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CineStar, CinemaxX + UFA zähmen Kinobeschäftigte


cinerama

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Fundsache aus "Menschen machen Medien. Medienpolitische ver.di-Zeitschrift Nr. 8.9/04", S. 26 (Anm.: der zweite Bericht, "Niedrigöhne noch weiter in den Keller", ist einstweilen durch das neue Tarifergebnis überholt):

 

 

GEKÜNDIGT UND ABGEMAHNT - DRASTISCHES VORGEHEN GEGEN STREIKENDE KINOBESCHÄFTIGTE

 

Die Lübecker Kinogruppe Kieft und Kieft - Deutschlands Marktführer der Kinobetreiber - wollte Betriebsratsmitgliedern fristlos kündigen. Das ist inzwischen vom Tisch. Andere Streikteilnehmer kämpfen jetzt darum, dass Abmahnungen zurück gezogen werden.

 

Weil die Verhandlungen über einen Haustarifvertrag nicht von der Stelle kamen, rief ver.di die Beschäftigten der zum Lübecker Konzern gehörenden UFA-Neue Filmpalast-Kinos in Berlin, Frankfurt / Main, Hamburg und Kassel am 24. Juni zu Streiks auf. Dieser wurde befolgt und dauerte zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Daraufhin flatterten den Streikteilnehmern Abmahnungen ins Haus. Zudem wurde mit dem Ziel der fristlosen Kündigung gegen mehrere Betriebsratsmitglieder ein außerordentliches Kündigungsverfahren eingeleitet. Die betroffenen Betriebsratsgremien in Berlin und Kassel widersprachen dem Begehren. Das Vorgehen des Kinobetreibers sei ,,rechtlich vollkommen haltlos", so ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. In einem offenen Brief forderten mehrere Hundert Gewerkschattsmitglieder die Rücknahme dieser ,,empörenden und dreisten Maßnahme". Wenig später geschah das dann auch. Doch die Abmahnungen wurden aufrecht erhalten. Mit Hilfe von ver.di klagen die Kollegen jetzt auf Löschen der Abmahnungen in der Personalakte.

Eine seltsame Auffassung von verfassungsgemäßen Rechten legte die Kieft und Kieft-Personaichefin Uschi Rahn an den

Tag: Die Arbeitsniederlegung wertete sie als einen ,,schwerwiegenden Verstoß gegen die arbeitsvertraglichen Pflichten". Da vor Streikbeginn kein Streikbeschluss der Gewerkschaft bekannt gegeben wurde, sei die Aktion der Beschäftigten ,,rechtswidrig", so Rahn. ,,Wir müssen einen Streik nicht unbedingt ankündigen", stellt ver.di-Justitiar Helmut Platow klar. Ist ein Tarifvertrag ausgelaufen und mehrere Verhandlungen brachten kein Ergebnis, müssen Unternehmen mit Streikaufrufen rechnen. Im vorliegenden Fall treffe das umso mehr zu, da die Kinobetreiber sich weigerten, über Gewerkschaftsvorschläge zu verhandeln, so Platow.

 

Der für die Beschäftigten der UFA-Neue Filmpalast-Kinos geltende Tarifvertrag lief am 31. Januar des Jahres aus und drei Verhandlungsrunden endeten ohne Ergebnis. Die UFA strebe eine Durchlöcherung des bisherigen Tarifwerkes an, so Matthias von Fintel. Sowohl die Gehaltsstruktur wie auch die Tätigkeitsbeschreibungen sollen neu geregelt werden. Das Kinounternehmen wolle massive Lohnsenkungen und andere Verschlechterungen durchsetzen. Beispielsweise sollen Platzanweiserinnen künftig ohne vorherige Ankündigung im Umkreis von 500 Metern des Kinos auch Prospekte verteilen. Weigern sie sich, hätte dies eine Gehaltskürzung von zehn Prozent zur Folge. Um Reinigungspersonal einzusparen, sollen die Beschäftigten nach Veranstaltungsschluss selbst putzen. Überstunden- und Nachtzuschläge sollen nicht mehr ausbezahlt werden, sondern in ein rechtlich nicht abgesichertes Zeitkonto fließen.

