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Ilsidurs Fluch & Bäckerblume


magentacine

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Ich wußte gar nicht, daß man Filmjournalisten auch außerhalb von PVs findet. Hier war einer am Puls der Zeit:

 

FRANKFURTER RUNDSCHAU, 20.12.03

 

AUSGEPLAUDERT

 

Früher waren lange Filmnächte in abgerockten Programmkinos das Ding. Hatte

was von cineastischem Fanatismus und alternativem Lebensgefühl. Man war halt

jung und alles möglich. Am Dienstag wollten Überlebende dieser Ära, aber auch andere, sich eine solche lange Kinonacht geben. Aber nicht irgendeine, man hatte ja schließlich ein elend langes Jahr gewartet und Fragen gewälzt wie: Wird Peter Jackson auch noch den letzten Winkel Neuseelands ablichten? Ist Gollum wieder so schrecklich-süß? Wird Aragorn genauso heroisch rumsalbadern wie in der weltliterarischen Vorlage (deren Titel hier nun wirklich nicht mehr genannt werden muss)? Wird die elfische Poesie auch im letzten Teil der Tolkien-Trilogie unterschlagen? Wenn's nur das gewesen wäre... Im (KINO) ging's aber nur um sehen oder nicht-sehen. Rund 400 Zuschauer hatten sich schon mehr als sechs Stunden Sitzfleisch-Tortur inklusive zernudelter Kopie des zweiten Teils in gespannter Erwartung der "Rückkehr des Königs" gegeben. Bekamen ihn aber nie zu sehen. Kostümierungen, einer Mittelalter-Band und "Frodo"-Sprechchören zum Trotz. Da konnten Eltern gar ihre Kinder vom Unterricht am Mittwochmorgen befreit haben, Ein "Supergau" laut (THEATERLEITER). In den Sälen acht und neun lief dank modernster Umlenkprogrammierung die Trilogie. Um Mitternacht sollten für eine Preview des dritten Ringe-Teils die Säle l, 2 und 3 dazukommen. Taten sie auch. Allerdings schaltete der Computer Saal acht und neun zeitgleich aus.

"Die Panne war schon vor zwei Jahren einprogrammiert worden. Wir hatten das in dieser Größenordnung einfach nie vorher ausprobiert", ärgert sich (THEATERLEITER). Ende der Vorstellung. Genervte Zuschauer und gestresstes Personal nach Mitternacht waren nicht gerade die verträglichste Mischung. Um halb Drei war alles vorbei und ein Haufen zahlender Zuschauer um "das" Kino-Ereignis 2003 ärmer. Das (KINONAME) will nun mit einer Sondervorstellung samt Frühstück die Geprellten entschädigen. Komisch. Außer Filmriss gab es vor 20 Jahren kaum Probleme mit langen Nächten. Gab aber auch keine praxisfernen Programme. rut

 

Klar, daß das ganz gewaltig schiefgegangen ist. So einen Mist habe ich aber schon lange nicht mehr gelesen! "modernste Umlenktechnik", also wenn schon, dann bitte "-technologie", und daß ein teuflischer Computer ganze Säle abschalten kann, macht mir irgendwie Angst. Aber kein Wunder, wenn vorher noch "Fehler einprogrammiert" wurden...

 

Das ganze Geschreibsel scheint mir so richtig von Mißgunst getragen, lange Filmnacht ist doof, Kinder wären besser in der Schule (Pisa!), HdR-Besucher sind eh' ein bißchen beschränkt...und früher war sowieso alles besser. (Allerdings sollte man Interlock-Betrieb "in dieser Größenordnung" schon mal ausprobiert haben.) Allein für den Fall, daß dieser "rut" aus der vierten in die fünfte Klasse versetzt wird, was angesichts seines schriftlichen Ausdrucks mehr als fraglich ist.

 

Naja, ich seh' mir den Film zwischen den Jahren an, werde meine Talisman-Schaltrolle (DP70) mitbringen und vorher preston sturges daraufhauchen lassen... :D

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tja...der fluch der technik- oder besser gesagt die blödheit mancher leute!

wer schon interlock in mehreren auditorien spielt, sollte sich tunlichst das ganze mit testläufen auf funktionalität ansehen.

 

wenn ein rechner ganze säle abschalten kann...sorry- aber hier mangelt es wohl an geeignetem personal- oder aber an geeigneter software.

 

diese unsägliche "zusammenschaltung" von bis zu 17 oder 18 sälen- ich glaube eine vertreiberfirma italienischer "kinotechnik" hatte mal so etwas im guinnes buch der rekorde :evil: ist mir eh absolut unverständlich....

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tja...der fluch der technik- oder besser gesagt die blödheit mancher leute!

wer schon interlock in mehreren auditorien spielt, sollte sich tunlichst das ganze mit testläufen auf funktionalität ansehen.

 

wenn ein rechner ganze säle abschalten kann...sorry- aber hier mangelt es wohl an geeignetem personal- oder aber an geeigneter software.

 

diese unsägliche "zusammenschaltung" von bis zu 17 oder 18 sälen- ich glaube eine vertreiberfirma italienischer "kinotechnik" hatte mal so etwas im guinnes buch der rekorde :evil: ist mir eh absolut unverständlich....

 

Wobei ich jetzt mal anmerken muss, das dieser ominöse "InterlockRechner" bislang nicht aufgefunden wurde, weil nicht existent.

Der Rest war eher eine verkettung von unglücklichen Zuständen...irgendjemanden hier Blödheit vorzuwerfen geht eindeutig zu weit.

Zudem werden Interlocks von der Dispo und nicht von der Projektion geplant, aber das sollte jeder selbst wissen.

 

 

Angenehme Festtage

 

Stand-By

 

P.S. Das die "restlichen" Besucher der HdR Trilogie jeweils, trotz Interlock, perfekte ("handgemachte") Vorstellungen erleben durften, ist wieder einmal unter den Redaktionstisch gefallen.....

