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FX – Tödliche Tricks


Gast

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Guten Abend zusammen,

 

kürzlich habe ich den Film "FX – Tödliche Tricks" (USA 1986) erstanden. Die Kopie ist in einem physikalisch hervorragenden Zustand, also Perforation einwandfrei und so gut wie keine Klebestellen. Das Material ist noch schön geschmeidig und flexibel. Allerdings lassen Bildschärfe und Tonqualität etwas zu wünschen übrig (ist aber dennoch im kleineren Raum noch gut anzusehen). Der Film ist im Normalformat, hat aber auch etwas unterschiedliche Bildstrichstärken von Akt zu Akt. Denn der Film stammt ja nicht gerade aus der Steinzeit und hat lt. Abspann Dolby Stereo. Der Ton knattert und knistert jedoch an vielen Stellen, obwohl die Tonspur in einem sichtbar guten Zustand ist. Also keine Kratzer wie auch der Rest des Films.

 

Es handelt sich offenbar um eine DEFA-Kopie, zumindest ist auf allen Akten ein DEFA-Startband vorhanden.

 

Meine Frage an die "alten Hasen" und diejenigen unter Euch, die in der ehemaligen DDR vorgeführt haben: Hat die DEFA 1986/1987 selbst Kopien von amerikanischen Filmen angefertigt und womöglich Kopien von anderen Kopien? Ich frage nur, weil es mich einfach interessiert.

 

Wer etwas zu meiner Erleuchtung beitragen kann, dem sei es herzlich gedankt.

 

Beste Grüße

 

Detlev

 

p. s.

Anfang der Siebziger Jahre (da zählte ich gerade mal 15 Lenze) war ich häufig in der DDR zu Besuch und ebenso oft in einem Kino in Eisleben als Zuschauer zu Gast. Ich kann mich nur noch erinnern, dass das Kino super war.

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Die meisten Filmkopien in der DDR waren DEFA Kopien,somit auch die von US-Filmen. Teilweise auch mit eigener (Mono)Synchronfassung und anderen Titel. Ob bei den West-Synchronfassungen das Kopien von Kopien waren entzieht sich meiner Kenntnis. Die West-Synchronfassungen hatten zumindest eine Dolby -Stereo Tonspur(siehe Deine "F/X" Kopie)und Stereo konnte die DEFA offizell nicht. Originalkopien aus dem "Westen" gab es in den 80ern recht selten, erinnere mich hier noch an "A Chorus Line".

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Hallo BugsBunny,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Das erklärt mir einiges und ist sehr interessant. In der Tat erinnere ich mich daran, in der damaligen DDR neu synchronisierte Filme US-Filme gesehen zu haben, ebenso aber auch einige Filme in der West-Synchronisation. Der FX ist mit dem Original-West-Ton, allerdings in Mono.

Danke für die Aufklärung und beste Grüße

Detlev

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Hallo Detlev!

 

Es gab sehr wohl Dolby STEREO Kopien von US Filmen in der DDR.

z.B. ABYSS von James Cameron oder Crocodile Dundee II.

Warum soll esden FX dann nicht auch gegeben haben.

 

Man kann die DDR Kopien sehr schön an der braunen Lichttonspur erkennen, die auf den ersten Blick fast wie

eine Magnettonspur aussieht. Ausserdem sind die Kopien allesamt auf ORWO Material. Was anderes gabs da nähmlich nicht.

 

Natürlich reicht die Klangqualität dieser Kopien vor allem vom Frequenzgang her nicht ganz an eine Geyer oder Arrikopie heran.

Aber für die Verhältnisse war das schon sehr gut, was die jungs da gezaubert haben.

Vor allem waren die Kopien meist immer 1-1 1/2 Blenden heller belichtet, damit man auch beim Wanderkino mit TK35 und 750W Röhrenlampe noch einigermaßen was sah.

 

Gruß Thomas

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Hallo Thomas,

 

danke für Deine Anmerkungen. Ja, es ist tatsächlich ORWO-Material mit der von Dir genannten braunen Tonspur. Jetzt habe ich Klarheit.

 

Danke an Euch beide für Eure Beiträge.

 

Grüße

 

Detlev

 

 

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Hallo zusammen,

 

ich muss mich auch als ORWO-Liebhaber outen. Die Charakteristik der Kopien hat so was sozialistisches (nicht dass ich diesem anhänge). ;o)

 

Außer FX, Abyss und Crocodile Dundee II gab es z.B.

 

- Die Jagd nach dem grünen Diamanten

- Harry und Sally

- Die unendliche Geschichte

- Dirty Dancing

- Die Reise ins ich

 

Die Farben waren stets etwas braunbetont, aber nicht übel. Das ORWO-Material ist zumindest farbstabil, was man von Eastman, Ferrania, 3M & Co. nicht sagen kann. Farben und Schärfe von Die Jagd nach dem grünen Diamanten sind gar eine Wucht.

