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FFA-Anträge für Drop-outs


tomas katz

Empfohlene Beiträge

Gerade im Newsletter gelesen, die FFA ruft alle Kinos auf, die noch nicht digitalisiert sind, weil sie sog. Drop-Outs sind, oder aus sonstigen Gründen nicht umrüsten können, trotzdem einen Antrag zu stellen.

 

"Auch solche Filmtheater, die glauben die Kriterien nicht erfüllen zu können, sind aufgerufen in jedem Fall einen Antrag bei der FFA zu stellen. Auch wenn sie voraussichtlich mit einer Ablehnung rechnen müssen, sind sie bei der FFA registriert und verschwinden nicht in der „unbekannten Masse“ der Kinos, die vermutlich durchs Raster gefallen sind. Gemeinsam mit den Ländern und Verbänden wird mittels einer Umfrage derzeit erhoben, welche und wie viele Kinos davon betroffen sind."

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Kenne einige Kinos die noch solange 35 mm spielen wie es geht und dann in Rente gehn, weils einfach unrentabel ist...

warum man trotzdem einen Antrag stellen soll wenn man eh nich föderfähig ist finde ich schon ein bischen makaber, was soll das bringen...

Ist doch ohnehin ersichtlich wer bis jetzt noch nicht umgestellt hat, das da was nicht in Ordnung ist.Nachdem der FFA alle Kinos bekannt sind brauchen sie halt nur in die Liste schauen wer noch nicht umgerüstet hat.

Oder ist der Fördertopf noch so voll das sie am Schluß die ganz kleinen auch noch beglücken wollen :roll: .

Das Schreiben würde mich auch interessieren muß man den Newsletter abonnieren ? weil auf der Hompage ist der Text leider nicht ersichtlich...

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warum man trotzdem einen Antrag stellen soll wenn man eh nich föderfähig ist finde ich schon ein bischen makaber, was soll das bringen...

 

Ich sehe dies alles andere als Makaber an. Kinos, die schon mal einen Antrag gestellt haben und durch das sog. Raster gefallen sind, sind eh schon bei der FFA registriert und brauchen IMHO keinen weiteren Antrag zu stellen. Soweit ich das verstanden habe, geht es weniger um die Förderung über die FFA - das Model bleibt wohl so wie es ist - vielmehr um evtl. über die Politik etwas zu erreichen. Die Kinos sollen aber dennoch nicht zu viel Hoffnung schüren. Aber es wird zumindest etwas versucht - und das finde ich wieder gut.

 

Wer Fragen darüber hat, sollte sich einfach mit Frau Matlok von der FFA unterhalten - eine sehr nette Dame, die wirklich alles Versucht, obgleich ihr auch etwas die Hände gebunden sind. Aber ein Gespräch mit ihr lohnt allemal.

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So. Erstenszweitensdrittens. Hier werde ein paar komplexe komplexe durcheinandergewürfelt.

 

Die Gerüchte habe ich auch gehört. @tomas - ich hab mich jetzt für den Newsletter registriert, aber kann man vergangene nicht irgendwo runterladen? Die FFA-Page ist eh nicht gerade ein Vorbild an Übersichtlichkeit, aber eigentlich landet da doch alles und jeder irgendwo im Archiv...

 

Meine Infos kommen da wohl her. Ich hab aber kein Abo und kann nicht mehr als den Teaser lesen. Unverschämte Frage... mag nicht einer der Anwesenden nicht schnell mal ein wenig copypasten und mir ne PM schicken? Da wär ich sowas von dankbar!

 

Jetzt zum Eigentlichen Thema - und zum Mißverständnis! Hier geht es nicht um notorisch gestrige, ebensowenig um Liebhaberkinos (obgleich - jedes sollte eigentlich ein solches sein!) und auch nicht um das berühmte Rentnerehepaar, das sich sagt, nujo, den Sommer machen wir noch mit, und dann is eh Schicht im Schacht. Sondern um die Vielzahl kommunaler, Saison-, Vereins-, Uni-, Club-, und Kleinsttheater, die, oft nichtkommerziell, doch manchmal durchaus gewerblich so unregelmäßig spielen, so 'marktfern' agieren, so speziell in ihrer Filmauswahl sind, daß sie die 'harten' Kriterien - und die waren bis heute ja unverhandelbar! - unmöglich erfüllen konnten. *ogott, ich schreib schon wie cinerama, das macht der suff, verzeiht mir!*

 

Jedenfalls reicht die Spannbreite in der Gruppe dieser Drop-Outs (hasse diesen pejurativen Begriff!) vom Unifilmclub mit einer Vorstellung im Monat bis zum kommerziellen Dorfkino, da in der Summe einfach knapp unter den 8000/40k vorbeischrammt.

 

Vor dem Wissen, daß sie von dem Geldregen der öffentlichen Hand nicht profitieren werden,

- verfallen einige in Lethargie und Endzeitstimmung

- suchen andere verzweifelt nach einer Lösung jenseits DCI

- und nicht wenige stecken den Kopf in den Sand, ich habe mit etlichen Kollegen dieser Liga gesprochen und manche waren sich überhaupt nicht bewusst, daß das mit 35mm nach 2013 ein Problem werden könnte.

