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Kinoeröffnung... wie vorgehen?


Markus2310

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Moin liebe Community.

Ich hab mal ein anliegen. Ich habe mich in die Idee verrant in einer mittelgroßen Stadt (ca. 350.000-400.000 Einwohner) ein Programmkino zu eröffnen.

Habe hier auch schon ein leerstehendes Kino gefunden was Vermietet werden soll. Die Stadt sucht schon seit Jahren Händeringend nach einer neuen Nutzungsmöglichkeit für die Räumlichkeiten.

 

Mein "Konzept" (welches momentan nur in meinem Kopf existiert) sieht folgendes vor:

Das Kino hat 2 Säle. einen mit 300 Sitzplätzen und einen mit 1.100 Sitzplätzen.

Von Do.-So. würde ich gerne Kinofilme Zeigen (Ein Beislpielprogramm findet sich weiter unten) und Mo.-Mi. würde ich die Säle gerne Vermieten an Bands, Privatleute, Veranstalter ect. (Im großen Saal soll die Leinwand einfahrbar sein und eine Bühne entstehen)

Außerdem würde ich gerne 1-2 mal im Monat Live Konzerte von ausgewählten Bands zeigen (die auf dVD veröffentlicht wurden). Wie sieht es dort rechtlich aus?

Jetzt ist die frage.. mein nächster Schritt wäre jetzt einen Konzeptplan zu erstellen. Dabei stellen sich einige Fragen. Wie z.b. kann ich am besten einschätzen wie viele Zuschauer ich haben werde. Die wird sich im voraus wohl kaum Planen lassen?

Im Foyer des Kinos soll ein kleines Bistro entstehen welches auch für "Laufkundschaft" erreichbar sein wird. Darauf lassen sich also zusätzlich Einnamen erzielen.

Die Ausgaben für Miete und Nebenkosten sind schon klar (ca. 15.000EUR/Monat) Wie viel allerdings müsste ich an Lizenzgebühren usw. an Verleiher und GEMA zahlen? Ich hoffe dass ihr mir bei den fragen erstmal helfen könnt... Außerdem würde ich gerne wissen ob ihr das für machbar haltet? Würde sich dieses Konzept über wasser halten können?

Bei uns in der Stadt gibt es derzeit nur 2 Kinos. Ein großes Multiplex und ein kleines Kino welche ausgewählte aktuelle Filme zeigt.

 

 

Beispielprogramm 1 Woche:

 

http://www.file-upload.net/download-4520048/Beispielprogramm-Kino.doc.html

 

 

 

Bearbeitet von Markus2310 (Änderungen anzeigen)
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Hallo Markus2310

 

Das Objekt steht also seit Jahren leer...

Eine Renovierung wäre also reichlich erforderlich. Wenn Du eine Nutzungsmöglichkeit als Kino und Bühne einrichten willst bei einem derart großen Objekt, dann sind das mit Sicherheit ganz ganz locker über 500.000 Euro Investitionskosten, die Du erstmal reinstecken mußt.

 

Das Konzept, alte Filme zu zeigen, auch wenn Dein Plan auch ein paar etwas jüngere Filme bietet, funktioniert nicht. Da gibt es schon einige Beispiele für. Ben Hur, Casablanca, etc. sind zweifelsfrei gute Filme, aber die hat schon jeder 20x im Fernsehen gesehen. Dafür geben nur sehr wenige noch Geld aus, um ihn im Kino zu sehen. Das nächste ist die Kopienqualität, solche Filme werden auch nicht mehr mit neuen Kopien versorgt. (mal ganz zuschweigen davon, daß 35mm eh grad völlig am verschwinden ist).

 

Wenn Du mal überlegst, wieviel Personal du benötigst, allein, um die Veranstaltungen zu planen, dann noch Bühnentechniker, die Dir das Kino in eine Bühne verwandeln und zurück, etc... zusammen mit den 15.000 Euro an monatlicher Miete...

 

Ich bin da skeptisch.

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Ich denke auch, dass das Gebäude für das, was du vorhast drei Nummern zu groß ist. Publikum für Filmklassiker zu finden ist unglaublich schwierig und nur in der ganz großen Städten möglich. Wenn du aktuelle Filme (auch Arthouse) zum Bundesstart spielen möchtest musst du sie drei Wochen lang jeden Tag spielen. Du kannst mit deinem Konzept also nur Filme zeigen, die älter als drei Wochen sind. Realistisch wird es noch eine Weile länger dauern, da du keine vollständige Spielwoche anbieten kannst.

