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Cinemiracle in Berlin


breathtakingcinemascope

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Zwei tolle Schmuckstückchen! Gratulation!

 

Teilt übrigens jemand meine Einschätzung, dass das zweite Plakat irgendwann vor dem August 1961 entstanden sein muss? Der Gesamtberliner Kulturplan ("1 : 1 für Ostbesucher") hatte da ja sein abruptes Ende. Wäre dann noch vor der Übernahme des CAPITOL durch die Deutsche Cinerama GmbH gewesen ...

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Ich habe mich immer gefragt, warum dieser Gesamt-Berliner Kulturplan nicht einer Lizenz zum Gelddrucken gleichkam. Es wäre jedenfalls für einen Kinobesitzer ein Leichtes gewesen, seine Kassiererin mit 50 Westmark in die nächste Wechselstube zu schicken (die gab's im alten West-Berlin an jeder Ecke), um zum Kurs von 1 : 4 zweihundert Ostmark einzutauschen. Die konnte er in die Kasse packen und bei sich selbst einhundert Eintrittskarten "kaufen" (die ihr Ende als Asche in einem Aschenbecher fanden). Für die 200 Ostmark Kasseneinnahme bekam er im Rahmen des Kulturplans 200 Westmark. Davon ging der Verleihanteil ab (vermutlich lag der bei etwa 30 %), behielt er also 140 Westmark für sich selbst. Nach Abzug seines ursprünglichen Einsatzes hätte er glatt 90 Westmark Gewinn gemacht ...

 

Ob man seinerzeit Kontrolleure schickte, die von der anderen Straßenseite aus beobachteten, wieviele Leute das Kino betraten?

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Natürlich war es eine Lizenz zum Geld drucken.

Aber aus Propagandagründen toleriert. Schließlich gingen die "gefakten" Ostkartenverkäufe in die Statistik ein.

Und in der Zeit des kalten Krieges war es ein Politikum, wenn man berichten konnte, dass eine große Anzahl von Besuchern aus der "sogenannten DDR" ins freie Westberlin zum Kinobesuch kamen.

Ein Aspekt, der bei der Zeitzeugenbefragung der diesjährigen Grenzkino Ausstellung leider nicht berücksichtigt wurde.

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Jetzt nur noch im Netz nachzulesen:

 

http://berliner-grenzkinos.de/

 

Besonderen Spaß hat mir dieses Schreiben an die "Direktion der Oppelner Lichtspiele" (in Kreuzberg) gemacht:

 

http://berliner-gren...09_Oppelner.gif

 

Die den Grenzkinos zugedachte politische Aufgabe wird es wohl in erster Linie gewesen sein, Ostberliner Zuschauern westliche Wochenschauen vorzuführen; der anschließend gezeigte Spielfilm wird da eher Mittel zum Zweck gewesen sein. Die Wochenschauen waren immer stramm antikommunistisch und erklärten die Welt - auf einfachere Weise ;)

Flotte Marschmusik und ein Sprecher im Kommandoton machten sicherlich ebenso Eindruck.

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Vielen Dank, Sam! Hochinteressantes Kapitel zur Berliner Kinogeschichte! Nur schade, daß man jetzt erst davon erfährt, wo es schon wieder vorbei ist!

In der Hauptstadt läuft ziemlich viel Interessantes. Leider kriegt das meistens erst durch die völlig vernagelte Brille eines Bärliners mit, der hier nur seitenlang seine Ressentiments ausbreitet. Je nach Gutdünken wird heute dieses und jenes gelobt und morgen aufs Schärfste verdammt. Und die interessanten Veranstaltungen, die ihm irgendwie nicht in den Kram passen, weil sie andere veranstalten, werden erst gar nicht erwähnt.

Nur ein Beispiel zu diesem "Wahnsinn ohne Methode": Wenn im Arsenal der komplette Lean läuft wird das erst mal aus Prinzip nicht erwähnt, weil dort die Erbfeinde sitzen; läuft aber im Zeughaus der erzreaktionäre Hitlerfilm von Fest, muß das natürlich unter 35mm gepriesen werden!

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"Erzreaktionär" ist wohl auch der Film WINDJAMMER (Lob der US-Verteidigungsdoktrin)? Lese hier zumeist nur vom Guten und vom Schönen. Was sagen denn die Kriegsopfer in Indochina zu solchen Filmwundern?

So wird eben mit zweierlei Maß gemessen, wie es einem gerade vom "Format" her passt - Hauptsache, die Schlagbegriffe stimmen.