 

...

 

Die Sache jetzt hat einen ganz konkreten Hintergrund - die FFA braucht belastbare Zahlen, um mit den anderen beteiligten, BKM, Länderförderer, eine Deal auszuknobeln. Deswegen die Bitte der pro-forma-Anträge. Denn in den Zahlen scheint nur auf, was erfasst ist, und nicht, was nicht erfasst ist. Die FFA hat ja selber keine Überblick, wieviele Leinwände noch Digitalisierungsbedürftig sind! Die kennen nur die Anlagen, die sie selber gefördert haben, das Residum aus dieser Zahl und allen Leinwäden ergibt aber nicht den echten Bedarf. Zum einen haben 'Markt-'kinos über der Fördergrenze (240k) logischerweise keinen Antrag gestellt, dann gibt es natürlich noch beschriebene Rentiersleinwände, wo jetzt einfach ein passender Ausstieg gefunden ist. Und dann gibt es noch die wilden Storys von Kleinkinobetribern, denen der ganz Antragshassle zu wuselig war, und die die 50k für den neuen Projektor einfach mal unterm Kopfkissen vorgezaubert haben (kein Scheiß!).

 

Jetzt steht seit geraumer zeit - ganz genau seit der Berlinale - die Aussage im Raum: Wir lassen keinen fallen! Wir werden Euch helfen! Wer bisher ein Filmtheater führen konnte soll nicht durch die Digitalisierung zum Schließen gezwungen werden! Ich habe selber (aus eigenem Interesse) während der Berlinale ein paar Flurgespräche geführt, und die Aussagen kamen namentlich von Christian Bräuer, AG-Kino (der natürlich nur macht durch das Wort ausübt) und Christian Berg, Medienboard BB. Damals war aber schon klar, daß eine Drop-Out-Förderung nicht von den Länderförderern allein gestemmt werden kann, sondern daß eine 3-Säulen-Modell wie bei den Kriterienkinos mit BKM und FFA wird auflegen müssen, entweder dadurch, daß man die Hürden niedriger ansetzt, sie durch 'soll'-Bestimmungen aufweicht, oder zusätzliche Kriterien wie kulturelle Relevanz mit in den Katalog aufnimmt. Während der Berlinale gab es genau dazu ein Treffen zwischen BKM, FFA und Länderförderern, wo genau dies verhandelt wurde, wie's scheint, ohne Ergebnis. Die Auffoderung jetzt riecht mir danach, daß man einen guten Schritt weitergekommen ist. Jungs, aufatmen: es gibt Hoffnung!

 

Den Hinweis von tommes kann ich auch nur so weitergeben: ruft an, heult rum, informiert Euch, bei der FFA gibt es viele offene Ohren. Ich hatte während der AG-Screenings mit Maret Wolff, der Assistentin von Eva gequatscht, und die hatte mir damals schon genau das geraten: stell einen Antrag, auch wenn Du weißt, daß er nicht durchgeht. Dann kannst Du Dich das nächste Mal darauf berufen und notfalls Dein Recht einklagen....

 

Klar - das Ganze hat eine politische Note. Allein hier in Berlin fallen mir rund zehn Läden ein, die, wenn nicht bald was passiert, in nem halben Jahr dicht sind. Vor einem Jahr machte selbst in der AG-Kino der Terminus 'Bodensatz' die Rund, die 10%, auf die man wohl oder übel wird notgedrungen wird verzichten müssen. Aber nach Kurbel, Broadway und Tacheles ist die Öffentlichkeit hier in der Stadt extrem sensibilisiert, und kein politischer Verantwortungsträger möchte das an sich Kleben haben: das ist ein riesiger Erfolg von Lobbyarbeit an der Basis!

 

Jetzt gibt es zwei Optionen - entweder, man knöpft nochmal die Spendierhose auf und stellt den entsprechenden Häusern DCI-Equipment zu einem Vielfachen ihrer Jahresetats hin. Oder - man drängt die Verleiher auf die Akzeptanz eines Sub-DCI-Standards in 'Freak'-Häusern, schaut mal in den A-Cinema-Thread, das Treffen vor ein paar Wochen in Leipzig war äußerst aufschlussreich und vielversprechend. Dazu passt auch die neue Stellungnahme der AG-Kino zur FFG-Novelle, die heute veröffentlicht wurde, da steht

Im FFG sollte die technikneutrale Belieferung öffentlich geförderter Filme (Produktion und Verleih) auch an Leinwände mit DCP-fähigen Projektoren, die nicht dem DCI-Standard entsprechen, verpflichtend geregelt werden. Dies würde die Umrüstungskosten begrenzen und das Abspiel deutscher und europäischer Filme in den Kinos stärken.

 

A-Cinema ist da tatsächlich eine ernstzunehmende Alternative, bietet das System als einziges von den Sub-DCI-Servern die Möglichkeit, verschlüsselten Content wiederzugeben, wenn, ja, wenn Schlüssel für diese 'nicht ganz so sichere' Variante bereitgestellt werden. Und das auf Beamern, die eh schon jeder im BWR zu stehen hat, d.h. das Upgrade, so nötig, kann auch sukzessiver erfolgen.

 

So oder so - die nächsten Wochen werden spannend für uns KLEINE!

