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Filmkonservierer - den kenne ich doch irgendwoher


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Campher betrachte ich als unsinnig, da dieser sich sehr schnell verfüchtigt und nach jeder Projektion ist der Campher weg.

 

Ich werde Campher künftig auch anwenden, ist ja in jeder Drogerie erhältlich. Hatte seinerzeit nicht geschadet, also warum nicht?

 

Klingt ja schon sehr nach Alchemie, Aberglaube und Esoterik, wie mit Hufeisen und schwarzen Katzen. Denn wir glauben ja: "eigentlich" nicht dran, wenn wir gefragt werden, tun's dann aber trotzdem, "nur zur Sicherheit und so, halt..."

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Hallo,

@B12: Genauso habe ich Deine Worte verstanden - der Endverbraucher wurde für blöd verkauft und ist es auch. Hinzu kam Deine sarkastische (vorsichtig formuliert) Bemerkung über die fernen Zeiten in denen vielleicht mal "Fílmkonservierung in Dein Leben tritt". Mit andern Worten: Mit dem Quatsch befaßt Du Dich nicht das überläßt Du andern (Blöden).

Cine 8-16 packte das Thema ja mal an und das sollte fortgesetzt werden - sagte man. Der eine Beitrag hieß "Schätze heben" - über die richtige Lagerung von Acetatfilm von Walter Rode, der zweite Beitrag lautete "Filmkonservierung mit Campher" von Dr. Arne Bernd. Dr. Bernd ist Chemiker.

Offenbar weiß das hier außer mir keiner. Und die Tatsache daß "Konservierungsmittel" die ganz gewiß mehr sind als Glycol und damit Placebos und die von Schmalfilmern geschätzt und gebraucht werden in Umlauf sind und ganz offensichtlich cancerogen sind - also der Sachverhalt ist für mich der Hammer. Beide Produkte an die ich da denke hatte zeitweise auch Wittner. Der nahm die aus dem Programm. Sicher nicht ohne Grund.

Aaton

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Hat keiner Kontakte zu Leuten die das professionell machen ?

Film Archive müssen sich doch mit diesem Thema auseinandersetzen !

 

Hallo

das ist es ja (genauer: Das ist *ein* Punkt): Bei Vitafilm (das steht bei mir im Schrank) steht auf dem Etikett..."Nur für professionellen Gebrauch".

Es ist halt ein Unterschied ob das Profis machen oder der Amateur. Ein anderes Produkt mit ähnlichen Eigenschaften hieß glaube ich "Filmrenew".

Aaton

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Hier geht's ja wiedermal drunter und drüber. Hier mein Senf dazu:

 

1. Danke an @Reeltoreel für die Information mit dem MDA-Konservierer. So werden Werbeversprechen entzaubert - "nochmals verbessert", ich lach mich schlapp. Aber gut, zu der Zeit hatte jedes dritte Auto auf der Straße noch ein "Gummischwänzchen", von dem mancher glaubte, es helfe gegen Radarblitzer... :)

 

2. @Aaton11, es hat keiner gesagt, daß Filmkonservierung etwas für Blöde sei. @Reeltoreel hat nur eine interessante Erfahrung weitergegeben. Sollen jetzt alle wie wild schreiben, was sie davon halten oder darüber denken? Ist es ein Zeichen für Desinteresse, wenn das nicht passiert? Ich glaube kaum!

 

3. Wir sind uns sicher einig darüber, daß der Umgang mit gefährlichen Substanzen früher nach heutigem Maßstab fahrlässig bis unfaßbar war. In den 1970ern verkaufte Fischertechnic einen Styroporschneider fürs Kinderzimmer (in Laubsägeform), bei dem mit einem heißen Draht das Material geschmolzen wurde. Über die entstehenden Dämpfe muß ich wohl nichts sagen! - In alten Haushaltsbüchern wird Tetrachlorkohlenstoff als Wundermittel für alle öligen und fetthaltigen Verschmutzungen verordnet - heute undenkbar! (vgl. den Nachdruck "1000 wichtige Winke" - mindestens dreißig Ratschläge mit Tetra in Haus-, Garten- und Kosmetikfragen!)

 

4. Auch Schmalfilmprodukte machten da keine Ausnahme: Was in den verschiedenen Varianten der Kodak- und Tetenal-Filmreiniger steckte, war hochgefährlich, zumal der Amateur eben nicht wie in der professionellen Filmbearbeitung einen ordentlich belüfteten Arbeitsplatz hatte. Nicht ganz so gefährlich, aber keineswegs harmlos waren Freon von DuPont (unter dem Namen Freon TF auch von MDA vertrieben, wenn ich mich nicht irre) bzw. Frigen von Hoechst. Diese Mittel sind allerdings wegen ihrer Wirkung auf die Ozonschicht seit Jahren verboten. Die professionellen Ultraschall-Reinigungsmaschinen in Kopierwerken arbeiteten mit dieser Stoffgruppe, seit dem Verbot haben die Maschinen nur noch Schrottwert.

