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Buster Keaton: DER GENERAL in 4K auf Open Air


preston sturges

Empfohlene Beiträge

Open Air Kinonächte am Schloss Gottesaue, Karlsruhe

 

Dienstag, 27. August um 21.00 Uhr

 

Der General

(The General)

USA 1926

Regie: Buster Keaton, Clyde Bruckman

Drehbuch: Clyde Bruckman, Al Boasberg, Charles Smith (nach der literarischen Vorlage von William Pittenger)

Produktion: Joseph Schenck

Kamera: Bert Haines, J. Devereux Jennings

Schnitt: Buster Keaton, J. Sherman Kell

Darsteller: Buster Keaton, Marion Mack, Charles Henry Smith, Frank Barnes

 

4K DCP der restaurierten Fassung

 

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Während des amerikanischen Bürgerkriegs nimmt der Lokomotivführer Johnnie Gray einsam die Verfolgung seiner von nordstaatlichen

Spionen entführten Lokomotive „General“ auf. Mit Hartnäckigkeit und Erfindungsreichtum gelingt es ihm, sowohl seine Maschine als auch

die Gunst seines geliebten Mädchens Annabelle Lee zurückzuerobern.

 

„Der General“ ist eine 1926 gedrehte epische Filmkomödie von und mit Buster Keaton, die auf einem historisch verbürgten Überfall basiert.

Das Werk entstand auf dem Höhepunkt von Keatons Ruhm und gilt als eine der teuersten Komödien der Stummfilmära. Der Misserfolg der

Produktion bei Publikum und Kritikern brachte das Ende von Keatons künstlerischer Unabhängigkeit. Als Ende der 1950er Jahre seine

mittlerweile vergessenen Stummfilme wiederentdeckt wurden, stand „Der General“ im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Seither zählt der

Film innerhalb der Rezeption aufgrund seiner stringenten Dramaturgie und ambitionierten Bildgestaltung zu den bedeutendsten Komödien

der Filmgeschichte.

 

Jetzt wurde der Kultfilm vom Original-Kameranegativ in 4K Auflösung eingescannt und bearbeitet. Diese restaurierte 4K Fassung erlebte

seine europäische Uraufführung auf den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes in 4K Projektion.

 

In Deutschland wird diese Fassung zum ersten Mal auf den Open Air Kinonächten am Schloss Gottesaue in Karlsruhe in 4K Projektion zu sehen sein.

 

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Diesen Film gab es als Direkt-Filmkopie vom Kameranegativ auf der Buster-Keaton-Retrospektive der Berlinale zu sehen: das hervorragende Erghebnis in der Durchzeichnung und Sättigung der Schwarzweiss-Kontraste wie auch in der Schärfe dürfte das Optimum und das Wahrhaftigste gewesen sein.

Mir erscheint daher die "K"-Frage in diesem Fall sekundär - oder wenn "K", so erst als "Kanzlerfrage" im September von Belang.

 

Und generell nachgedacht: im Sinne eines Nostalgie-Forums oder um der historischen Authentizität verschwimmen hier leider sehr stark die Begrifflichkeiten: das Verständnis der Originaformate (Schwarzweis, silberhaltiger Film, Stummfilmformat, Normalfilm) oder auch 35mm ("Buster Keaton") versus 70mm ("Lawrence of Arabia") werden jetzt geschäftstüchtig in die 4K-Kiste gepackt und als wiedergeborene Mythen, jetzt als Clones aus "0" und "I" in Münze umgesetzt.

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Jetzt wurde der Kultfilm vom Original-Kameranegativ in 4K Auflösung eingescannt und bearbeitet. Diese restaurierte 4K Fassung erlebte

seine europäische Uraufführung auf den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes in 4K Projektion.

 

Ich finde erstens „Kultfilm“ doof, zweitens müßte es heißen „Die restaurierte Fassung erlebte ihre europäische Uraufführung“ und drittens ist kein Film nach dem Einlesen und digital projiziert restauriert. Restaurieren heißt wiederherstellen. Wie cinerama schreibt, eine Lüge ist nicht das Wahre.

 

Ich werde immer ätzender, ist mir bewußt. Es wird aber auch so viel Quatsch zusammengeschrieben.

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Ich finde erstens „Kultfilm“ doof, zweitens müßte es heißen „Die restaurierte Fassung erlebte ihre europäische Uraufführung“ und drittens ist kein Film nach dem Einlesen und digital projiziert restauriert. Restaurieren heißt wiederherstellen. Wie cinerama schreibt, eine Lüge ist nicht das Wahre.

 

Ich werde immer ätzender, ist mir bewußt. Es wird aber auch so viel Quatsch zusammengeschrieben.

Es ist die Wiederherstellung des Inhalts gemeint und damit völlig korrekt.

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Wie cinerama schreibt, eine Lüge ist nicht das Wahre.

 

Ich werde immer ätzender, ist mir bewußt. Es wird aber auch so viel Quatsch zusammengeschrieben.

 

 

Gelegentlich mal drüber nachdenken, ob man seine maßgebliche Leidenschaft für den Rest seines Lebens nur noch mit dem Verbreiten von Häme, Ätzereien und Polemik ausleben will...

 

Und obendrein ausgerechnet gegenüber denen, die das Kino als Erlebnisort pflegen.

 

- Carsten

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Erlebnisorte sind nicht immer Wahrheitsorte.

Digitale Transfers und Korrekturen sind nicht identisch mit Filmrestaurierungen.

Filmrestaurierungen und Sicherungspakete von THE GENERAL hat es bereits gegeben (35mm Fine Grain Master).

Ein Negativ zur Erstellung eines zweiten Sicherheitspakets zu scannen, ist nie verkehrt.

 

THE GENERAL werde ich immer in der authentischen Filmkopie in Erinnerung behalten wollen, die den Beweis antrat, das Direktkopierungen auch von älteren Originalnegativen möglich sind.

