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Schweizer Kinos: Preise an der Schmerzgrenze


OSCAR

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Schweizerinnen und Schweizer sind Kinofreaks: Im vergangenen Jahr verbuchten die Kinobetreiber einen Rekord-Umsatz von 262 Millionen Franken. Die Eintrittspreise sind astronomisch hoch. Und sie bleiben es: Ein Preiskampf wie in anderen Ländern findet in der Schweiz nicht statt.

Die Schweizer Kinos boomen trotz Wirtschaftskrise. Seit 1999 bis zum Spitzenjahr 2002 ist die Besucherzahl um 22 Prozent auf 18.8 Millionen gestiegen. Mitverantwortlich sind Blockbuster wie Harry Potter oder Lord of the Rings. Doch Kino ist ein kostspieliges Vergnügen geworden: Gemessen am Landesindex für Konsumentenpreise sind die Eintrittskarten seit 1970 um 34 Prozent teurer geworden. Das heisst: Kinobesucher bezahlen heute im Vergleich zu anderen Dienstleistungen zu viel. Mit 19 Franken für ein Billet im Parterre ist die Schmerzgrenze erreicht. "Zürich hat sehr hohe Mieten in der Innenstadt, bei uns sind die Kinos sehr gepflegt, und wir haben sofort gespurt, als die Digitalisierung des Tons kam", rechtfertigt This Brunner das Preisniveau. Brunner programmiert die sieben Kinos der Arthouse Gruppe. Von jedem Kinobillet zu 19 Franken gehen 46 Rappen an die Mehrwertsteuer und 24 Rappen an die Musik-Lizenzrechte. Den Rest teilen sich Verleiher und Kinobesitzer auf: Der Verleiher erhält Fr. 7.70. Den Grossteil kassiert der Kinobesitzer: Fr. 10.60. "Es verdient sich niemand eine goldene Nase. Wir sind froh, wenn wir alle rauskommen, wenn wir die Löhne zahlen und neu investieren können", sagt Brunner.

Für Konsumentinnen und Konsumenten fängt der teure Kinospass oft schon vor der Kasse an: Wer sein Ticket telefonisch reserviert, muss blechen. Bei der grössten Kinobetreiberin der Schweiz, der Kitag, läuft die Bestellung über eine teure 0900er-Nummer. Die Kassensturz-Stichprobe an einem Wochenendtag zeigt: Eine simple Reservation kostet schnell zwei Franken. Die Kitag bedauert die langen Wartezeiten und schreibt: "Wir sind laufend daran, das System weiter auszubauen und den Kundenwünschen anzupassen." Auch beim Zürcher Kinoverband ist die Ticketreservation teuer. Die Reservation kostet unverschämte Fr. 4.25. Die teuerste Kino-Telefonlinie findet Kassensturz in Luzern. Einen Franken pro Anruf und Minute kostet die Reservation für Karten des lokalen Kinomagnaten Georg M. Egger. Eggers L-Kino AG argumentiert: "Mit der Einführung der kostenpflichtigen Reservationsnummer können wir sicherstellen, dass die Leitung ausschliesslich für Reservationen genutzt wird ... und nicht als Auskunft zum aktuellen Kinoprogramm.". Das Zürcher Alternativ-Kino Xenix zeigt, wie es besser geht: Eine Kurznachricht per SMS mit Datum, Uhrzeit und Anzahl Plätzen ans Kino schicken und Sekunden später kommt die Bestätigung. Und das alles zum Normaltarif.

Immer mehr Kinobetreiber schliessen sich zu Ketten zusammen und gewinnen so an Marktmacht. Die Nachteile für den Konsumenten sieht Marc Wehrlin; Leiter der Sektion Film im Bundesamt für Kultur darin, "dass sich die Betreiber genau beobachten und dass die heutigen Player keinen Preis- und Verdrängungskampf führen wollen." Die Preise bleiben also weiterhin hoch. Wenige starke Kinoketten sind für die Kulturvielfalt jedoch schelcht. "Es besteht die Gefahr, dass das kleine Feine unter die Räder kommt, und dass die Vielfalt, die wir heute noch haben, langsam aber sicher verloren geht", sagt Wehrlin. Immerhin: Seit der Einführung des neuen Filmgesetzes letzten Jahres müssen die Kinobesitzer belegen, dass sie die Film-Vielfalt pflegen.

