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Ilsidurs Fluch & Bäckerblume


magentacine

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Das nennt man "Monokultur" um den eventuellen Preis des Untergangs, fürchte ich. Sollte man drüber nachdenken, wo das noch hinführt, net wahr?

 

Hallo Cinerama,

du brauchst den Untergang nicht fürchten, denn deine Kinokultur ist schon untergegangen! Ein Grund, neben dem Wandel des Besucherinteresses, dürfte der sein, das sich die Branche zu der Zeit eben auch nicht den Kundenwunsch gegenüber gebeugt hat. Natürlich freue ich mich auch darüber mal eine 70mm Kopie in entsprechendem Ambiente zu sehen und zu deiner Disney Premiere wäre ich sicher auch gerne und mit Freude gekommen, (ich hätte mich soger direkt neben dich gesetzt) aber deshalb eine Branche künstlich am Leben zu halten, nein Danke. Das wird der Markt regeln und wenn die Zeit der Plexe abgelaufen ist wird etwas neues kommen um den Kunden zufriedenzustellen. Eine geringe Steuerung durch den Staat ok, aber nur eine geringe. Alles andere wäre keine freie Marktwirtschaft, die unser Land auszeichnet.

 

Gruß

Guido

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Das sind wieder tausend Gegenargumente, für die man den halben Vormittag braucht, um darauf einzugehen. Ich antworte hierauf noch einmal, merke aber, daß man sich im Kreise dreht, da Ablehnung in die Einsicht der wesentlich tiefergreifenden Widerpüche in Branchenpraxen vorherrscht, Arbeits- und Betreiberweisen, die viele "verinnerlicht" haben.

Dennoch letztmals meine Gegenargumente, denn gegen einen Dutzend Protegisten von Multiplexbetrieben möchte ich hier nicht ankämpfen:

>...ich sehe das mal als gute lösung! Ob man jetzt mit einer Maschine spielt oder Interlock-Betrieb, die Vorführqualität bleibt ist die gleiche!<

M.E. nicht "gleich", da es - wie alle wissen - mechanische, elektrische, bedienungstechnische, kopienmäßige, servicetechnische, "monokulturelle" u.a. Vorzüge/ Risiken/ökonomische Folgen etc. gibt, die sich addieren, aufheben, sich verschärfen oder egalisieren usw. Ich gehöre zu den Skeptikern, andere dieses Forums ebenfalls. Daher regte ich eingangs eine Branchenstudie an, die die Betriebsweisen untersucht, auch einen Vergleich von ingenieurwissenschaftlichen Parametern unternimmt (Reibungswiderstände, IC-Ausfallquoten, Art der Sicherheitsvorkehrungen), und eine Analyse wagt, die auch seitens des HDF die Auswirkungen auf die Vielfalt der Branchenkultur aufzeigt.

> ich glaub nicht dass Du weißt wovon Du redest - wenn Dir der Bote den nächsten Akt erst 30 sec. vor der Überblendung gibt ...<

30 Sekunden sind ja auch nur eine polemische Spitze in unserem Disput. Es kann auch beim Interlock-Betrieb passieren, daß man 30 Sek. vor (oder "nach"!) Vorstellungsbeginn alles absagen muß. Eine verpatzte Überblendung ist weniger Horror als ausgezahlte Vorstellungen - aber all das müsste in einer Branchstudie einmal verglichen werden, denn wir werden hier uns nicht hundertprozentig einig werden.

> also ganz ehrlich: wenn ein Backup Projektor im Sinne von Interlock verkoppelt ist dann hast Du was falsch gemacht - Synchronstart ist was anderes! Der Slave würde ja sonst mit stoppen wenn am Master der Film reisst und genau das will man ja nicht - das ist dort 100 pro nicht so!<

Auch hierzu hatte ich mich eingangs mal geäußert, leider liest kaum jemand den Thread von Anfang bis Ende. Synchronstart ist Interlockstart! Der Begriff stammt aus den Fünfzigern, als Bild- und Soundgeräte über die "elektrische" oder "mechanische Welle" (Haltemotoren, phasenstarr hochlaufende Synchronmotoren u.a.) "interlockverkoppelt" wurden. (Vgl. hierzu auch "Bild und Ton", Kiel.) Der Begriff hat sich allerdings gewandelt. Ich benutze sowohl den historischen wie den gegenwärtigen.

> Beim Spielen über Interlock blockiert man naturgemäß gleich einen anderen Saal, womit die Möglichkeit ausfällt dort einen anderen Film zu zeigen. Weiterhin frage ich mich eh was übrigbeibt wenn man 3 Filme für 14 Euros zeigt, wenn der 3 Film allein schon gut und gerne mit nem 10er zu buche schlägt... Wo nun Interlock diesen Cash Flow erzeugen soll ist mir schleierhaft...<

Dem ersten Satz stimme ich zu (Monokultur), dem zweiten weniger. Cash-Flow bleibt genügend übrig, da die Wiederaufführung der beiden Vorgängerfilme (zudem im Interlockbetrieb!) auf der Basis des One-Dollar-Kinos oder noch darunter abzurechnen ist.