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Ich wußte gar nicht, daß man Filmjournalisten auch außerhalb von PVs . [...] Klar, daß das ganz gewaltig schiefgegangen ist. So einen Mist habe ich aber schon lange nicht mehr gelesen! "modernste Umlenktechnik", also wenn schon, dann bitte "-technologie", und daß ein teuflischer Computer ganze Säle abschalten kann, macht mir irgendwie Angst. Aber kein Wunder, wenn vorher noch "Fehler einprogrammiert" wurden...

Das ganze Geschreibsel scheint mir so richtig von Mißgunst getragen, :D

Wieso Mist? Hier schreibt ein nicht eben mit der heutigen Filmverwer(urs)tungspraxis vertrauter Journalist über Kinoerlebnisse von gestern, heute und morgen. Ich hörte von der Frankfurter Rundschau, der Vorfall ereignete sich wieder im 'CineStar Metropolis', aber das ist halt Frau Kiefts Problem, sofern sie noch was in der Firma zu sagen hat.

Fazit: Je mehr Säle und je mehr "Technik", desto mehr Pannen offenbar. Wozu dann Technologie, wenn sie dem Film nicht nützt? War die Kopiertechnik in dieser Vorführung lobend erwähnt? Die Leinwand, die Sound-Anlage oder die Saalarchitektur? Über nichts dergleichen Atmosphärisches ist zu den Kaufhaus-Kinos zu lesen, sondern über Pannen, die früher (fast) undenkbar waren (als man noch auf dem Zweitprojektor weiterspielen konnte und stets eine vertraute Kopie für einen halbwegs gecheckten Vorführraum zur Verfügung stand).

Was aber bringt uns die Unersättlichkeit von "Marktführern"? Riskante Spekulationen, Sparsamkeit am falschen Ort, überhetztes Personal, ausfallende Vorstellungen (wo durch Interlock-Betrieb die Gier nach maximalen Besucherzahlen gleich am ersten Starttag übermütig zur "Auslastung" ohnehin nur mittelgroßer Säle verführt).

 

Aber logo, daß früher alles besser war! Wieso? Da gab's doch im fernen Frankfurt noch Tausend-Platz-Paläste wie 'Grand Palast', 'Film-Palast', 'Metro im Schwan' u.a.

Verrückte Zeiten: damals gab's eine einzige Kopie für auch nur einen einzigen Saal, perfekt lichtbestimmt für die Bedürfnisse des Premierentheaters, sie lief monatelang, die Anlagen wurden sensibel gewartet und von Fachkräften bedient.

Heute ist alles "schlechter"? In einem Punkt in jedem Fall: schnellstmögliches Einspiel um den Preis dürftigster Kopien- und Vorführqualität. Das wird "betriebswirtschaftlich" in Kauf genommen, was warscheinlich keiner anzweifeln dürfte.

 

No thanks, Marktführer und Nachfolger, das braucht man nicht.

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Ich weiss es genau und höre es förmlich: Der nun wieder!

 

Aber hätte man auf althergebrachte Weise mit zwei Projektoren pro Kino (wenn es denn schon so viele Säle in einem Haus sein müssen) gearbeitet, die 600-Meter-Akte von einem BWR in den anderen getragen und zeitversetzt angefangen, hätte es auch funktioniert. Dann hätte vielleicht nur ein Kohle-Aussetzer oder einer der Hochleistungsxenonlampen zu einer Störung führen können, aber nicht diese spinnennetzartigen Filmschleifen, die dann wohl zu diesem Zweck durchs ganze Haus gelegt worden sind.

 

Zu meiner Zeit haben wir auch in zwei verschiedenen Kinos und danach noch auf der Freilichtbühne den selben Film gezeigt. Da ist dann eben der Hausmeister mit dem Moped und dem ersten Akt losgefahren .... und so weiter. (Nein, nicht mit dem Bollerwagen :P )

 

Ich weiß, ich bin von vorgestern .... trotzdem allen ein frohes Weihnachtsfest !!!

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Aber hätte man auf althergebrachte Weise mit zwei Projektoren pro Kino (wenn es denn schon so viele Säle in einem Haus sein müssen) gearbeitet, die 600-Meter-Akte von einem BWR in den anderen getragen und zeitversetzt angefangen, hätte es auch funktioniert. Dann hätte vielleicht nur ein Kohle-Aussetzer oder einer der Hochleistungsxenonlampen zu einer Störung führen können, aber nicht diese spinnennetzartigen Filmschleifen, die dann wohl zu diesem Zweck durchs ganze Haus gelegt worden sind.

Zu meiner Zeit haben wir auch in zwei verschiedenen Kinos und danach noch auf der Freilichtbühne den selben Film gezeigt. Da ist dann eben der Hausmeister mit dem Moped und dem ersten Akt losgefahren .... und so weiter. (Nein, nicht mit dem Bollerwagen)

Tja, da war der DDR-Zentralismus ausnahmsweise demokratischer als manches heutige Multiplex? Offenbar ja. Da bleibt nur Bitternis, der ich mich pauschal anschließe: denn lieber ein paar Kohleaussetzer und die gleiche Kopie (aktweise) per Schnellboten zum nächsten Freiluftkino, als "spinnennetzartige" Verstrickung im Kaufhauskino und Massen ausgezahlter Zuschauer, die auf dem Popcorn ausrutschen. Im Ernst: man könnte dort versaften!

 

Wie belustigend, wenn einer der Mitarbeiter des 'CineStar Metropolis' von einem "Supergau" spricht. (Zur Erinnerung ein Zitat: "Multiplexe sind wie Atomkraftwerke." Rede eines Berliner Multiplexbetreibers, der schließlich in die Filmproduktion wechselte).

