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Neuer Super 8 Scanner von Reflecta


Jürgen Lossau

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Ja, Rudolf, das Verlaufsbild da (ist nicht von mir) überzeichnet die Situation. Es ist ein Beispielbild um das generelle Problem des "Color Banding" zu zeigen. Stell Dir vor, Du hast einen ganz sanften Helligkeitsverlauf im Himmel, wo der Blaukanal zu Beispiel nur von Wert 40 bis 55 geht (0=weiss, 255= reines blau). Das sähe dann eben zum Beispiel so aus:

 

The_Foston_by_pass_on_the_A1_North_-_geograph.org.uk_-_1068397.jpg

 

Siehst Du die Streifen im Himmel?

 

Abhilfe (mit Abstrichen) gegen Banding schafft dithern beim rendern des Endergebnisses , oder (besser) eben mehr Bit-Tiefe im Quellsignal. Auf Deutsch: 8-Bit pro Kanal reichen für einen fertig bearbeiteten Film. Für eine vernünftige Nachbearbeitung braucht man (und hat man in der Regel) mehr Bit-Tiefe.

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Hier noch mal ein eigenes, praxisnahes Beispiel.

 

Zunächst ein Bild aus meiner DSLR, dass ich versehentlich 1,5 Blenden zu dunkel aufgenommen habe, so, wie es aus der Kamera kam:

 

post-79298-0-83330200-1401181275_thumb.jpg

 

Diese Datei ist ein jpeg, also 8-bittig.

 

Lass uns mal annehmen, es ginge uns nun vor allem um die Schatten des Bildes, also um den Sakko im Hintergrund und die Haare des Gratulanten. Wenn ich das in Photoshop jetzt bestmöglich heller mache, kommt dies dabei raus:

 

post-79298-0-51552000-1401180522_thumb.jpg

 

Wenn ich aber die Raw-Quelldatei meiner DSLR öffne, die 14 Bit pro Farbkanal liefert, kann ich ohne weitere Kniffe dieses Ergebnis erzielen:

 

post-79298-0-93130200-1401181424_thumb.jpg

 

Siehst Du, wie viel mehr Zeichnung in den Haaren und dem Sakko, also in den Schatten noch sind?

Das gleiche gilt natürlich für die Lichter.

 

Schmalfilme sind ja nicht selten falsch belichtet, zudem haben sie einen sehr sehr großen Kontraastumfang, den man für eine Abtastung oft "bändigen" muss. Und genau für diese Korrekturen braucht man eben "Fleisch", also mehr Werte pro Farbkanal. Für die reine Darstellung des Endergenisses reichen aber 8 Bit pro Farbkanal.

 

Ich hoffe, das ist verständlicher als der irreführende Rotverlauf oben. :)

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Der Film, .... ist wieder 8bit Farbtiefe.

 

Ich grübele, was der Satz bedeuten soll. Für die digitale Wiedergabe im Kino liegen die Dateien jedenfalls in einer Farbtiefe von 12 bit vor (3D 10 bit). Hat schon seinen Grund ...

 

Übrigens: Auch bei der Beispielsdatei von @Rudolf51 zeigt mein Monitor deutliche banding-Effekte. Nanu - da kann ich doch nicht der Einzige sein?

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... ist es ja schließlich auch nur piepnormales 8-bit jpeg..

 

... das auf einem piepnormalen Monitor in 6 bit plus dithering ausgegeben wird. Insoweit ist der obere Bereich ein Beweis dafür, dass dithering bei kleinen Flächen gut funktionieren kann. Große Flächen werden jedoch unverändert zerrissen. Habe gerade Scheidung auf italienisch in der arte Mediathek angesehen - mit völlig zerrissenen Himmelsformationen.

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Ich weiss wohl, wie ich Audio von 24 Bit bzw 32 Bit Fließkomma in verschiedenen Arten auf zB 16Bit dithern kann. Auch in Photoshop habe ich es noch auf dem Schirm (bei mir gibts es vorläufig kein Adobe) und in GraphicConverter für Bilddateien.

 

Welches Programm erlaubt das denn bei Videokonvertierungen (unter OS X)?

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Reflecta-Beschreibung in der Computerzeitschrift c't

 

Endlich ist es soweit, in der c't 13/2014 (am Kiosk 02.06.14) ist der Reflecta Super-8-Scanner getestet. Der Test geht nicht sehr weit, ich würde ihn als Test light bezeichnen. Es besteht also durchaus noch Bedarf an weiteren Informationen.

Der Artikel auf S. 142 umfasst ungefähr 7 Spalten, von denen sich nur 3 mit dem Filmscanner beschäftigen. Die restlichen lassen sich über allgemeine Probleme der Schmalfilmkopie aus (z.B. Abfilmen von der Leinwand).