Zum Valenti-Vorschlag der "synchronen" Premiere Kino/Internetvertrieb, die ich mit "Interlock" in Verbindung brachte, kam hier im Thread Widerspruch:

>Was zum Geier hat dieses mit dem Interlock Betrieb zu tun???<

Das ist gemeint, was andere im Thread bereits schrieben, die über immer kürzere Verwertungsphasen, Internetpiraterie u.a. klagen, weshalb das Gros der Einnahmen von einigen Kinos "um jeden Preis" schon in den ersten Starttagen oder durch eine Interlock-Premiere einzufahren sei.

 

>Übrigens: Man kann sich noch so sehr ärgern, dieser Tag wird auch kommen! Spätestens an dem Tag wo der Vorführer nur noch ein paar Knöpfchen drückt um den Film vom Server zu holen wird auch der Kunde nur ein paar Mausklicks brauchen. Ja dieses ist eben Kundenwunsch. Ich behaupte aber das Kino sich dagegen durchsetzen kann. Zum einen durch bessere Technik und dadurch das es billiger wird da schließlich die Verleiher nicht die volle heutige Miete kassieren können für ein nicht exclusives Produkt... <

Aha, endlich! Es regt sich Widerspruch und alternatives Denken. Nichts anderes versuche ich gerne tun, so schwer es auch mir fällt, nach Auswegen zu suchen, einfach um die interessante Artenvielfalt aus verschiendensten Gründen zu erhalten. Es gibt eben verschiedene Betriebsformen weltweit, die leider momentan gefährdet sind, sogar dann, wenn sie außerordentlich engagiert sind, nur eben halt kein 12-Säle Haus mit Interlock betreiben (wollen).

>Der Kunde ist König.<

Soll er auch sein. Ist er aber in Multiplexen nicht unbedingt oder nur in der Schnellversorgung von "Hamburgern". Außerdem lassen sich Kundenbedürfnisse durch etwas Neues und Originelles stimulieren, sodaß etwas verrohte Bedürfnisse eingedämmt werden können, was auch filmgeschichtlich sich so ereignet hat (geht aber in die Kunstheorie, daher Schluß damit)

>Könntest du mit den paar Leuten überleben?<

Also Programmkinos oder große Kinos mit Mischprogramm, eigentlich der Mittelstand, machen immer noch so ungefähr 50% der Branche aus, glaube ich, viele konnten tlws. überleben und die Überlebenden wirtschaften stabil, und das ganz ohne Interlock und die Internet-Paranoia. (Vgl. dazu bitte die FFA-Studie über die Betriebsformen - PDF-Dateien -, die Kundenverhalten und Betreiberstrategien thematisieren.)

>Was ist das nur immer mit dem Interlock??? Auch eine Vorführung in einem Kino ist nicht rückspulbar!<

Das war ja meine These, daß bei Interlock-Ausfall in einem Saal kaum angehalten werden kann, da die anderen Säle weiterlaufen müssen. Somit versäumt der Saal, in dem was "passierte" (Blendenklappe öffnet sich nicht oder sonst was passierte da schon wieder etc. pp.) längere Handlungsabschnitte. Dem steht der Spulenbetrieb gegenüber (rückspulbar) und auch der Betrieb mit Spulenturm (rückspulbar). Beim Teller gibt es durchaus gewisse Rückspulmöglichkeiten, wenn nur ein Saal betroffen ist. Entweder von einer Ebene zur anderen (wenn viel Zeit ist) oder den bereits bespielten Ring einfach abheben und auf den noch nicht abgespielten Wickel aufsetzen; dabei extrem Acht geben, daß der Film ohne Schrammen durch die Einsteckeinheit läuft. Natürlich in diesem Punkt nicht optimal empfehleneswert und 1000%-tig filmschonend, eine bei einigen Anwendern eben rohe Methode. Aber beim Interlock addieren sich (theoretisch und irgendwann auch praktisch) weitere Risikofaktoren (weil überhaupt nicht rückspulbar, schon aus programmatischen Gründen des Ablaufs, also nicht nur aus technischen). Das bitte ich wirklich mal nicht so rigoros abzustreiten, wie es in diesem Forum ständig passiert, und zu erzählen, "bei mir klappte alles immer perfekt - bin der Größte - andere sind Deppen". Es müssen alle Faktoren berücksichtigt werden, personelle, technische, wirtschaftliche und ein sehr differenzierter Vergleich angestellt werden.