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http://www.hdf-kino....n-inventur.html

 

 

Rücklauffrist ist bis 25.4. Das ist natürlich nicht als Ablauf-Frist für irgendwelche eventuellen Förderungszusagen etc. zu verstehen, es ist erstmal 'nur' ein Fragebogen ;-)

 

A Cinema halte ich für einen Fehler. Warten auf weiteren Preisverfall für DCI in Verbindung mit ggfs. geringeren zusätzlichen Förderungen aus diesem Programm scheint mir sinnvoller. Auch Technikebene 2. Klasse Kinos zu etablieren ist glaube ich keine gute Idee, damit wird man diese contentbezogen nur mit etwas Verzögerung zum Aufgeben bringen...

 

Für die meisten dieser Kinos sind die S2k Lösungen oder der Sony R515 nach zu erwartenden Preissenkungen und mit ein bißchen Förderung sicher die bessere Alternative.

 

- Carsten

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Das war von mir etwas missverständlich formuliert. Die Info kam über den Newsletter des Bundesverband kommunale Filmarbeit, nicht die FFA direkt. Da steht auch noch mehr Text drum herum im "Neuigkeitenbrief", ich wollte aber hier nur das Originalzitat posten.

 

schallundrauch hat das Anliegen, denke ich, ganz gut zusammengefasst. Jede Spielstätte, die bisher nicht förderfähig ist und die Umrüstung auch sonst nicht finanzieren kann, sollte sich bei der FFA melden, damit man überhaupt politische Bewegung ins Spiel bringen kann. Die Grenze von 8000 Zuschauern ist ja auch mehr oder weniger eine beliebige Grenze.

 

Beim Treuhandmodell scheint es jetzt auch noch Bewegung zu geben, so dass auch kleinere Verleiher ohne Bauchschmerzen partizipieren können.

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Wie ist denn das eigentlich, die durchaus erhebliche BKM Förderung ist/war doch fest an die Möglichkeit einer Länderförderung gebunden? Nun hat doch das nicht ganz unmaßgebliche Bundesland Rheinland-Pfalz seine Talerchen lieber auf dem Nürburgring verbrannt als in die Kinoförderung gesteckt? Damit dürfte es doch noch eine ganz erhebliche Förderlücke in Rheinland-Pfalz geben weil sowohl Länder- als auch BKM Mittel ausfielen?

Oder taugten die einmalig 800.000€ Alibieuros vor 2 Jahren in RLP schon und weiterhin als Kriterium für die BKM Förderung?

 

Dito Saarland und (bedingt) Thüringen?

 

- Carsten

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Wie ist denn das eigentlich, die durchaus erhebliche BKM Förderung ist/war doch fest an die Möglichkeit einer Länderförderung gebunden? Nun hat doch das nicht ganz unmaßgebliche Bundesland Rheinland-Pfalz seine Talerchen lieber auf dem Nürburgring verbrannt als in die Kinoförderung gesteckt? Damit dürfte es doch noch eine ganz erhebliche Förderlücke in Rheinland-Pfalz geben weil sowohl Länder- als auch BKM Mittel ausfielen?

Oder taugten die einmalig 800.000€ Alibieuros vor 2 Jahren in RLP schon und weiterhin als Kriterium für die BKM Förderung?

 

Dito Saarland und (bedingt) Thüringen?

 

Mecklenburg-Vorpolen und mittlerweile Schleswig Holstein.

 

Was soll es .

Die Fördreung (ichnenne es illegale Subvention) ist eine "Sonderkonjunkturmaßnahme", welche die Bildung marktgerechter Preise über lange Zeit verhindert. Würde die Förderung nicht pauschal einen prozentualen Betrag des Rechnungspreises (wer clever war konnte in manchen BL 105% kassieren, gut illegal, aber real) bezahlen, sondern sich am niedrigsten eingereichten Preis orientieren, dann hätten wir hier längst ein Marktpreissegment mit von Jedem auch ohne Förderung zu zahlenden Umstellkosten.

Vor 4 Jahren wurden uns en groß GDC Server mit Chrisie barebone Maschinen angeboten, für etwa 22000 Eur umgerechnet, bei Abnahme von 40 im Container. Optiken vorher spezifizieren etc.

Das zeigte an, wo der reale Preis lag, auch wenn dieses wohl eine Art 3. Welt Billigvariante war, die hier verkauften konnten nicht soviel teurer sein.

Jeder, der den US Markt beobachtet, wird sehr schnell sehen, was im globalen Handel real sein müßte.

Wenn dann zur Bundestagswahl die Fördermaßnahmen enden, wird sich das fortsetzen, was sich schon abzeichnet, auch wenn die Absenkungen der Preise nur indirekt durch Angebote inkl. Installation und erweiterter Garantie offenkundig werden. Die Preise werden noch einmal erheblich fallen. Mittlerweile beträgt die Digitalausstattung der Filmkunsthäuser um die 80%, die übrigen Theater folgen mit 70%, ein echter Handlungsbedarf für Fördermittel besteht da kaum noch, denn die zahlenmäßigen Verluste werden klein sein.