Der deutsche Kinomarkt leidet seit Jahren an Überkapazität. Im Dezember 2002 wurde für die UFA-Gruppe das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Kieft und Kieft-Gruppe, zu der die CineStar-Kinokette gehört, übernahm zum 1. April des vergangenen Jahres 28 der 43 UFA-Kinos und überflügelte damit den Marktführer Cinemaxx von Joachim Flebbe. Mit dem Kauf der UFA-Kinos hat sich Kieft und Kieft auch Betriebsräte ins Haus geholt. Im Gegensatz zu den CineStar-Kinos, in denen überwiegend Schüler und Studenten mit Zeitverträgen beschäftigt sind, und die weitgehend betriebsratsfrei sind, arbeitet in den zugekauften Kinos fest angestelltes Personal. Das erklärt auch den ungeübten und schikanösen Umgang mit den Beschäftigten.

 

Autor: Günter Frech

 

 

NIEDRIGLÖHNE NOCH WEITER IN DEN KELLER?

 

Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und Cinemaxx für über 2000 Beschäftigte wuden nach der vierten Runde am 5. August ergebnislos vertagt. Gleiches gilt für die Tarifrunde mit dem Kinobetreiber "Neuer Filmpalast" aus der Kieft-Gruppe in Lübeck einen Tag zuvor. Beiden Unternehmen geht es offenbar um eine nachhaltige Absenkung der Kinolöhne. Obwohl in diesem Jahr ähnlich wie 2001 mit Rekord-Besucherzahlen gerechnet wird, sind die Kinobetreiber nicht bereit, über Lohnerhöhungen zu verhandeln. Zudem werden bei Neueinstellungen um 10% niedrigere Löhne etabliert", so Tarifsekretär Matthias von Fintel.

ver.di fordert von Cinemaxx eine Erhöhung des Stundenlohns um 25 Cent für alle Beschäftigte. Derzeit beträgt er zwischen 6,50 und 11,00 Euro brutto. An 2005 sollte es 2,5% mehr geben. Niedriglöhne von bisher 7 Euro sollten dann der Vergangenheit angehören. Die Arbeitgeber waren dagegen nach sechs Monaten Verhandlungspause und bundesweit 60 Warnstreiks nicht verhandlungsbereit. Beim "Neuen Filmpalast" ist man nicht einmal gewillt, auf der Grundlage des bisherigen Tarifvertrages zu verhandeln. Vergiftet wird die Atmosphäre durch die ausgesprochenen Abmahnungen gegen Streikteilnehmer. Trotz ihrer Rechtswidrigkeit wurden sie bisher nicht zurückgenommen.

Die Verhandlungen mit Cinemaxx werden am 27. August, mit dem ,,Neuen Filmpalast" am 18. August jeweils in Hamburg fortgesetzt.

 

Autor: wen

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Tja, die Geier kreisen weiter, daran ändern auch solche verzweifelten Versuche nichts, aus oft gegen alle Wahrscheinlichkeit noch motivierten und kenntnisreichen Mitarbeitern das letzte bißchen Arbeitskraft für weniger Geld herauszupressen (statt "zähmen" finde ich "ausbeuten" übrigens angemessener, denn erwachsene Arbeitnehmer müssen ja wohl nicht erst domestiziert werden... :wink: )

 

Unternehmerisches Globalversagen muß natürlich der schwächere Partner austragen, in vergangenen Zeiten pflegten sich Bankrotteure wenigstens zu erschießen. Aber das wäre ja in der deutschen Kinobranche ein Geballer, gegen das die MATRIX-Trilogie wie ein Murmelspiel klänge. :lol:

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Typisch Verdi. Ein Kampf ohne Rücksicht auf Verluste, bei Gewerkschaften generell in den letzten Jahren zu beobachten. Die Linie von Kieft ist klar - Aachen und Dresden zeigen wie weit gegangen wird. Die Frage ist nur ob das noch Kieft oder schon Down under ist...

Wie will Verdi da gegen halten?

Übrigens ist der erwähnte Betrieb mit Aushilfen deutlich billiger als mit Festangestellten. Unternehmerisch ist es für Kieft nur logisch in diese Richtung zu wollen...