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1 CHF = 0,64263 EUR (Stand 3.12)

 

Also 19 CHF sind ca 12,20 EUR (wer noch gern in Mark rechnet :23,88 DM)

 

Nicht gerade billig :oops:

Ich denke hier ist die Schmerzgrenze nicht erreicht sondern weit überschritten. Wie hoch ist eigentlich der Durchschnittsverdienst in der Schweiz?

 

Gruß

HAPAHE

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Hallo,

ich glaube , man verklärt und beschönigt gerne die Vergangenheit;

welchen Preis ich gerne in Relation zu den Lebenshaltungskosten setze, ist der Brötchenpreis.

Jahrelang hat ein Brötchen, meiner Erinnerung nach(!), fünf Pfennig gekostet, später 10 Pfennig, zu dieser Zeit hat mich die Sonntags Matinee drei DM für die Karte und zwei Mark für Cola und Eiskonfekt gekostet.

Kürzlich habe ich mir vier Brötchen gegönnt, zwei einfache (echte Luschen ohne Geschmack und bar jeglicher definierbarer Konsistenz), sowie zwei Luxusteile mit Käse überzogen. Kosten: 2,60 Euro!

Was dürfte dann heute eine Karte kosten?

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Hallo,

bleiben wir bei dem Brötchenvergleich. Als ich im Kino anfing, lang ist's her, kostete ein Brötchen 5Pf und ein Kinobesuch I. Parkett 1,20 DM und Sperrsitz 1,50 DM. Heute kostet besagtes Brötchen 25 Cent und der Kinobesuch wäre danach 6,00 € bis 7,50 €. Was die Brötchen in der Schweiz kosten, könnte ja mal ein Kollege von da sagen.

Gruß FH99

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Hallo,

ich glaube , man verklärt und beschönigt gerne die Vergangenheit;

welchen Preis ich gerne in Relation zu den Lebenshaltungskosten setze, ist der Brötchenpreis.

Jahrelang hat ein Brötchen, meiner Erinnerung nach(!), fünf Pfennig gekostet, später 10 Pfennig, zu dieser Zeit hat mich die Sonntags Matinee drei DM für die Karte und zwei Mark für Cola und Eiskonfekt gekostet.

Kürzlich habe ich mir vier Brötchen gegönnt, zwei einfache (echte Luschen ohne Geschmack und bar jeglicher definierbarer Konsistenz), sowie zwei Luxusteile mit Käse überzogen. Kosten: 2,60 Euro!

Was dürfte dann heute eine Karte kosten?

 

Das ist ein toller Trick den einfachen Geist hinters Licht zu führen, aber du sprichst und vergleichst nur die Ausgabeseite. Ich kann mich nicht erinnern das die Löhne im selben Maße wie deine Brötchenpreise angeglichen wurden :lol:

 

Im übrigen, wechsel mal deinen Bäcker.....

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Das ist ein toller Trick den einfachen Geist hinters Licht zu führen, aber du sprichst und vergleichst nur die Ausgabeseite. Ich kann mich nicht erinnern das die Löhne im selben Maße wie deine Brötchenpreise angeglichen wurden :lol:

Hallo Oidug,

Ende der 60er/ Anfang der siebziger Jahre gab es extreme Lohn/ Gehaltssteigerungen, war auch die Zeit, in der die "Massenmotorisierung" begann, damals gab es noch Parkplätze!

Gleichzeitig gab es das Phänomen des "Wasserkopfes", immer mehr Bürokratie, mehr Papier je umgesetzter DM, langsam geht ein Ruck durch die Wirtschaft- und diese Leute werden endlich freigesetzt; viele kamen abends noch mal ins Büro um ihre Schreibtischlampe auszuschalten, die wirkliche Arbeit haben sowieso die Assistenten erledigt.

Im Öffentlichem Dienst ist dieses nicht so einfach, diese werden uns noch lange nach ihrer Pensionierung auf der Tasche liegen.

Im übrigen, wechsel mal deinen Bäcker.....

Würd´ ich gerne, jedoch, er hat fast eine Monopolstellung, denn der nächste ist nur per Auto erreichbar.

Mal wieder Off Topic...

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