 

THE GENERAL als Content von Bewegtinhalten auch auf anderen Medien als wie bisher (üblicherweise auf Film) zu sehen, wird ja niemandem verwehrt. Aber dieses "Filmezeigen" und "Filmesehen" spiegelt nicht die originalen Reproduktions- und Aufführungspraxen, die nach Auffassung von @Filmtechniker und auch nach meinem Wertverständnis eines Tages wieder im Vordergrund stehen könnten.

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Was ist schon authentisch? Kleine Leinwand, Kohlelicht, Vorführzelt, Objektive aus den 30er Jahren? Sicher spannend zu sehen und zu erleben. Stellt das auf die Beine und wir kommen gerne vorbei, wenn es nicht zu weit weg ist.

 

Genau so spannend finde ich es, dieses alte Meisterwerk überhaupt im Kino sehen zu können.

 

Und im Ernst: wer würde denn in der Ankündigung schreiben "Wir zeigen ein Meisterwerk, leider nur in einer digitalen Version, die nicht so gut aussieht wie eine Direktkopie, die für eine einmalige Vorführrung unverhältnismäßig teuer war (falls sie überhaupt zu bekommen gewesen wäre)"?

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Was ist schon authentisch?

Im Falle des GENERAL wäre eine Nitrokopie der EA historisch authentisch ... ergo: Exakte historische Aufführung gar nicht machbar, Kompromisse vonnöten. Dieses ganze erbsenzählerische Materialgejammer wird den Filmen auch nicht gerecht. Da verlieren manche die Filme ganz aus den Augen und verlieren sich in Randdebatten. Wie sagte doch Günter Rohrbach so treffend: DAS SCHMOLLEN DER AUTISTEN
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Du solltest dich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn deine persönliche Auffassung vom Aufführungsstil hast du nicht hintangestellt, als ich bei Playtime sagte, ich finde es zu laut. Es war so laut, daß ich nicht wieder nach Karlsruhe reise, egal was da läuft. Uns beiden Besuchern aus Basel dröhnten die Ohren noch lange nach Verlassen der Schauburg. Vielleicht bin ich dabei zum Autisten geworden.

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... als ich bei Playtime sagte, ich finde es zu laut.

Das ist Dein Recht "es zu laut zu finden" ... objektiv "zu laut" und "zu leise" gibt es wohl kaum ... da hat jeder eine andere persönliche Auffassung ... allerdings gerade PLAYTIME zu laut zu spielen ist schon schwierig ... :smile:
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Meine Zeilen an @Filmtechniker (subjektive Erfahrungen von @cinerama):

 

Bedauerlicherweise entwickelten sich die film- und kinohistorischen und auch lobenswerten Projekte von @preston sturges immer mehr zu Verkaufveranstaltungen. Ich halte ihn für enorm fähig in den Sparten der Public Relation, des social marketings, der betriebswirtschaftlichen Sozialkompetenz und der Gewinnung von Sponsoren und Zuschüssen von Ländergremien - was durchaus zum Handwerk mit dazu gehört. Sein Habitus ist sehr konsziliant, aufmerksam und ggf. sogar hilfsbereit.

 

Sehr früh aber zeigte sich auch, das Film pimär ein Mittel zum Zweck der Selbstvermarkung und von verdeckt-aggressiven Kundenbindungen darstellt. Interessante Diskussionen zum Aufführungsstil, zur Kinotechnik, zur Restaurierung oder Möglichkeiten einer kritischen Geschichtskunde scheiterten sehr schnell, nachdem (zwar nicht immer im Tonfall, aber fachlich berechtigte) Einwände zu angeblichen Event-Aufführungen seitens der Schauburg-Firma mit Ironie, Häme, Umkehrargumenten und einem Beharren auf einem eigenartigen Wahrheitsverständnis gekontert wurden.

 

Ein Bruch entstand, als Schauburg Karlsruhe die auf berechtigt positive Resonanz stossenden Veranstaltungen unreflektiert mit Claims wie "letztes Todd-AO-Kino in...", "so wie Todd-AO erfunden wurde" garnierte. Zumeist waren es sogar die Stammkunden des Hauses, die sich derartigen Hofberichterstattungen freiwillig zur Verfügung stellten, was schade ist. Und dabei eine Reihe an Filmfehlkopierungen sakrosankt sprachen, die überdeutlich im Gegensatz zum Original stehen. Die Debatten hierum mit der Karlsruher Fangemeinschaft verliefen fruchtlos und letzlich sogar feindselig.

 

PLAY TIME ist nachweislich durch die Neumischung und den folgenden Transfers auf das komprimierte DTS klanglich entstellt worden. Wenn es Dir in den Ohren weh tat, ist mir das klar. Je lauter, desto schlimmer wird es bei diesem Film. Den Vergleich machte ich nach Parallel-Einsatz unserer 70mm-Magnettonkopie, die das unverfälschte Klangbild wieder zum Vorschein brachte.

Noch vorrangiger aber sollte festgehalten werden, dass diese von den Schauburg-Fans und selbst Filmfachleuten oder dort gastierenden Museumskuratoren bejubelte Faillot-Restaurierung eine Frechheit ist. Die Farb- und Lichtbestimmung fällt vollends auseinander (ich sah zwei verschiedene 70mm-Kopien, und neulich wieder eine dritte Version auf Einzelakt in Paris): entweder war der Film klatschlau (angeblich liebte Tati diesen Farbcharakter oder die Dominanz der Grauflächen - letzters mag sogar stimmen) oder giftgrün und zumeist zu hell. Die Körnigkeit war stark überbetont (bei hellen Kopien kein Wunder, aber auch Folge des schlechten Dups).

Besinnungslos bejubelt von den persönlichen Kollegen oder auch Freunden von preston-sturges. Spätestens aber bei Eintreten in eine Diskussion sollte man neutral sein. Deutlich ist zu sagen, das PLAY TIME eine sehr schöne Farb- und Lichtbestimmung im Original mit ganz normalen und gut gesättigten Eastman Color-Farben aufwies. Diese Art der Neuinterpretation in der Faillot-Fassung erscheint mir inakzeptabel.