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Entweder, Traumtänzer ist ein gutgläubiger Kieft-Höriger, oder gar ein leitender Mitarbeiter dieses Unternehmens, das für seine regiden Vorgehensweisen gegen Beschäftigte mehr als berüchtigt ist. Anders ist dieser Kommentar nicht zu verstehen !

Es gibt Rechte für beide Seiten, von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Keiner von beiden hat aber das Recht, Recht zu beugen; sein Recht auf Kosten des Anderen ausweiten zu wollen. Und genau das versucht Kieft & Kieft seit Jahren massiv. Und, Traumtänzer, wie würdest Du urteilen, wenn Dein Jop plötzlich im kommenden Jahr in einen 1,00 € Jop umgewandelt wird; Du arbeitslos wirst und ein anderer Arbeitsloser Deinen Jop für 1,00 € übernimmt ? Und so ähnlich ist es heute schon in diesem Betrieb ! Ehemalige Festangestellte wurden entlassen und dafür dürfen dann Schüler, oder Studenten fürn Taschengeld arbeiten ! Klasse ! Eltern gehn stempeln, damit ihre Kinder * während der Ausbildung * arbeiten können. Verkehrte Welt.

Und wenn dafür noch jemand verbal Verständnis zeigt, dann fühlen sich diese Leute immer mehr dazu beflügelt, weitere Arbeitnehmer-Rechte abzubauen. Auch dann noch, obwohl sie genau wissen, in zwei Jahren sind sie weg vom Fenster und nur noch Geschichte oder Statisten in der (ehemals) eigenen Firma.

Und für die Beschäftigten ? Ob`s noch für 2 Jahre reicht ?

Dies, lieber Traumtänzer, solltest Du Dir mal etwas genauer durch den Kopf gehen lassen ! :evil:

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Entweder, Traumtänzer ist ein gutgläubiger Kieft-Höriger, oder gar ein leitender Mitarbeiter dieses Unternehmens, das für seine regiden Vorgehensweisen gegen Beschäftigte mehr als berüchtigt ist.

 

 

Weder noch.

 

Das war nur ein ganz nüchternes Emotionsloses Post von mir welches nun mal leider auf (den mir bekannten) Fakten basiert. Die

Kiefts hat sich mit der UFA Übernahme verhoben und damit dem eigenen Laden an den Rand des Konkurs und sich selber aus dem Geschäft katapultiert. Die neue Filmpalast kommt ihnen teuer zu stehen. Und ja, der Betrieb eines Kinos mit Aushilfen ist billiger als mit Festangestellten. Somit ist der Betrieb eines UFA Filmpalsts unter vergleichbaren Bedingungen teurer als der eines Cinestars. Natürlich versucht Kieft als Unternehmen die Kosten der UFAs zu drücken. Und wenn sie nun anfangen der Gewerkschaft entgegenzukommen sind zwar die UFA Mitarbeiter zufrieden, aber die bei Cinestar schauen die Mitarbeiter vermutlich dumm aus der Wäsche da diese nicht in der Gewerkschaft sind... Dann hat Lübeck erst Recht ein Problem. Ich würde wetten das die den Karren lieber an die Wand fahren lassen als Verdi nachzugeben. Das Kieft keine Skrupel hat Kinos einfach von heute auf morgen zu schließen ist bekannt.

 

 

PS: Mir passt dieses auch nicht. Aber neben dem unverschämten Vorgehen von Kieft ist da eben auch Verdi die meines erachtens einen Kampf führt den sie nur verlieren kann. Man kann den Mitarbeitern der UFA und auch von Kieft besseres Wünschen nur sieht es mau aus. Auf die Idee in der Verwaltung zu sparen kommt ja niemand...

 

PPS: Auch Fehlen mir Zahlenangaben was das Gehalt der Mitarbeiter angeht und betriebliche Daten, es ist einfach nur meine Schlußfolgerung.

 

Oder war es mein eher allgemeines wachsendes Unverständnis für Aktionen von Gewerkschaften die dich so erzürnt hat?