Das deutsche Verleihwesen ist nun einmal darauf ausgerichtet, Einzelhäuser und Mehrzwecksäle so massiv zu benachteiligen, dass sie kaum wirtschaftlich zu betreiben sind. Ein ödes, langweiliges Miniplex mit drei Sälen und je 100 Plätzen wäre hier deutlich wirtschaftlicher. Dies ist auch der Grund, warum einige der herrlichen Kinopaläste der 20er Jahre nur im Ausland als Kino überlebt haben und nicht in Cafés oder Boutiquen umgewandelt wurden. Von der Verschachtelung ganz zu schweigen. In anderen Ländern ist es möglich, Filme zum Start für eine Woche zu buchen, oder auch in der zweiten oder dritten Woche einzusteigen.

Sind die Säle akustisch voneinander getrennt? Dann könnte man im großen Saal ausschließlich Konzertbetrieb und im kleinen ausschließlich Kino machen. Generell halte ich das Projekt für eine Person alleine für drei Nummern zu groß.

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Moin,

 

erstmal danke für eure Antworten.

Die Idee den großen Saal als Konzertsaal und den kleinen als Kinosaal zu nutzen finde ich garnicht so schlecht. Wäre auf jeden fall eine überlegung wert. Ich habe mir die Räumlichkeiten auch noch nicht angeschaut. Wird am Montag gemacht. Von daher müsste ich dann schauen wie der Zustand ist. Der Vermieter sagte allerdings schon dass er die Renovierung nach vorgaben des neuen Mieters selber durchführen wird, da wie gesagt seit Jahren nach einer Nutzungsmöglichkeit gesucht wird.

Ist nur die frage ob die Stadt und andere Veranstaltungsorte wie z.b. die örtliche Stadthalle es gerne sehen wenn dort Konkurrenz entsteht.

 

Wie sieht das denn aus mit den Verleihern? Die bieten doch mehr und mehr digitale Kopien an? Oder werden alte Filme nicht Digitalisiert? Ich würde wenn dann, den Saal schon ganz gerne Digital einrichten. Einfach DVD's/Blu-Rays Abspielen geht ja rechtlich nicht soweit ich das verstanden habe.

 

 

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Wer ist denn der Verpächter des Objekts?

 

In so einer Stadt wirst Du, wie die anderen schon sagten, nur mit Arthouse nicht weit kommen bei der Größe. Ausserdem gibt es ja schon Konkurrenz. Mit drei Sälen könntest Du einen normalen Mainstream/Arthouse Mix fahren - aber die Investitionskosten sind eben nicht ohne.

 

- Carsten

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Ich werde mir wie gesagt am Montag die Räumlichkeiten mal ansehen und dann weiter schauen. Soweit ich weiß war vor ca. 3 Jahren schon mal ein Investor da der den großen Saal als Konzertsaal nutzen wollte und auch zuschüsse von der Stadt bekommen hätte. Leider wurde das nichts da er eine bessere Location in einer Nachbarstadt fand.

Muss dann halt alles geklärt werden...

 

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Die Ausgaben für Miete und Nebenkosten sind schon klar (ca. 15.000EUR/Monat)

Und die Kapitalkosten? Mein Gefühl ist ja - ohne das Objekt zu kennen -, dass die von UlliTD genannten 500.000 Euro doch optimistisch sind und man tatsächlich eher eine Million hineinstecken müsste - wenn es denn reicht. (Als Ausgangshypothese ist sicher die Annahme gut, dass in diesem Palast seit dreißig Jahren nichts mehr gemacht worden ist - die Erfahrung legt nahe, dass Großkinos in ihren letzten Betriebsjahren systematisch vernachlässig wurden.) Mal angenommen, Deine Bank würde Dir die benötigte Million zu 5% (macht sie nicht! Sie ist deutlich teurer, und als Einsteiger wirst Du ohnehin Schwierigkeiten haben, einen Kredit in dieser Höhe zu bekommen) über acht Jahre zur Verfügung stellen - dann belastet Dich das jeden Monat mit mehr als 12.000 Euro ...

