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Fundstücke


Und tschüüüüsssss!

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Am 8.9.2020 um 13:39 schrieb ruessel:

Ich habe nochmal nachgeschaut, ich meinte eine Beaulieu Optivaron 1.8/6-66mm - sollte doch etwas hochwertiges sein, oder? ( . . . ) Ich würde sagen, für große Detailauflösung war auch 16mm vorgesehen. Das heutige Filmmaterial scheint auch noch einen Sprung gemacht zu haben.

 

Einen Sprung zurück. Der neue Ektachrome ist schon toll, beim Vergleich mit Kodachrome 25 ist aber sogleich Schluß. Zugegeben, E. ist vier Mal empfindlicher als K. Negative können wir nicht in den Vergleich einbeziehen. Diskussion über Filmmaterialien an Hand von Abtastungen finde ich sinnlos. Es zeigt nur, daß die meisten Forenteilnehmer, nicht nur dieses, in der Elektronik festhängen und keinen Filmprojektor aufstellen. Super-8 ist überdies das technisch schlechteste aller Filmformate.

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Verfügbarkeit und einfache Bedienung waren m.E. die Hauptgründe für den raschen Erfolg von Super8.

Die besseren Verfahren waren zum Einen entweder nicht da (Single8, es gab zunächst nur einen Kamerahersteller und einen Filmhersteller, die Verbreitung auch dadurch m.E. in Europa gering), oder deutlich komplizierter zu bedienen (N8, DS8).

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Ich glaube, die Mode spielt immer auch eine Rolle. Man will ja dabei sein, besonders die Jugend. Das Idol läßt einen neuen Furz ab, muß man haben. Wir waren auch so. Hast du die neuste Queen gehört? In den sechzigern wurde vom Schritt geredet, dem zum neuen System, dem auf dem Mond. Automatic Movies proklamierte man bei Bell & Howell. In den vergangenen Jahren haben sich Warteszenen vor den Apple-Läden abgespielt, wo Leute in Schlafsäcken übernachteten, um dann ja zur Stelle zu sein, wenn das neue Pipiphone zu haben war. Ich bin heute, wie heißt es, too old for this shit.

 

Die Movex-8-Kassette war genau so einfach zu benützen. Es gab die Blendenautomatik noch nicht, also auch keine Empfindlichkeitkerbenabtastung. Für Super-8 und Single-8 hatten die Mächtigen die Gesamtautomatisierung vorgesehen, deren Bestandteile bei Doppel-8 einzeln ausprobiert wurden. Den Power-Zoom gab es Jahre vor Super-8. Mit einer automatischen Autofocus-Tonkamera hatte man in den siebziger Jahren alles in der Hand, was das Smartphone heute macht, außer dem Telefon. In einer Hinsicht hatte man sogar mehr, denn man hatte optischen Zoom. Die Handies haben festbrennweitige Objektive, dazu elektronischen Zoom.

 

Jetzt aber noch ein Fundstück, damit dem Thread Genüge getan ist:

https://en.todocoleccion.net/antiques-technical/proyector-cine-kavex-modelo-pg-8~x94885683

 

2026722128_KavexFG-8.thumb.jpg.0a9a0bccab28fa3bc30c7b0f64e298d9.jpg

 

Ein 8-mm-Proyector aus Catalunya, genauer: Barcelona, eine Installation aus Kinderwagen,

Haartrockner und Lizenzvertragspapier. Es steckt der Atom von Suchánek und Hykl darin.

Nachdem Jürgen Lossau die einzige spanische Filmkamera, die Naida, ausfindig gemacht

hatte, hätte man hier den zu ihr passenden Vorführapparat.

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vor 3 Stunden schrieb Simon Wyss:

...

Die Movex-8-Kassette war genau so einfach zu benützen. Es gab die Blendenautomatik noch nicht, also auch keine Empfindlichkeitkerbenabtastung. Für Super-8 und Single-8 hatten die Mächtigen die Gesamtautomatisierung vorgesehen, deren Bestandteile bei Doppel-8 einzeln ausprobiert wurden. Den Power-Zoom gab es Jahre vor Super-8. Mit einer automatischen Autofocus-Tonkamera hatte man in den siebziger Jahren alles in der Hand, was das Smartphone heute macht, außer dem Telefon. In einer Hinsicht hatte man sogar mehr, denn man hatte optischen Zoom. Die Handies haben festbrennweitige Objektive, dazu elektronischen Zoom.