 

Hervorheben möchte ich noch den überwiegend sehr guten Zustand der sicherlich nicht wenig gespielten Kopien. Mit dem Material wurde sehr sorgsam umgegangen. Das Prinzip der Vorführung beim Landfilm scheint mir auch recht filmschonend gewesen zu sein:

 

- Anlieferung der Akte auf Ende

- Auf Spule ziehen der Akte und gleichzeitige Kontrolle

- Aufwickeln auf Kern bei der Vorführung

- Überblendbetrieb - kein Koppeln

 

Ich habe mich allerdings immer gefragt, ob diese Titel wirklich alle in der ehemaligen DDR im Kino liefen oder nicht auch welche dabei sind, die günstig für den Westen gezogen wurden. Bei Abyss hatte ich die Vermutung. Stereo-Lichttonkameras wird es in der DDR wohl nicht gegeben haben, aber ein angeliefertes Dolby A Negativ hat sich sicherlich nicht gegen eines DEFA-Kopiermaschine gewehrt. ;o)

 

Gruß,

 

Peter

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Das Prinzip der Vorführung beim Landfilm scheint mir auch recht filmschonend gewesen zu sein

Das Prinzip ja, aber die beim Landfilm eingesetzte TK35-Technik bekanntermaßen eher weniger.

 

Stereo-Lichttonkameras wird es in der DDR wohl nicht gegeben haben, aber ein angeliefertes Dolby A Negativ hat sich sicherlich nicht gegen eines DEFA-Kopiermaschine gewehrt. ;o)

Wer hat denn im "Westen" in der Zeit vor 1989 Stereo wiedergeben können? Zu dieser Zeit dominierte doch überall noch mono.

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@filmfool:

Das Material ist super, ebenso der Gesamtzustand der Kopie. 3 bis max. 5 Klebestellen insgesamt und auch nur an den Stellen, bei denen einer der Nebendarsteller einen ganz bestimmten Anzug trägt. Ich vermute, da war jemand eher auf die Optik der Kleidung scharf, um daraus ein Schnittmuster zu erstellen. Ich denke auch, dass der Film vorwiegend im Überblendbetrieb gezeigt wurde, wie Du es bereits erwähnt hast. Start- und Endbänder sind komplett und ohne fehlende Bilder am Anfang oder Ende. Der Ton lässt leider etwas zu wünschen übrig.

Wer hat denn im "Westen" in der Zeit vor 1989 Stereo wiedergeben können? Zu dieser Zeit dominierte doch überall noch mono.

Im Mannheimer Odeon haben wir 1980 auf Stereo-Lichtton umgerüstet.

 

Viele Grüße und danke für Eure Beiträge

 

Detlev

 

 

 

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Vernünftige Kinobetreiber aus dem Westen deutschlands,hatten von Anfang an DOLBY STEREO installiert.

Wogegen Sparfüchse die nicht investieren wollten oder konnten,mono,stereo sowie Ultra Stereo betrieben.

 

Ultra Stereo JSX 1000 und deren andere Produkte waren keine Sparausführung, sondern klanglich hochwertige Prozessoren, die frühe Dolby Produkte locker an die Wand spielen konnten.

Auch solltest Du Dir einmal Ultra Stereo Mixe im Vergleich mit zeitgleichen Dolby Mixen, besonders westdeutschen, anhören. DA gibt es Unterschiede des liebevolleren USL Verfahrens.

 

Und noch was, auch in der "Zone" gab es eine größere Anzahl Dolby Stereo A Anlagen, mit "einer von der Firma Dolby anerkannten Klangqualität", unter Benutzung eigener Endverstärker und z.T. Lautsprechern aus der CSSR und aus eigener Fertigung.

Neben Theatern in der Hauptstadt fallen mir Objekte in euinigen Bezirksstädten ein, aber anoch einige mehr. Dementsprechend gab es auch Bedarf an bilingualen Lichttonkopien.

Eine bilinguale Lichttonkamera gab es in Babelsberg schon ab den späten 40ern... wohl kaum in den 80ern.

 

Stefan

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Danke für die Aufklärung:

 

Soviel ich weiss,ist Ultra Stereo sogar von THX lizensiert worden.

Ob das stimmt,weiss ich nicht.

Hat mal ein Techniker erzählt.

 

Ja, der JSX (Junior Series) 1000 mit der Standard Matrixdekoderkarte ist THX lizensiert geworden.

THX zertifizierbar war nur Dolby A (ISO NR 1), kein SR oder Digitalton. Und keine Dekoderkarte, die besser als eine "CAT 150" A/B war. Also mehr als 6dB Kanaltrennung bietet. Wir haben eine Extra Dekodersoftware, zusätzliches Rauschen und Verzerrungen einprogrammieren müssen, um für unser Gerät das Label zu bekommen. USL hat ebenfalls schlechtere Komponenten machen müssen, da deren Standard Dekoder 40 dB Trennung bot.