Jene, die durch das Raster fallen, hätten ohne Sonderkonjunkturmaßnahme sicher noch mehr Chance am Markt gehabt, denn die notwendige Marktbereinigung von jenen Marktteilnehmern, die zwar innerhalb der Kriterien liegen, aber sich weder austattungsmäßig noch programmatisch innerhalb der letzten 30 Jahre weiterentwickelt haben, ist damit um die 5- 7 Jahre (oder wann auch immer der fatale Schaden an der neuen Technik auftritt) herausgezögert. Ansonsten wäre hier die Chance gewesen, doch bessere Konzepte einen Vorsprung zu erzielen, und die Marktbereinigung als Chance aufzufassen.

Nur so war und ist die Sache nicht gedacht. Kultur ist Ländersache, und damit darf der Bund eigentlich nur wirtschaftsfördernd eingreifen: Sonderkonjunkturprogramm. Dann aber illegal aufgestellt, weil nicht zu gleichen Bedingungen für alle abrufbar, sondern an "Gut" - "Schlecht" Kriterien nach oben und unten geknüpft, und zudem an Landesmittel, die u.U. kommunale Mittel voraussetzten gebunden.

Ich bin geteilter Meinung, Aufträge aus Digitalisierung sind gut, sichern sie unser Einkommen, als nicht geförderter Kinobetrieb ärgerlich, und wettbewerbsverzerrend. Andererseits stehe dazu, der D-Kino Projektor ist der neue Satz Reifen des LKW: Verglichen mit 2,5 Mio Baukosten eines Kinohauses, ist das so. Nun sage niemand: Ich Miete, Mietzins deckt ebenfalls nur die Kapitalisierung der Bau und Unterhaltskosten, man zahlt im Ende sogar mehr, als bei Eigentum. Das Verhältnis bleibt also...

 

 

St.

 

- Carsten

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Und die "early adopters", die zu früh umgerüstet haben?

 

Die bleiben dann trotzdem aussen vor?

 

Sehr fair....................

 

Nicht ganz, wenn jetzt ein Antrag gestellt, dieser aber abgelehnt wird, kann man dennoch eigenständig Digitalisieren. Laut Frau Matlock werden diese bei einer evtl. Förderung berücksichtig, weil man registriert ist und man ja nun handeln muss, da es ab Ende diesen Jahres keine 35mm Kopien mehr geben soll.

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Und die "early adopters", die zu früh umgerüstet haben?

 

Die bleiben dann trotzdem aussen vor?

 

Sehr fair....................

 

Naja: nee! Die Digitalisierungsförderung bezieht sich zwar explizit auf die digitale Erstausstattung (und auch da nur auf den Wechsel von 35mm auf Digital, wie sieht das eigentlich mit Ersterrichtungen aus?) - aber nu hat schon der erste schlaue Kinobetreiber für seine zweite Digitalgeneration einen Antrag im Rahmen der FFA-Projektkinoförderung gestellt. Der Antrag wurde abgelehnt, der Betreiber hat geklagt. Und gewonnen...

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So, ich hab nochmal genau nachgehorcht . und s ist Tatsächlich so, wie ich vermutete:

 

Noch hat sich in der Förderpraxis nichts wesentlich neues bewegt. Die FFA sieht jedoch den dringenden Handlungsbedarf, auch den Kleinst- und Saisonkinos unter die Arme zu greifen. Nur steht man in Verhandlungen mit den wirklich wichtigen Entscheidern - Bernd Neumann et. al. - etwas hilflos gegenüber, da genau diese Kinos in einer grauen Masse verschwinden, der Bedarf also nicht quantifzierbar ist. Dazu kommt, daß die Länderförderer hier wesentlich flexibler agieren können, die FFA aber an das FFG gebunden ist, und hier auch noch die Klage eines Multiplexmajors anhängig ist...

 

Jetzt geht die dringende bitte an alle Kinobetreiber, die auch noch in 2014 Filme zeigen wollen, jetzt, so noch nicht geschehen, unbedingt einen Antrag auf Digitalisierungsförderung zu stellen - auch, wenn die Kriterien nicht erfüllt werden. Darauf folgt dann erstmal eine offizielle Ablehnung, aber das Kino steht in der entsprechenden Datenbank, und dann kann der ganze Prozess weitergehen.

 

Das ist insofern schnell erledigt, weil die ganzen Nachweise - Mietvertrag, Kostenvoranschlag etc. - nicht mit eingereicht werden müssen, es reicht ein Verweis, daß das später nachgereicht wird, ihr braucht also vorerst keine Agebote von Integratoren, Ausstattern oder so einholen. Also nur die drei Seiten Digi-Antrag ausfüllen und ausdrucken, die De-Minimis-Erkärung auch, nochmal eine Seite, hinschicken, und dann geht das Ganze weiter seinen (sozialen???) Gang.

 

Bei Zweifeln und Fragen kann ich nur jedem einen kurzen Anruf bei den Damen in der FFA empfehlen. Jedesmal wieder ein Freude.

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Tach auch.

 

Machen die Schwellwerte nicht irgendwie Sinn?

 

Unter Schwelle: Hobbybetrieb ohne Wirtschaftlichkeit: Selbstbetrug. Aufgeben und Markt bereinigen.

Über der Schwelle: Reich genug zum selber Finanzieren.