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Hallo,

ich kann hier so manche Meinung nicht Teilen. Interloc zu spielen ist doch gerade heute in modernen Plexen kein wirkliches Risiko, sofern jeder seinen Job gemacht hat. Wenn die Dispo Interloc ansetzt (was sie bei uns noch nie ohne Rücksprache mit der Projektion gemacht hat) und der Vorführer sagt:"geht nicht!", dann wird auch kein Interloc gespielt. Die Frage ist ja nur warum der Vorführer sagt das es nicht geht. Sind die technischen Vorkehrungen nicht getroffen oder will/kann der Vorführer nicht. Im letzteren Fall muss man sich überlegen wie man Abhilfe schaffen kann.

 

Das typisch negative Argument von Cinerama "wo durch Interlock-Betrieb die Gier nach maximalen Besucherzahlen gleich am ersten Starttag übermütig zur "Auslastung"......" sollte man mal von einer anderen Seite betrachten. Wir haben 7 Säle, waren zu 3/4 ausverkauft und hatten zwei Kopien. Die Stimmung der Kunden im ganzen Haus war sehr gut! Es gab nicht eine Beschwerde und keiner hats bereut. Die Säle waren alle zu 3/4 voll, sodass jeder noch einen angenehmen Platz hatte.

Warum, frage ich, soll man hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben und den Gästen nicht so etwas besonderes und tolles bieten?

 

Das Argument, das etwas in der Technik schief gehen kann, lasse ich nicht gelten. Das kann ja auch dem Premiereneinzelhaus passieren.

Das es natürlich gerade von der technischen Seite her bei Interloc einer etwas genaueren Vorbereitung bedarf, streite ich ja gar nicht ab. Aber das ist doch wohl Möglich.

 

Ich fand den Abend sehr gelungen und würde mich schon aud HDR 4 :D (Wenn es ihn doch nur geben würde) freuen!

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Hallo,

Mädels, Interlock ist keinesfalls eine Erfindung des Computerzeitalters,

dieses Bonbon gibt es bereits seit den 50er Jahren.

Und, wer heutzutage Probleme hat, Interlockvorstellungen zu fahren, sollte einen Berufswechsel ernsthaft ins Auge fassen.

Klar, ab vier Sälen gleitet das Einlegen ins Kriminelle ab, ist aber durchaus zu schaffen.

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Hallo,

Interlock ist keinesfalls eine Erfindung des Computerzeitalters,

dieses Bonbon gibt es bereits seit den 50er Jahren.

Und, wer heutzutage Probleme hat, Interlockvorstellungen zu fahren, sollte einen Berufswechsel ernsthaft ins Auge fassen.

Klar, ab vier Sälen gleitet das Einlegen ins Kriminelle ab, ist aber durchaus zu schaffen.

Na, wenn es ins Kriminelle abgleitet, spricht diese Äußerung m.E. tausend Bände. Den Beruf braucht man nicht deswegen zu wechseln, wohl aber das Kino.

Zudem hatte Interlock-Betrieb in den 50/60er Jahren eine andere Bedeutung und Zwecksetzung: zumeist Verkopplung zweier Projektoren untereinander (etwa für den zweibandigen 3-D-Betrieb) oder die Verkopplung eines Projektors mit einem Bandspieler (SepMag über Rotosyn etc.). Ich wüßte adhoc jedenfalls keine andere Anwendung.

Zu @Odiug: Meine Anmerkungen sind erklärtermaßen negativ, da ist auch nichts Besseres mehr zu erwarten. Nur: selbst wenn auch ein großes Solo-Premierenhaus "aus alten Tagen" angeblich dieselben Desaster hätte erleben können (was ich eher bezweifle aus Erfahrung mit denselben), würde ich mich aus rein ästhetischen Gründen mit einem Multiplex nicht anfreunden könnten: 7 (gegenüber klassischen Palast-Kinos doch eher durchschnittlich aussehende) Säle, in denen keiner größer als 400 Plätze ist, in welchen die Zuschauer für ein und denselben Film/Kopie "verstreut" werden und alle "glücklich" sind - diese Weltsicht erscheint mir als Widerspruch. Ökonomisch mag sie dem Zeitgeist entsprechen (man siehe auch die Bauwut und den Hype bei nicht ausgelasteten Shopping-Centern, in denen bestimmte Konzerne unbedingt überall eine Niederlassung haben müssen, trotz mangelnder Auslastung und späterer Insolvenz), aber langfristig ist diese Tendenz massiven Warenausstoßes fragwürdig.

Der hier geschilderte Frankfurter Fall ist aber kein Einzelfall. Man kann dem Interlockbetrieb daher ebenso wie der Kernkraft "restlos vertrauen", überspitzt formuliert. Weiterhin würde vielleicht als nächstes zu dessen Verteidigung vermutlich entgegnet werden, daß von dieser Betriebsweise der Standort und auch Arbeitsplätze abhängig wären. Na ja, sie werden aber auch langfristig hierdurch eigentlich nicht verteidigt werden können, da Überkapazitäten bestehen, das "Restrisiko" bei Interlock-Betrieb nicht auszuschließen ist und ggf. verheerende Folgen zeitigt. Der Standort und die Arbeitsplätze werden langfristig m.E. immer nur durch Qualität und einen Vorsprung gegenüber dem Home-Cinema verteidigt.

 

Und davon kann bei nachts massenhaft ausgezahlten Zuschauern, die sich primär die beiden ersten "Ringe"-Filme doch nur im Zusammenhang und in Erwartung des abschließenden dritten Teils noch einmal ansahen, kaum mehr die Rede sein.

