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Fritz Lang-Retrospektive in Paris


Unforgiven

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Nicht zu vergessen, dass dort zur Zeit die Berliner "Metropolis"-Ausstellung begleitend zur Lang-Retro gezeigt wird. Manche Dinge verfolgen einen eben.

Die Vernissage am 17. Oktober war jedenfalls knackevoll, es gab Kleingruppen mit persönlicher Führung durch die Ausstellung; einfach ein Kulturvolk, unsere Nachbarn.

Die Ausstellung ist übrigens in französisch (war zu erwarten) und in englischer Übersetzung (für mich unerwartet).

Der teure Gehry-Neubau in Bercy zeigt übrigens bereits Baumängel. Man kann sich ungewollt in den dortigen Toilettenkabinen einschließen, ohne wieder rauskommen zu können.

Fast eine Szene für einen Hitchcock-Film, den man dort ja auch sehr schätzt.

 

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Komischer Bau. Mit gewölbter Rückwand? Na, dass liesse hoffen, dort Dimension-150- oder Cinema 180 präsentieren zu können.

Vielleicht auch nur eine Trugschluss: zu früh gefreut. ;-)

 

Und immerzu diese Event-Architektur und "Jahrtausendfilme" und verschleuderte Etats.

Wie viele artgerechte Präsentationen und Repertoire-Chancen könnten ingang gesetzt werden, wenn auf die protzigen Prestige-Hallen des nationalen Kulturerbes besser verzichtet würde.

 

Und Kultur endlich dezentralisiert wird.

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Protzig geht schon in Ordnung, könnte sich dann aber auch auf Kinosaal und Bildwand erstrecken. Nur für mich sah die Fassade mehr aus wie "Guggenheim meets art house". Geschmackssache.

Im Hinterkopf hatte ich in erster Linie dennoch den Kinosaal "Salle Langlois", daher die Unlust:

 

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Da begeisterte mich Bradford mehr:

 

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Natürlich sind die Franzosen stolz auf eine neue nationale Errungenschaft - wie die Deutschen auf das neue Kanzleramt Berlin.

Ein Sans-Souci wird daraus noch lange nicht.

 

Also vegetieren wird doch in einer schnell-lebigen Zeit?

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Da werden natürlich wieder mal Äpfel mit Birnen verglichen: Den größten Saal der Cinemathek Francaise mit dem IMAX in Bradford! Übrigens ein ziemlich kleines, enges IMAX - verglichen mit vielen anderen. Und die Cinemathek ist so neu auch wieder nicht, das ganze ist ein Umbau.

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Wieder mal, und nicht total daneben hoffentlich.

Was hast Du gegen das Imax und das Pictureville?

Warum soll nach dem Brand in Paris jetzt ein ideales Kino dort entstanden sein?

Ist es wertlos, dass in Paris immerhin unter den Breitwandkinosn das 'Kinopanorama', 'Broadway', 'Images', `Gaumont Richelieu' oder das 'Gaumont Cinerama' und unter den Dekor-Theatern das 'Rex' oder 'La Pagode' Maßstäbe setzten?

Denke ich an alte Filme, stelle ich sie mir gern dort vor, weniger jedoch in den Sälen nach 1965.

Vergleicht man Birne mit Birne, ähnelt der unschöne Cubby-Broccoli-Saal in Bradford noch am ehesten dem Langlois-Saal in Paris. Von daher ist dann auch in Bradford nicht jede Ecke ideal.

 

Die Bildwand- und Raumproportionen der neueren, digitalen Imax-Häuser (Seitenverhältnis etwa 2 : 1) oder auch den Event-Cinemas am Potsdamer Plazt Bln finde ich besser als alles andere an Neubauten der letzten 45 Jahre.

 

Bei den Museumskinos in Paris und sonstwo wurde doch noch auf den kleinsten gemeinsamen Nenner hin konstruiert. Ein Journalist beschrieb diese Art Bildwand (verglichen mit den abweichenden in der Geschichte) als "konstanten" Bildwand- und Raumtypus.

Anders gesagt könnte man dem Aussprich entnehmen: für das selten ernsthaft auf Breitwand- und Spektakelfilme eingehende Programm dieser Häuser wurde der alte Kompromiss der Flachleinwand bei kleinem Betrachtungswinkel zurückgeholt, weil man damit am wenigsten anzuecken glaubt. Auch wenn Truffaut und Rivette in diesem pariser Museumhort aufgewachsen sind, so wie einige dt. Filmemacher im 'arsenal', kann sich ja nicht jeder gleich in diese Säle verlieben.

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cinerama schrieb

Ist es wertlos, dass in Paris immerhin unter den Breitwandkinosn das 'Kinopanorama', 'Broadway', 'Images', `Gaumont Richelieu' oder das 'Gaumont Cinerama' und unter den Dekor-Theatern das 'Rex' oder 'La Pagode' Maßstäbe setzten?

