von 2,2 durchgesetzt hat, würde ich keine Zeit investieren, um für jeden Film (auf Blu-ray) die optimale Gammakurve herauszufinden. Wie oben beschrieben, gibt es viele Umsetzungen, deren Schwarzwert zu hoch ist, so dass die unteren IREs teilweise verschluckt werden. Selbst wenn das Gamma für jeden Film individuell eingestellt wird, bringt diese Maßnahme keine Details wieder, die beim Mastering abgeschnitten wurden.

 

Darüber hinaus müssten bei einem Film wie BEN HUR mehr als 300.000 Einzelbilder bearbeitet werden, um alle Störungen, Beschädigungen und Farbfehler im genutzten Quellmaterial (Scanvorlage) zu beheben und entsprechende (Helligkeits)-Korrekturen durchzuführen. Ein wirtschaftlich und profitorientiert arbeitendes Unternehmen wird sehr genau festlegen, in welchem Maße teure Restaurierungsmaßnahmen mit dem erhofften Profit einhergehen. Immerhin werden nur wenige Menschen bereit sein, für so einen "alten Schinken" wie BEN HUR, der unzählige Male im TV gelaufen ist und bereits in vielen Regalen heimischer Wohnzimmer als DVD steht, mehr als 8 Euro zu bezahlen, um diesen nun als Blu-ray zu erhalten. Wir Filmfreunde, die Interesse an einer "originalgetreuen" Filmfassung haben, stellen da die ganz kleine Ausnahme dar. Zumal auch hier unterstellt werden darf, dass sie NIEMAND im Detail an den Farbreiz einer perfekten und unter idealen Umständen vorgeführten Technicolor-70mm-Fassung im Detail erinnern wird(!), die er vor mehr als 50 Jahren gesehen hat.

Aus diesen Gründen bleibt uns allen nicht mehr, als uns über solche Medien zu ärgern!

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Aus diesen Gründen bleibt uns allen nicht mehr, als uns über solche Medien zu ärgern!

 

Warum sich nicht darüber freuen, dass es überhaupt neue Medien dieser Filme für Zuhause gibt? Legt man da nicht eine Messlatte an ein Produkt für 8,00 Euro, die viel zu hoch hängt? Dieses Internet Techno Erbsenzählen scheint zu einem neuen Volkssport geworden zu sein :-)

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Warum sich nicht darüber freuen, dass es überhaupt neue Medien dieser Filme für Zuhause gibt?

Vielleicht habe ich mich am Ende etwas missverständlich ausgedrückt.

Wie ich schon in diesem Thread geschrieben habe, freue ich mich über die tolle Qualität von BEN HUR auf Blu-ray (trotz einiger unbestrittener Defizite), weil ich diesen Film in einer derartigen Qualität zu Hause und in vielen Kinos noch nicht sehen konnte.

 

Legt man da nicht eine Messlatte an ein Produkt für 8,00 Euro, die viel zu hoch hängt? Dieses Internet Techno Erbsenzählen scheint zu einem neuen Volkssport geworden zu sein

Ja.

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Es gibt ein paar Fehler, die ohne Mehrkosten (für Restaurierung/Mastering) hätten vermieden werden können.

Drei Beispiele:

1. DIE KLAPPERSCHLANGE

Snake Plissken geht durch die nächtlichen Straßen von New York. Auf dem Weg zur abgestürzten Präsidentenmaschine geht er an allerhand "Müll" vorbei. Auf DVD und der 35mm Kinofassung ist diese "Müll" auf den Straßen deutlich zu erkennen. Nicht so auf Blu-ray. Hier wurde zu Gunsten von mehr "Plastizität" der Schwarzpegel dermaßen erhöht, dass diese Details größtenteils in den unteren IREs nicht mehr vorhanden sind. Plissken läuft hier in einem "schwarzen Loch".

 

2. MANCHE MÖGENS HEISS

Zahlreiche Nachtszenen wirken auf Blu-ray sehr brillant. Leider gehen auch hier haufenweise Details verloren, die auf anderen Medien noch erkennbar sind.