Der einzelne Zuschauer sieht nicht die "überwiegend positive Bilanz" beim Interlock-Betrieb, sondern er wird sich bei solchen (Ausnahme-?)Desastern gut überlegen, ob er noch in Zukunft überhaupt ein Filmtheater aufsucht, egal dann welches, da Kino "allgemein" mit zu vielen Ärgernissen verbunden ist.

Ganz bestimmt würde ich die Darbietung eines Interlockbetriebes niemals als etwas "besonderes und tolles" ansehen, wie gesagt wurde. (Für die Geschäftsleitung und den Verleiher vielleicht). Dann doch eher den Paralleleinsatz eines Block-Busters z.B. in IMAX DMR-Kopie propagieren: in einem perfekt gewarteten und architektonisch überragenden Einzelhaus.

 

Auch das Argument, durch die nicht ausgelasteten Säle würden automatisch auch die Sichtverhältnisse angenehmer, ist eher wage: Atmosphäre kommt nicht zuletzt durch ein volles Haus erst richtig auf, und schlechte Sichtverhältnisse sind zuvorderst eine Frage der Architektur und nicht der Auslastung.

Ob aber alte Premierenpaläste immer hochmoderne Objektive und eingemessene Soundanlagen hatten, sei dahingestellt.

 

Dennoch bleibt die Skepsis gegenüber einem fabrikmäßig geführten Kino: technisch, architektonisch, programmatisch, konzeptuell, personell, ideell, atmosphärisch, künstlerisch und ... irgendwann auch ökonomisch, wenn der Bogen "einfach überspannt" wurde und die Marktsättigung zur Degeneration führt. (Alte Regel nicht der cinéastischen "Kämpfer", sondern der Betriebswirtschaftler, die ich hier nur abschreibe).

 

Es gibt andere Weisen, attraktives Blockbuster-Kino zu machen, als das hier geschilderte und gescheiterte Beispiel, glaube und hoffe ich zutiefst.

 

Allen frohe (und interlockfreie) Festtage wünschend.

 

C.

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Interessant finde ich im Moment, wie jeder sich an diesem eher schlecht als recht zusammengetippten Zeitungsartikel aufhängt...war jemand der versammelten Herrschaften bei der angesprochenen Vorstellung dabei und hat das Chaos und die vor allem unglaubliche Reaktion des Publikums miterlebt???

 

Das Multiplexe (auch nicht die von Kieft) nicht mit Kinos der tradionellen Art vergleichbar sind, dürfte bekannt sein.

Die ewige Debatte , das "früher" alles besser war, kann ich persönlich nicht mehr hören. "Früher" gab es auch keinen so hohen Auschuss an frischen, trotzdem defekten Filmkopien, "früher" wurden die zurückgesandten Kopien im Lager noch überprüft (ich kann mich noch gut an die "schwarze Liste" im Filmversandhaus Renner erinnern) und "früher" wurden die Mitarbeiter des Kinos nicht mit Essen und Getränken beworfen, wenn ein technischer Defekt auftrat.

 

Und wie so üblich ist das genannte Haus einzigartig, trotz Baujahr 2001 ist das Gebäude eher als Ansammlung von Räumen und Türen anzusehen, und ist mit Sicherheit nicht ein nach modernen Masstäben geplantes Multiplex mit entsprechender Ausstattung (u.a. 12 Kinos mit 11 Vorführräumen auf 4 Ebenen und Interlockrollen in luftiger Höhe). Der interessierte Besucher kann sich auch ohne Kinoführung von dieser Tatsache überzeugen.

Das die wahrscheinlich in der letzen Nacht reingezimmerte Technik ab und zu ein Eigenleben entwickelt und bei Fehlern aufgrund fehlender Überwachungsmöglichkeiten"nichts von sich hören lässt" ist nicht nur kostenintensiv, sondern für Besucher wie Mitarbeiter recht nervig. Definitiv kann "menschliches" Versagen am Tag X ausgeschlossen werden.

 

Aber was schreib ich eigentlich, spätestens wenn wieder einer der selbsternannten Kritiker im Kino sitzt und irgendwas entdeckt "was es früher nicht gegeben hätte" geht die Diskusion von vorne los.

 

Frohe Festtage

 

Stand-By

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...es hat weniger etwas mit kritiker zu tun, sondern auch mit dem umstand, das selbst ich in all den jahrzehnten branchenerfahrung gerade bei interlock schon die grausigsten sachen erlebt und gesehen habe...

das solche "fachschreiberlinge" ihren senf dazugeben und alles in´s dramturgische abgleiten lassen scheint normal...

 

ob es sich hier um "menschliches" oder technisches versagen handelt mag fraglich sein- ob hier ein rechner die schuld hat ebenfalls. wer sorgfältig arbeitet- und das sollte zumindest bei solchen premieren pflicht sein, schließt ein großteil von möglichen fehlern aus!

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Hallo

Wieder einmal muß ich mich da etwas einmischen.

Denn wieder einmal wird die Sache etwas zu einseitig betrachtet.

"Früher war alles besser", tja früher war der Kunde aber auch ein ganz anderer.

 

Was du Lieber cinerama mal wieder völlig übersiehst sind die Tatsachen die der Markt uns vorgibt.

Der Kunde möchte heute nicht mehr 2-3 Wochen darauf warten einen annehmbaren, bzw. überhaupt noch einen, Platz im Film seiner Wahl zu finden.

In Zeiten in denen es üblich ist ungefähr eine Millisekunde bevor man zum Kassenschalter vortritt einen Film für den Abend zu wählen, sind die Kinos darauf angewiesen ein möglichst breites Publikum möglichst schnell zu erreichen.

Denn es gibt einen zweiten imens großen Faktor, der es nötig macht so viele Kunden wie nur möglich durch die Vorstellungen zu schleusen.

Du benutzt ihn gerade wo du das hier liest, richtig das Internet hat sich quasi zum Kinofeind Nr. gemausert, was das Fernsehen nicht geschafft hat, das ist gerade das Internet im Begriff zu schaffen.