Vergiß nicht, wenn der Rest noch was bekommt, dann werden die Plexe nachträglich noch gefördert, denn die haben durch hohe Kosten (Miete, Personal, Energie) sehr schlechte Wirtschaftlichkeitrszahlen, vergleicht man sie mit vielen derzeit geförderten Mittelständlern.

Weg mit der Förderung, dann gibt es endlich Marktpreise, die jeder bezahlen kann.

 

 

Wäre eine andere Sichtweise, oder?

 

 

St.

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gut dein Statement in allen Ehren aber es gibt durchaus Kinos die mit der bisherigen Filmbelieferung echt die A-Karte gezogen haben u folgedessen auch keine anständigen Zahlen abliefern konnten. Zumal selber schon erlebt bei uns das sich die Plexe querstellen falls mal ein kleiner den Film früher bekommt...Was nützt ein Film ab der 5./ 6. Spielwoche 90% davon haben ihn bis dahin schon gesehn von den restlichen 10% darfst dann du noch vorlieb nehmen.

Das soll ja mit der Digitalen Welt erleichtert werden das man früher zum Zuge kommt.

Klar wenn du jetzt Förderkopien beantragt hast und du viell mit viell Glück u Spucke 5 Startfilme im Jahr hast da kannst dir natürlich wenig Stammpublikum ziehn, eine Schwalbe macht noch keinen :roll:

Ausserdem kanns dir noch passieren das einige für deinen Ort wenig geeignet sind , zum Glück kann man auch ablehnen.

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Unter Schwelle: Hobbybetrieb ohne Wirtschaftlichkeit: Selbstbetrug. Aufgeben und Markt bereinigen.

 

 

 

Aktuelles Beispiel: Kleiner Schwarzwaldort ... 1-Saal Kino aus den 50er Jahren mit angenehmer Atmosphäre und nostalgischem Ambiente. 280 Plätze, Bildwand 10 Meter breit, kleine Bühne, Balkon. Seit Generationen im Familienbesitz, Großvater hats aufgebaut, jetziger Besitzer im Kino großgeworden und alle Aufs und Abs miterlebt. Kino spielt am Wochenende und an Feiertagen, Besucher knapp unter Schwelle. Reiner Hobbybetrieb, Geld wird nicht daran verdient, aber niemand will die Tür für immer schließen. Einige Leute aus dem Ort engagieren sich im Kino (Mitarbeit, Reparaturen), ein paar Mal im Jahr finden auch Veranstaltungen im Kino statt, Vereinsfeiern etc. Nächstes Kino ca. 12km entfernt, im Ort sonst neben Gaststätten einzige Freizeitmöglichkeit. Erfüllt eine gewisse Grundversorgung an Neustarts (wenn auch nur Wochen nach Start) und erfüllt ohne Zweifel eine soziale Funktion in der kleine Ortsgemeinde. Wer soll etwas dagegen haben, wenn solch ein Kino durch eine Förderung erhalten bleiben kann und weiterhin zumindest an Wochenenden die Jugend (und auch älteres Publikum) mit Kino vor Ort versorgt?

 

Warum also so zynisch? "Aufgeben und marktbereinigen" ... wer hat etwas davon?

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Unter Schwelle: Hobbybetrieb ohne Wirtschaftlichkeit: Selbstbetrug. Aufgeben und Markt bereinigen.

 

 

hmm... Stefan, streitbar, wie immer! Ich kann Deiner merkantilistischen Sicht sogar einiges abgewinnen. Denn die massive Förderung führt ohne Zweifel zu massiven Marktverzerrungen. Klar, leiden die Marktkinos gerade unter überhöhten Preisen, weil die Krieterrier nicht auf den Pfennig gucken müssen und das Gold in den ä geblasen bekommen. Kann und sollte man kritisieren. Soviel zur objektiven Draufsicht.

 

Subjektiv muss ich allerdings eine andere Rechnung aufmachen. Ich betreibe ein Theater, das sich nur seinem eigenen Anspruch, den Leuten in der Umgebung und seinem guten Geschmack verpflichtet fühlt. Hobbybetrieb ohne Wirtschaftlichkeit. Ehrenamtler, Freaks und Enthusiasten. Und seit 20 Jahren zeigen die Leute hier was sie wollen, wann sie wollen und greifen auf das vollständige Filmrepertoire zum global einheitlichen Standard zu. Und erfüllen so nebenbei, das darf man nicht vernachlässigen, in einem nicht so wohlsituierten Stadtquartier eine nicht unwichtige kulturelle Funktion.

 

Wenn jetzt irgendein Förderer uns einen Projektor hinstellt, dessen Wert das Dreifache unseres Jahresumsatzes übersteigt (!), dann kommt mir das auch komisch vor. Aber auf der anderen Seite ist das nicht auf unserem Mist gewachsen, daß wir von heute auf morgen von der Filmbelieferung abgeschnitten werden und die neue Technologie sich nunmal nicht aus Gebrauchtteilen selbstzusammenbauen lässt. Bis jetzt war alles toppi, wir sind unverschuldet in diese Situation gekommen, warum sollten wir jetzt nicht nach Hilfe schreien?