 

Hat das irgend jemand in diesem Thread behauptet?

 

 

Um noch einmal auf die Fritz-Lang-Werkschau zurückzukommen: Für diese braucht man sicher kein Roadshowtheater mit Dimension-150-Bildwand, da sich das meiste im Academy- und Kaschbreitbildformat abspielt. Einzige Ausnahme wäre MOONFLEET (Das Schloß im Schatten, 1955), ein CinemaScope-Film, dem eine leicht gewölbte Breitbildwand sicher zugute käme.

Solche vollständigen Werkschauen sind ein wahrer Schatz, der dem Zeitgeist zum Opfer gefallen ist. Fernsehen, Verfügbarkeit der Filme auf Video und DVD haben diese Reihen mangels Besuchern zum Aussterben gebracht, was sicher auch an der fehlenden Vermittlung vieler Kinematheken gelegen haben kann. Viele Leute haben im Grunde enorm viel Freizeit , sind vom permanenten Überangebot so gelähmt, daß sie den Vorschlag, sich zwanzig, dreißig oder mehr Filme von einem Regisseur anzusehen, für ein obszönes Angebot halten würden. Monatelang in das Werk eines Douglas Sirk, Fritz Lang, oder John Ford einzutauchen, auch einmal ein mißlungenes Werk zu sehen und andererseits mit unverhofften Entdeckungen belohnt zu werden, scheint so veraltet wie die Postkutsche zu sein.

 

Anders als heutiges Hybridkino, das bereits für alle Auswertungsformen optimiert ist, entfaltet sich die Erzählweise alter Filme nur im Kinosaal richtig, das Publikum ist in höherem Maße vom Filmemacher "mitgedacht".

Wie dem auch sei, schade, daß Paris nicht um die Ecke liegt.

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Leiser Widerspruch:

Vielleicht trifft Kinosaal trifft nicht in schlussendlich allen Ansichten den Zeitgeist von Fritz Lang? Und ein neutraler Raum hätte warscheinlich auch nicht den Auftrag, eine Premieren-Situation zu reanimieren.

 

Solche Filmreihen sind m.E. 2011 keinesfalls unüblich, laufen in zumindest den bessere besoldeten KoKis regelmässig, und auch Fritz-Lang-Reihen konnte man vier an der Zahl seit 1982 in dieser Stadt konstatieren.

 

Warscheinlich sind Lang-Filme in ihrer Zeit in Dekor-oder funktionalistischen Theatern gelaufen. Daher ist mein Beispiel "D-150" oder "Cinerama" nicht das, worauf ich prinzipiell einmal anspielen wollte.

Experimentell hatte ich mal Ausschnitte aus bekannten Filmen in Saal- und Bildwandfotos zeitgenössischer Stätten wie 'Cines' am Nollendorfplatz oder 'Universium' am Lehniner Platz per Photoshop eingepasst.

 

Man könnte museal eines Tages auch in diese Richtung gehen, was den Hintergrund meines Zweifels am Langlois-Saal abgab. Ob es da nicht auch andere Möglichkeiten gäbe, wenn es von öffentlichen Interesse wäre. (Warscheinlich interessiert es niemanden)

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Wo sind sie denn hier, die Cinematheken mit 4 Sälen? Wo ist denn ein Programmkino von den Ausmaßen des Salle Langlois, der übrigens auch 70mm zeigen kann? Hier in Frankfurt und auch in Berlin am Protzdamer Platz jedenfalls nicht.

 

Ich kann mich auch nicht erinnern, daß mal ein Kino in den letzten Jahrzehnten den gesamten Fritz Lang auf 35mm-Film gezeigt hätte. Hier im Nostalgie-Thread freut man sich schon auf vollmundige Ankündigungen a la Baby-Lohn in Berlin, wo dann der gesamte Hitchcock oder Chaplin angekündigt wird - und am Ende laufen dann reihenweise DVDs im 37-Sitze-Schachtelkino.

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Es gab Anfang der 80er Jahre eine komplette Lang-Retro im hiesigen 'arsenal', später in einem weiteren Programmkino, sowie auf den IFB 2001. Mir fast schon zu viel der Bewunderung für diesen Blockbuster-Regisseur und Technik-Guru, ist aber Geschmackssache. Es gibt doch auch Regisseure der Arbeiteravantgarde in Weimar, die aber zumeist nur einige Alternativ-Kinos pflegen, während die staatstragenden Kulturstätten die Ikonen technischer Leistungsfähigkeit der Nation kultiveren: eben Fritz Lang (oder in USA Griffith, DeMille, Vidor, Stroheim usw.). Im Grunde empfinde ich das als sehr kommerziell und in den Genregrenzen des Sensationsfilms zubereitet.