Ich glaube niemand hier ist so blauäugig zu denken, das Herr der Ringe nicht schon bei diversen Tauschbörsen erhältlich ist, und trotz fehlender DTS-CDs auch schon mit deutscher Tonspur.

Zwar hat man als Kino bei Filmen dieser Art noch einen gewissen Bonus, aber machen wir uns nichts vor, die 08/15 Blockbuster die bringen uns die Internet Filesharer nicht ins Haus.

Da kann eine aktuelle Projektion noch so gut sein.

 

Das einzige was den Kinobetreibern bleibt, so traurig das auch sein mag, ist es möglichst schnell und umfassend das potential eines Filmes auszuschöpfen, bevor es versiegt.

 

 

 

 

Fröhliche Weihnachten euch allen

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Um mal wieder auf den Punkt zu kommen:

 

Den Artikel hatte ich eigentlich zitiert, weil mich diese journalistische Art, mit dem Phänomen Kino umzugehen, sehr geärgert hat. Daß so ein pubertäres Gestammel überhaupt gedruckt wird, ist wieder mal ein Armutszeugnis für die Frankfurter Rundschau, gerade wenn man bedenkt, daß sie ja wiederholt Kooperationen mit dem betreffenden Theater hatte und sogar im Rahmen einer Ferienaktion einen "Blick hinter die Kulissen" der Vorführanlage organisierte.

 

Aber warum muß das eigentlich in die allgemeine (und jedesmal wieder unproduktive) Multiplex-Debatte wegdriften? Mich würde rein technisch viel mehr interessieren, was eigentlich bei der Interlock-Geschichte schiefging und was andere Forumsteilnehmer zum Interlock sagen, weil ich persönlich nie mit dieser Betriebart zu tun hatte.

Stand-By erwähnte ja in einem früheren Thread, daß in dem fraglichen Plex drei Vorführer, also einer pro 4 Säle, sich um die Technik bemühen, an Personalknappheit kann es also nicht gelegen haben.

 

Seine Aussage zur Architektur des Hauses kann man nur unterstreichen. Die Säle selbst sind sehr hübsch, aber alle Wege zwischen Straße und Kinosaal sind IMHO eine Katastrophe. Auch die Wege der Vorführer schienen mir bei meinen beiden Blicken hinter die Kulissen überraschend kompliziert, zumindest im Vergleich zu den simpleren Plexen "auf der grünen Wiese".

 

Daß das Personal vom Publikum angegriffen wurde, ist natürlich in dem zitierten Artikel nichte erwähnt bzw. dumm umschrieben, deshalb hat er mich auch so geärgert. Wenig Information, viel Gemaule. :roll:

 

Ich weiß, daß gerade Lokalreporter zu falschem Zitieren neigen, aber wenn der Theaterleiter wirklich gesagt haben sollte, man habe das "in dieser Größenordnung noch nie ausprobiert" und vielleicht jemand noch den (inexistenten) Computer vorschob, dann ist das zumindest ziemlich ungeschickt, weil sich ein Schreiberling wie dieser "rut" natürlich begeistert an so etwas festklammert.

Auf jeden Fall sollte der Theaterleiter der Redaktion mal "ein Licht ans Fahrrad machen" und darauf hinweisen, daß nicht alle Kinos von der Panne betroffen waren (so liest sich der Bericht oberflächlich), und die "Wiedergutmachung" sollte nochmals hervorgehoben werden.

 

 

Ohne die Multiplex-Debatte wieder zu nähren, möchte ich abschließend ergänzen, daß der Betriebsablauf und die Architektur dieser Theater m.E. dem Gefühl der Anonymität beim Besucher Vorschub leisten. Das führt psychologisch zu einer niedrigen Hemmschwelle gegenüber Vandalismus, Rowdytum und allen anderen dumpfen Massenregungen, die zur Entstehung eines unkontrollierbaren Mobs führen können. Das trifft aber auch auf andere Institutionen zu, in denen man sich anonym fühlt, egal ob es der alltägliche Straßenverkehr oder eine Universität ist (der Zustand der Toiletten auf jedem Campus beweist das!).

Die gleichen Personen zeigen oft völlig unterschiedliche Grade von Benimm, wenn man sie aus einem Restaurant z.B. in ein McDonald's-Lokal versetzt, und darunter haben nach meiner Beobachtung auch die Multiplexe (und auch die alten "Kinocenter" à la Riech!) zwangsläufig zu leiden. :(

 

Aber wie ein österreichischer Freund mich immer fragt: "Hot's a Konsequääääänz?"

Nein, hat's nicht, daher bitte ich höflichst um Aufklärung, was am Interlock systembedingt so schwierig ist, die Diskussion um Sinn&Zweck von Kinoformen und Vorführarten kann ja vielleicht separat laufen.

 

Dankesön!

8)

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Betr. Thread-Titel:

 

Gerade bekam ich die schwach verhüllte Drohung eines mir bekannten HDR-Kenners (mit Fell+Helm in der Nachtpremiere gesichtet), der mir androhte, ich bekäme demnächst sein Schwert zu spüren, wenn ich nicht öffentlich bereute, den Namen ISILDUR falsch geschrieben zu haben! :shock:

 

"Ich bin ein amerikanischer Spion, ich bin ein amerikanischer Spion..."

(Horst Buchholz in EINS ZWEI DREI)

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Hallo Sewi!

 

Danke für Deine Ausführung, dem kann ich mich nur anschliesen.

 

Wir hatten auch von 8 Sälen, 7 mit dem Tripple Feature belegt und ein 4´er Interlock. Wir haben es vorher getestet und bis auf einen Abschalter durch einen "Filmriss!!!!!!" beim ersten Teil hat alles bestens funktioniert. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Technik und die Computer nur so klug sind "wie der Depp der dafor steht/es bedient". Klingt hart ist aber so.