 

3. DUNE -DER WÜSTENPLANET

Auf der deutschen Blu-ray stehen 3 Protagonisten mit schwarzer Kleidung direkt vor der Kamera. Andere Fassungen (französische Blu-ray, DVD, 35mm) zeigen in dieser Szene, dass die Protagonisten braune, grüne und dunkelblaue Kleidung tragen, die mit vielen feinen Applikationen bestückt sind.

 

All diese Mängel sind meiner Meinung nach nicht mit dem eingesetzten Budget zu erklären, sondern auf eine "schlampige" Umsetzung zurückzuführen - und so etwas finde ich persönlich ärgerlich.

 

Farbdarstellungen nehme ich grundsätzlich aus, da sogar Änderungen diesbezüglich durch Regisseure (wenn sie noch leben und am Projekt mit einbezogen wurden) gewünscht worden sind (Ridley Scott und BLADE RUNNER). Das mag dem einen oder anderen zwar nicht gefallen, finde ich aber nachvollziehbar und nicht negativ kritikwürdig.

 

Grundsätzlich bin ich dankbar für die Blu-ray (als Medium). Preiswerter und in einer insgesamt besseren Qualität (Bild und Ton) gab es die allermeisten Filme bislang nicht für den Heimbereich. Da zähle ich auch BEN HUR mit dazu.

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Es gibt ein paar Fehler, die ohne Mehrkosten (für Restaurierung/Mastering) hätten vermieden werden können.

 

Klar ... wer im täglichen (Arbeits-)Leben steht, der kennt das auch bei sich selber. Geht mir ständig so ... wie oft habe ich schon Manuskripte abgeliefert, die eigentlich noch einmal durchkorrigiert hätten werden müssen, aber der Termin war fest und unverrückbar. Bei jedem unserer Programmhefte finde ich etwas, das bei mehr Zeit besser oder zumindest anders hätte gemacht werden können. That's life ... wobei ich natürlich nicht der Schlamperei einen Freibrief erteilen möchte, nur gibt es eben Termin- und Budgetzwänge, denen wir alle auch täglich unterworfen sind.

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Das Restaurierungsergebnis ist bei den genannten Filmen das 4K DCP ...

 

Ohne Cineramas Antwort gelesen zu haben, bitte ich bei meinem Guru [1] um Einspruch. ;-)

Ziel einer Restaurierung ist heute auch immer die Heimkinoauswertung, sonst rechnet sich sowas überhaupt nicht.

Das DCP ist dann i.d.R. die beste Fassung zum Ansehen, aber nicht das alleinige Zielformat oder gar ein Archivierungsformat.

Auch halte ich die Besprechung von BluRays hier für richtig, da sie von einigen Verleihern als Medium für Repertoire empfohlen wird, falls kein DCP verfügbar ist.

Vielleicht wäre eine eigene Rubrik dafür unter "Digitale Projektion" eine Überlegung wert.

 

 

Blu-Ray ist Heimmedium (geringere Auflösung, kleinerer Farbraum, geringere Abtastrate, statt Einzelbilder nur Keyframes und Bildveränderung, dem Heimgebrauch angepasste Audio-Dynamik)

 

Zustimmung, bis auf die Punkte "Abtastrate" und "Dynamik". Auf BluRay ist Mehrkanalton in LPCM (oder in verlustfrei komprimierenden Verfahren) mit 96 kHz und 24 Bit möglich. Eine Dynamikkompression kann angewendet worden sein (wie z.B. bei dem deutschen Ton der James Bond BluRays), es gibt aber auch genug BluRays mit der originalen Kinomischung.

Gerade beim Ton gibt es keinen systembedingten Nachteil der BluRay.

 

 

Grundsätzlich bin ich dankbar für die Blu-ray (als Medium). Preiswerter und in einer insgesamt besseren Qualität (Bild und Ton) gab es die allermeisten Filme bislang nicht für den Heimbereich. Da zähle ich auch BEN HUR mit dazu.

 

Ich freue mich auch sehr über die BluRay als Heimmedium, Deine Freude über Ben Hur kann ich aber nicht teilen.