 

THE GENERAL könnte durchau auf Nitro-Kopie in eigens dafür eingerichten Kinos (ein Handvoll davon existiert in USA und Dtld.) aufgeführt werden. Nachwievor aber gibt es 35mm-Sicherheitskopien: mindestens eine davon wurde vom Originalnegativ gezogen.

Wenn man in Folge der Schwächen in der Kino-Disposition keine gute Filmkopie beziehen kann, tritt der Notfall der Blu ray und des DCPs hier ein (in Kürze heisst es dort vielleicht sogar "in DCP 70"). Hier aber von einer glorreichen Restaurierung zu sprechen, erscheint mit verkürzt.

Gut also, dass es hier auch andere Auffassungen gibt.

 

Ich bin lieber ein Anhänger der Aufklärung und Kritischen Theorie aös der Marketing-Märchen, lieber auch der Kopierwerkskunde und unverbrämten Aufarbeitung von Aufstieg und Niedergang des Films. Andere vor uns handhabten es ähnlich.

 

Aber ein "Event" kann gar nicht irren - Does size really matter?

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Vielen Dank für die Blumen - auch in den 70mm-Threads sind Deine Besucherzahlen durch "fundamentalistische?" Kritik gestiegen.

Und hätte ich etwas dagegen?

 

Wir verstehen und inhaltlich eher nicht: denn etwas völlig anderes war in der Grundsatzkritik gemeint: der durchdachtere Umgang mit der sogenannten Seriösität.

 

Kam daraufhin ein einziger Hinweis zu Restaurierungs-Fragen? Nein. Nur Marketing-Rhetorik.

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Ach, Der General Bergfrühling... Im Dezember erst im Filmmuseum Wien bewundert, nebst ganz viel allerliebstem anderem Keatonkrempel. War hübsch. Und auf 35mm. Ich hab aber nicht gefragt, ob's Nitro war... Dem vernehmen nach restaurierte Kopien aus den (???) 80ern? Irgendein amerikanisches Institut. Ach Mist, ich hab mal wieder nicht aufgepasst! Aber schön sah's aus....Jungs!!! Könnt Ihr nicht auch einfach mal nen Film genießen und die Gammakurve an der Garderobe hängenlase, da, wo sie hingehört?

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Laßt uns auf dem Teppich bleiben.

 

Ich hatte selber einige sehr intensive Jahre als Kinounternehmer, von denen die mit dem Sputnik, etwas außerhalb Basels, am ärgsten waren. Ich hatte Kämpfe mit den Leuten von Centfox in Genf zum Beispiel an Hand einer Ruine von Hello, Dolly! (35mm, Perforationstyp P, CS, COMMAG auf COMOPT, Himbeer, mehrere Minuten fehlend), mit praktisch allen Verleihern in der Schweiz, weil sie sich die Schuhe an so einem kleinen Betrieb abputzen wollten. Daß ich der einzige Streiter wäre, der alles richtig macht, und die anderen alles falsch, merkte ich nicht. Selbstverständlich machte ich einiges richtig und würde es nie anders machen, doch es war ein Pärchen Frieseke & Hoepfner 66 da mit Xenon-Licht und ein Cinelabor 16 mit Xenon-Licht, mehr nicht.

 

Ich kämpfte im gottvergessenen Kanton Solothurn zu Füßen der Anthrosophen mit dem Dornacher Kino ums alte Lichtspiel, anderthalb Jahre mit Kohlen, reinem Handbetrieb, sogar der Umroller hatte nur eine Kurbel, und einem Röhrenverstärker. Immerhin, ein Pärchen Ernemann V und ein Diksi-724 auch mit Hi.-Kohlen.

 

Ebenso das Labor mit Handentwicklung und zwei Kopierapparaten von anno Tobak. Steenbeck 35, Steenbeck 16, Projektoren für alle Formate, eine Tonkamera im Aufbau u. a. m. Kurz: Man ist oft sehr einsam beim Film. Freunde versuchen einem beizubringen, daß man sich eventuell verrenne, doch die einzige Sprache, die man versteht, ist die der Wirklichkeit. Sie hat mich eingeholt und gelehrt, daß zur Meisterschaft auch das Wissen gehört, wo man steht. Was kann ich, was geht nicht? Wer sein Fach beherrschen will, muß auch sagen können: Das mach’ ich nicht (mit).

 

So verstehe ich preston sturges gut. Die Schauburg ist ein tolles Haus mit schönen Möglichkeiten. Die Zeit verlangt das Aufgreifen alles Bestehenden, ein Dasein mit der Geschichte, doch die Wirksame dabei ist eine Vorwärtsbewegung. Haushalten hat Politik abgelöst. Argumente verwehen im Wind, was zählt, ist der Betrieb und den finanzieren die Besucher. Mir wären die Farben von Playtime egal gewesen, wenn man mir nicht den Ton mit 96 Dezibel entgegengeschleudert hätte. Es gibt durchaus objektive Feststellung von Lautstärke, auch unabhängig von der Tonspurmischung.

 

Zwischen einer Filmkopie im Licht von Reinkohlen und binär-numerisch gesteuertem Display im Licht von HMI- oder Xenon-Lampe ist ein wesentlicher Unterschied. Nitro- oder Acetatträger spielt optisch keine Rolle. Doch der Schritt weg vom Filmmaterial ist immer der Schritt weg von der Geschichte. The General wurde fürs Kohlenkino produziert, wenn ich es mal so sagen darf, gerade die Filme der 1920er Jahre leben vom fotografischen Silber. Wer das verkennt, sieht auch in einem schön gemachten Buch nur einen Papierstapel mit Druckerschwärze oder auf dem Teller halt Stärke, Fett und Eiweiß.