Die Frage der Anzahl der Säle kommunaler Kinos ist meineserachtens für den Stellenwert des jeweiligen Hauses und den Erhalt der Subvention von Bedeutung. Umgekehrt könnte es auch erwägenswert sein, weniger Säle in idealer Weise zu bauen (Pictureville in Bradford hat diesen Ansatz gewagt, das kleinere Kino dagegen fällt uniform ab. Oder im alten Amsterdamer Filmuseum im Vondelpark, Dir bekannt, der historische Architektur mit der Präsentation von frühem Film kongenial verband und wo R. Wolf seine Breitwandshows andererseits ins Bellevue verschieben konnte: womit nach Abriss des BELLEVUE und dem Neubau des Museums auch Schluss sein dürfte).

 

In Berlin hatte auch der ZOO PALAST mit 20 Meter-Bildwand für Todd-AO trotz schwacher Krümmung gute Wirkungen und technisches Niveau zu bieten, das CINESTAR EVENT hätte eine gute Todd-AO-Wirkung, ASTOR FILMLOUNGE verbindet die Retro-Architektur des italienischen Opernstils mit einer konkaven, moderat gekrümmten Bildwand ggf. mit Breitfilmformat, INTERNATIONAL wurde nach TGL-Vorschrift für Todd-AO-Zwecke gebaut (leider heute mit höhenreduzierter Wiedergabe). In Frankfurt Main frage ich an, ob nicht das CineStar METROPOLIS sich für WideScreen-Vorführungen anbieten würde oder ggf. Open Air am Mainufer?

 

[Darf man eigene Favoriten nennen, so würde ich für die meisten Filme vor 1953 auf Berlin bezogen die Kammerspiele im HAUS VATERLAND sowie für WideScreen-Aufführungen den Royal Palast von 1965 als Ideal bezeichnen.]

 

Generell ist die architektonische Kinoeinfalt vielleicht weiter fortgeschritten, aber die programmatische Vielfalt hat m.E. in den Ballungszentren dagegen zugenommen und wird mit HD-Medien weiterhin zunehmen. Wahnsinn, was allein in Paris und Berlin für Reihen laufen gegenüber dem Einerlei der 60er Jahre!

Wo ist denn ein Programmkino von den Ausmaßen des Salle Langlois, der übrigens auch 70mm zeigen kann?

 

Der Saal hat mittlere Kapazität von rund 450 Pl. Starke Auframpung, soweit ich mich erinnere. Ebenläufige Decke, statt fortgeschrittener Tortenstück-Bauweise (Reisinis Cinerama oder Imax-Kinos).

Das Haus Cinémathèque Française spielte doch kaum je 70mm-Titel oder WideScreen-Festivals: andere Ausrichtung der Programmstruktur und der Kuratoren dürften der Grund sein. Ich vermute, die Bereitschaft hierzu ist weitaus verdriesslicher als in Berlin, wo doch hin und wieder unter verkrampften Anspannungen diese Themen schon einmal durchsickern. Also liegt die Bedeutung des pariser Hauses evtl. in anderen Hochleistungen und Errungenschaften, weniger aber auf kinematographischen Forschungsgebieten. Auch das DIF/DFM hat darin vermutlich wesentlich mehr Erfahrung seit 1987 als Paris.

Mit einigen Parisern tauschte ich Mails aus, u.a. mit dem Vorführer des GAUMONT CINERAMA, die allesamt nichts von einer spektakulären Kinoarchitektur in der Cinémathèque Française zu berichten wussten.

Warscheinlich ist, dass Paris einmal die besten Kinos der Welt und aller Zeiten hatte. Also fragt sich, warum man in der Cinémathèque Française Neue hat bauen müssen?

 

Durch die HD-Medien ist andererseits auch das Monopol der technologischen Führerschaft der einstigen Paläste der Zerstreuung und Illusion gefallen. In der Kinoarchitektur fallen einem kühne Innovationen nur nur bei der Ausrichtung nach aussen durchlässiger Multiplex-Foyers und Eingangshallen ein. Von kühner, funktional vorwärtsweisender und spektakulärer, aber auch intimer/kommunikativer/meditativer Saal-Architektur - kann davon noch die Rede sein?

 

Vielleicht ist das ganz einfach so, das wir in Jahren der kulturellen und wirschaftlichen Rezession leben und Neuansätze erst in einigen Jahren zu erwarten sind.

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....so würde ich für die meisten Filme vor 1953 auf Berlin bezogen die Kammerspiele im HAUS VATERLAND....... als Ideal bezeichnen.....
Am authentischsten dürften die zur Zeit rekonstruierten Zinnowald- Lichtspiele werden: Von der Lichtquelle über Optik bis zur Bestuhlung alles im Original. Einzig Bildwand und Tonanlage fielen der Modernisierung zum Opfer. Sollten dort einmal Vorstellungen im historischen Umfeld stattfinden, ein Muss für alle Nostalgiker. Vielleicht auch, um Verklärungen am eigenen (Sitz-) Fleisch zu überprüfen.
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