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Die ver.di haben in diesem Jahr einer Nullrunde mit Rücksicht auf kleinere und mittelgroße Unternehmen akzeptiert. Rücksichtsvoller gegenüber den "Geldverbrennanlagen" von Kinokonzernen kann man kaum wohl sein? :(

Immerhin wurden aber durch ver.di gerade die Bedingungen im Niedriglohnsektor ein wenig stabilisiert, bevor dort ungezügelt der Hartz-IV-Dschungel ausbricht:

http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...7866#27866

Weiters steht ja hinter der Kieft-Gruppe ein gewaltiger australischer Konzern (Amalgan Holding/Loews), der die Geschäftsführungsgeschwister laufend bedrängt, noch weiteren Druck auf Vermieter und Mitarbeiter zu machen, um weltweit zur Nr. 1 auzusteigen. Gleichzeitig wird beständig mit dem Rückzug der Australier aus dem deutschen Engagement gedroht und die Auflösung der Neue-Filmpalast-GmbH diskutiert. Nun: dem kann man ja freundlichst nachgeben und hoffen, daß sich später einst der Arbeitgeber für soviel Lohnverzicht bedankt. Die Fehler liegen aber beim Management und den Investoren, und verarmte wie verlumpte Kinomitarbeiter sind gewiß kein Team, das lange hält. Daher auch das Kündigungskarussell.

Von diesem Gedanken scheint sich auch CinemaxX noch nicht verabschiedet zu haben, nachdem das Betriebsergebnis Ende August 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 resp. 17,4% gesunken war. Auch hier sind es Vermieter und Beschäftigte, die sich flexibel zu beugen haben. Zumindest dieser Thread unseres Forums spricht schon Bände: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=3278

:?

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Tach zusammen,

dieses Vorgehen von Kieft & Kieft was den Streik angeht ist in meinen Augen nur eines, beschämend. Und wer eine solche Personalpolitik betreibt, (hauptsächlich Studenten für wenig Geld), wird früher oder später die Quittung dafür bekommen. Übrigens @Traumtänzer, ich würde es auch interressant finden mal zu lesen was die Mitarbeiter so verdienen, glaube aber nicht das sich einer traut das hier zu schreiben. Ich würde es jedenfalls nicht tun. Ausserdem würde es mich nicht wundern wenn es den Mitarbeitern vertraglich untersagt wäre öffentlich zu solchen Dingen etwas zu sagen. Der Umgang mit dem Personal erinnert mich an: Wenn einer etwas sagt gleich immer schön den Daumen drauf getreu dem Motto "Du kannst ja gehen wenn dir was nicht passt!" :evil:

 

Mfg

Surfer

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hallo.

die situation auf dem arbeitsmarkt vereinfacht solche drastischen maßnahmen in der branche. dazu kommt noch das relativ hohe lohngefälle unter den verschiedenen kinofirmen, selst dann, wenn sie zum selben konzern gehören. da sind reibereien vorprogrammiert. ich glaube aber auch, das sich kieft & kieft mit der übernahme der ufa zu weit aus dem fenster gelehnt haben. dazu kommen noch die mietkonditionen der einzelnen häuser, die zum teil wirklich nicht mehr der marktlage entsprechen. und die kunden haben auch kein geld mehr zu viel, was sich speziell an den kinotagen oder am nebenumsatz niederschlägt. wir können nur hoffen, das bully so viel gebracht hat, um auch den winter zu kompensieren, denn noch mal " herr der ringe " gibt es dieses jahr nicht.

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Weitere Personal-Restriktionen? Was bedeutet diese Meldung?

 

 

Cinemaxx vermeldet hohe Verluste beim Grundkapital

 

Die Cinemaxx AG hat eigenen Schätzungen zufolge die Hälfte ihres Grundkapitals eingebüßt und will der Hauptversammlung am 28. Oktober ein Sanierungskonzept vorlegen. Wie das Unternehmen in einer Ad-hoc-Meldung mitteilt, reflektiere diese Bilanzentwicklung das "Ergebnis des planmäßigen Verlaufes des Restrukturierungsprogrammes, welches von einem verbesserten, aber weiterhin negativen Ergebnis im laufenden Jahr ausgeht, und erforderliche Abwertungen im Zusammenhang mit der Abgabe von defizitären Kinostandorten". Zum Ausgleich der Verluste habe der Vorstand ein umfassendes Sanierungsprogramm eingeleitet, das der Hauptversammlung Ende Oktober vorgestellt werden soll. Darin vorgesehen sei neben einer Kapitalherabsetzung unter gleichzeitiger Sachkapitalerhöhung die bereits angekündigte Aufnahme der Tele München Gruppe als Hauptaktionär.