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Meine Zeilen an @Filmtechniker (subjektive Erfahrungen von @cinerama):

 

Ich halte ihn für enorm fähig in den Sparten der Public Relation, des social marketings, der betriebswirtschaftlichen Sozialkompetenz und der Gewinnung von Sponsoren und Zuschüssen von Ländergremien - was durchaus zum Handwerk mit dazu gehört. Sein Habitus ist sehr konsziliant, aufmerksam und ggf. sogar hilfsbereit.

 

Die Debatten hierum mit der Karlsruher Fangemeinschaft verliefen fruchtlos und letzlich sogar feindselig.

 

Ja und, PR ist wichtig im heutigen Geschäft.Und Sponsoren sind auch was feines... Und stell dir mal vor, Kinos werden betrieben um Umsatz zu machen... Ich gehe im übrigen lieber in ein Kino wo ich freundlich behandelt werde...

So wie du mit anderen disskutierst, brauchst du dich doch nicht zu wundern. Wer wird denn beleidigend und ausfallend???? Ich mag es einfach nicht wenn ich so dargestellt werde als ob ich zu keine eigenen Gedanken fähige wäre etc.

 

Um mal ehrlich zu sein, ich glaube nicht das Preston Sturage die Open-Air-Vorstellung von "The General" voll bekommt, wobei ich es ihm wünschen würde. Und ich denke durchaus das Preston nicht jeden Film nur um der Einnahmen willen zeigt.

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Dass Du diesem Forumskollegen (Synonym @preston sturges) überhaupt antwortetst, der Dich mit "Schmollen des Autisten" überrollt und eine Fachdebatte regulär im Hohn tränkt, ist ein bisschen des Nachgebens zu viel. Ich lasse mich nicht einwickeln, so nett hier auch kaufmännisch geschmeichelt wird.

Laßt uns auf dem Teppich bleiben.

 

[...] Hello, Dolly! (35mm, Perforationstyp P, CS, COMMAG auf COMOPT, Himbeer, mehrere Minuten fehlend), mit praktisch allen Verleihern in der Schweiz, weil sie sich die Schuhe an so einem kleinen Betrieb abputzen wollten. Daß ich der einzige Streiter wäre, der alles richtig macht, und die anderen alles falsch, merkte ich nicht.

 

Die Schlüsse daraus sind aber noch nicht klar! Liest sich so (und dies wäre nicht in Deinem Sinne), als wäre es zum Verweifeln, eine gute Filmkopie zu ordern. Gegenargument: Solche laufen tagtäglich rund um den Globus und/oder in kommunalen Kinos in sehr gutem Zustand: eine Aufführungpflicht gemäss der FIAF-Statuten. Das Beispiel der Horror-Dolly liest sich dann leicht missverstädnlich als Rechtfertigung der Festplatteneinleger.

Von HELLO DOLLY gibt es konkret neue 35mm-Kopien (gesehen im Nederland Filmmuseum, "Bellevue Cinerama").

Neue 70mm-Kopien: zu 80% grandios.

Und eben so scharf und extrem sauber auch sehr gepflegte (hier aber braunstichige) Premierenkopien (35mm, 70mm).

Also bitte nicht zu viel Pessismusmus hier bestärken - das stärkt die HD-Apostel!

So verstehe ich preston sturges gut. Die Schauburg ist ein tolles Haus mit schönen Möglichkeiten. Die Zeit verlangt das Aufgreifen alles Bestehenden, ein Dasein mit der Geschichte, doch die Wirksame dabei ist eine Vorwärtsbewegung. Haushalten hat Politik abgelöst. Argumente verwehen im Wind, was zählt, ist der Betrieb und den finanzieren die Besucher.

Ja, so ist die Zeit. Ist die Zeit eine, die der Wohlfahrt dient?

Uns aus meiner Sicht: statt Analyse zählt der Schein. Auch eine Turbobewegung nach vorne im Wettstreit mit Multimedia.

Aber geistig: manchmal nicht auch ein Rückfall in den Analphabetismus?

 

"Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten Reihe ... Full HD und schärfer als die Realität ... Digitale Highend-Projektion auf der Cinerama-Bildwand ... Stummfilm in 4K ... ... Dolby Atmos ... Play Time so wie er gedreht wurde ... Event-Cinema mit UltraWide Barco und neuem Imax-System ... CinemaxX ... Wachever Smartphone".

Und seit Dolby und THX dröhnen teils penetrante Logos die Foyers voll, die dem Filmwerk kaum Sinnvolles hinzufügten.

Undsoweiter.

 

So viel Werbung, so viele Logos, so viele Versprechen wie 2013 waren nie.

Zur Premierenzeit der hier im Forum erfreulich oft debattierten Klassiker-Filme sprachen diese für sich. Auf technisch höchstem Niveau mit nur marginalem Hinweis auf die Kinoausstattung.

Mir am wichtigsten: mit korrekten Farben und brillantem Raumton: auch bei Play Time, auch bei Hello Dolly.

 

Was nur hat man daraus in der Neuzeit gemacht? Der eine Transfer war analog (Dupkopierung mit inkompetenter Lichtbestimmung - PLAY TIME), der andere (HELLO DOLLY) eine teils sehr kompetente Neukopierung auf 35mm und 70mm und ein Desaster im aktuellen digitalen Transfer.

 

Nur weil etwas neu ist oder auf einem A-Festival lief, ist es natürlich noch lange nicht vorzeigbar.

Erinnern wir uns nur an eine TAXI-DRIVER-Super-Restoration während der IFB 2012: angekündigt in 4K lief alles in 2K. Oh je, herrhe, und dann noch in "Farbe". Bunter-poppig-zuckrig.

Fein. Aber man könnte argumentieren: der Laden war voll.

Lustigerweise brachten sie kurz darauf von TAXI DRIVER eine Blu ray Disc heraus (gleich kommmen wieder die Brüller im Forum "Häresie: Heimkinomedium!") und dort stimmte dann fast alles im Bearbeitungsprozess.