Vielleicht bin ich auch nur ein Erbsenzähler (das müsste mein Guru [1] mal prüfen), aber meine Freude in schwarze Löcher zu starren, hält sich doch sehr in Grenzen. Zumal wenn man es der Heimkinogemeinde mit Schwarzwertfetischismus, Kornfilter und extremer Tonentrauschung recht machen möchte.

Ich verzeihe alten Materialien viele Fehler. Auch Lichttonabtastungen für BluRay stören mich i.d.R. nicht, manchmal gibt es eben keinen Magnetfilm mehr, aber das zwanghafte Entrauschen jeder Tonspur bis zur Impulslosigkeit in Telefonqualität ist unerträglich. Wer mit dem deutschen Ton der BluRay von z.B. "War Games" und "Thomas Crown ist nicht zu fassen" zufrieden ist, der sollte meiner Meinung nach mal beim HNO einen Termin machen.

Lange habe ich auf "A Star is Born" gewartet. Die OV kommt jetzt mit entrauschter Tonspur und hat keine Lebendigkeit mehr. Artefakte der Filterung stören zusätzlich den Musikgenuß.

Hier ist also nicht fehlendes Geld bei der Herstellung das Problem. Für das Zerstören der Tonspur hat jemand bestimmt viel Geld bekommen.

 

Oder warum findet Warner das deutsche LT/RT-Master für "Der kleine Horrorladen" nicht mehr? Auf VHS hat der Film einen tollen Ton (originale Kinomischung mit viel Dynamik). Seit der DVD-Veröffentlichung bekommen die Kunden eine dynamikkomprimierte Fassung in Mono verkauft. Laut Bewertungen auf Amazon ist das auf BluRay auch so.

Da kann ich mich mit einem Kauf kaum zurückhalten. ;-)

 

Wie gut der originale ungefilterte Ton ist, hört man oft bei den Trailern im Bonusmaterial. Diese sind i.d.R. ohne nachträgliche Tonbearbeitung.

Wer auch mal Erbsen zählen möchte, der höre sich bei "Futureworld – Das Land von Übermorgen" den Ton des Trailers, den Ton der Super8 Schnittfassung (im Bonusmaterial auf der BluRay) und dann den entrauschten Ton des Hauptfilms im Vergleich an.

 

Auch bei "Der Pate" wandelt sich die gute alte Synchronisation von guter Qualtität (35mm und DVD) zum Telefonsound auf BluRay.

Zum Bild beim Paten möchte ich nichts sagen, da würde ich nicht nur Erbsen zählen sondern auch Kartoffeln ...

 

 

Gruß

 

Salvatore

 

[1] Preston Sturges ist von Cinerama zertifizierter Guru und ich bin Cineramas Meinung nach angeblich ein Jünger der Sekte aus der M.-Str in KA, habe aber keine Lust den Thread zu suchen, es sind einfach zuviele glaubwürdige, authentische und lehrreiche Beiträge ... ;-)

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Vielleicht bin ich auch nur ein Erbsenzähler (das müsste mein Guru [1] mal prüfen),

 

Als zertifizierter Guru unterliege ich natürlich der Schweigepflicht und kann mich dazu nicht öffentlich äußern. Selbstverständlich kann ich Dir im September persönlich das Prüfungsergebnis unter vier Augen mitteilen.

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Wie gut der originale ungefilterte Ton ist, hört man oft bei den Trailern im Bonusmaterial.

 

Das stimmt allerdings ganz genau und gilt auch für etliche Spielfilme.

Das kann sich vor allem bei den Trailern Quantum of Solace und Transformers hören lassen.

 

Nun zurück zum Thema. :wub:

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  • 1 Monat später...

Nicht gerne unterhalten möchte ich mich mit obigem Teilnehmer, der seit Jahren jedweden Forschungsversuch an Altmaterialien/Revivals/Restaurierungen/Digitalisierungen wegen Geschäftsschädigung abtut und in ein schwaches Licht stellt - meist mit dem Schlagwort "Freut Euch doch" oder "Ihr Erbsenzähler!".