 

5. Molekularsiebe sollen Zerfallsprodukte aus beginnender Deacetylisierung des Filmträgers aufnehmen. Sie sind bei Schmalfilm durchaus verwendbar, allerdings nur sinnvoll, wenn man mehrere Rollen/Spulen in einer größeren Dose (35mm) aufbewahrt. Die nötige Menge der Päckchen ist leicht zu errechnen, Kodak/FPC empfiehlt Lagerung in PE-Tüten. Ich würde sagen, Vertrauen ist gut, ersetzt aber nicht regelmäßige Kontrolle des gelagerten Materials.

 

6. Kampfer gab es auch als "Schmalfilmkonservierer", ich meine sogar von Hama. Kleine metallisierte Kunststofftütchen, die an einer Stelle vor der Benutzung punktiert und in die Filmbüchse eingelegt werden sollten. Kampfer ist seit Nitrofilmzeiten verwendet worden, ich habe damit keine Erfahrungen gemacht, aber unter Sammlern und Archiven scheint es Einigkeit darüber zu geben, daß Kampfer zumindest nicht schadet (nihil obstat).

An Behauptungen einiger Filmsammler, daß Kampfer nach Behandlung mit FilmRenew das Essigsyndrom stoppen solle, habe ich leichte Zweifel, siehe diese Diskussion (in englischer Sprache), mit VS ist stets Vinegar Syndrome, also das Essigsyndrom gemeint.

 

Und vielleicht können wir jetzt mal einen Gang zurückschalten und das Thema etwas gelassener, sozusagen feiertagsmäßiger besprechen.

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1.): @Aaton11, es hat keiner gesagt, daß Filmkonservierung etwas für Blöde sei. @Reeltoreel hat nur eine interessante Erfahrung weitergegeben. Sollen jetzt alle wie wild schreiben, was sie davon halten oder darüber denken? Ist es ein Zeichen für Desinteresse, wenn das nicht passiert? Ich glaube kaum!

2.): Und vielleicht können wir jetzt mal einen Gang zurückschalten und das Thema etwas gelassener, sozusagen feiertagsmäßiger besprechen.

 

Hallo,

zu 1.): Es hat nicht nur einer gesagt, es haben mehrere gesagt.....Ich greif das Thema nicht zum ersten Mal auf. Von zwei (sehr populären) Personen im Forum wurde ich angeraunzt und "belehrt" daß das Thema "schon oftmals abgehandelt wurde und überhaupt was solle der Mist" (nicht ganz original aber sinngemäß). Soviel zum Thema wie ich da jetzt reagiert habe denn das scheint einigen nicht so ganz verständlich zu sei. Wenn das nicht reicht lies mal den ersten Beitrag von B12 in diesem Thread. Der trieft vor Sarkasmus.

Und ich meine hier sollte man mal die Begriffe "Filmreinigung" und "Filmpflege" auseinanderhalten. Tetra dürfte mit Filmpflege wenig zu tun haben

Und ob Aceton im Filmpflegerezept dem Filmträger schadet hätte ich eigentlich schon gerne gewußt.

Zu 2.): Das kannst Du gerne machen. Ich seh mich nicht veranlaßt eine Silbe von dem was ich sagte zurückzunehmen.

Aaton

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3. Wir sind uns sicher einig darüber, daß der Umgang mit gefährlichen Substanzen früher nach heutigem Maßstab fahrlässig bis unfaßbar war.

 

3b) In den 1970ern verkaufte Fischertechnic einen Styroporschneider fürs Kinderzimmer (in Laubsägeform), bei dem mit einem heißen Draht das Material geschmolzen wurde. Über die entstehenden Dämpfe muß ich wohl nichts sagen!

 

3c) - In alten Haushaltsbüchern wird Tetrachlorkohlenstoff als Wundermittel für alle öligen und fetthaltigen Verschmutzungen verordnet - heute undenkbar!

 

4. Auch Schmalfilmprodukte machten da keine Ausnahme: Was in den verschiedenen Varianten der Kodak- und Tetenal-Filmreiniger steckte, war hochgefährlich,

 

4b) Nicht ganz so gefährlich, aber keineswegs harmlos waren Freon von DuPont (unter dem Namen Freon TF auch von MDA vertrieben, wenn ich mich nicht irre) bzw. Frigen von Hoechst. Diese Mittel sind allerdings [...] seit Jahren verboten.