 

Lean x Breitwand x Kino y x PR x large format-Negativ ist demnach sofort und vorbehaltlos unterstützenswert, auch wenn die Reihe schon drei Jahre zurückliegt und kaum einer hinging. Und schon keiner mehr Filmkopienrecherche unternimmt, sondern das klaglos schuckt, was man ihm vorsetzt. Kann es sein, das mancher gewisse Dinge vielleicht nur aus der Distanz kennt?

 

Hingweisen und besucht wurde auch die Kurosawa-Reihe. Also was soll die Unterstellung der Unterschlagung?

Lustigerweise griffen einige die Berlinale-Retrospektive an (aus der hessischen Distanz), dulden aber keine kritische Hinterfragung der Aufführungspraxis in den ihnen sympathischeren Örtlichkeiten. Wo es manchmal noch saurere Gurken zu sehen gab.

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Hallo Cinerama,

 

ich habe leider seit meiner Jugend kein 70mm mehr gesehen - und du kennst dich mit der Materie ja scheint's aus. Welche Kinos kannst du denn empfehlen, wenn ich das breite Format perfekt wiedersehen will? Weite Anreise innerhalb D ist null Problemo. Nur wär ich doch verstimmt, wenn mich am Zielort eine suppige Zittervorführung mit unscharfen Stellen erwartet.

 

Für guten Rat im voraus dankbar -

 

Jeff

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Wenn man das denn in den 60er Jahre noch erleben durfte, wird man mit der Gegenwart Probleme kriegen. Bei mir ist die Schmerzschwelle nicht ganz so niedrig, da ich erst ab 1972 in der Materie der Reprisen mit dabei bin.

 

Man wird heute einen Mix verschiedener Eindrücke erleben, aus denen einiges schockiert, anderes doch noch erfreut oder auch versöhnt.

Die Kinos mit perfektem Bildstand sind nicht diejenigen, die in den letzten 30 Jahren 70mm zeigten, sondern paradoxerweise andere Schienen bespielen.

Die aktiven 70mm-Stätten (zumeist abhängig davon, ob sich an den betreffenden Orten Enthusiasten oder Institionen mit entsprechender Zielsetzung 70mm zu spielen, niederliessen) gehören nicht zu den Orten auf der Landkarte, wo ich einen Bildstands- oder Schärfest durchführen möchte. Einige dieser Stätten begannen ihre Reihen oder Einsätze unter desaströsen Bedingungen, konnten aber über die Jahre merkliche Besserungen unter Beweis stellen. Nicht an die Grenze der Perfektion heranreichend, aber immerhin. Und leider dauerten diese Prozesse unendlich lang, sodass weitere Jahre an Basteleien vergingen, in denen zeitgleich sich die Filmkopien zersetzten.

Es gibt also m.E. durchaus Fortschritte auf der Kinoseite, seitdem einige Klassiker plötzlich wieder laufen. Aber die Kopiensitiation hat sich weltweit dramatisch verengt: trotz eines Dutzends an neuen Kopien, die zumeist nur in USA kursieren und nicht gerade "Referenz" sind, und in einimaligen Fällen auch Oslo, Bradford, Berlin oder Karlsruhe erreichten. Zumeist mit unerträglich schlechte DTS-Wiedergaben, die einen Hohn auf das originale Klangbild darstellen.

 

[Gleich werden die Forumskollegen wieder wüten, die all das nicht hören mögen ... aber so ist nun mal die Lage von 2011. Alles eine Geldfrage: mehr davon, und dann gibts auch perfekte Kopien, Bildstände, Töne und Projektionen. Technisch alles nachwievor machbar!]

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Hallo cinerama,

 

versteh schon, dass diese Filme eigentlich in die großen Filmpaläste von früher gehören. Auch klar, dass die 70er Kopien nicht mehr so knackig aussehen wie vor fuffzich Jahren. Was ich wissen wollte, ist aber etwas anderes, nämlich welches Kino du empfehlen kannst.

Wenn ich nach dem Forumssuchen richtig liege, waren das in der Hauptstadt wohl International, Astor, Delphi und Arsenal - wo kann ich denn mit einer korrekten Vorführung rechnen oder wo bekommt man den 70mm Eindruck am ehesten? Ich frage, weil ich arbeitsbedingt hin und wieder nach Berlin komme und das eventuell verbinden könnte, die Vorführungen werden doch immer früh bekanntgegeben.

 

Thanx again!

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
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Da möchte ich keine "Präferenz" anzeigen, weil man dann sofort gesteinigt würde.

Aber da bei diesem alten Format immer wieder mal was zu tun ist oder was Neues anfällt, und sich daraus Veränderungen ergeben, empfiehlt sich dann zumeist das Haus mit den zuletzt getätigten Veränderungen.

 

Ansonsten kann man sich mal privat in der Stadt treffen - denn das Ganze würde sonst enzyklopädische Aussmasse annehmen...

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