Fast alles bis auf das Versprechen, auch eine Filmkopie zu ziehen!

Auf diese warte ich noch heute.

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Nur weil etwas neu ist oder auf einem A-Festival lief, ist es natürlich noch lange nicht vorzeigbar.

Erinnern wir uns nur an eine TAXI-DRIVER-Super-Restoration während der IFB 2012: angekündigt in 4K lief alles in 2K. Oh je, herrhe, und dann noch in "Farbe". Bunter-poppig-zuckrig.

Fein. Aber man könnte argumentieren: der Laden war voll.

Lustigerweise brachten sie kurz darauf von TAXI DRIVER eine Blu ray Disc heraus (gleich kommmen wieder die Brüller im Forum "Häresie: Heimkinomedium!") und dort stimmte dann fast alles im Bearbeitungsprozess.

Fast alles bis auf das Versprechen, auch eine Filmkopie zu ziehen!

Auf diese warte ich noch heute.

 

Moin,

 

aber ich finde, das DCP hat keine all zu große Abweichung von der BD. Die angesprochene DCP Vorführung, wo anscheinend die verpixelte Torch Lady den MB zum Absturz, wie manchmal meinen DCP Laptop Player bringt, war halt in allen Parametern stümperhaft durchgeführt. Mir gefällt die Farbgebung, sie ist nicht "bunter-poopiger...", sondern dem Film angemessen.

 

Bitte veralgemeinere nicht die von uns vor 2 Jahren erlebte D-Kino Wiedergabe eines technisch ignoranten Publikumsfestivals mit den Möglichkeiten und Ergebnissen Digitaler Restaurierung. Nimm die Chance wahr, den Film auf modernem 4k Projektor des Jahres 2013 mit genügend Licht noch einmal zu sehen, das geht in Berlin mittlerweile ja sogar in sehr vielen "Off-Kinos".

 

Das wir auf die FILMkopie immer noch warten, das ist einerseits bedauerlich, aber in Anbetracht des DCP doch zu verschmerzen.

 

Werkgetreu wäre beides nicht, weil es besser aussieht, als die ursprünglichen Filmkopien die ich in den 80ern im Programmkino zeigte und sah. Auch mit Abzug der Kratzer, Tellerschäden und Bildsprünge.

 

Gruß

 

Stefan

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Die angesprochene DCP Vorführung, wo anscheinend die verpixelte Torch Lady den MB zum Absturz, wie manchmal meinen DCP Laptop Player bringt, war halt in allen Parametern stümperhaft durchgeführt. Mir gefällt die Farbgebung, sie ist nicht "bunter-poopiger...", sondern dem Film angemessen.

 

Bitte veralgemeinere nicht die von uns vor 2 Jahren erlebte D-Kino Wiedergabe eine

TAXI DRIVER leider nur zur IFB 2012 gesehen. Und dann auf stimmiger Blu ray Dics. Sollte in DCPs oder an den Aufführungsorten nachgebessert worden sein, Gratulation.

Die Farbgebung auf den IFB war nachweislich völlig anders als im Nachlauf weiterer Medien.

Weisst Du aber selber. Was Dir gefällt, ist die jetzige Farbgebung (seit Erscheinen der Blu ray Dics oder Umlauf weiterer DCPs). Gefällt auch mir. Darin ist vieles "besser", was aufgrund von kritischen Gegenlichtaufnahmen seinerzeit kopierwerkstechnisch nicht veränderbar war.

Ansonsten hat Du ja im Schluss-Satz die notwendige Begriffstrennung vorgenommen zur werkgetreuen Aufführung.

Damit wäre die "werkgetreue Aufführung" gebührend erinnert. Ausgenommen, dass es 1975 zur Aufführungszeit der Premierenkopien von TAX DRIVER (eine New Yorcker Billigproduktion) kaum Telleranlagen gab, und daß die darauf erzeugten späteren "Artefakte" wiederum von Produktion und Postproduktion zu trennen wären. Die Schrammen sind Hinzufügungen der geizigen Schaubudenbetreiber, die ihre Projektionisten selten korrekt bezahlten.

(Was sich gerade im herrlichen 3D-Betrieb landesweit fortzusetzen scheint: diesmal unter digitaler Flagge.)

 

Zwischen einer Filmkopie im Licht von Reinkohlen und binär-numerisch gesteuertem Display im Licht von HMI- oder Xenon-Lampe ist ein wesentlicher Unterschied. Nitro- oder Acetatträger spielt optisch keine Rolle. Doch der Schritt weg vom Filmmaterial ist immer der Schritt weg von der Geschichte. The General wurde fürs Kohlenkino produziert, wenn ich es mal so sagen darf, gerade die Filme der 1920er Jahre leben vom fotografischen Silber. Wer das verkennt, sieht auch in einem schön gemachten Buch nur einen Papierstapel mit Druckerschwärze oder auf dem Teller halt Stärke, Fett und Eiweiß.

 

So muss argumentiert werden, um der Dehnung Begriffs der "Restaurierung" entgegenzutreten. Dankesehr. Und weiter so! Es macht in diese Richtung wirklich Freude.

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Die neue Fassung von TAXI DRIVER arbeitet gegen die erklärten und schriftlich festgehaltenen Absicht von Regisseur und Kameramann aus der Zeit der Entstehung. Kann man nachlesen, sofern man sich für die Kamerastile (und -marotten) sowie Kopierwerksprozesse der 1970er interessiert (ChemTone & Konsorten). TAXI DRIVER sollte schmutzig aussehen. Die neue Fassung benutzt das Originalmaterial lediglich als Rohmaterial und interpretiert Licht- und Farbbestimmung komplett neu - entsprechend dem heutigen Geschmack des Regisseurs und dem Zeitgeist der HD-Gemeinde.