 

Nun kommt dazu: das 8000-Karten-Kriterium ist absolut beliebig. Was sagt das aus? Und noch weiter: Der Systemimmanente Fehler der ganzen Digi-Förderung war doch von Anfang an, daß man auf ökonomische Kennzahlen abgestellt hat und die kulturelle Bedeutung einzelner Institutionen komplett ausgeblendet hat. Böse gesprochen: Runtergerockte Kommerzbuden, die mit Hollywoodtrash nichtmal schaffen, ein Minimum an zuschauern anzulocken werden auf einmal gleichgestellt mit engagierten Kunsthäusern, deren großer Verdienst für die Filmkultur darin besteht, für experimentelle

Filmkunst überhaupt ein Publikum heranzuziehen. 8.000 Karten mit Majorcontent, da fasse ich mich auch an den Kopf, Stefan, vollkommen richtig, derjenige sollte sich ein neues Hobby suchen oder mal wieder sein Kino putzen. 8.000 Zuschauer mit Avantgarde und Repertoire - das ist doch schon Verdienstkreuzwürdig!

 

Hätte man aus dem Programm eine echte inhaltliche Kulturförderung gemacht, dann wäre es auch möglich gewesen, das Programm bei der EU zu notifizieren. Nun haben wir gleich das doppelte Dilemma, daß einerseits starke und inhaltlich relevante Häuser nicht erreicht werden und andererseits Mittelständler mit mehr als drei Leinwänden sofort gegen diese beknackte Deminimis-Latte rennen, weil das Förderprogramm für die EU nichts anderes ist, als eine verkappte Wirtschaftshilfe.

 

Ach: Stefan, zur Versöhnung: Wenn wir hier doch noch den unverhofften Geldsegen ernten, dann wirst Du wahrscheinlich auch nicht so schlecht daran verdienen...

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Und noch weiter: Der Systemimmanente Fehler der ganzen Digi-Förderung war doch von Anfang an, daß man auf ökonomische Kennzahlen abgestellt hat und die kulturelle Bedeutung einzelner Institutionen komplett ausgeblendet hat. Böse gesprochen: Runtergerockte Kommerzbuden, die mit Hollywoodtrash nichtmal schaffen, ein Minimum an zuschauern anzulocken werden auf einmal gleichgestellt mit engagierten Kunsthäusern, deren großer Verdienst für die Filmkultur darin besteht, für experimentelle

Filmkunst überhaupt ein Publikum heranzuziehen.

 

Einverstanden ... aber neben der kulturellen erfüllen Kinos ja auch eine soziale Bedeutung, besonders in kleinen Orten, wo sie oft das einzige Freizeitangebot darstellen. Klar wird man hier eher die Blockbuster und die erfolgreichen Filme im Nachspiel einsetzen, aber auch das Publikum für diese Filme ist wichtig. Keine Ortsgemeinde verliert gerne sein Kino und zwingt damit die jungen und älteren Kinobesucher auf die Reise in den Nachbarort.

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Einverstanden ... aber neben der kulturellen erfüllen Kinos ja auch eine soziale Bedeutung, besonders in kleinen Orten, wo sie oft das einzige Freizeitangebot darstellen. Klar wird man hier eher die Blockbuster und die erfolgreichen Filme im Nachspiel einsetzen, aber auch das Publikum für diese Filme ist wichtig. Keine Ortsgemeinde verliert gerne sein Kino und zwingt damit die jungen und älteren Kinobesucher auf die Reise in den Nachbarort.

 

Vollkommen richtig, das wollte ich nicht kleinreden. Man vergißt gerne, daß in vielen Orten das Kino die letzte verbliebene Kulturelle Einrichtung ist, ohne die nur noch die Wanderung in die Kreisstadt bleibt. Quasi: Der Schlecker des sozialen Lebens.

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Aus der Sicht des Konversators und Traditionalisten könnte man dem Schwarzwald-Family-Betrieb nostalgisch sogar alles Gute wünschen - ich auch und gerne.

Mit diesem Beispiel aber - und hierin erkenne ich die Ursachen der rigorosen Kritik von @stefan2 - betreiben wir jedoch auch eine ziemliche Verschleierung der Widersprüche in einer Marktwirtschaft: wir benennen und kritsieren sie nicht mehr, sondern deckeln sie zu: so fungiert dieses Beispiel zweifellos.

Staat und Steuerzahler und auch Multiplexbetriebe (durch FFA-Pflichtabgabe) retten zunehmend Kultur, die in früheren Zeit auch "wirtschaftlich" noch funktionierte: weil Kino als Leitmedium den ersten Platz innehatte. Einige der Schwarzwaldbetreiber (hier für einen Typus stehend) interessierten sich weder für Kunst, fortschrittliche oder zumindest gepflegt Technik noch für Avantgarde, sondern saugten die Immobilie nur aus, kauften sich einen Mercedes und investierten keinen Cent in ihre Bude.

Plötzlich geraten sie in den Genuss von Kriterienförderung - und hier setzt Stefans Ablehnung einer solchen Sonderkonjunkturmassnahme ein - nicht zu unrecht.