 

Spontankritik aber wie etwa von @Dolby Stereo in THE GREAT ESCAPE, mit erst einmal vereinfachten Vorabeindrücken, finde ich zum Einstieg in die Details weitaus anregender als die Werbeschaltungen eines "zertifizierten Gurus mit Südkurve".

 

Auch bei der "Dankbarkeit" für neu erscheinende Restaurierungen/Revivals/Digitalisierungen sollte man vorsichtig sein. Handelt es sich nicht etwa bei den meisten Titeln um ein Geschäft? Hmynisch zu Säulenheiligen erhoben werden aber die Herausbringer der Editionen, als unterhielten sie karitative Wohlfahrtsverbände.

 

***

 

Kürzliche Eindrücke, wie ich sie im Schnelldurchgang neulich in mir aufnahm:

 

SOME LIKE IT HOT - MANCHE MÖGENS HEISS ist leider nur vom alten 35mm-Interpositiv (fabriziert Ende der 50er Jahre auf damaligem Material) transferiert - auch ohne Retusche. Die Annahmen zu den absaufenden Details angehend, die Monitore seien nicht kalibriert gewesen oder das wechselhafte Tageslicht habe zu einer Art Betriebsblindheit geführt, teile ich nicht. Ist das nicht eine zu gewagte Annahme? Das Mißverständnis der Diskussion auf mehreren Seiten ist meines Erachtens, dass oftmals das Pferd von hinten aufgezäumt wird (die heutige Postproduktion als allmächtiger Schöpfer betrachtet wird), ohne eine historische Materialkunde betreiben zu wollen.

 

Die Unterschiede liegen in den meisten Fällen in den Ausgangsmaterialien begründet - bei SOME LIKE IT HOT wurden demnach die falschen herausgesucht.

Vergleichen wir SUNSET BOULEVARD und THE POSTMAN ALWAYS RINGS TWICE mit SOME LIKE IT HOT, schneiden diese in ihre Blu ray Transfers schärfer und feinkörniger ab. Hierbei tritt der Vorzug eines Scannens des Schwarzweiss-Negativs in Kraft, bei dem die breite Pallette an Grautönen optimiert erfaßt werden kann. [Dementgegen die Praxis des Scannens von Farbnegativen, die ich wiederholt anprangerte).

Beim Ton mag die Annahme einer zu starken Willkür bei der heutigen Postproduktion schon eher zutreffen, zumeist bei der Abspeicherung.

Im übrigen erweist sich die Abtastung von Schwarzweiss-Lichttonnegativen als schwieirg - man sollte dies tunlichst unterlassen. Andererseits wird oft Tonmaterial von uralten Transfer-Quellen wie Sendebändern, U-Matic [obwohl bei der Geschwindigkeit von 9,5 cm/s für LT eigentlich ausreichend) leichtsinnig wiederverwendet, anstatt nochmals ins Kopierwerk oder ins Archiv zu gehen.

Für die Sendeanstaltungen wurden seinerzeit zu oft leider deren Schwarzweiss-Abtastkkopien im Negativentwickler entwickelt (denn das Ausgangsmaterial war im Kontrast zu hoch), wohingegen das vorzügliche TV-Printmaterial von Agfa aus Kostengründen leider fast nie benutzt wurde). Die Folge hiervon: ein beispielsweise im Negativprozess entwickeltes normales Ferrania-Schwarzweiss-Printmaterial zog eine verzerrte Tonspur nach sich (denn bei hohen Dichten neigte das Ferrani-Material dazu, dass die Fehler die Spitzen in der Zackentonspur zusätzlich überstrahlt wurden, was zum sogenannten Konsonantenrotzen führte. Hätte man hingegen mit dem separaten Tonpostiv gearbeitet, wären die Mängel vermeidbar gewesen.)