>du brauchst den Untergang nicht fürchten, denn deine Kinokultur ist schon untergegangen! [?] aber deshalb eine Branche künstlich am Leben zu halten, nein Danke. Das wird der Markt regeln und wenn die Zeit der Plexe abgelaufen ist wird etwas neues kommen um den Kunden zufriedenzustellen. Eine geringe Steuerung durch den Staat ok, aber nur eine geringe.<

Natürlich gehen die Kulturen ständig unter. Anderseits gibt es reflexive Schleifen und Ellipsen in der Geschichte: die Wiederkehr des Vertrauten mit variiertem Inhalt, Konitinuität und Disparates, Untergänge und Wiedergeburten. Wir könnten jetzt mit Benjamin oder Lacan weitermachen oder die historischen Materialisten heraufbeschwören, aber Gott bewahre das Forum vor meinen Anfällen. Nur kurz: Als Flebbe in USA Mulitplexe entdeckte, begann er zunächst verrottete Einzelhäuser, die aufgrund der damals "erfolgreichen" Kinocenter daniederlagen, zu reaktivieren ("Passage" und"Holi" Hamburg, "Filmpalast Berlin" u.a.). Seine 50er-Jahre-Vorlieben konnte er auch tlws. in marginalen Interieurs seiner Multiplexe verpflanzen - und die Kinocenter starben also aus (ohne seine früheren "Prinzipien" konsequent zuende geführt zu haben, sattelte Flebbe auf einseitig Multiplexe um, weshalb es jetzt scheitert, da fast alles verspielt wurde, wenn ich das richtig sehe). Multiplexe sind mittlerweile die "erwachsenen Kinder" der Kinocenter zu nennen, haben etliche Einzelhäuser und Roadshow-Theater geschliffen und stecken nun ebenfalls in einer nicht nur ökonomischen, sondern auch in einer Identitätskrise. Nicht nur angeblich "meine" Kultur ist somit untergegangen, daher verteidige ich nur die Kulturtheoretiker und deren Prognose: Wiederholung und Variation. Oder den Kunden verteidige ich, der König sei: und dieser fühlt sich zunehmend von Multiplexen angeödet, spürt den Fließbandcharakter dieser Etablissements, abgesehen von der programmatischen und technischen Einsilbigkeit (zwei Bildformate, im Ton oft nur Billig-Digital und Einheitslautsprecher - aber unbedingt doch Interlock!). Zudem gibt es in der EU überall Förderprogramme für Programmkinos und Kommunale Kinos, hier hat der Staat minimale Obhuts- und Bildungsverpflichtungen. Man reißt ja auch nicht die Museen ab (auch nicht bei Saddam, passierte erst bei Invasion der Amerikaner - schlechter Scherz am Rande). In Norwegen sind übrigens alle Kinos staatlich, hat der Infrastruktur und Vielfalt übrigens nicht geschadet! Das andere Extrem ist also nicht unbedingt etwas Böses, der Kunde ist nachwievor König.

So - nun muß ich wieder meine Brötchen verdienen. Bin ganz heiser geworden: unfairer Kampf gegen fünf Gladiatoren in diesem Forum, da verdrücke ich mich eingeschüchtert.

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Traumtänzer schrieb:

Auch dieses gegenwärtige Overscreening ist dem Kunden zu verdanken. Alle Filme müssen sofort sein. Auch den Film (eher Programmkino) wo viele Leute nachfragen kann man vergessen wenn man ihn erst 3-4 Wochen nach Deutschlandstart zeigen kann.

 

Filme nach 3-4 Wochen?

Mann, wär das schön. Wir bekommen sie idR erst nach 8-9 Wochen, haben komischerweise aber immer noch ein solides Einspiel. Sicher gibt es auch Ausnahmen, wir sind auch schon mit 1o Besuchern/Woche aus einem Film gegangen. Zur Info: 9o Platz-Kino (PRogrammkino) innerhalb eines Kulturzentrums (kein kommunales Kino). Es ist jeden Monat aufs neue eine Programmgratwanderung, aber sie geht auf. Wir hatten in diesem Jahr sogar einen effktiven Zuwachs, trotz verschärfter Plex-Konkurenz in den umliegenden Orten. und dem allgemeinen Besucherrückgang.

Meine Erfahrung: Immer ein offenes Ohr für die Gäste, geschultes Personal und ganz wichtig: Technik in Schuß halten. Auch und besonders mit Rücksicht aufs Personal.

Das zu unserer Situation, in Plexen sieht vieles anders aus (muß es auch), aber mit der Größe eines Ladens sinkt fast immer linear (manchmal sogar exponentiel) die Motivation der Mitarbeiter.

Ein Beispiel: In einem Dortmunder Großkino brannte im BWR die Beleuchtung und erhellte immerhin ein viertel der Leinwand aufs beste. Zweimaliges Bescheidgeben beim Einlaßpersonal brachte keine Besserung. Erst ein nach der Vorstellung zufällig auftauchender Mensch aus der Büroetage nahm sich des Problems an und entschuldigte sich für den Vorführer.

allgemeines Fazit: Wenn der Kunde merkt, das eine berechtigte Anmerkung keine Auswirkung hat, fühlt er sich im wiederholten Falle irgendwann nicht mehr ernstgenommen und kommt - im schlimmsten Fall - nicht wieder. Wobei ich nicht den Eindruck hinterlassen möchte, das ich denke, so etwas erlebt man nur in großen Häusern. Dieses Thema kann ich noch lange weiter ausführen, aber jeder hier denke ich, weiß worum es mir geht.