 

Durch die Digitalisierung ergeben sich neue Marktforderungen, die der tradierten Theaterwelt eine Umstrukturierung abverlangen. Mit Aufnahme neuer Medieninhalte, die oft auch schon on demand abrufbar sind, ändern sich die "Alleinstellungsmerkmale" der Kinos im tradierten Sinne trotz Subvention unaufhaltsam. Die letzte verbliebene avantgardistische oder auch kommerzielle Kulturstätte zeigt dann immer öfter Überschneidungen mit on demand oder anderen televisionären Angeboten, Übertragungen und Downloads, die leider auch auf nicht theaterbezogenen Plattformen aufrufbar sind.

Bereits an diesem Widerspruch kollidierend, äusserten vor Jahren schon Kulturbeauftragte in Ländern und Städten lapidar (Fft Main. Mecklenburg-Vorpomern u.a.): der Verlust eines bestimmten Kinos sei verkraftbar, da durch eine Vielzahl an öffentlichen und privaten Sendeanstalten, aber auch dem DVD-Angebot in Videotheken und Bibliotheken, der "Bedarf" trotzdem gedeckt werden könne.

Natürlich ist das "Kulturbanausentum". Aber wir erkennen sozusagen "suborbital", dass Marktkräfte gegen eine Kinoauswertung oder deren Unterhöhlung arbeiten, um sich immer grössere Stücke vom Kuchen der Filmproduktion für andere Verwertungswege abzuschneiden.

 

Schon vor 15 Jahren gab es einen Bedeutungswandel in der theaterbasierten Auswertung: und der eigentliche Paradigmenswechsel wurde vielleicht nicht durch digitale Kinoprojektoren, sondern durch die digitale DVD eingeleitet.

 

Angenommen, das "Schwarzwaldkino" wäre prototypisch sogar eine "Kommerzbude", wenn ich frei von der Leber zwei o.g Beispiele einmal auf einen gemeinsamen Nenner hin (als Abstraktion) "zusammendenke", so steht es als Kriterienkino noch immer im Vorteil zur avancierten Programmkino-Klitsche (die äusserlich besehen heruntergerockt ist). Hier fördert der Staat aber nicht die textuellen Film-Inhalte, sondern als Vergeber von Krediten und Zuschüssen für Wirtschaftsförderung etablierte, "repräsentative" Lichtspielbetriebe, die als Standortfaktor einen weissen Fleck hinterliessen, wenn sie verschwänden.

 

"Weg mit der Förderung" als Motto würde ich unter folgenden Bedingungen bei Stefan als keinesfalls merkantilistisch herauslesen, sondern anders deuten. Und auch in einer nochmaligen Thesenumkehrung neu interpretieren:

 

1. Gäbe es keine DCI-Einstiegshürden, sondern die Format- und Barrierefreiheit und

2. sänken dadurch die Beamer-/Server-Stückkosten, und

3. wäre durch barrierefreies Programm ein vitaler Spielbetrieb möglich, der seinen Mitarbeitern einen Lebensunterhalt sichert (dies ses ich als Stefans berechtigte Hauptkritik an der verschleierndern Subventionspolitik),

 

dann bedürfte es der Förderung nicht.

 

Aber einer anderen Marktordnung bedürfte es, die auf verzerrende Staatsverschuldung und Bürgschaften (ähnlich den Wiederaufräumarbeiten in der japanischen Atomindustrie oder dem Berliner Bankenskandal) nicht angewiesen wäre.

 

Gerne würde ich hierzu noch einmal eine Präzisierung von Stefan hören, zumal ich einiges doch stark verkürzte.

 

Vielen Dank und weiterhin spannende Diskussionen hier...

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Der Staat fördert Sport, Forschung, Kultur, etc. in allen möglichen Bereichen. Wieso sollte er ausgerechnet vor der Kinolandschaft Halt machen? Bloß weil dort auch von einigen Betrieben rein marktwirtschaftlich Gewinn erwirtschaftet wird? Was ist mit Fitnessstudios vs. Sportvereinen? Was mit privatem vs. öffentlichem Forschungsbetrieb? Nebenbei fördert ja nicht nur der Staat länderübergreifend, im Bereich kommunaler Kulturförderung werden ganz konkrete lokale Ziele der kulturellen Infrastruktur gefördert, das darf doch erlaubt sein?

 

 

- Carsten

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Der Staat fördert Sport, Forschung, Kultur, etc. in allen möglichen Bereichen. Wieso sollte er ausgerechnet vor der Kinolandschaft Halt machen? Bloß weil dort auch von einigen Betrieben rein marktwirtschaftlich Gewinn erwirtschaftet wird? Was ist mit Fitnessstudios vs. Sportvereinen? Was mit privatem vs. öffentlichem Forschungsbetrieb? Nebenbei fördert ja nicht nur der Staat länderübergreifend, im Bereich kommunaler Kulturförderung werden ganz konkrete lokale Ziele der kulturellen Infrastruktur gefördert, das darf doch erlaubt sein?

 

 

- Carsten

 

o.k, das ist zutreffend.

Andererseits: einige Kinostätten werden konträr zu ihren Ursprungs-Mythen und Gründungszusammenhängen umgewidmet zum Kulturbetrieb. Im Connex Deiner Vereinsziele z.B. spielen diese Momente bereits eine elementare Rolle - bei einer ausnahmsweise auch historisch bedeutsamen Kinostätte ein guter Anfang, diese Idee der kommunalen Kinos weiterzutreiben.