 

Der Aktienkurs der Cinemaxx AG schwankte an der Frankfurter Börse in den vergangenen drei Monaten zwischen einem Euro (Anfang September) und 1,75 Euro (Anfang Juli).

 

Quelle: http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr...i=01252000

 

Außerdem werfen Kieft & Kieft weitere UFA-Theater ab, darunter das legendäre Hamburger 'Cinerama-Theater Grindel' (so hieß es einmal lange vor dem Teilumbau und in den 60er-Jahren) :cry: :

 

Zukunft der Neuen Filmpalast gesichert

 

Es ist uns gemeinsam mit den Vermietern gelungen, für die meisten Standorte eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden und so den Betrieb der Kinos zu sichern", fasst Heiner Kieft, Geschäftsführer der im Frühjahr 2003 gegründeten Auffanggesellschaft Neue Filmpalast GmbH & Co. KG , die Verhandlungen um die Zukunft von 28 Kinos aus dem Bestand der insolventen Ufa Theater GmbH & Co. KG zusammen. Demnach habe man sich mit den Vermietern auf eine "Paketlösung" einigen können, die Mietzinsreduzierungen sowie die Rückgabe von vier Häusern an die Gesellschaften des ebenfalls insolventen Hauptvermieters Ufa Theater AG beinhaltet. Im Laufe des Jahres sollen der UFA Palast Hamburg Gänsemarkt, der Ufa Palast Hamburg Grindel sowie die Harmonie in Freiburg und der Ufa Palast Düsseldorf Paketpost an den Insolvenzverwalter Friedrich Wilhelm Metzeler "im laufenden Betrieb" zurückgegeben werden. Mit diesen Maßnahmen erzielt NFP laut eigenen Aussagen eine Ergebnisverbesserung von jährlich zirka fünf Mio. Euro, was ab dem Geschäftsjahr 2005/2006 wieder zu einem positiven Betriebsergebnis führe. Bis dahin sei die Liquidität durch die Gesellschafter gesichert. Die NFP wird zu je 50 Prozent von der Onex Kinos GmbH und der Greater Union Filmpalast GmbH (GUF, vormals: Kieft & Kieft Filmtheater GmbH) gehalten. GUF-Eigner Amalgamated Holdings Ltd. ließ aus Australien verlauten, über die GUF auch den Onex-Anteil erwerben zu wollen. Wenn das deutsche Kartellamt dem zustimmt, ist Greater Union alleiniger Gesellschafter der NFP. Wie NFP-Geschäftsführer Heiner Kieft weiter ankündigt, werden die letztlich 22 in der Neue Filmpalast GmbH verbleibenden Ufa-Filmtheater "als letzter Schritt der Restrukturierung" namentlich unter dem Label "Cinestar" weitergeführt."

 

Quelle: http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr...i=01151000

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.....Abgabe von defizitären Kinostandorten". ...... Im Laufe des Jahres sollen der UFA Palast Hamburg Gänsemarkt, der Ufa Palast Hamburg Grindel sowie die Harmonie in Freiburg und der Ufa Palast Düsseldorf Paketpost an den Insolvenzverwalter Friedrich Wilhelm Metzeler "im laufenden Betrieb" zurückgegeben werden.

 

nachdem mir mein Posting Flötengegangen ist, nochmal, blos kürzer :P

 

ist doch gar nicht so schlecht. Nun haben die Plexe doch die Chance einen anständigen Betreiber zu finden... 8) 8)

 

Ich erinnere mich ganz Dumpf mal:

 

Die Plexe sollten doch eigenlich die alte Schachtel und heruntergekommen Kinos aus den 70er und 80er vom Markt blasen und das ganze wesentlich besser machen. Zugegeben hat wohl auch Funktioniert, auch wenn es hie und da auch mal ein Kino erwischt hat, das noch überlebenswert gewesen währe. Aber das lag dann wohl auch an den Eigentümern, die wohl keine Lust mehr hatten zu Investieren oder selber ein Plex gebaut haben, und das Kino dann geopfert haben - schade, wirklich schade.