 

Gehört ebensowenig zum Film wie ein nachträglich angefertigter 5.1-Tonmix. Ob dem Einzelnen das besser gefällt als eine 70er-Jahre-Kopie vom Dup, die ihre analogen Probleme hat, ist reine Geschmackssache, aber werkgetreu ist da gar nichts mehr. Die üblichen Einwände hier zur Bequemlichkeit gleich mitbeantwortet:

 

1 - Möchte ich lieber eine verschrammte und gefadete Filmkopie sehen als ein nagelneues 4KDCP dieser neuen Fassung?

 

Ja. Wenn's OV ist und das Fading sich in Grenzen hält, sehe ich lieber ein im technischen Sinn beschädigtes Werk, aus dem ich noch die originale Absicht herauslesen kann als eine "perfektionierte" Fassung, deren Stil zur Zeit der Entstehung nicht möglich gewesen wäre oder nicht gewollt war. Hätte Scorsese gewollt, daß TAXI DRIVER so aussieht wie jetzt im DCP, hätte er ihn entsprechend ausleuchten und aufnehmen lassen können.

 

2 - Möchte ich statt einer digitalen Projektion den Film vielleicht lieber mit veralteten Optiken ("Altglas" sagt man hier wohl am liebsten) und der geringeren Lichtleistung früherer Kinoprojektion sehen?

 

Kommt darauf an! Digitalfassungen und auch moderne Filmoptiken lassen Fehler bei der Filmaufnahme und -bearbeitung erkennen, die früher aufgrund des darstellbaren Kontrastes und der Auflösungsgrenze nicht auffielen und - ich spreche hier von den 1970er Jahren - oft bereits in der Originalfotografie begründet liegen. Diese Fehler sichtbar zu machen erzeugt heute dann das unstillbare Bedürfnis nach "digitalem Aufputzen", damit der Film "better than ever" aussieht. Manchen (nicht gefadeten) 1970er-Jahre-Kopien tut es übrigens gut, wenn man die Lichtleistung zurückfährt oder Optiken abblendet, sofern möglich, da die Dichte nicht auf heutige Lichtmengen ausgelegt war.

Ich habe nichts gegen digitale Projektion, sie setzt aber naturgemäß digitale Bearbeitung voraus, und die verleitet viel zu oft dazu, aus einem alten Film etwas zu machen, was er nie war und nie sein sollte. Um sich über sowas ein Rad abzufreuen, muß man Filme wohl eher als Testmaterial für Projektionssysteme sehen und darf sich für historische Korrektheit nicht interessieren.

 

3 - Wie sollte man es denn sonst machen?

 

Die beste vorhandene Kopie eines Films hochauflösend scannen. Sozusagen als digitale "Einlichtkopie". Falls solche Kopie nicht vorhanden, vom Negativ eine analoge, fotochemische Lichtbestimmung machen und von einem optimierten Positiv scannen. Sozusagen ein digitaler Klon der bestmöglichen Filmkopie, die dann den originalen Look hat und nicht von Leuten "neu interpretiert wird", die nicht mehr wissen oder wollen, was sie 30, 40 Jahre vorher getan haben, um diesen "Originallook" zu erzeugen. Problem gelöst!

 

 

Sorry, aber ihr mußtet ja Travis Bickle wieder ausgegraben!

 

"The negative is comparable to the composer's score and the print to its performance. Each performance differs in subtle ways."

(Ansel Adams)

Betonung auf "subtle".

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Neu auf 35mm kopien statt nur zu scannen. Denn Kopierwerke existieren weltweit. Warum sollte man sie stilllegen?

Ansonsten: Die bisherigen Ergebnisse Abtaster vs. Scanner sind zu berücksichtigen. Ich kenne keine perfekten Restorations via Scan-Prozess.

Leider nun zieht man gegenwärtig die Abtaster aus dem Verkehr und somit auch den bewährten Prozess Abtastung -> Interpositiv.

 

Also zurück zur photochemischen Kopierung, wie @Filmtechniker einfordert. Alles andere weicht unkontrollierbar ab vom Original.

Meine Meinung. Aufrecht bleiben!

 

Die neue Fassung von TAXI DRIVER arbeitet gegen die erklärten und schriftlich festgehaltenen Absicht von Regisseur und Kameramann aus der Zeit der Entstehung. Kann man nachlesen, sofern man sich für die Kamerastile (und -marotten) sowie Kopierwerksprozesse der 1970er interessiert (ChemTone & Konsorten). TAXI DRIVER sollte schmutzig aussehen. Die neue Fassung benutzt das Originalmaterial lediglich als Rohmaterial und interpretiert Licht- und Farbbestimmung komplett neu - entsprechend dem heutigen Geschmack des Regisseurs und dem Zeitgeist der HD-Gemeinde.

Das ist inforn bedrückend, als daß es hierdurch Filmhistoriker oder Forscher und Freunde der Wiederherstellung des Originals schwerer haben denn je zuvor, wenn sich selbst Filmemacher (und unter den Politikern "Alt-68er") "pragmatisch" von ihren früheren "Sünden" lossagen.

Es ist dann bisweilen unausweichlich, Stellung auch gegen den Willen eines Filmemachers (sofern er im Mainstream angekommen ist) zu beziehen.

 

Falls jemand den Mut hierzu aufbringt.

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Die üblichen Einwände hier zur Bequemlichkeit gleich mitbeantwortet:

 

1 - Möchte ich lieber eine verschrammte und gefadete Filmkopie sehen als ein nagelneues 4KDCP dieser neuen Fassung?Ja. Wenn's OV ist und das Fading sich in Grenzen hält, sehe ich lieber ein im technischen Sinn beschädigtes Werk, aus dem ich noch die originale Absicht herauslesen kann als eine "perfektionierte" Fassung, deren Stil zur Zeit der Entstehung nicht möglich gewesen wäre oder nicht gewollt war. Hätte Scorsese gewollt, daß TAXI DRIVER so aussieht wie jetzt im DCP, hätte er ihn entsprechend ausleuchten und aufnehmen lassen können.