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Moin,

 

sehr interessant wie aus einem kleinen Artikel im Lokalteil so eine weltumspannende Diskusion wird....

 

Zu meiner eigenen Verteidigung, ich hatte über die Feiertage besseres zu tun als vor der Kiste zu sitzen, weswegen ich dreisterweise aufgrund technischer Umstände ("offline" heisst das, glaube ich) nicht antworten konnte.

 

"Leider" war ich an diesem Abend nur zahlender Gast, trotzdem hatten an diesem Abend erfahrene Vorführer Dienst, leider kann keiner von uns in die Zukunft blicken, dann hätte ich schonmal Werkzeug bereitgelegt und hätte das Foyer vor den Kinos vorher komplett an diesem Abend gesperrt... :wink:

 

Wer nun unbedingt wissen möchte, warum es dann gekracht hat darf mir eine PN senden, eine öffentliche Diskusion führt eh zu nichts mehr, weil früher war ja alles besser :lol:

 

Aussagen, derartige Aktionen vorher zu testen, stimme ich voll zu, die betroffenen Kinos sind, wie schon immer, aus einem bekannten Grund NIE in irgendwelchen InterlockVorschlägen seitens der Projektion dringwesen.

Aber den können die Kritiker (und Schlaumeier) hier natürlich nicht wissen, einen kleinen Hinweis gibts nach einem Blick ins EG Foyer.....

 

 

Gruss

 

Stand-By

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Vorweg: Ich habe nicht den kompletten Thread gelesen! Vo daher sei es mir verziehen, sollte ich hier Dinge in den "Ring" werfen, die bereits vorher geposted wurden.

Interlock ist, um dies klarzustellen, keine Erfindung der Plexe. Bereits in den "guten alten Kinocentern", so mistig auch viele waren und denen hier scheinbar doch so viele nachtrauern, war das Bespielen mehrerer Einheiten mit einer Kopie wo es räumlich möglich war öfters vorgesehen. Dass es denoch selten Anwendung fand mag daran gelegen haben, daß Pannen bei der Vorführung sehr häufig waren. Im mir bekanntesten Fall (Das "Juwel" und das "Bambi", die ehemalige Balkonetage des "Universum" in Pforzheim) lag das wohl primär daran, daß eine Bauer Maschine mit einer FP20 zusammengeschlossen wurden, es keinen Interlockausgleich gab und es sehr häufig zu Rissen wegen Gleichlaufsschwankungen kam. Tatsächlich kann ich mich nur an zwei Titel anfang der 80er erinnern, die dort so liefen.

Ende der 80er habe ich in einem großen Center, wohl ein Vorläufer der Plexe (jedoch mit teilweise Minikinos) den möglichen Zusammenschluß von 13 Kinos auf 2 Etagen bewundern dürfen.

Und noch kurz zur Wirtschaftlichkeit: Auf Grund des realen Publikumsverhaltens gibt es manchmal Situationen, wo es eben absolut Sinn macht. Ich erinnere mich z.B. an ein Ostern in einem 8er-Center als TL. "101 Dalmatiner" (Real) macht Nachmittags 2 Säle gut voll. Muß in der ersten Woche den ganzen Tag gespielt werden. Logische Konsequenz: Nachmittags Interlock, abends im kleineren Saal, im Großen irgendwas ab 16 wo am Nachmittag eh nicht geht. Fazit: Verleiher, Kinobetreiber und das Publikum, welches nicht nach Hause geschickt werden mußte, sind glücklich.

P.S.: Das Interlock in den meisten Plexen nicht zum absoluten Alltag gehört dürfte sich schon allein daher zeigen, daß in den seltenen Fällen wo es zur Anwendung kommt eben wg. mangelnder Routine wohl so manches schief läuft!

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@odiug + robpl:

 

Danke für die gute Erklärung! :)

 

 

 

 

Traumtänzer schrieb

 

Auch dieses gegenwärtige Overscreening ist dem Kunden zu verdanken. Alle Filme müssen sofort sein.

 

Das ist ja wirklich ein Hammer. Das Publikum hat das ganze Elend verursacht?!

Lest mal das Buch ADVENTURES IN THE SCREEN TRADE von William Goldman, deutsch heißt's glaub' ich DAS HOLLYWOOD-GESCHÄFT, dort hat der Autor im Jahre des Herrn 1982 angekündigt, wie sich das Deppen-Blockbusterkino entwickeln wird.

 

Die amerikanische Filmbranche taumelt auf den Abgrund zu, wie sie es schon mal Ende der sechziger Jahre tat, als zwei Drittel des potentiellen Publikums durch das Programmangebot und Monokulturen (ruinöse Musicals und verspätete Monumentalfilme, die ganze Studios ruinierten) tat. Alles wiederholt sich, und der nächste Crash kommt sicher.