Auch bei MANCHE MÖGENS HEISS ist das so (das kombinierte Bildtonpositiv erschien mir schon bei den ersten Video-VHS-Fassungen als Makulatur. Anders dagegen die deutschen 35mm-Theaterkopien (u.a. von den Mosaik-Studios und von Illge-Film), die als einwandfrei gelten dürfen. Hier arbeitete man noch mit doppelseitigem Tonnegativ, das m.E. noch in Berlin einlagern dürfte (mit Fingerzeig auf Neukölln). In einer regulären Theaterkopie sind die meisten Artefakte und mechanischen Abnutzungen eines Tonnegativ nicht hörbar: sie verschwinden im Schwarz.

Die heutige Praxis jedoch, einfach ein Tonnegativ abzutasten (zudem wird auch noch durch die Blankseite abgetastet und der Tonwert im Gamma nicht korrigiert) handelt sich, inklusive der Randnebengeräusche der Tonspur wie Prasseln, einen massiv verrauschten und verknisterten Ton ein, der in diesem Fall nicht auf historische Unzulänglichen, sondern auf Unwissen oder Unwillen in der heutigen Bearbeitungsweise zurückzuführen ist.

Allerdings dürfte das Tonnegativ von MANCHE MÖGENS HEISS, also ein A/B-Rollen-LT-Negativ, kaum noch im heutigen Handling die gebührende Zuwendung erfahren, weil bei bereits bei den B-Rollen die Tüter fehlen und somit die Synchronität schwierig in den Griff zu bekommen ist.

 

THE GODFATHER ist nach den Massgaben des Kameramanns im Zuge des Blu ray-Transfers sehr gut gelungen (wichtig zu wissen: der Film ist bis zu 2 Blenden unterbelichtet, um bräunliche Schattene zu erzielen). Die Aussenaufnahmen sind dabei am stärksten unterbelichtet worden (2 Blenden).

Den Ton bei GODFATHER in der dt. Ton finde ich exzellent: eine Güte fast wie beim Magnetton.

 

A STAR IS BORN war schon auf der DVD in der dt. Version tonlich schecht und zudem monaural (obwohl die dt. F in 35mm auch in 4-Kanal Magetton distribuiert wurde. Aber wie bei HAIR könnte es ja auf der jetzigen Blu ray, die ich nicht gesehen habe, vielleicht eine dynamikkomprimierte Dolby-Version sein, die aber deswegen kein Mono ist.

 

Zu den mir unverständlichen wirren Termini, s.o.

Was ist unter "LT/RT-Master" zu verstehen? Ist LCR (wie bei Dolby A via 3-Kanal-Cordband) gemeint?

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A STAR IS BORN war schon auf der DVD in der dt. Version tonlich schecht und zudem monaural.

 

Den Sound von A Star Is Born sollte man wirklich nicht mit dem Sound von Moonwalker vergleichen.

Das sind damals blecherne Kofferradio Monauralaufnahmen gewesen egal ob in Magnetton oder Lichtton.

 

@ Herr Salvatore Di Vita bei diesem Film bitte den Subwoofer ausschalten. :dance1: :dance1: :dance1: :dance1:

 

 

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@cinerama:

SOME LIKE IT HOT in der deutsch untertitelten OV (Neue Visionen oder Alamode, wenn ich mich recht erinnere) wirkte auf mich in der Gradation stimmig, hatte aber nicht die zu erwartende Detailschärfe und Feinkörnigkeit. Weißt Du etwas über das Ausgangsmaterial dieser Fassung? Aus alten TV-Ausstrahlungen erinnere ich mich an einen grenzwertig aufgesteilten Bildeindruck durch 1970er-Jahre-Abtaster, sogar die Prägestanzungen des Münchner Zollamtes waren in mehreren Akten noch sichtbar...

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Das Kreuzmodulationsproblem bei der OV von SOME LIKE IT HOT hat sich bis in die 16mm-Kopien erhalten. Da muss schon mal auf der analogen Strecke etwas furchtbar schiefgelaufen sein. - Kann jemand bestätigen, dass - so jedenfalls meine Erinnerung - die Kopien ursprünglich im Bildformat 1:1,33 vorlagen? Der Breitwandbildstrich kam m.E. erst in späteren WA-Fassungen - und in diesem Umfeld wohl auch das Kreuzmodulationsproblem.

