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Adieu Turmpalast (FFM)


Salvatore Di Vita

Empfohlene Beiträge

Wobei der Turm-Palast (im Gegensatz zu den anderen genannten "Palästen") seit zig Jahren nicht mehr vorzeigbar war. Das Beste war ja wirklich die Leuchtreklame der Detektei

 

Es ist ja schon fast tragisch, dass dieser versiffte Schachtelbau viel länger existiert hat, als die wirklichen Paläste Frankfurts.

 

Wobei das natürlich in erster Linie am fremdsprachigen Programm lag, das hätte aber auch in jedem anderen Kino Frankfurt damals funktioniert.

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Zum Glück kann man was das Filmmuseum angeht eine Empfehlung aussprechen. Dies wurde sehr gut umgebaut/restauriert. Zwar durfte aus baulichen Gründen der Raum nicht verändert werden, aber es konnte trotzdem eine neue etwas größere Leinwand installiert werden. Dazu 16,35 und 70mm Projektion sowie 2K Digital plus 3D sowie neue Sitze und Klima/Tonanlage. Die Vorführungen dort sind immer empfehlenswert.

 

Den Verlust des Royal empfinde ich als größten Verlust.

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  • 2 Wochen später...

Eigentlich wird der Turmpalast zum zweiten Mal zerstört - diesmal vielleicht etwas schonender als im 2. Weltkrieg. Wer sie noch nicht kennt, findet hier eine Reportage mit interessanten historischen Bildern:

 

http://www.harald-reportagen.de/Turmpalast/Turmpalast.php

 

Mich freut es sehr, daß das Historische Museum sich darum gekümmert hat, Frankfurts letztes echtes Kino-Neonsignet vor der Vernichtung zu bewahren - großes Lob von meiner Seite! :cool:

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Das vom Architekten entworfene Signet befand sich an der Front links außen, also an der Ecke Bleichstraße:

 

1280px-Turmpalast_2.jpg

 

© Foto: Eva Kröcher, Quelle: allekinos.de, http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Frankfurt_Turmpalast_%28Ufa-Palast%29

 

 

Die Neon-Farbe war grün, in den letzten Jahren habe ich es nicht mehr in Betrieb gesehen. Um die Ecke befindet sich noch ein schlichteres Schild aus Einzellettern:

 

http://www.blog.visualizers.de/?p=3392

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Hallo, Salvatore di Vita, hatte vor einigen Tagen die gleiche Idee:

 

post-76442-0-93039900-1354557662_thumb.jpg

Hier sieht man noch den früheren Rang, später Studio 5, zuletzt Kino 7

post-76442-0-17500700-1354557780_thumb.jpg

Kassenhalle und Spuren eines letzten Bewohners

post-76442-0-03184500-1354557869_thumb.jpg

Kinofront und Nachbarhaus. Über dem oberen Reklameschild (Telefonnummer des Detektivbüros) wohnte Rosemarie Nitribitt. Das Appartementhaus soll übrigens erhalten bleiben.

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Ich glaube nicht, daß das Werbetextnachdruckblättchen (die personell und inhaltlich ausgeblutete "FR") den Turm-Palast um mehr als ein Jahr überleben wird. (Aber das ist halt die verdiente Strafe für die Zerstörung des Rundschau-Hauses von Berentzen.) Vielleicht zahlt die DuMont-Schauberg-Verlagsgruppe oder die deutschen Spezialdemokraten als Anteilseigner den letzten Festangestellten ja solche Abfindungen, daß sie sie sich eine Luxusetage im neuen "Turm-Carrée" davon kaufen können. Aus solchen Artikeln muß man nur die wichtigsten Begriffe herausnehmen und ist perfekt informiert:

 

 

...städtebaulichen Impuls für das Quartier...

...aufgewertet werden...

...Luxus-Wellnessladen mit gläserner Eingangshalle und öffentlicher Cafébar...

...eine „Fitnesswelt“ nach der anderen...

...Ersatz für die schlichten Wohneinheiten...

...großzügige Penthousewohnung mit Dachterrasse und Skylineblick...

...Verknüpfung von Innenstadt und Nordend...

...Revitalisierungen von Wohn- und Geschäftshäusern...

...deutlich beleben...

...Innenstadt noch enger mit dem Nordend zu verknüpfen...

 

"Wir müssen über die Sechserpackung hinaus, hin zur Neuner- oder sogar Zwölferpackung!" (One Two Three, 1961)

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Interessiert hätte mich, ob das Kino früher eine größere Bühne hatte. In späteren Jahrzehnten hatte das große Kino (zuletzt "Turm 1") nur noch ein kleines Podest, von vielleicht 5m tiefe. Leider ist zu dem Gebäude auch in dem Frankfurter Kinobuch ("Lebende Bilder einer Stadt") nur wenig dokumentiert.