 

2 - Möchte ich statt einer digitalen Projektion den Film vielleicht lieber mit veralteten Optiken ("Altglas" sagt man hier wohl am liebsten) und der geringeren Lichtleistung früherer Kinoprojektion sehen?Kommt darauf an! Digitalfassungen und auch moderne Filmoptiken lassen Fehler bei der Filmaufnahme und -bearbeitung erkennen, die früher aufgrund des darstellbaren Kontrastes und der Auflösungsgrenze nicht auffielen und - ich spreche hier von den 1970er Jahren - oft bereits in der Originalfotografie begründet liegen. Diese Fehler sichtbar zu machen erzeugt heute dann das unstillbare Bedürfnis nach "digitalem Aufputzen", damit der Film "better than ever" aussieht. Manchen (nicht gefadeten) 1970er-Jahre-Kopien tut es übrigens gut, wenn man die Lichtleistung zurückfährt oder Optiken abblendet, sofern möglich, da die Dichte nicht auf heutige Lichtmengen ausgelegt war.Ich habe nichts gegen digitale Projektion, sie setzt aber naturgemäß digitale Bearbeitung voraus, und die verleitet viel zu oft dazu, aus einem alten Film etwas zu machen, was er nie war und nie sein sollte. Um sich über sowas ein Rad abzufreuen, muß man Filme wohl eher als Testmaterial für Projektionssysteme sehen und darf sich für historische Korrektheit nicht interessieren.

 

3 - Wie sollte man es denn sonst machen?Die beste vorhandene Kopie eines Films hochauflösend scannen. Sozusagen als digitale "Einlichtkopie". Falls solche Kopie nicht vorhanden, vom Negativ eine analoge, fotochemische Lichtbestimmung machen und von einem optimierten Positiv scannen. Sozusagen ein digitaler Klon der bestmöglichen Filmkopie, die dann den originalen Look hat und nicht von Leuten "neu interpretiert wird", die nicht mehr wissen oder wollen, was sie 30, 40 Jahre vorher getan haben, um diesen "Originallook" zu erzeugen. Problem gelöst!

 

Darf ich noch eine (pragmatische) Frage stellen, die ich in dem Zusammenhang vermisse? Nun gut ... ich tu's einfach mal ...

 

4. Du bist verantwortlich für eine Scorsese Reihe in einem kommerziellen Kino, also ein Kino, das von seinem Umsatz (Eintrittskarten + Cola-, Kaffee-, Gummibärchenumsatz) leben muss. TAXI DRIVER muss natürlich gezeigt werden, eine Scorsese Filmreihe ohne TAXI DRIVER geht ja irgendwie nicht. Budget für Rechte/Kopienbeschaffung pro Titel Euro 400,00, mehr ist nicht drin, Flyer/Plakat zur Filmreihe kosten ja auch Geld. Und mehr als 100 Gäste pro Film im Durchschnitt (wenn überhaupt) werden nicht kommen. Was zeigst Du dann?

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Ein wenig Frechheit und Bissigkeit zwischen den Zeilen - bevor gegensätzliche Statements und Empörung folgen:

Colas sind wohl ungesund (erklärte mir @magentacine in zu späten Jahren): Säurehaltig, sorgt das Getränk für Abrasion von Zähnen und die Schächung des Immunssystems (mein diesbezüglicher Coke-"Drogenentzug" kam leider zu spät. Die Strafe: 14 Tsd. EUR für Überkronungen fällig... kein Scherz, pramatische Tatsache.) Bleibende Erinnerung an typische Alien-Nahrung aus kommerziellen Kinos... womöglich aus den USA?

„mens sana in corpore sano“ heisst es nicht ganz zu unrecht. ;-)

 

Zu den Geschäftsbetrieben und ihrer Armut:

 

Multiplexbetriebe und ihnen nachahmende Programmkinos (Allianz der Geschäftsführung der Schauburg Karlsruhe mit CineStar Filmpalast am ZKM) müssen nicht um ihr Leben fürchten oder dass ihnen das Geld ausgeht. Sie verdienen ordentlich an 3D- und Popcorn-Movies oder an der Concession-Nahrung (sie sieht genau so aus wie 3D- und Popcornkino, wenn ich meine Brille absetze).

Jene Betriebe existieren also von ausgeweiteten Nebengeschäften, einige Plexe und Programmketten existieren sogar von grosszügig ausgesetzten oder vertagten Nachzahlungen an die Filmverleiher. Falls die Margen an die Mitarbeiter (momentan rollt ja die Entlassungswelle) oder in sozial und künstlerisch bedeutsame Programmarbeit reinvestiert werden, sehe ich dies eher als Sündenablass. Wenn nicht einmal dies eingeshen wird, dann um so bedauerlicher.

 

Eine Scorsese-Reihe lief erst kürzlich in der hiesigen Stadt und sämtliche Filme liefen m.W. (bis auf SHINE A LIGHT) in 35mm-Kopien. TAXI DRIVER auf 35mm ist in Germany keine Rarität.

 

Andere Movie-Anbieter zeigen originäre 35mm-Filme sparsam auf VHS, 4K DCP, per Youtube, Ondemand, im Fernsehen, in 1.3K-Dijektion, per Smartphone oder auf Laserdics. Hierin offerieren sich spätere Aufführungsweisen, die bisweilen auch als Neuinterpretationen gelten dürfen. "Restaurierung" wie in diesem Thread beworben, besagt m.E. jedoch anderes: eine historische Aufführungsweise auf historischen Instrumenten. Über die gerade die Film- und Kinobranche weltweit ergiebig verfügt und mit geringen Mitteln auch die Neukopierung von 35mm-Filmproduktionen in Auftrag geben könnte. Diese Erzeugnisse werden dann an ernsthaft interessierte Kinos mit informiertem Vorführpersonal gerne weitergereicht.