 

So etwas wünsche ich dennoch keinem.

 

mfg

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Hallo,

...ist wieder mal ein Armutszeugnis für die Frankfurter Rundschau...

Meiner Meinung nach, neben der Welt zu den besten überregionalen Tageszeitungen gehörend, ohne die politische Aussrichtung zu werten.

Wie können die solch einen "Mumpf" abdrucken?

Mich würde rein technisch viel mehr interessieren, was eigentlich bei der Interlock-Geschichte schiefging und was andere Forumsteilnehmer zum Interlock sagen, weil ich persönlich nie mit dieser Betriebart zu tun hatte.

Das Einlegen ist wirklich simpel, ab vier Projektoren ist einfach der "Zug" beim Einlegen zu groß, so daß Klebestellen im superlangem Startband reißen; für alle, die nicht richtig interlocken, man legt "zahnlos" ein, führt also vom "Leader" aus ein, ohne die zahnbewehrten Rollen zu beschicken, dann geht man rückwärts vom "Ender" aus und legt die Zahnrollen ein. No Probs. Sorgfalt! Zweimal kontollieren, dann klappt es auch.

(Ich kann auch nicht verstehen, warum an einem Standort unserer Kette jede zweite Interlockveranstaltung in die Hose geht.)

Stand-By erwähnte ja in einem früheren Thread, daß in dem fraglichen Plex drei Vorführer, also einer pro 4 Säle, sich um die Technik bemühen, an Personalknappheit kann es also nicht gelegen haben.

War möglw. nur mit Anfängern besetzt. :lol: :shock: :lol:

(An dieser Stelle möchte ich mal einen meiner Jungs loben, er hatte es nur theoretisch erklärt bekommen, dann wurde kurzfristig eine Interlockvorstellung angesetzt, ich mich wie ein Bekloppter ins Auto gesetzt, und alles war locker.)

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Meiner Meinung nach, neben der Welt zu den besten überregionalen Tageszeitungen gehörend, ohne die politische Aussrichtung zu werten.

Wie können die solch einen "Mumpf" abdrucken? [Frankfurter Rundschau]

 

Der überregionale Teil, ja. Aber der Lokalteil, da kann es einer Sau grausen. "Witzische" Bildunterschriften, Rechtschreibung nach Belieben, und wenn man mal irgendwo dabei war, stellt man am nächsten Tag oft fest, daß die FR nicht mal die einfachsten Ereignisse und Zusammenhänge schildern kann.

 

:(

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Hallo,

 

bei lokalen Zeitungsberichten kann man sagen,"Die Handlung ist frei erfunden, jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist rein zufällig".

Sooft ich die Hintergründe eines Artikels kannte, hatte dieser mit der Wirklichkeit fast nichts zu tun, er muss nur spannend zu lesen sein.

Gruß FH99

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Nochmals würde ich den Artikel in der FR gerne verteidigen. Allerdings gelten in beiden Branchen berufsethische Prinzipien, nämlich die einer wahrheitsgemäßen, selbstkritischen und wenn möglich auch noch objektiven Darstellung. Die FR hat nach meinem Eindruck nicht gelogen, und die nicht-fachmännischen Begriffe wie "Umlenkung" umschreiben nichtsdestotrotz einen eindeutigen Vorgang, der im Abspielbetrieb von Filmen (hier: Interlock-Betrieb) mit Risiken behaftet ist und zur "Sicherheit" von Kopie und Betriebsablauf nichts Positives beträgt, zumal das Primärinteresse (das vor der Betriebssicherheit rangiert) in der Erhöhung der Kundenreichweite mit ein und dem selben Artikel liegt, welcher innerhalb kürzester Zeit "anormal" oft zu zirkulieren hat (Interlock-Betrieb). Ansonsten dürfte eine einzige Kopie auch für ein einziges (größeres) Haus vollauf genügen, und die Vereinfachung des dortigen Abspiels trüge zu eine "Perfektionierung" der Betriebssicherheit bei. Aber leider lassen sich nur kleinere Säle im Dauerbetrieb und angesichts des Overscreenings "über Wasser halten, wenn man dieser Ideologie glauben mag. Ich wiederhole mich natürlich hier und bleibe auch bewußt sehr "theoretisch", um an die Wurzeln zu gelangen.

Mit Polyester, Massenstart, Internetpiraterie, Multiplex usw. änderten sich wie wir wissen die Anforderungen an Technik und Abspiel. Das sollte hier auch detailliert ausdiskutiert werden. Immerhin hat die FR hierzu einen Anstoß gegeben, wird aber zu meinem Erstaunen als Schmähblatt eines ganzen Berufsstandes hier ausgebuht.

Aber die FR ist eben nicht verantwortlich für die Panne im Interlock-Betrieb, sie ist eine öffentliche publizistische Instanz, die die Pflicht hat, Interessen verschiedener Bevölkerungsschichten (in diesem Fall des arglosen Kinobesuchers) zu artikulieren. Es ist lobenswert und leider viel zu selten, wie ich finde, daß Schiefstände im Kinobetrieb öffentlich beleuchtet werden, denn nur so kann der Willkür und Ignoranz gegenüber dem Zuschauer und der Entwertung der Ware Kino ganz allgemein (äußerst gefährlich und hochaktuell!) entgegengetreten werden, und der Betreiber und die Mitarbeiter geben sich nach einer Schelte mehr Mühe.