 

4c) Die professionellen Ultraschall-Reinigungsmaschinen in Kopierwerken arbeiteten mit dieser Stoffgruppe, seit dem Verbot haben die Maschinen nur noch Schrottwert.

 

5. Molekularsiebe sollen Zerfallsprodukte aus beginnender Deacetylisierung des Filmträgers aufnehmen. Sie sind bei Schmalfilm durchaus verwendbar, allerdings nur sinnvoll, wenn man mehrere Rollen/Spulen in einer größeren Dose (35mm) aufbewahrt.

 

5b) Kodak/FPC empfiehlt Lagerung in PE-Tüten.

 

6. Kampfer gab es auch als "Schmalfilmkonservierer", ich meine sogar von Hama. Kleine metallisierte Kunststofftütchen, die an einer Stelle vor der Benutzung punktiert und in die Filmbüchse eingelegt werden sollten.

 

6b) Kampfer ist seit Nitrofilmzeiten verwendet worden, ich habe damit keine Erfahrungen gemacht, aber unter Sammlern und Archiven scheint es Einigkeit darüber zu geben, daß Kampfer zumindest nicht schadet (nihil obstat).

 

6c) An Behauptungen einiger Filmsammler, daß Kampfer nach Behandlung mit FilmRenew das Essigsyndrom stoppen solle, habe ich leichte Zweifel, siehe diese Diskussion

 

Danke für die zahlreichen Informationen. (An den Styroporschneider kann ich mich auch noch erinnern).

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Die ganze Sache zeigt (mir jedenfalls), dass selbst die Chefchemiker der großen Konzerne auch nur das machen, was sie "momentan" für richtig halten und dass sich am Idealrezept für den Umgang mit Material über die Jahrzehnte hinweg immer wieder was ändern kann. Was zwar nicht heißt, dass Konservierung blöd ist, sondern dass es einfach (bis dato) wohl keinen endgültigen Wissensstand und keine endgültige Verfahrensweise gibt, die für die nächsten hundert Jahre unumstößliche Gültigkeit haben wird.

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Kamfer... das erinnert mich an meine Grossmutter. die hat stets solche Kugeln in den Kleiderschrank gelegt. Wir Kinder "durften" dann die stinkenden Klamotten aus diesem Schrank anziehen und so in die Schule gehen... schrecklich...

 

Wenn ich mir nun vorstelle, meinen Freunden einen nach Kamfer stinkenden Film vorsetzen zu müssen... niemals... da ist Glykol schon wesentlich angenehmer...

 

Rudolf

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jaja, Rudolf,

 

Motten liebten Wolle, daher wurden früher mit den harten Kampferkugeln in den Kleiderschränken die Motten vertrieben. Diese Mottenkugeln hielten noch recht lange hin und wurden zersetzten sich sehr langsam. Ohne diese Mottekugeln hatte ich selbst noch zu leiden: Ich hatte ca. 1970 für eine Oldtimerrestauration BMW 326 den richtigen, noch originalen Wollstoffbezug für einen Vorkriegswagen ergattert. Da ich ihn noch nicht brauchte, hatte ich Ihn in Plasticfolie sehr gut verpackt und versorgt. Als ich etwa 10 Jahre später das Pack einem Autosattler zur Verarbeitung übergab kam der ganz grosse Schreck: Mehr Löcher als Stoff, ich hatte nicht an die Mottelkugeln gedacht.

 

Übrigens. ich muss mich selbst korrigieren: ich hatte vorgestern in diesem Thread gesagt, dass ich wieder Campher besorgen wolle:

Schande üer mich, das war ein "Verschrieb", es hätte "Glykol" heissen sollen.

 

Herzlichst

Escalefilm

ualy

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  • 4 Jahre später...
vor 16 Stunden schrieb Olaf S8:

Noch einmal nachgefragt - gibt es neue Erkenntnisse - über eine wirksame und sinnvolle Filmkonservierung ?

Oder reicht es aus den Film in einer Weissblechdose mit einem Klebeband verschlossen kühl & trocken zu lagern ?

 

Einarbeiten ist wirklich der richtige Ausdruck ;-) allerdings scheint es diesmal noch schwieriger zu sein ...

Mit den Weissblechdosen habe ich etwas bei Wittner gelesen - da verschwindet langsam aber sicher immer mehr

Noch scheint er aber welche zu haben - nur ist der shop ja noch nicht wieder geöffnet - und sehr kostengünstig ;-)

 

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