Also auch kein CP 65 mit CAT 222 und CAT 150 E/F...

THX war kein Hoch, sondern ein Substandard, bei den "alles und überall gleich klingen sollte". Und das ist die Crux: Verbessert sich die Technik, dann wird man schlecht dem Lizenzzahler mit alter Lizenz Neuerungen aufdrücken können, sonst springt der ab.

Hat sich ja eh erledigt, seit jedes Heimspielzeug THX ist.

 

St

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Und keine Dekoderkarte, die besser als eine "CAT 150" A/B war. Also mehr als 6dB Kanaltrennung bietet. Wir haben eine Extra Dekodersoftware, zusätzliches Rauschen und Verzerrungen einprogrammieren müssen, um für unser Gerät das Label zu bekommen. USL hat ebenfalls schlechtere Komponenten machen müssen, da deren Standard Dekoder 40 dB Trennung bot.

Also auch kein CP 65 mit CAT 222 und CAT 150 E/F...

 

Das habe ich nicht ganz verstanden. Könntest Du das etwas näher erläutern? Absichtliche Verschlechterung?

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Die deutsche Analogtonmischung von Abyss in Dolby - A darf man getrost als Referenz bezeichnen. Die entsprechende DEFA - Kopie trägt auch hier eine absolut Referenz - Dolby - Lichttonspur. Dummerweise ist die Kopie tatsächlich merklich heller kopiert, womit sie natürlich im Lichtspieltheater grausam aussieht und eigentlich Kopierwerksausschuß ist.

 

Gruß

Martin

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... ich muss mich auch als ORWO-Liebhaber outen...

... Hervorheben möchte ich noch den überwiegend sehr guten Zustand der sicherlich nicht wenig gespielten Kopien.

Hallo Peter,

dem muss ich, was den FX betrifft, absolut zustimmen.

 

snapback.pngLichtspieler sagte am 17 Januar 2012 - 17:42:

 

Im Mannheimer Odeon haben wir 1980 auf Stereo-Lichtton umgerüstet.

Auf Stereo oder Dolby Stereo?

 

 

Gruß

 

Salvatore

Hallo Salvatore,

Dolby Stereo.

 

Grüße und besten Dank für die interessanten Beiträge hierzu.

 

Detlev

 

 

 

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  • 2 Monate später...

 

 

Wer hat denn im "Westen" in der Zeit vor 1989 Stereo wiedergeben können? Zu dieser Zeit dominierte doch überall noch mono.

 

Da gabs schon einige.

In einer Südbayerischen Kleinstadt konnte man ab 1980, zumindest in beiden großen Häusern Dolby Stereo mit CP50 und HKV Endstufen (klang grauslich, aber es war der Standart)

München hatte ab 1979 8 Installationen (die ersten übrigens in Pornokinos, da der Beate Uhse Filmverleih der erste war, der 4 Kanaliges Anbot)

Da hieß es so schön: "Beate Uhse Filmverleih zeigt ihnen die besten Filme dieser Art - im Dolby 4 Kanal Tonsystem"

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München hatte ab 1979 8 Installationen (die ersten übrigens in Pornokinos, da der Beate Uhse Filmverleih der erste war, der 4 Kanaliges Anbot)

Da hieß es so schön: "Beate Uhse Filmverleih zeigt ihnen die besten Filme dieser Art - im Dolby 4 Kanal Tonsystem"

Liefen die ersten Filme von Frau Uhse in OV?

Der erste deutsch synchronisierte Film in "Dolby Stereo" war "Hair" (12.7.1979), der erste deutsche Film in "Dolby Stereo" war "Jede Menge Kohle" (11.6.1981).

 

 

Gruß

 

Salvatore

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  • 2 Wochen später...

Kleine Anmerkungen:

"Jede Menge Kohle" war bemerkenswert, da es der erste deutsche Film war, bei dem Dolby Stereo mit Originaltton eingesetzt wurde. Der erste englisch sprachige war "The Deer Hunter".

 

Beate Use spielte deutsche Fassungen. Wie an anderer Stelle erwähnt, stand die erste Stereo Lichttonkamera bei Alan Vydra.

 

Unvergessen die Sondervorstellung anlässlich einer Berlinale, bei der im Uhse Kino des Kuh-Damm-Ecks das Verfahren "Emotional Sound" vorgestellt wurde. In Zusammenarbeit mit Isophon ein Vorläufer der späteren Subwoofer.

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Beate Use spielte deutsche Fassungen. Wie an anderer Stelle erwähnt, stand die erste Stereo Lichttonkamera bei Alan Vydra.

 

 

Das ist so nicht richtig ... die erste Dolby Stereo Lichttonkamera in Deutschland stand bei Atlantik, Hamburg. Das erste deutsche Dolby Stereo Filmmischstudio war das von Alan Vydra und er nutzte natürlich auch die Tonkamera bei Atlantik.

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