...

Ja, die Movex Kassette - die m.W. einzige, vorkonfektionierte N8-Lösung, und das schon 1939.

Filme eines Herstellers für die Kameras dieses einen Herstellers, nein, sogar nur für diese eine Kamera.

Alles auch nur wieder völlig proprietär und damit zum Scheitern verurteilt.

S8 war wohl kaum die beste aller Lösungen, aber sie hatte alles, was der Markt wollte (genau diese Vollautomatisierung) und war rasch überall zu haben.

Das hat weniger etwas mit „Mächtigen“ und kaum etwas mit Mode als vielmehr mit Marktmacht und der richtigen Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt zu tun.

Das trifft so auch auf Smartphones heute zu.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Dazu passend: Projektor Super16 von 1935

 

movector-super16.jpg

 

Zitat

Schwerer 16-mm-Filmprojektor von 1935. Ein Tonabnehmer von Klangfilm (Siemens) für Lichtton war vorne anzubringen. 375-Watt-Lampe mit Gebläse für Gleich- oder Wechselstrom 110 oder 220 Volt. Auch für Ozaphan-Film geeignet. Objektiv: Agfa Ocellar oder (Bild) Agfa Lucellar mit 50 mm Brennweite. 612 Reichsmark kostete die Stummfilmausführung (ohne Koffer), mit 1340 Reichsmark zusätzlich schlug die Lichttonanlage mit Verstärker und Lautsprecher zu Buche.

 

https://www.kameramuseum.de/0-filmprojektor/agfa/movector-super-16/movector-super-16.html

 

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Am 10.9.2020 um 15:04 schrieb Simon Wyss:

Die Movex-8-Kassette war genau so einfach zu benützen. Es gab die Blendenautomatik noch nicht,

 

Die Agfa Movex Reflex hat eine Blendenautomatik (leider nicht TTL, aber automatisch - Automatik kann aber auch abgeschaltet werden). Gemessen wird durch ein "Objektiv" oberhalb des Hauptobjektivs. Leider ehemals gespeist durch drei 625er.

Eine Empfindlichkeitskerbe hat die Kassette natürlich nicht.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mit der Kassette auch schon herumpfrimeln und mir die Fingernägel brechen musste.

Stichwort: Stau, Stichwort: Filmdrall erzeugt *krumme* Bahn zwischen den zwei Austrittsöffnungen und die damit verbundene Schwieirigkeit den Film in den geraden Filmkanal einzulegen - im Dunkeln (da Kassette nicht wirklich lichtdicht).

Und einmal hat sich bei mir ein Film (aus welchem Grund auch immer) nicht IN die Kameraspule eingespult, sondern stattdessen auf deren Rand außen aufgewickelt. Nach zwei Metern Film war die Kameraspule mit dem Film auf dem Außenumfang so dick, dass sie klemmte; plötzlich Kamerastopp und Totalklemmer. Die Beseitigung erforderte das Öffnen der Kassette und den Verlust von 2m Anfang Seite A + 2m Ende Seite B.

(Trotzdem macht das Filmen mit der AMR Spaß).

 

Die S8 Kassette ist m.M. das lausigste Stück Ingenieurskunst, der gierigste Platzfresser in der Kameratasche, der ökologische Supergau und gleichzeitig absurderweise die idiotensicherste Rohfilmdistribustionseinheit bis dato und die Nummer eins in Sachen Haptik; sicherer, fehlerfreier Kassettenwechsel in 5 Sekunden und das nicht nur nach langem Training und viel Erfahrung und vielen Misserfolgen, sondern von der ersten Kassette an - für Grobmotoriker, für Kinder, für Angst-vor-Technik-habern, für Zittrige, für Alte, für Vergessliche, für Besitzer dicker Finger, für Unbegabte - einfach für alle und für alle einfach.

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