 

Trotzdem, lass' Dich nicht entmutigen. Viel Glück - vielleicht ja auch mit einem kleineren Objekt ...

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  • 3 Wochen später...

Hallo Markus,

 

du hast in deiner Beispielwoche 20 Filme, das ist unmöglich :-D. Die laufen alle nur einmal, d.h. du müsstest in dieser einen Vorstellung deine Mindestgarantie reinholen. MG ist das, was die Verleiher auf jeden Fall für den Film haben wollen, egal wieviele Besucher du dann tatsächlich hast.

Zudem haben die Besucher dann nur an diesem einen Tag und zu dieser einen Uhrzeit die Chance, den Film zu sehen.

 

Rechne realistisch mit max. 5 Filmen in beiden Säälen, die du dann alle die ganzen vier Tage laufen lässt.

 

Zur Prigrammauswahl wurde oben schon was gesagt, ich denke auch, du müsstest noch stärker mit Mainstreamarthouse arbeiten, wenn du dich an die Klassiker wagst.

 

Viel Erfolg (am besten noch mit einem zweiten Mann/Frau im Boot, der/die schon Kinoerfahrung hat!

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  • 4 Wochen später...

Wie sieht das denn aus mit den Verleihern? Die bieten doch mehr und mehr digitale Kopien an? Oder werden alte Filme nicht Digitalisiert? Ich würde wenn dann, den Saal schon ganz gerne Digital einrichten. Einfach DVD's/Blu-Rays Abspielen geht ja rechtlich nicht soweit ich das verstanden habe.

 

Sry, aber wenn du nicht einmal weißt wie das Verleihwesen in Deutschland funktioniert geschweige denn irgendeine Ahnung hast, wie Koniditonen wie etwa Mindestlaufzeiten, Garantien, Mietprozente und dergleichen laufen, dann solltest du die Finger von solchen Ideen lassen. Entweder du kommst aus dem Kinobereich und hast dort wenigstens gearbeitet, wenn nicht sogar gelernt, ansonsten bringt es nix. Da reicht es meiner Meinung nach nichtmal, wenn du aus dem Veranstaltungsbereich kommst. Anders sollte das aussehen, wenn du dir kompetente Betreiber an die Seite holst und auch machen lässt und du nur als Investor oder Inhaber auftrittst. Aber danach hören sich deine Ideen nicht an. Viel mehr scheint mir das nach der typischen "komm wir machen ne Kneipe auf" Idee.

Das soll jetzt keine Anfeindung sein, aber der Kinomarkt ist so komplex, das Kundenorientierte arbeiten und die Programmerstellung sind Themen mit denen man sich Jahrelang auseinander setzen muss um diese zu verstehen.

 

Ein Besinnungsbeispiel für dich. In nahezu jeder mittleren Kleinstadt bis 70.0000 Einwohner in Deutschland gibt es nur einen bestehenden Kinobetrieb der Arthouse, Sonderreihen und natürlich Mainstream abdeckt. In den gleichen Städten gibt es aber bestimmt mindestens 10 verschiedene Kneipen. Was sagt uns das über den Kinomarkt?

 

Und das ganze wird in der Großstadt noch viel schlimmer. Dort hast du verschiedene Plexe die erst recht Sonderreihen, Opernübertragungen oder Konzertähnliche Veranstaltungen in ihren Räumlichkeiten austragen(und die machen nur einene winzigen Anteil am Umsatz aus). Dazu zumeist alte Betreiberfamilien die kleine Arthäuser besitzen und ihr Puplikum halten. Dort sich mit einer weiteren Sonderreihe zu platzieren, kannst du hacken. Investitionen bei einem renovierungsbedürftigen Theater----immer ab 250000 Euro aufwärts.

 

Alte Schinken bringen im Kino nur sehr begrenzt Geld und wie bereits gesagt wurde: Ein Ben Hur ist klasse im Kino, bezahlt aber niemand mehr. Alles schon hundertmal gescheitert. Sowas klappt nur noch an ganz speziellen Austragungsorten wie Open Air oder zu einer klassichen Filmwoche und co. Und auch neuere Arthouse Filme machen den Kohl nicht fett. Geld verdienst du nur an Popcornfressenden, Colaschlürfenden TED Besuchern. Der gemeine Filmkunstfan gönnt sich meist nur ein 80 Cent Mentos.

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