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Aus alten TV-Ausstrahlungen erinnere ich mich an einen grenzwertig aufgesteilten Bildeindruck durch 1970er-Jahre-Abtaster, sogar die Prägestanzungen des Münchner Zollamtes waren in mehreren Akten noch sichtbar...

Du meinst sicher die Lochstanzen (nicht Präge-) eines Hauptzollamtes. Jetzt kläre mich aber mal auf, wie Du in einer TV-Sichtung herauslesen konntest, dass es ausgerechnet das Münchner Zollamt war. In mühevoller Kleinarbeit und mit detektivischem Spürsinn in Einzelbild die TV-Aufzeichnung betrachtet?
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@preston sturges:

 

Erraten! Wollte wissen, welcher kryptische Code da beim Aktwechsel durchflimmerte - die High-End-Technik von VHS macht's möglich. Es stand da (ohne Gewähr!) HZA MUENCHEN RIEM. Ob es Loch- oder Prägestanzen waren, weiß ich nicht mehr, ich habe definitiv beide Varianten auf 35-mm-Kopien gesehen.

 

Eben habe ich die alte VHS-Aufzeichnung wiedergefunden - werde bei Gelegenheit mal reinsehen. US-Vorspann mit elektronisch eingefügtem Standkader aus deutscher Kopie. Mal schauen, ob ich die "Stanzarbeit" finde, auch die von @cinerama gestellte Formatfrage kann dann vielleicht erhellt werden.

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Kürzliche Eindrücke, wie ich sie im Schnelldurchgang neulich in mir aufnahm:

 

THE GODFATHER ist nach den Massgaben des Kameramanns im Zuge des Blu ray-Transfers sehr gut gelungen (wichtig zu wissen: der Film ist bis zu 2 Blenden unterbelichtet, um bräunliche Schattene zu erzielen). Die Aussenaufnahmen sind dabei am stärksten unterbelichtet worden (2 Blenden).

Den Ton bei GODFATHER in der dt. Ton finde ich exzellent: eine Güte fast wie beim Magnetton.

 

Exzellent im Ton mag vielleicht die neue Synchro in 5.1 sein, allerdings rollen sich mir bei dieser Fassung die Fußnägel. Gruselig!

Die originale Synchro in Mono ist im Gegensatz zur DVD stark gefiltert und klingt nach Telefon. Schade! Sollte das bei Deiner BluRay anders sein, so bitte ich mal um Nennung der EAN zum Vergleich.

Auch wundert es mich sehr, daß Dir das Bild gefällt. Viel zu gelb mit ausgefressenen Lichtern, besonders gut auf der Feier am Filmanfang zu sehen ...

Den zweiten Teil habe ich mir noch nicht angesehen, die dilettantisch durchgeführte Kornreduktion ist einfach nur peinlich und nach Teil 1 in gelb und Telefonsound fehlte mir die Lust auf eine Fortsetzung.

 

 

A STAR IS BORN war schon auf der DVD in der dt. Version tonlich schecht und zudem monaural (obwohl die dt. F in 35mm auch in 4-Kanal Magetton distribuiert wurde.

 

Von einer deutschen 4-Kanal-Mischung war mir nichts bekannt. Darf ich vorsichtig nachfragen, ob Du Dir dabei sicher bist?

Auf der BluRay wurde die DF nochmal nachgefiltert. Leider wurde auf der BluRay auch die OV mit deutlich hörbaren Artefakten entrauscht. Auf der DVD war die OV noch ok.

Auch das Bild wurde IMHO zu sehr entkörnt und sieht nicht mehr nach Film aus.

 

 

Aber wie bei HAIR könnte es ja auf der jetzigen Blu ray, die ich nicht gesehen habe, vielleicht eine dynamikkomprimierte Dolby-Version sein, die aber deswegen kein Mono ist.

 

Was hast Du nicht gesehen? Die BluRay von "Hair"? Oder meinst Du "A Star is born"? So ganz verstehe ich den Satz leider nicht.

"Hair" hat ein sehr schönes Bild (meiner Meinung nach vom Interpositiv), aber leider eine zu stark gefilterte deutsche Tonspur. Bei "A Star is born" ist die DF auf BluRay in Mono.