 

Nun können - die Plexmitarbeiter mögen mir verzeihen - die hohen Ansprüche die durch die Berichterstattung in der Presse "hochgezüchtet" worden sind, nicht eigehalten werden. Liegt wohl auch daran, das nicht alles von der Zentrale aus kontrolliert werden kann. Denn ich glaube nicht das ein Herr Flebbe weiß, wie die Aläufe in seinem Kino sind, der hat anderes zu tun.

 

Ergo: wenn diverse Ketten-Plexe an Einzelunternehmer abgegeben werden, kann sich die Situation verbessern.

 

Der eventuelle rückzug von AHL aus NFP könnte eventuell noch mehr Kinos der UFA zur Disposition Stellen, was nach meiner Theorie nicht schlecht währe - wenn die an Einzelbetreiber gehen würden. Aber das halte ich nur für Säbelgerassel, damit Kieft macht was "Down under" will.

 

Aber auch wenn die die Birne sehen sollten, währer das ggf. doch die gelegenheit schöne alte Kinos wieder aufleben zu lassen. Sprich: @Cinerama die beste möglichkeit das Royal wieder aufleben zu lassen, währe die Birne über´m Potzdammer Platz baumeln zu lassen 8) 8) 8)

 

Das einzige was schlecht sein könnte für den deutschen Teatermarkt, ist wenn sich "Down under" noch mehr unter den Nagel reißt. Haben eh schon genug. Vor allem ärgerlich bei "Kinopolis" . Die können, zumindest meiner Meinung nach, den Standart noch halten.

 

Mann kann nur hoffen, das die Ketten dem Beispiel von X folgen und Kinos freiwillig abgeben, siehe (mir bekannt) Mannheim und Solingen, und da hat das zum Erfolg geführt.

 

Großes UMDENKEN ist wohl gefragt. Irgenwie brauchen wir die mitte zwischen den 60 und jetzt.

 

 

oder was meint ihr?

 

Denista

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Das stimmt schon soweit, mit der kleinen Korrektur, daß die abgegebenen UFA-Kinos m.E. fast nie Multiplexe-Betriebe sind (ausgenommen UFA-Palast Aachen; und auch beim schließungsbedrohten UFA-Kristall-Palast Desden hat sich m.E. Kieft nur zum Schein zurückgezogen, wartet auf Mietnachlässe), sondern "unrentable Altbauten" oder Kinos mit Betriebsräten auf der Abschußliste stehen.

Das Hamburger GRINDEL ist so ein Hybrid aus Kinocenter und Multiplex, derzeit läuft dort glaube ich das Filmfest und noch vor wengigen Wochen kündigten Kieft & Kieft an, hier werde für mehrere Mio. EUR nochmals renoviert. Jetzt der Absturz ...).

Es macht für die Global Players Sinn, ältere Betriebsformen auszulöschen, um die Bilanz ihrer neueren Investments den Banken gegenüber zu schönen, selbst wenn die älteren Theater kostendeckend oder profitabel waren. Ein böses, böses Spiel, bei dem auch unnötig verdiente langjährige Kinomitarbeiter in die Klinge springen. Darum nehmen diese Firmen zumeist nur noch Kurzzeitbeschäftigte und Studenten. Nichts gegen Studenten, sehr wohl aber gegen "sinnloses" Heuern und Feuern.

 

Zur letzten These: Wir brauchen sicherlich keinen Kompromiß zwischen den 60's und der Jetztzeit (oder einer anderen), wir brauchen in möglichst jedem größeren Ballungsraum aus rein kultureller Verantwortung verschiedene, bestmögliche Vertreter der jeweiligen Kinospezies (Auch ein gutes Multiplex, wenn es nicht zu viele werden), "Filmtheater", die auch besser, schöner oder größer als in den 20er oder 60er Jahren sein dürfen.

 

So wie jetzt geht es nicht mehr lange weiter, und das Publikum am Potsdamer Platz in der Reichshauptstadt ist nicht so dumm, als daß es sich von den dortigen Marketing-Märchen der Filmfestspiele, des Filmmuseums oder der Multiplexe abhängig macht. Die dortige Monotonie nebst den unerfreulichen Arbeitsbedingungen ist kein Vorzeigeobjekt unserer Branche, sondern im Detail betrachtet immer wieder ein Armutszeugnis. Letzte Nachricht von diesem "Super"-Standort: SONY-Europa, die dort die Häfte des Terrains verbaut hat, zieht mit seiner Europa-Zentrale ab, nach Paris oder München hörte ich...