 

Die Besucher folgen den weltweiten Auswertungsstrategien, sie bestimmen sie aber nicht! Wenn ich einen Film im Kino sehen will, bleiben wir mal beim HERR DER RINGE, bleibt mir nichts anderes übrig, als ihn mir in einem Plex oder Kinocenter anzusehen, weil in meinem Wohnort keine andere Kinoform überlebt hat, die den Film spielen wird.

 

Das Publikum folgt in seinem Konsumverhalten natürlich den Auswertungsmechanismen. Wenn teure, aber nur mittelmäßige Filme mit immensem Werbeaufwand gehypt werden und die Einspielergebnisse hysterisch verkündet werden wie Pegelstände bei Hochwasserkatastrophen, dann hat das das Publikum doch nicht zu verantworten!

Wenn ich den HERR DER RINGE nicht nur auf DVD sehen will, was für mich persönlich mit Filmgenuß nichts zu tun hat, welche Alternative bleibt denn übrig?

 

Ist der Besucher verantwortlich für die Inkompetenz von Geldhaien, Immobilienspekulanten und durchgeknallten Kinokettenerben, die entgegen jeder kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Logik brutalstmögliche Vernichtungsfeldzüge gegen Konkurrenten führen und dann, wenn das Alte zustört ist, sich gegenseitig an die Gurgel gehen?

 

Ganz im Gegenteil, der Bürger und Kinobesucher zahlt natürlich indirekt die Verluste, welche in Form von nicht lebensfähigen Megaplexen entstehen, auch wenn sie gerade mal "zwischengeparkt" sind, weil die Banken natürlich so rasch nicht zugeben, daß sie einen Griff ins Klo getan haben!

 

Die Unarten und schlechten Angewohnheiten des Publikums hat die Branche (die Filmbranche, nicht die Kinobranche allein) geradezu herangezüchtet und nach allen Methoden der psychischen Konditionierung in die Köpfe gehämmert.

 

Mir ist schon klar, daß Du und ich und die meisten Beteiligten auf diese Abläufe keinen Einfluß haben, aber es kann doch nicht sein, daß wir deshalb dem Kinobesucher die Schuld an der ganzen Misere geben, oder?

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@ magentacine

 

lag der weihnachtsbraten schwer im magen oder warum so erregt und unversöhnlich? zumindest in frankfurt konnte man doch HDR 3 in allen möglichen noch existierenden kinoformen anschauen. So eine grosse auswahl an Kinos, aus denen man "sein" kino wählen kann, um den Film zu sehen, wirds wohl noch nie gegeben haben. Auch nicht früher, als alles noch besser war.

 

Auswahl Frankfurt/Main:

 

1) Multiplexe: Metropolis/Cineplex und dort in den größten häusern mit ansehnlichen bildbreiten in CS und (jetzt kann ich nur für uns reden) frisch eingemessenen Ton.

 

2) Kinocenter: Europa- und Zeil-Center, auch dort in den jeweils größten häusern. Für freunde der OmU fassungen, auch noch im Cinema an der hauptwache (gutes CS Bild, angenehmer kinosaal im 80er stil)

 

3) Einzelhaus: Eldorado - angenehmes haus mit atmosphäre

 

4) Autokino: Gravenbruch - für den der's mag!

 

also in meinen augen sollte da jeder "sein" kino finden können, mehr auswahl kann man wohl nicht verlangen. Sehe da auch kein problem, eher ein kundenfreundliches breites angebot.

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Hi,

 

Zustimmung: ein schönes Frankfurter Vielfaltsangebot, für jeden, der "HDR" sehen will, ist sicherlich was dabei. (Nehm ich nun Mc Donalds Autobahnabfahrt mit drive in oder City, oder darfs Burger king Zeil sein? )

Mit 1300+ Kopien läuft "HDR 3" defacto in ALLEN Kinogebäuden (auch solche, die sonst "Filmkunst" zeigten machen ja mit!) der BRD, und in Folge in einer angebotsmäßigen Monokultur (ähnlich den Burgerketten), die mich als Nicht Fantasy Interessierten vom Kinobesuch abhalten.

Wenn schon die Verleiher auf Nachfrage sagen, daß man "in bestimmte Säle eines Kinoplexes, nicht gehen darf", des (angeprangerten) Substandards wegen, dann sind ja gerade die aus Verleihsicht benutzbaren Kinosäle mit HDR für richtige Filme blockiert. Schöne neue Abspiel- Welt, die ihre Früchte zu Recht ernten wird!

 

Stefan

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So eine grosse auswahl an Kinos, aus denen man "sein" kino wählen kann, um den Film zu sehen, wirds wohl noch nie gegeben haben. Auch nicht früher, als alles noch besser war.

 

Auswahl Frankfurt/Main:

 

1) Multiplexe: Metropolis/Cineplex und dort in den größten häusern mit ansehnlichen bildbreiten in CS und (jetzt kann ich nur für uns reden) frisch eingemessenen Ton.

