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Zensur - Kill Bill


Henri

Empfohlene Beiträge

Ich versuche die Diskussion erneut auf das Thema "Zensur" zurückzuführen.

Anstoß der Diskussion waren durchmischte Vorführqualitäten zunächst eines bestimmten Mehrsaalkinos eines Marktführers während, vor, nach und auch unabhängig vom gezeigten Hauptfilm "Kill Bill". Die am Streit beteiligten Personen wurden namentlich zwar nicht genannt, dennoch ist durch Eingriffe des Administrators zensiert worden.

Ich erhielt über die PN ein Mail eines weiteren Beobachters dieser lokalen Ärgernisse, das, sehr sachlich und die Mängel fachgerecht skizzierend ebenso wie schon magentacine, Kritik daran übte. Seine Warnung schloß mit den Worten "Das Kino schafft sich selbst" ab.

Warum dieser Erst-Beitrag nach Mitteilung des Autors durch zensorischen Eingriff abgeblockt wurde, erstaunt mich sehr: weder wurde in diesem Text diskreditiert noch zum Boykott des betreffenden Kinos aufgerufen. Letzteres wäre indertat bedenklich, alle anderen Äußerungen indessen, die ich las, sind voll durch die verfassungsrechtliche Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt. Und diese ist keine Selbstverständlichkeit.

Nun ist kein Herausgeber einer Publikation dazu verpflichtet, ihm nicht genehm erscheinende Beiträge abzudrucken. Andererseits handelt es sich primär hier um ein "Forum", ein Begriff, der seit der Antike ein Terminus der freien Rede ist.

Es verwunderte mich über alle Maßen, daß demgegenüber Beiträge, in denen sogar Firmennamen wie "Kinoton" in "Kinotod" umgetauft zu finden sind, wie auch genau bezeichnete Fabrikate wie FP 30-E u.a. geschmäht werden (zurecht oder zuunrecht geschmäht) anstandslos durchgingen.

Schließlich traute sich in diesem Thread doch einer wieder, den Namen CineStar zu nennen und auf beschnittene Formate hinzuwiesen, die im CineStar primär bautechnisch bedingt seien; da diese Kritik richtig war, mußte sogar der Administrator kommentieren:

 

 

[beitrag] Verfasst am: Mi Okt 29, 2003 7:06 pm Titel: Re: Und nun

franktion hat folgendes geschrieben:

 

Denn die Räumlichkeiten in denen sich die Kinos befinden sind nicht im Bildverhältnis 1:2,35 gebaut worden.

 

Das ist kein Cinestartypisches Problem, sondern gibts wohl leider (viel) öfters.

Erschiess den Architekten [shoot1.gif]

Bin auch absolut kein Freund von dem kleineren CS.

Cu Henri".

 

 

 

Also - wenn man schon zum Mord aufrufen kann, dann sollte es auch gestattet sein, die Voraussetzungen, Ursachen und Folgen etlicher gravierend vom Standard abweichenden 35-mm-Vorführungen (3-D- und 70mm hat daher mit diesem Thread ausnahmsweise wenig zu tun) zu erörtern. Das ist auch geschehen, und die Beispiele wurden auch konkretisiert, wie es sich gehört. Dabei wird immer eine Einzelperson oder eine Firma sich auf die "Füße getreten" fühlen, was sich nicht ändern läßt.

Die nun aber zensierten Beiträge von Stand-By und magentacine, deren anfänglich sehr antagonistische Argumentationen am Ende sogar zu einer konstruktiven Annäherung und sehr raren Problemerötertung auf diesem Forum führten, wurden holterdiepolter wegzensiert oder geschmäht.

Dabei müßte uns doch allen klar sein, sooft wir auch miteinander streiten mögen oder uns widersprechen, daß irgendwann jeder von uns künftig einer Zensurschere anheimfallen könnte?

Deshalb bitte ich darum, von weiteren Eingriffen abzusehen, die nicht eindeutig gegen das Pressegesetz oder die grundgesetzlich geschützte Meinungsfreiheit verstoßen, und die Verantwortlichkeit der Meinungsäußerung beim Autor zu belassen.

Zuguterletzt verstehe ich nicht, warum die angesprochenen Probleme oft kleingeredet wurden, obwohl dann alle sich einig sind, daß etwas nicht stimmt in der Branche: sei es hervorgerufen durch (gegenüber matschigen Vorführungen) eine "ökonomisch" noch verheerendere Internetpiraterie, ssei es durch Mangel an dreidimensionalen Bildern (dann meinethalben reines 3-D wie gefordert anstelle des veralteten 35mm oder 70mm), oder dadurch, daß grundlegenden Standards nicht eingehalten werden, weil es a. nicht jeden interessiert, es sich b. nicht jeder leisten kann oder c. es nicht unmittelbar einer "Masse" von Zuschauern auffällt. Dann wurden ferner die Arbeitsbedinungen sehr erhellend tangiert, widerstreitende Bewertungen der Lohnpolitik abgegeben und die Kürzungs- und tlw. die Entlassungspolitik eine Großfirma als ebenfalls einer guten Kinodarbietung nicht dienliche Maßnahme erwähnt.

Das sollte öfter so besprochen sein, denn diese Auseinandersetzung trägt dazu bei, daß Fehlentwicklungen (oder der "unumgängliche Wandel") in der Branche erkannt und bekämpft/unterstützt werden können, je nach

Fraktionszugehörigkeit. Die Kritiker der dargestellten Symptome wünschen sich eine schönere Filmpräsentation (was man anachronistisch oder andererseits als dringend geboten bewerten mag), diejenigen dann, die die benannten Mängel als wirtschaftlich für nicht entscheidend halten, da diese nicht in vollem Maße vom "nomalen" Zuschauer bemerkt würden, wären sicher mehr am Erhalt des Status Quo (der Spielstäten und Abeitsplätze) interessiert und würden teilweise die Einführung der Digitalisierung begrüßen und/oder als unumgänglich betrachten.

Die Zensureingriffe habe diese wirklich wertvollen Argumente bedauerlicherweise verwässert, ohne daß zumindest ich hierfür einen wirklich ernsten Anlaß erkenne.

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Erschiess den Architekten [shoot1.gif]

Bin auch absolut kein Freund von dem kleineren CS.

Also - wenn man schon zum Mord aufrufen kann...

Ich hätte wohl nen IronieTag setzen sollen ;)

 

Der Rest von der Zensurdiskussion ist für mich gestorben.

Und da ich von keinem alteingesessenen Besucher was gegenteiliges (ausser Zustimmung) gehört habe, werde ich mich nicht von Forenteilnehmern die gerade mal nen Monat hier sind umstimmen lassen.

 

Auf gut deutsch:

@cinerama

Wenn dir unsere "ungeschriebenen" Forumsregeln nicht passen, dann such dir nen anderes Forum.

Thx.

verfassungsrechtliche Meinungs- und Pressefreiheit

Das sind imho Rechte die du gegen den Staat durchsetzen kannst.

 

Cu Henri

 

P.S. Hab den ersten Ansatz der Forumsregeln veröffentlicht.

Vielleicht können wir da ja nen sinvolle Diskussion über was erlaubt und nicht erlaubt ist führen.

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