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Hi,

 

wird also doch das wahr, was schon seit längerem unter der Hand bekannt.

Zum einen sind diese Häuser tatsächlich betriebsratsmäßig organisiert.

Was hamburg angeht, so ist der UFA Palast ein Neubau, der etwa zur Zeit des (ebenfalls arg in die Jahre gekommenen) CinemaxX am Dammtorbahnhof, (mit seinem Früh 90er Charm, der heut halt veraltet, da nicht zeitlos wirkt...) enstanden ist, aber auf einem Grundstück am Gänsemarkt, auf welches Immobiliengeyer schon seit längerem ein Auge geworfen hatten. Demzufolge dürfte die Birne am Ende regieren, und ihr Werk vollführen.

Grindel, tatsächlich eine Mischung aus altem Saal mit Miniplex Neuanbau läuft mit einem OV Programm scheinbar profitabel, und das gar nicht in schlechstester Qualität. Zwar wäre eine Renovierung notwendig, aber wie cinerama ausführt, Bestandsobjekte ohne hohe Abschreibungen sind nicht "bankengerecht", und auch hier hat die Immobilenwirtschaft Interesse am Standort...

... Cinerama ist Joachim C. Gluers Kinosaal zwar schon lange nicht mehr, im Zuge der "THX" Umwandlung mußte jener "awful curved screen" mit 27.4 x 10 m2 halt weg, doch die Architektur ist noch erkennbart als "Breitbild Zweckbau", und durchaus denkmakwürdig, wie auch Royal in Bln.

 

De facto bedeutet dieses einen Rückzug der Cinestar Gruppe aus HH.

Und mit dem Wegfall der Kinos auch eine Entlastung für die verbleibenden Betreiber, CmxX und UCI. Vielleicht bleibt dann j adas wandsbecker Miniplex der CmxX erhalten? Immerhin ein sehr nettes haus.

 

 

St

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Die "taz" schrieb schon vor längerem im Angesicht der künstlich herbeigeführten Kinokrise von verwundeten, wütenden "Elefanten", die um sich träten:

http://www.taz.de/pt/2001/08/17/a0118.nf/text

Und das "Hamburger Abendblatt" schrieb noch vor einem viertel Jahr davon, daß der so juvenil-charmante Flebbe ("Mr. CinemaxX") mittlerweile seine Betriebsräte bei der Staatsanwalt "anzeigt", was offenbar ganz neue Wendungen in der Corporate Identity genial zu vermitteln sucht:

http://www.abendblatt.de/daten/2004/04/30/290000.html

Es würde mich kaum noch erstaunen, wenn "kleine" Kinomitarbeiter der aus Hamburg geleiteten Firma, die bei dieser über Aktien verfügen, künftig regelmäßiger an den Aktionärsversammlungen teilnähmen, um ebendort auszudiskutieren, ob weiteres FlexMax an Beschäftigten, die wohl kaum für die Fehler des Managements verantwortlich gemacht werden können, weiterbetrieben werden sollte oder vielmehr die wahren Ursachen und Verantwortlichen der Mißstände benannt werden müssen. Dies - so steht zu befürchten - könnte auch zur Entlassung eines Vorstandes führen, wenn dieser nicht ausreichend glaubhaft machen kann, die Krise zu meistern.

 

Indem man aber die langjährigen Mitarbeiter am Ende noch in den Knast befördert, wird sich schwerlich der Gesamtwiderspruch dieser Wirtschafts- und Kinobetriebsordnung mit "brutalstmöglicher Aufklärung" erhellen lassen, wäre ebenfalls zu hypothetisieren.

 

Somit bleibt mir ein Rätsel, wie im Thread "Vorführer oder Büroschlampe?" @OP noch immer von einvernehmlichen Gesprächsangeboten mit den in diesem Thread hervorgetretenen und sich beklagenden Mitarbeitern zu sprechen wagt?

 

Grusel, Grusel...

 

:oops:

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