Auch hülfe es, bei Umwidmungen zu kommunalen Kinos Willkür und WIldwuchs (technisch wie geschäftlich) einzudämmen.

Als einzigen Wermutstropfen bliebe anzumerken, dass leider zu selten die baulich, technisch und architektonisch herausragendsten Kinostätten einen Status als kommunales Kino erhielten oder Förderungen erlangten (die sich meist auf das "Programm", manchmal technische Innovationen, aber m.W. nicht auf architektonische Bedeutung einschwenkten).

Förderung und Zuschüsse für Stätten mit Programmen jenseits der Blockbuster-Mentalität ist einsichtig - allerdings sind die Avantgarde, Quer- oder Repertoire-Programme zumeist nur in Stätten weit unter dem Immobilienwert der Flaggschifftheater durchsetzbar gewesen, weshalb diese Stätten keinen Leuchtturmcharakter erwerben können.

 

Und so liefen interessante programmatisch Ausgrabungen zumeist in technisch und architektonisch bescheidenen Stätten, während das monotone Schielen auf das Auszehren des Blockbusters bis in die letzte Prolongationswoche stets in den stattlicheren Kinosälen stattfand und diese in den Augen der Filmkritiker und Politiker zu "Kommerztempeln" abstempelte, die keiner Förderungen bedürften.

Auf diese Weise sind radikale Verjüngungen und Innovationen in stattlicheren Kinotempeln - sobald sie erst einmal in eine Krise geraten waren - kaum noch realisierbar gewesen: wirtschaftlich in Verruf geraten, versagten laut FFG plötzlich die Referenzförderung. Und programmatisch in Verruf geraten, war auch kein Programmpreis ex post abrufbar, um den Krisenpunkt zu überwinden und einen Paradigmenwechsel herbeizuführen.

 

Und ohne das Dreisäulenmodel, VPF-Hub und andere Maßnahmen hätte die Etablierung der DCI-Verwertung vermutlich bis zu 30% der Kinos die Existenz gefordert.

 

An diesem Punkt zieht allerdings Stefans Beobachtung, dass sehr viele Filmtheater unwirtschaftlich sind, indirekt subventioniert werden, dennoch aber Vorteile der im vollem Unternehmerrisiko stehenden Marktkinos mit in Anspruch nehmen.

Zwar empört mich persönlich dies nicht - aber der Widerspruch ist schon evident und dürfte zu Auseinandersetzungen führen.

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Der Staat fördert Sport, Forschung, Kultur, etc. in allen möglichen Bereichen. Wieso sollte er ausgerechnet vor der Kinolandschaft Halt machen? Bloß weil dort auch von einigen Betrieben rein marktwirtschaftlich Gewinn erwirtschaftet wird?

 

Richtig ... der Staat (hier BKM) fördert ja auch nur Kinos, die in die Kriterien passen. Also weder Multiplexe noch Kinos, die über oder unter den Umsatz-/Besucherschwellen liegen. Die Erkenntnis, dass auch Kinos unter der Kriterien-Schwelle wichtige programmatische und/oder strukturelle Aufgaben erfüllen und darüber "nachdenkt" (ist ja noch nichts entschieden) hier auch evtl. Förderungen zu gewähren, halte ich für richtig.

 

Dass sich hier dagegen im Vorfeld so starke Ablehnung postuliert, verstehe ich nicht. Endlich wird nach Jahrzehnten auch von der Politik quasi anerkannt, dass Kino im Leben der Menschen oder im sozialen Umfeld eines Ortes mehr ist als ein reiner Wirtschaftsbetrieb, schon regt sich aus den eigenen Reihen der Widerspruch und man gönnt dem "kleinen Kinobetrieb" das Überleben nicht.

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Dass sich hier dagegen im Vorfeld so starke Ablehnung postuliert, verstehe ich nicht. Endlich wird nach Jahrzehnten auch von der Politik quasi anerkannt, dass Kino im Leben der Menschen oder im sozialen Umfeld eines Ortes mehr ist als ein reiner Wirtschaftsbetrieb, schon regt sich aus den eigenen Reihen der Widerspruch und man gönnt dem "kleinen Kinobetrieb" das Überleben nicht.

 

Stefan2 - damit das so nicht unkommentiert bleibt, könntest Du hier gelegentlich weiter ins Detail gehen?

(Auf meiner Seite doch Irritationen nach der Aussage

 

Richtig ... der Staat (hier BKM) fördert ja auch nur Kinos, die in die Kriterien passen. Also weder Multiplexe noch Kinos, die über oder unter den Umsatz-/Besucherschwellen liegen.

zumal einige Kinobetriebe einen Programmkinopreis vom BKM erhielten, jedoch nicht zu den Kriterienkinos, sondern m.E. zu den Marktkinos gehören. Woraus ich entnehme: Kultur muss wirtschaftlich sein und wird aus staatsrepräsentativen Gründen am liebsten an "Leuchtturm-Standorten" gefördert - obwohl die Peripherie evtl. relevanter, brisanter und volksnaher agieren könnte.)

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