Liest man aber das Kinoadreßbuch 1951/52 ist die Rede von einer Bühne mit enormen Ausmaßen (12x15x12m). Hinter der Leinwand hätte sich ein Bühnenhaus befinden können, vielleicht einmal für Bühnenschauen gebaut, das dann später in Bürogebäude der Kinobetreiber umgebaut wurde.

Vgl. Kinoadreßbuch 1951/52:

"Turm-Film-Palast G. m. b H. Am Eschenheimer Turm, Tel. 91 787, I. Siegfried Lubliner, Wiesbaden, Heiligbornstr. 3, Dr. Heribert Fröchte, Frankfurt/M., Forsthausstr. 48, P. Hans Ulbrich, Frankfurt/M., Beethovenstr. 50a. Gf. u. Prokurist Hans Ulbrich, Frankfurt a. M, Beethovenstr. 50a. Pl. 1 200, 7 Tg, 21—23 V, tön. Dia, App. Ernemann VII B, Vst. Uniphon, Str. D. 220/380 Volt, Bühne 12x15x12 (!!!), Th. ja."

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  • 2 Jahre später...
  • 1 Monat später...

Könnte einige Forellen Forenten interessieren: Eine von Seite 6-21 (!) gehende Fotodokumentation vom Abriss des Turmpalastes. Wenn ihr denkt, Filmvorführerforum ist exotisch, dann habt ihr noch kein Bagger&Baumaschinenforum gesehen!

 

Man sieht sehr schön und Schicht für Schicht, wie die verschiedenen "Bauzeitalter" verschachtelt waren.

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  • 2 Jahre später...

Jahre später: Das Neon-Logo des Turm-Palastes ist im wiedereröffneten Historischen Museum Frankfurt installiert und in Funktion (Bild ganz unten).

 

https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Kultur-9/Buergerwochenende-im-Historischen-Museum-Ein-Vorgeschmack-auf-die-Neubauten-29562.html

 

Bilder von der Rettung 2013 hier:

 

https://blog.historisches-museum-frankfurt.de/sie-leuchteten-so-schon-am-palast/

 

Die FAZ schrieb im Juni 2017:

 

"Am meisten wurde vor der Eröffnung über ein neues Exponat gesprochen, 
das sich langsam aber sicher zum Wahrzeichen des Museums entwickelt: 
Im Treppenhaus leuchtet Besuchern auf der warmen Holzwand als erstes 
die alte Neonreklame des legendären Originalsprachenkinos "Turmpalast" 
entgegen, die jeder Frankfurter kennt. Man kann hier gestandene Bürger 
weinen sehen. Diese Inszenierung der jüngeren Vergangenheit ist für eine 
Stadt, der ein Ruf nach kalter Effizienz vorauseilt, geradezu nostalgieselig."

© und Quelle: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/frankfurt-neubau-des-historischen-museums-begeistert-15074279.html

 

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vor 10 Stunden schrieb magentacine:

Interessant, waren die Originalröhren zu stark beschädigt?

 

Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Allerdings zeigen mir schon die Bilder vom Abbau etwas mangelnde Sorgfalt mit den Neonzeichen. Diese Neonzeichen sind dünne Glasröhren, die sehr fragil sind und sicher nicht zusammen mit dem Unterbau hätten abmontiert werden dürfen und auch nicht einfach so "abgelegt" werden sollen. Aber aus der Ferne ist leicht zu kritisieren, vermute dem Abbautrupp war bereits klar, dass die Röhren defekt sind und nicht weiter verwendet werden können, daher hat man es etwas anders angegangen.

 

So eine Neonanlage bedarf auch einer regelmäßigen Wartung (wir machen das alle 2 Jahre). Da werden die Röhren vorsichtig ausgebaut, die Elektrodenanschlüsse, das Glas und der Unterbau gereinigt und geprüft und die Vorschalt-Trafos geprüft. Die Neonanlage hängt ja außen und man kann sich gut vorstellen, was alles vom Licht angezogen wird und über die Zeit die Anlage verschmutzt. Glaube nicht, dass eine Wartung bei der Turmpalast Anlage regelmäßig gemacht wurde, zumal auch dort die Lage und damit die Zugänglichkeit schwierig bzw. teuer ist.

 

neon02.jpg

(Elektrodenanschluss)

 

Wir haben unsere komplette Neonschrift vor ca. 4 Jahren komplett erneuert (3 x Schriftzug plus die notwendigen Unterbauten) ... der Neon Wiederaufbau war ca. 3,5-mal so teuer wie eine vergleichbare Leuchtschriftanlage mit LED. Die Außenwirkung von Neon ist IMHO allerdings unerreicht.

 

Die alten Neon Glasröhren dienen nun dem dekorativen Büroschmuck. Ich sollte sie auch noch zum Leuchten bringen ...