 

2) Kinocenter: Europa- und Zeil-Center, auch dort in den jeweils größten häusern. Für freunde der OmU fassungen, auch noch im Cinema an der hauptwache (gutes CS Bild, angenehmer kinosaal im 80er stil)

 

3) Einzelhaus: Eldorado - angenehmes haus mit atmosphäre

 

4) Autokino: Gravenbruch - für den der's mag!

 

also in meinen augen sollte da jeder "sein" kino finden können, mehr auswahl kann man wohl nicht verlangen. Sehe da auch kein problem, eher ein kundenfreundliches breites angebot.

 

Da möchte ich gerne nachfragen, was konkret die reale Auswahl bezeichnet: wirklich eine große Auswahl an Kinos, oder eher doch eine große und so noch nie gehabte (m.E. zunehmend programmatisch "gleichgeschaltete") Anzahl von Sälen in Frankfurt am Main? Momentan habe ich nicht alle Spielstätten dort vor Augen.

Die genannten älteren Kinos, die ja aus den 50er-Jahren stammen und bis 2004 überlebt haben ("als noch alles besser war" - oder auch nicht) - sind diese verbliebenen Häuser (seit den 70ern: Kinocenter) wirklich vergleichbar mit den einstigen Großraumtheatern 'Filmpalast', 'Metro im Schwan' oder 'Grand Palast', die ja schon Mitte der 60er Jahre in Frankfurt schlossen? Aus meiner Erinnerung (von 1997) eher nicht, auch schienen mir diese Umbauten den Flair der Fiftees nicht ausreichend zu berücksichtigen oder ernst zu nehmen. Ist der Flair aber dort einmal abhanden gekommen, wo ohnehin schon die Bildgrößen trotz 50er-Jahre-Architektur nie sonderlich groß waren, lohnt in den etablierten älteren Kinos der Besuch eines Blockbuster-Films kaum, zumal demgegenüber inzwischen einige Säle im Kinopolis, im Cineplex oder im Metropolis Bildbreiten zwischen 19 und 22 Metern aufweisen. Wird dort auch noch Interlockbetrieb gefahren, ist natürlich ein harter Verdrängungswettbewerb in der ersten Nacht des Blockbuster-Starts im Gange. Nun weine ich zwar nicht um längst verbaute und wenig sinnlich mehr wirkende ehemalige 50er Jahre-Kinos, die von @preston sturges noch als Alternative aufgrund von Originalfassungen u.a. genannt wurden - aber insgesamt fehlt der Stadt Frankfurt doch ein Großkino, das imstande ist, Tradition, Anspruch, Programm-Events, Großbildtechnik und Architektur von gestern, heute und morgen miteinander zu verbinden oder geeignete Elemente dieser Errungenschaften zu "absorbieren".

Somit kann ich die Verärgerung von @magentacine ja gut nachvollziehen, denn das geschlossene Kino 'Royal-Palast' in Frankfurt hatte ja summa summarum noch etwas vom Palast-Touch an sich, wenn auch nicht in der Größenordnung wie andere Roadshow-Theater in München, Hamburg oder Berlin es darboten. Nur hatte dieses Haus aufgrund seiner isolierten Lage (an der wenig Charme-"anfälligen" Schäfergasse) und als Einzelhaus keine Chance mehr (mit einem einzigen Film in drei Wochen Laufzeit ist das auch eine Art "Monokultur"), und ein Interlockbetrieb hätte sich wohl dort nicht mehr gelohnt, zumal rechtzeitige Anbauten/Umbau zum Multiplex verschlafen wurden, die den Komplex hätten retten können.

Somit sind die kulturellen und firmellen Nivellierungen soweit fortgeschritten, daß man sich ernstlich fragen kann, was als Nächstes in Sachen Monokultur und Gleichschaltung der Säle kommt (digitales Kino anstelle interlockverkoppelter 35-mm-Projektoren? Etwa: "Alles aus einer Hand"?), und ob das immer etwas Gutes und Zukunftsfähiges ist, oder ob dies nicht bereits den Keim der Überzüchtung in sich trägt?

Langweiliger wären solche "Fortschritte" allemal, sodaß man - im Umkehrschluß - auch (teilweise schäbige) Zeiten des 70er/80er-Jahre Kinos zurücksehnt, in denen in einer westdeutschen Stadt Karate-, Monumental-, Kriminal-, Comedy-, Fantasy- und Prügelstreifen gezeigt wurden, die in unterschiedlichsten Kinos eine kuriose Artenvielfalt erzeugten, was großstädtisches Schmuddel- wie Kommerz- ebenso wie Kunstkino beinhaltete, und wo alle Säle mit individuellen Genres bespielt wurden, man darüber höhnte oder staunte, es aber nie langweilig wurde und so etwas wie "Interlockbetrieb" keineswegs den kulturellen oder ökonomischen Maßstäben einer Metropole entsprach.