 

Hier die zumindest für mich bemerkenswertesten Informationen (in Klammern meine Kommentare):

 

Die Abtastung erfolgt Bild für Bild (also nicht 2-Bild-weise). Eine abklappbare LED-Lichtquelle mit 5500 K Farbtemperatur beleuchtet den Film von vorne. Der CMOS-Bildwandler und ein kleines Fixfokusobjekiv sitzen hinter dem Film, wo ein Projektor die Lampe hat. Das Objektiv lässt sich nicht verstellen. Auf einem Foto ist das Objektiv (von vorne gesehen) bei zur Seite geklappter Lichtquelle erkennbar. Der Linsendurchmesser scheint kleiner zu sein als ein Filmbild. Das Objektiv schaut durch eine recht große Öffnung, die um die 2 bis 3 Bilder hoch ist und möglicherweise seitlich auch die Perforation einschließt. Für mich ist auf dem Foto kein Transportgreifer erkennbar.

 

Die maximale (was bedeutet das?) Bildgröße beträgt 5,79 x 4,01 mm (Seitenverhältnis 1,44). Deshalb soll der Scanner für N8-Filme ungeeignet sein (ich meine, N8-Bilder sind kleiner als S8-Bilder). Die Abtastauflösung beträgt 1161 x 853 Pixel (Seitenverhältnis 1,36). Das höher aufgelöste Endergebnis entsteht später durch Interpolation. 15 min Film belegen mit 1920x1080 Pixeln 2,1 GByte. Bei dieser Rechnung entsprechen 13 min Laufzeit (laut abgedruckter Tabelle) 60 m Filmlänge. Außerdem ist in einer Tabelle noch Dateigröße Video 190 MByte / 15 Meter Film angegeben.

 

Der Film lässt sich im separaten Durchlauf durch zwei Filze reinigen (igitt), die nötige Reinigungsflüssigkeit wird nicht mitgeliefert. Das Filmeinlegen funktioniert automatisch, dafür reichen 30 cm Vorspann.

 

Das Programm Cyberview S8 musste unter Win 8.1 mehrfach installiert werden, bevor es funktionierte. Der Abtastvorgang wird durch Cyberview gestartet. Alle 2,5 sec bewegt die Mechanik den Film um ein Bild vorwärts. Einzelne Szenen lassen sich separat abtasten und anschließend vereinigen. Einen abgebrochenen Abtastvorgang setzt das System fort. Der Scan lässt sich per Mausklick beenden. Nach Beenden des Programms bleiben die gescannten Bilder erhalten. Erst zur Endmontage vereinigt sie das Programm zu einer MJPEG-Datei.

 

In Cyberview kann man die Bildhelligkeit einstellen oder eine automatische Helligkeitseinstellung wählen. Der Kontrast lässt sich automatisch anpassen (es ist unklar, ob das während der Abtastung oder später passiert). Die Helligkeitseinstellung ist kritisch und führt schnell zu überstrahlten Bildern.

Beim Bildstand richtet sich der Scanner (oder die Software?) nach den Perforationslöchern. Beschädigte Perforationslöcher erkennt das Gerät nicht. Es bleibt unklar, ob die Bildposition durch die Mechanik, elektronisch während der Abtastung oder später durch die Software festgelegt wird.

 

Die c’t-Redakteure loben die Bildqualität zunächst, relativieren sie im Schlusssatz aber auf brauchbar. Die Kopie sei erfreulich scharf und gleichmäßig ausgeleuchtet. Farbwiedergabe gut und Kontrast akzeptabel. Als Beispiel ist ein Vergleich zwischen dem Reflecta-Scanner und einem Scan mit einem Epson V700 „Durchlichtscanner“ abgedruckt. Das ist allerdings nur ein Flachbettscanner mit Durchlichteinheit. Dabei ist das Reflecta-Bild deutlich besser (Farbe und Kontrast) als das Epson-Bild.

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Das war bestimmt mal von einem Angestellten ein ganz tolles Konzept, welches im Entwicklungsprozess immer mehr Federn lassen musste und nun zu einem völlig durchgeknallten Preis angeboten wird und dazu nicht einmal richtig funktioniert.

 

Reflecta hat bei mir, seit ich einen CrystalScan-Negativscanner von denen hatte, ohnehin nicht die beste Reputation.

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  • 11 Monate später...

Auf dem Youtube-Kanal von Beat Spahn sieht man verblichene Super-8-Farbfilme, die mit dem Reflecta-Scanner gescannt wurden. Das Ergebnis ist gar nicht mal so schlecht, wenngleich es nicht an eine hochwertige Telecine rankommt. https://www.youtube....bHbYY6rjhxjFWXw

 

Ein Video mit dem

in Betrieb gibt es auch. Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
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