 

 

Zu den mir unverständlichen wirren Termini, s.o.

Was ist unter "LT/RT-Master" zu verstehen? Ist LCR (wie bei Dolby A via 3-Kanal-Cordband) gemeint?

 

Wieso wirr? "Lt" (Left-total) und "Rt" (Right-total) sind doch gängige Bezeichnungen. Von einem Film, der in Dolby A/SR in die Kinos kam, gibt/gab es ein Master (Magnetfilm) mit den zwei Tonkanälen "Lt" und "Rt". Dieses Master trägt also nicht diskret die Kanäle "L","C","R","S", sondern das Ergebnis nach dem Matrix-Encoder (4:2:4 Matrix). Von diesem Master wurden dann die Lichttonnegative belichtet.

Möchte man nun so einen Film auf DVD-/BluRay veröffentlichen, braucht man nur das "Lt/Rt-Master" um die Rauschunterdrückung zu befreien (A oder SR) und die beiden Kanäle ("Lt" und "Rt") zu digitalisieren. Der Kunde holt sich mit seinem 2:4-Decoder ("Dolby Surround") die Kanäle wieder aus der o.g. Tonspur.

Evt. gibt es auch noch ein Magnetfilm mit 4 diskreten Kanälen, die man dann als diskretes Multikanal übernehmen kann.

Leider wird ein solches "Lt/Rt-Master" manchmal durch einen 2:4-Decoder geschickt und dann als 5.1-Tonspur vermarktet (siehe DF von "Basic Instinct" auf BluRay). Hier entstehen ggf. Laufzeitunterschiede, mit denen Leute ohne Center (wird in "L" und "R" zugemischt) Probleme haben.

 

Bei "Der kleine Horrorladen" war das o.g. "Lt/Rt-Master" die Vorlage für die VHS-Überspielung (in voller Dynamik), die DVD und BluRay kommt nur mit einer dynamiklosen Mono-Tonspur.

Sollte das Master von "Der kleine Horrorladen" nicht mehr vorhanden sein, wäre eine Lichttonabtastung einer deutschen 35mm-Kopie die bessere Lösung gewesen. Vermutlich hat aber der Praktikant beim Suchen im Archiv beim ersten Treffer aufgehört und das "Lt/Rt-Master" steht nur ein paar Meter weiter im Archiv. Schade!

 

 

Gruß

 

Salvatore

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@Salvatore: sofern es sich bei A STAR IS BORN um den Judy Garland Film handelt (und nicht um den Film mit Streisand/Kristofferson),

 

Wieso schreibt denn unser liebes Mitglied Salvatore Di Vita nicht genau um welchen A Star Is Born Film es wirklich geht.

Hair ist auch ein Musikfilm also geht man bei A Star Is Born ebenfalls davon aus.

 

MEIN GOTT :shock1: :shock1: :shock1: :shock1:

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@Salvatore: sofern es sich bei A STAR IS BORN um den Judy Garland Film handelt (und nicht um den Film mit Streisand/Kristofferson), so gibt es hiervon in der Tat 35mm Magnettonkopien. Eine der Kopien war beim CinemaScope-Festival in der Schauburg im Einsatz.

 

Sorry, ich sprach von dem Film von/mit Fr. Streisand.

 

 

Gruß

 

Salvatore

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Wenn der Kameramann sagt, dass die Blu-ray so ist wie er es haben wollte ist das ja erst einmal gut.

Ich las anderenorts, dass man wohl auch eine zeitgenössische Vergleichskopie gehabt hätte nach der getimed wurde UND eben den Kameramann - da fällt es schwerer die Farbgebung zu kritisieren.

 

Von mehr als sehr zurückhaltender Kornreduktion halte ich überhaupt nichts. Ebenso wie eine Anschärfung des Bildes über ein sehr moderates Maß hinaus würde ich es bevorzugen wenn der geneigte User dort selber tätig wird und nicht denjenigen die nichts davon halten das Filmvergnügen vergällt wird mit überzogenen Vorabkorrekturen.

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