 

neon01.jpg

 

 

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Unser großer Neon-Schriftzug läuft jetzt seit 60 Jahren, da ist sicher zwischenzeitlich mal was dran gemacht worden, aber fundamental zumindest seit mehreren Jahrzehnten nichts mehr. Vor ein paar Jahren ist bei Fassadenarbeiten mal ein Segment kaputt gegangen, das wurde ersetzt, einige Jahre davor zwei kleinere Röhren (die jetzt etwas heller leuchten als der Rest des Schriftzuges). Ich war letztens mal wieder auf der Leiter und war erstaunt, wie wenig Rost die von Hand lackierten Blechunterbauten angesetzt haben. Alle paar Jahre putze ich das Zeugs mal vorsichtig sauber.

 

- Carsten

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Ist das, s.o., der Buecherbestand von Peter W. Jansen (Filmkritiker im ZDF)?

 

Ca. 3500 Bücher und Filmzeitschriften der letzten 50 Jahre und in verschiedenen Sprachen sind vor wenigen Wochen in den Archivbestand der Schauburg übergegangen, werden in den nächsten Monaten sortiert und katalogisiert und nach dem Umbau der Schauburg ab 2014 in einer neu zu schaffenden Film-Lounge in Teilen als Handbibliothek und in Gänze dem registrierten Schauburg Gast als Ausleihe zu Verfügung stehen.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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Quote

Wir haben unsere komplette Neonschrift vor ca. 4 Jahren komplett erneuert (3 x Schriftzug plus die notwendigen Unterbauten) ... der Neon Wiederaufbau war ca. 3,5-mal so teuer wie eine vergleichbare Leuchtschriftanlage mit LED. Die Außenwirkung von Neon ist IMHO allerdings unerreicht.

 

Das teure sind die Blechkästen, die handwerklich gefertigt werden müssen. Die braucht man aber auch bei LED - doch hier meist als CNC Plastikarbeit.

Die eigentlichen Leuchtröhren sind sehr preiswert.

Neon wird günstig, da die Lebensdauer, wenn man keine Leuchtstoffröhren benutzt, sondern die Basisfarben Rot und Blau in Klarglas. Die Lebensdauer dieser Röhren, mit etwas überdimensionierter Elektrodenbestückung ist exorbitant lange. Unsere "LICHTSPIELE" Röhren, Originale aus der Bauzeit, waren immer noch voll in Ordnung, die Blechkästen nach 60 Jahren zusammengerostet, und nur noch von den 6 mm2 Erdungsleitern zusammengehalten.

Probleme, die heute mit Alu Blech nicht mehr auftreten.

LED neigt bei Überschreitung von 37°C zum rapiden Verlust von Intensität (Sommertag), einzelne Module - math. Statistik - fallen frühzeitig aus, und erzeugt damit recht hohe Folgekosten durch Wartungsaufwand.

Interessant ist nicht der Kaufpreis, sondern die Gesamtkosten über die Nutzungsdauer.

Bei Geschäften, die nur eine überschaubare Zeit bestehen, moderne Lifestyle oder Lumpenhandlungen in modernen Städten, gerne LED. Alles was repräsentativ daherkommen soll, weit sichbar und langzeitig bleiben will Neon.

Auch vom Energieverbrauch ist Neon top, die farbigen Gasentladungen lassen sich schon durch Reiben an Kunstoffpullovern zum Leuchten bringen, es braucht nur wenig Energie. Bei Leuchtstoffröhren mit modernernen Leuchtstoffen werden Effizienzen von weit über 100 lm/W erzielt, das liegt auf gleichem Niveau, wie LEDs.

 

-St

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  • 4 Jahre später...
Am 3.12.2012 um 14:26 schrieb preston sturges:

 

Kann mich gar nicht an dieses Neonsignet erinnern ... wo hing das denn am Turm-Palast?

Leuchten tat an diesem Neonsignet bis zuletzt nur ein Buchstabe. Also war dieses Neonsignet auch nicht abgeklemmt vom Stromkasten des Kinos. Wohl die restlichen Buchstaben sowie das Turmzeichen veralteten mit der Zeit. Leuchte viel auch bestimmt nur so richtig auf bei Dunkelheit.

 

YYYY.jpg

 

YYYY.jpg

 

Bildquelle Reddit https://www.reddit.com/r/frankfurt/comments/n59onf/frankfurt_detektiv_tudor_and_turm_palast/

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Am 30.3.2012 um 13:24 schrieb filmempire:

War der Turm Palast mal wirklich ein Palast?

Ja das zeigt wohl dieses Bild aus einem Architektenforum dort in Frankfurt. Fotografiert aus einem Hochhaus dort im Stadtteil. Scrollt weiter runter bis zu dem zweiten Bild auf dieser Seite. Diskutiert wird hier auch noch um den restlichen Abriss.

 

https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/5649-eschenheimer-tor-bis-katzenpforte-inkl-wohnturm-edge/

 

Abbau der Neonbeleuchtung an der vorderen Hauswand.

 

https://blog.historisches-museum-frankfurt.de/sie-leuchteten-so-schon-am-palast/

 

 

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