 

Wird Kino aber erst einmal "langweilig", so trifft dies irgendwann nicht nur das jeweils einfallsloseste Haus am Platz alleine (in Berlin wäre etwa UCI Vorreiter der Langeweile und Monotonie), sondern es trifft alsbald alle Häuser wie in einer Kollektivverantwortung, sobald alle frustriert den HDR III spielen - ob in Interlock oder einzelaktig ist hier "gleich langweilig". Das wäre zwar an sich nicht noch nicht allzu schlimm, wenn wenigstens die anderen Säle im Hause "regelmäßig" (!) Repertoire und Kunst- und Nischenprogramme böten. So aber ergibt sich ein Bild einer Kinolandschaft, in der alles gleich aussieht. Und das geht zwar bei Kaufhäusern und Parkplätzen noch gut, nicht aber bei Unterhaltungsstätten einer gehobenen Konsumware wie "Film", deren historisch bedingte Differenziertheit stets kompliziertere Kinoformen verlangt, glaube ich. Sonst fühlen sich alsbald die Filminteressierten für dumm verkauft, und so fühlen sich leider viele derzeit, die nun zur DVD abwanderten, weil dort mehr Differenzierung, akzeptabler technischer Standard und thematische "Auswahl" vermarktet wird.

 

Bedenklich und eine ernste Herausforderung, finde ich.

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So leid's mir tut, preston sturges zu widersprechen, bei dem ich heute HDR3 in hervorragender Vorführung sah:

 

Ich hatte geschrieben:

 

bleiben wir mal beim HERR DER RINGE, bleibt mir nichts anderes übrig, als ihn mir in einem Plex oder Kinocenter anzusehen, weil in meinem Wohnort keine andere Kinoform überlebt hat, die den Film spielen wird.

 

Es war also gemeint, daß in Frankfurt kein Einzelhaus mehr existiert, das einen Film dieses Kalibers spielen kann. Also sage ich mal was zu den Einzeltheatern:

 

Kinocenter: Europa- und Zeil-Center, auch dort in den jeweils größten häusern.

 

Das EUROPA hat leider keinen ansteigenden Boden, so daß schon bei mittelmäßigem Besuch die Sicht ganz schnell eingeschränkt ist. Ähnliches gilt für's ZEIL-Kino 1, außerdem spricht bei einem 201-Minuten-Film der dortige geringere Reihenabstand dagegen. Man altert zusammen mit seinen Gelenkkapseln...

(Aber beide sind Center-Kinos, widersprechen also meiner Aussage zum Thema Einzelhaus nicht. )

 

3) Einzelhaus: Eldorado - angenehmes haus mit atmosphäre

 

Zweifellos - allerdings nicht bei CS, denn als Vorkriegstheater ist die Bühne so schmal, daß bei CS das Bild vertikal verkleinert wird. Für Filmkunst und sphärische Breitwand ist der Saal okay, für den HDR3 möchte ich aber bitteschön doch lieber ein größeres Bild! (Pluspunkt: Sehr guter Ton).

 

 

Für freunde der OmU fassungen, auch noch im Cinema an der hauptwache (gutes CS Bild, angenehmer kinosaal im 80er stil)

 

OK, für OmU wäre es eine Alternative gewesen.

 

 

4) Autokino: Gravenbruch - für den der's mag!

 

Mag ich, aber nur im Sommer, und außerdem ist Gravenbruch doch ein bißchen weiter draußen.

 

Ein Doppeltheater etwas außerhalb der City hat preston sturges nicht genannt, das allerdings boykottiere ich wegen Synthese von astronomischen Eintrittspreisen, fragwürdiger Vorführqualität und unterirdischem Umgang mit Besuchern(und nicht nur ich :D ).

 

Also nichts gegen Festtagsmilde, aber abgesehen vom OmU-Fall CINEMA stimmt doch meine Aussage, "ist es nicht" ?

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Dann war ja der im April geschlossene 'Royal-Palast' für verschiedene Genre- und Formatanwendungen noch das beste Haus gewesen? Schleife rückwärts: Gäbe es nicht so viele neue Kinos der Leichtbauweise, die aufgrund ihrer neuen Eindrücke und Farben die Besucher massiv anziehen und durch Interlock-Kraftproben den Umsatz auf "Wharpgeschwindigkeit" beschleunigten (oft Wander-Konsumenten, die alle Kinos mal ausprobieren, neugierig in die Säle gucken, beglückt/verwirrt oder enttäuscht sind und schließlich sich für eines dieser Mainstream-Kinos entscheiden/ resp. ganz die Lust verlieren), so gäb es es noch heute "Paläste" wie das Frankfurter 'Royal'.