Ich werde mich aber hüten, pauschal den Interlock-Betrieb hier als reines "Pannenmonster" zu verdammen, da sowohl die modernen Projektoren eine größere Filmschonung aufweisen, außerdem sowieso mit strapazierfähigem Polyester-Film gespielt wird und die Kopien meist neu und mechanisch zuverlässig sind. Drehen wir nun die Zeit um 20 Jahre zurück und betrachten einmal die Repertoire-Filmeinsätze von Triacetat-Kopien auf uralten, Splice-freudigen Projektoren unter von Überblendung zu Überblendung hetzenden, oft unvorbereiten Vorführern, so kann von Betriebsicherheit auch hier wenig die Rede sein.

Neu aber ist die "Dimension" des kalkulierten Risikos per se im Interlockbetrieb. Diesbezüglich sind die bisherigen Thread-Beiträge durchgehend gespalten: einerseits wird pauschal gelobt "klappte bei uns prima", andererseits heißt es warnend "kriminell", und manche geben zu, bei jeder zweiten Anwendung dieser Praxis in ihrer Firma Probleme bemerkt zu haben.

Weiterhin werden der ökonomische Druck durch Internetpiraterie und die kurzfristigen Entscheidungen für die Filmwahl kurz vor Kauf des Kinobillets angeführt, die die Beschleunigung der Warenzirkulation auf die Spitze getrieben hätten.

Meine Frage: Ist das die Zukunft des Kinos, kommt da noch mehr (digitale Projektion statt Interlock?), und: muß man alles mitmachen oder geht das mitunter auch anders und ebenso erfolgreich? Ist dies eine Frage der Betriebsform oder ausschließlich eine der sorgfältig arbeitenden Filmvorführer?

Enttäuscht hat mich die Antwort von @Stand-By: es wird dort zwar mit Befremdung reagiert auf alle, die sich nun an die Reportage der FR "ranhängen" würden, gar nicht in der Vorstellung zugegen gewesen wären und im übrigen die überaus positiven Äußerungen der Gäste zum "Rest" der Veranstaltung (nämlich vor der Interlock-Panne) nicht gebührend gewürdigt hätten (etwa die "abgenudelte" Kopie des zweiten HDR-Teils?). Überdies sei doch die (unbotmäßige?) Unterstellung der FR fast so etwas wie der eigentliche Skandal, daß bei dieser Vorstellung gar eine Computer-Software für den Ausfall verantwortlich gewesen wäre, obwohl man im Kino von @Stand-By über keine solche zur Steuerung der Projektoren verfüge. Nicht verraten wird aber, wie sonst dann im "Cine-Star Metropolis" der Anlasser sein "Kommando" für den Interlock-Betrieb erhält. @Stand-By: das nennt man Ausweichen! Wenn anderen also Unkenntnis unterstellt wird, dann wäre doch eine glaubwürdige Begründung und Entschuldigung für diesen "Supergau", wie er ja überraschend freizügig von Mitarbeitern im Kino vor Ort selbst tituliert wurde, angebracht. Stattdessen hört man ausweichende Allgemeinplätze in diesem Thread wie: "Wobei ich jetzt mal anmerken muss, das dieser ominöse "InterlockRechner" bislang nicht aufgefunden wurde, weil nicht existent.

Der Rest war eher eine verkettung von unglücklichen Zuständen [?] Definitiv kann "menschliches" Versagen am Tag X ausgeschlossen werden."

 

Nun ja, das sind Informationen, @Stand-By, die eigentlich keine sind.

 

Erinnern wie uns an das Zitat der FR:

 

>Ein "Supergau" laut (THEATERLEITER). In den Sälen acht und neun lief dank modernster Umlenkprogrammierung die Trilogie. Um Mitternacht sollten für eine Preview des dritten Ringe-Teils die Säle l, 2 und 3 dazukommen. Taten sie auch. Allerdings schaltete der Computer Saal acht und neun zeitgleich aus.

"Die Panne war schon vor zwei Jahren einprogrammiert worden. Wir hatten das in dieser Größenordnung einfach nie vorher ausprobiert", ärgert sich (THEATERLEITER).< Zitat-Ende FR.

 

Dann ein Schubs von mir an @magentacine: Die Schelte an mich "Aber warum muß das eigentlich in die allgemeine (und jedesmal wieder unproduktive) Multiplex-Debatte wegdriften?" ist natürlich wenig hilfreich, und das weißt Du natürlich. Du schiltst ja selbst die "Anonymität" mancher dieser Häuser in Deinen Zeilen. Konkret nochmals meine Rechtfertigung meiner "politischen" Sichtweise: Der Interlock-Betrieb ist eine wesentliches (positives oder negatives, je nach Bewertung) Merkmal der Betriebsform Multiplex. Weiterhin, @magentacine: Du startest mit dem FR-Zitat einen Angriff gegen allgemein als schlimm einzustufende Filmdarbietungen, die es auch weißgott sind, versteckst Dich aber vorsorglich hinter einer fachterminologischen Schelte der FR und hinter humoristischen Einlagen? Beide Diskussions"strategien" haben leider - aufgrund eines fehlenden Standpunktes - in diesem Thread nachwievor kein Licht in die realen wirtschaftlichen und technischen Kalküls/Risken des Interlock-Betriebs gebracht, sondern eher einer Beliebigkeit im Stil von Privatnachrichten Vorschub geleistet. Weder Deine Schelte der FR noch Dein Verstehenwollen der Betriebsweise Interlock/Multiplex konnten empfindliche und relevante Informationen bislang zutage fördern. Sie werden wohl auch - man lese nochmals die Zeilen von @Stand-By aufmerksam - kaum preisgegeben werden.

So bleibt erneut nur wieder Spekulation, welche Folgen Pannen im Interlock-Betrieb zeitigen können und ob sie vermeidbar sind, indem man eben nicht Interlock fährt und stattdessen, wenn möglich, eine weitere Kopie bestellt.