 

Die heutige Zeit soll anders sein, las man in vorigen Posts, und dies schon seit 3 Jahrzehnten, in denen ohne Nebenumsätze aus puren Kartenerlösen kein sogenannter Kinobetrieb mehr möglich sei. Also werden Kinos zu Gemischtwarenläden mit digitalem Content und künstlich erzeugen Lebensmitteln, in denen Filme bisweilen als Nebenprodukt oder Konsum-Zusatz fungieren.

 

Jedenfalls konnte ich in Programmkinos seit 1981 arbeiten, die kaum solche Umsätze zeitigten oder betrieben, bei denen es aber eine Frage der Ehre war, eine Normalfilmkopie (anstelle von 16mm oder VHS) zu zeigen, Filmraritäten auch aus dem Ausland oder von Sammlern zu ordern und die Mindestgarantie klaglos zu entrichten. Diese Betreiber sind eher selten im Forum dadurch hervorgetreten, Rechtfertigungs-Predigten für Konsum- und Nebenumsätze abzuhalten und die "zu teure" Filmware zu beklagen, permanent nach Festplatten zu greifen und diese Discs als Kunstrestaurierung direkt aus Cannes einzuwerben..

 

Einen schönen Tag noch nach Karlsruhe.

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@preston sturges:

 

In manchen Fällen wird man sicher wenig Wahlmöglichkeiten haben, das gebe ich gern zu. Die finanziellen Ressourcen sind nicht nur im gewerblichen Filmtheater begrenzt, sondern auch und gerade in den Kinematheken und kommunalen Spielstellen.

 

Die "nahezu perfekt erhaltene" Kopie eines bestimmten 1960er-Jahre-Titels mag es geben, und für ein Festival kann man sie vielleicht für immense Frachtkosten aus den USA oder vom Nordkap her holen. Betreibt man das konsequent, hat man nach dem vierten Film den Etat aufgebraucht und kann gar keine speziellen Angebote mehr machen. Daher finde ich manche hier regelmäßig aufgestellten Forderungen verständlich, aber unrealistisch.

 

Bei deutschen Synchronfassungen helfen noch gute Kontakte in die Sammlerszene weiter, aber wenn man OVs zeigen will, wird es doppelt schwierig. Mir tut es jedesmal weh, wenn ich eine Kopie mit gefadeten Farben zeigen muß oder einen ursprünglich für CS-MT 2,55 aufgenommenen Film in asymmetrisch beschnittenen 2,35-Kopien mit Mono-Lichtton.

 

TAXI DRIVER haben wir ja im Forum bereits ausführlich diskutiert, und es ist mir klar, daß sich alle Beteilgten für die aufgewendeten Summen für Restaurierung und Neubearbeitung rechtfertigen müssen, daß 5.1-Tonmischungen und "schönere Farben" ein Marketing- und Verkaufsargument sind.

 

Wenn ich mich mit der Materie beschäftigt habe, kann ich aber nicht die Augen davor verschließen, daß die Neufassung visuell mit dem Originalfilm nur noch wenig zu tun hat. Er ist zweifellos für heutiges Publikum leichter konsumierbar geworden, und seine nicht-visuellen Qualitäten (Inszenierung, Musik, Darsteller) werden dadurch nicht geschmälert.

 

Wichtig finde ich, die Dinge klar zu benennen und die Unterschiede beim Namen zu nennen. Ich habe sogar Verständnis dafür, daß ein Regisseur am Ende eines Lebenswerks in der Filmbranche das Bedürfnis hat, sein Frühwerk vor vermeintlich mitleidigen Blicken ("So sah das damals aus, das ging nicht besser" - "Damals hat man eben noch nicht in HD gedreht") zu schützen, indem er es mit allen Griffen und Schlägen aus der digitalen Trickkiste aufmotzt. Das ist menschlich nachvollziehbar, nicht zum alten Eisen gehören zu wollen.

 

Filmhistorisch gesehen ist und bleibt es falsch. So falsch, wie digitale Verstümmelung der alten STAR WARS-Filme, oder wie die Kürzung von LAWRENCE OF ARABIA nach erfolgter Restaurierung. Daß die Schöpfer und/oder Regisseure selbst diese Manipulationen vorgenommen haben, ändert nichts am Sachverhalt, zumal die Urfassungen aus dem Verkehr gezogen oder nicht mehr verfügbar sind (Farbschwund, Kopienzerstörung).

 

Mir geht es um Transparenz, nicht um analog/digital und gut/böse. Für solche technisch-ästhetischen Fragen interessiert sich auch nur eine wirtschaftlich unbedeutende Randgruppe, der Rest ist zufrieden, solange Robert DeNiro nicht durch einen CGI-Jabba ersetzt wurde. Auch die unsäglich farbstichige GODFATHER-BluRay verkauft sich ja gut.

 

Zum Umgang mit alten Filmen gehört Transparenz, und wenn alle Restaurierungen so gemacht wären wie BRIDGE ON THE RIVER KWAI, dann müßten wir das nicht diskutieren. Im Repertoire hat die BluRay die Stelle der 16-mm-Atlaskopien eingenommen, und wenn ich mir die vielen neusynchronisierten Fassungen, totgefilterten Originalspuren und bis zum Exitus "degrainten" Bilder ansehen, so hat der Schmerz sich nur verlagert, aber das Gesamtbefinden sich nicht gebessert. Auch unter diesem Gesichtspunkt muß die Frage nach digitaler Bearbeitung immer wieder gestellt werden.

 

@cinerama:

 

off-topic: Kritisch ist die in Colagetränken enthaltene Phosphorsäure, ein üblicher Zahnkiller. Wer mit Karies zu tun hat und von einer Füllung zur nächsten jagt, dem empfehle ich Reduktion von Kohlehydraten (Zucker, Brot, weißer Reis, stärkehaltige Produkte) in der Nahrung. Nach etwa einem Jahr tritt eine erstaunliche Verbesserung der Zahnsubstanz ein. Believe it or don't. :mrgreen:

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