Sollte man unter Denkmalschutz stellen - für die Zeit, wenn einige andere Spielstätten schließen und wieder etwas "Luft" für eine Reaktivierung ist. :?:

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@ magentacine & cinerama

 

leider haben wir in frankfurt das ROYAL als großes einzelhaus ja nicht mehr und ich bedaure diesen zustand genau so sehr wie ihr. Aber tatsache ist auch, dass im letzten jahr bei HDR 2, als das ROYAL noch mitspielte, die besucherzahlen im vergleich zu den anderen häusern katastophal waren.

 

das hat dann ja auch u.a. zu dem entschluss der schließung geführt: selbst große epische filme, die große räume, riesenleinwände und entsprechende akustik benötigen, haben im royal nicht mehr "funktioniert".

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Grund für den Besucherrückgang war nicht die Tatsache, daß es ein älteres Einzelhaus war, sondern daß durch verfehlte Programmpolitik der letzten Jahre das Publikum "verjagt" wurde, welches die Atmosphäre schätzte.

An der größeren Filmauswahl, die ein Center/Plex bietet, kann es nicht gelegen haben, weil sich ja mehrere andere Kinocenter in 5 Minuten Fußwegentfernung um die "Zeil" herum ballen.

 

Wenn ein Theater erst einmal vom "inneren Stadtplan" der Kinobesucher gestrichen ist, weil entweder die falschen Filme laufen oder der äußere Eindruck zu wünschen übrig läßt, dann bedarf es einer großen Kraftanstrengung der Betreiber, um das Kino wieder ins Gedächtnis zu rufen. Das geschah durch keinen der letzten Betreiber - aber das hatten wir ja alles schon im diesbezüglichen Royal-Thread.

 

Übrigens hatte das "Royal" noch bei MATRIX Teil 1 sehr gute Besucherzahlen, was beim HDR Teil 2 falsch lief, weiß ich auch nicht.

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  • 2 Wochen später...
@odiug + robpl:

 

 

Das ist ja wirklich ein Hammer. Das Publikum hat das ganze Elend verursacht?!

Lest mal das Buch ADVENTURES IN THE SCREEN TRADE von William Goldman, deutsch heißt's glaub' ich DAS HOLLYWOOD-GESCHÄFT, dort hat der Autor im Jahre des Herrn 1982 angekündigt, wie sich das Deppen-Blockbusterkino entwickeln wird.

 

Die amerikanische Filmbranche taumelt auf den Abgrund zu, wie sie es schon mal Ende der sechziger Jahre tat, als zwei Drittel des potentiellen Publikums durch das Programmangebot und Monokulturen (ruinöse Musicals und verspätete Monumentalfilme, die ganze Studios ruinierten) tat. Alles wiederholt sich, und der nächste Crash kommt sicher.

 

Da tun einem ja die Augen beim Lesen weh. Ende der 60er Jahre taumelte man auf den Abgrund? Wenn ich alle hochklassigen Streifen von damals aufzählen müßte, dann würde das wohl den Rahmen hier zum explodieren bringen. Aus meiner Sicht war das sogar eine der allerbesten Perioden die man in der Filmbranche je gesehen hat. Nicht umsonst gilt 1968 als das goldene Filmjahr. Aber nicht unbedingt am Erfolg, sondern vor allem an der Qualität der Filme gemessen.

 

Der einzige Grund warum man in dieser Zeit nicht mehr das so große Geschäft gemacht hat lag doch bitte nicht wirklich an den Filmen, sondern vor allem an der qualitativen Verbesserung des US-Farbfernsehens und der Erschwinglichkeit der Colour TV Sets.

 

Ich sehe zu diesem Zeitpunkt weder eine Monokultur noch verspätete Monumentalfilme.

 

mfG

Christian Mueller

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Hallo Christian,

 

ich habe ja nicht gesagt, daß keine guten Filme mehr gedreht wurden!

Ganz im Gegenteil, ich würde das Kinoprogramm 2003 jederzeit unbesehen gegen jede beliebige Spielwoche z.B. aus den Jahren 1965-1975 tauschen.

 

Aber es ist nicht wegzudiskutieren, daß der US-Film einen großen Teil seines Stammpublikum verlor, die von mir genannten Genres haben lediglich durch hohe Produktionskosten und oft geringe Einspielergebnisse zum Niedergang der Studios beigetragen.

 

Interessant zu dem Thema ist das Buch THE MOVIEGOING EXPERIENCE 1968-2001 von Richard W. Haines:

 

http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/0786413611/qid=1074369839//ref=sr_8_xs_ap_i0_xgl14/103-7183664-0983046?v=glance&s=books&n=507846

 

Haines vertritt eine Position, die der gängigen Filmgeschichtsschreibung entgegensteht, er belegt seine Thesen aber mit überzeugenden Fakten und befaßt sich auch mit den veränderten Auswertungsmustern, die dann zum Beispiel zur Abschaffung bestimmter Techniken (Technicolor-Druck) führten. Was er über die jüngste Zeit und die Highspeed-Massenkopierung zu sgen hat, sollte man auch gelesen haben.

 

Der Begriff "Monokultur" war allerdings fehl am Platz, da hast Du ganz recht.

 

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