Ich glaube deshalb nachwievor, daß der Interlock-Betrieb Risiken birgt, die kaum vertretbar sind: Was passiert eigentlich, wenn auf einem der vier oder mehr Interlock-Projektoren der Xenon-Kolben ausfällt? In fünf bis fünfzehn Minuten könnte der Kolben (von versierten Fachkräften mit VDE-Zertifikat: man beachte Sicherheitsbestimmungen!) gewechselt werden, die Vorstellung ginge evt. weiter. Was aber passiert im Interlock-Betrieb? Sehen wir dann zehn Minuten Unterbrechung in allen vier (oder mehr) Sälen für die Dauer des Kolbensaustauschs in Saal 1, oder erleben wir eher einen generellen ABBRUCH der Vorstellung im vom Ausfall betroffenen Saal, wo doch nur der Xenonkolben hätte ausgewechselt zu werden brauchen? Könnten die Zuschauer dann in die anderen Säle "umgelenkt" werden? Müßte dann nicht der Film insgesamt, der ja während des erloschenen Xenonskolbens in Saal 1 in den anderen Sälen unterbrechungsfrei und somit weitergehender goutiert wurde, nicht überall zugunsten der umgeleiteten Zuschauer zurückgespult werden? Ich frage ganz naiv, nach der "alten Vorführschule", die sich etwas unbedarft in die Moderne verirrt hat.

Wir wissen alle - das macht keiner. Und in der Art wird sich auch die Panne im Kino von @Stand-By vermutlich erklären lassen, zumal er es nicht erklären mag.

 

Auch ein "Supergau" im Kino wird kaum die Folge haben, daß man einen "Schnellen Brüter" lieber stillegt (siehe Tschernobyl), sondern daß man als bekennender Techniker den "Fehler" sucht, ihn glaubt beseitigt zu haben, um hernach dieselbe Produktionsweise fortzuführen, da es keinen "Rückschritt" geben darf. Irgendwann kommt es dann wieder zu einem "Gau", den realtiviert man wieder zum "Ausnahmefall" und beseitigt erneut gewissenhaft einen anderen Fehler, um produktionstechnisch "auf der Höhe der Zeit" und "wettbewerbsfähig" zu bleiben.

Fragt da noch einer nach etwaigen Langzeitfolgen beim filmliebenden Kinobesucher? Wehe den undankbaren Zuschauern, die es nach alledem wagen, irgendwann "die Nase voll haben" und zur DVD greifen oder "mit Lebensmitteln werfen", sie sind ja so ungerecht gegenüber der tollen Gesamtleistung der wirklich einmaligen Interlock-Technologie, die das Kino zu einem modernen Freizeiterlebnis macht.

Fazit: Zum Sklaven der Technik sollte man sich nicht machen, dann viel eher: ars gratia artis - Kunst um der Kunst willen oder Film in seiner Reinstform ist das, was mich begeistert, und keine Völkerwanderungen durch "anonyme Säle".

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Hallo

Nun muß ich aber mal fragen Lieber cinerama, wann und ob du jemals in einem Kino gearbeitet hast ?

Kennst du dich mit den für dich offenbar neuen Techniken wie Interlock Xenon Kolben und Tellerbetrieb überhaupt aus ?

Ganz offenbar nicht sonst würdest du so etwas wie,

 

daß der Interlock-Betrieb Risiken birgt, die kaum vertretbar sind

garnicht von dir geben, wie kannst du von etwas in dieser weise sprechen, wenn du es nicht kennst ?

Ich habe von der Quatenphysik wenig Ahnung, trotzdem erzähle ich niemanden das Albert Einstein fundamental falsch liegt.

 

 

Es geht ja aber noch weiter:

wenn auf einem der vier oder mehr Interlock-Projektoren der Xenon-Kolben ausfällt?

 

Ein Xenonkolben (nur zur Info) ist keine Glühbirne, die einfach so "plopp" kapput geht, es handelt sich hier um ein völlig andere Technik als bei der herkömmlichen "Glühbirne" ein defekt des Kolbens kündigt sich vorher an.

Auch dürften die Chance für einen solchen Defekt während des Interlockbetriebes in ungefähr so hoch sein, wie die Möglichkeit das einer von uns den Hitzetod des Universums miterlebt.

Ich will durchaus nicht abstreiten, das es das gibt, aber das Risiko einen Film mit Laufstreifen zu sehen ist um viele Potenzen höher als in einer Vorstellung zu sitzen, in der der Kolben ausfällt.

 

 

Aber dem ganzen die Krone setzt du hiermit auf

Müßte dann nicht der Film insgesamt, der ja während des erloschenen Xenonskolbens in Saal 1 in den anderen Sälen unterbrechungsfrei und somit weitergehender goutiert wurde, nicht überall zugunsten der umgeleiteten Zuschauer zurückgespult werden?

 

Also dieser Satz treibt mir regelmäßig die Lachtränen in die Augen, wenn ich mit Kollegen über Kundenbeschwerden spreche.

Zurückspulen ZURÜCKSPULEN sorry ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, das du auch nur irgendetwas mit dem Kino der letzten 10 Jahre zu tun hattest.

Mit dieser Spruch gewinnst du hier keinen Blumenstrauch.

Hier braucht sich auch Stand-By nicht zu erklären, Jeder Vorführer dem du sagst er solle den Film "Zurückspulen" wird entweder einen Lachflash bekommen, oder mit der Hand vor Augen sich langsam abwenden.

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Ich habe bewußt provokativ-"naiv" aus der Distanz formuliert wie jemand, der "die Welt nicht mehr begreift".

Mit den erwähnten Technologien habe ich gearbeitet und sie gewartet, in zwei Kinocentern und einem Multiplex zwischen 1987 und 1999. Vorführtätigkeit begann 1981. Parallel Kopierwerkstätigkeit.

 

Bin gespannt, ob mir einer die Fragen endlich qualifiziert beantworten möchte, anstatt sich abzulachen, wo man das Weinen bekommt?

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