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"Gefundene Filme" schneiden oder doch nicht?


Fairchild Cinephonic

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Ein Mal konnte ich einen Siemens & Halske 2000 mit zwei Filmdosen übernehmen. Auf einer Spule, Wiedergabetempo war groß mit 20 B./s angegeben, befand sich ein Afrika-Safari-Film, bestes Kodachrome 25, Giraffen, Warzenschwein mit zittrigem Tele, Löwen aus dem Auto. Von der Magnetpiste durchgehend Beethovens Eroica. Ich machte einen einzigen Schnitt, den existenziellen. Film auf Kern umrollen, Kern herausdrücken, Film entsorgen.

Irgendwo habe ich noch einen schwarzweißen 8-mm-Film von 1939. Irgendwelche reichen Schweizer, sehe ich der Bekleidung an, wandern im Wallis umher und strecken fortwährend Zeigefinger gegen die Berge. Von ebenfalls begüterten Leuten, den Autoschildern nach Basler, habe ich bald 80jährige schwarzweiße 16-mm-Originale. Ich rieche die Bolex dahinter. Viele Aufnahmen unscharf. Das Beste sind Bilder von einer Hochzeit, da wurden tanzende Paare gefilmt, ihre Beine, wirklich lebendig. Davon will ich schon lange ein Duplikat herstellen, um aus Kopien etwas Gutes zu montieren. 9½er Material habe ich auch, auch Zwischenkriegszeit, das ruft auch nach Formgebung. Ach, Gott, der Film ruft.

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Ich habe in den letzten Tagen wieder einen 2014 bearbeiteten Film vor mir. Ich schnitt aus ca. 240 Metern 45 Meter zusammen. Alles andere war unbrauchbar. Wirklich. Verwackelt, sinnlos geschwenkt und so weiter.

 

Aber alles Kodachrome II und Super 8, schön scharf.

 

Heute habe ich die Tonfassung gemacht. In den nächsten Tagen noch ein sinnvoller Text, dann ist der Film ein sinnvoller Beitrag im Archiv.

Albernheiten finde ich aber nach wie vor, sollte man mit den Filmen nicht veranstalten.

 

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Ist doch normal, daß bei Aufnahmen viel Ausschuß anfällt. Von 10 Fotos werden bei mir 9 gelöscht und bei Amateurfilmen wurde/wird oft aus Faulheit das Schneiden komplett unterlassen. Ich würde den Verschnitt nicht unbedingt in den Müll schmeißen aber schneiden sollte man nach meiner Ansicht schon.

Bearbeitet von Spock (Änderungen anzeigen)
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Der Vergleich zum Berufsfilm hinkt aber trotzdem. Warum? Weil die Hobbyfilmer, jedenfalls die Generation, über die wir hier sprechen: 50er, 60er und 70er und 80er Jahre eine Art wirtschaftliche Schere im Kopf hatten. Sie filmten, wenn sie einen Ansatz von Anspruch hatten, vieles gleich nicht.

 

Nur gab es eben die Videoschwenker spätestens mit dem Aufkommen von preiswerteren Super 8 Kameras vermehrt.

 

 

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Für "Usher" - meine Poe-Verfilmung von 2001 haben wir 10 Kassetten Tri-X verwendet.

Der fertige Film ist, wenn ich mich jetzt recht erinnere, 18 Minuten lang.

Also bischen weniger als die Hälfte Verschnitt.

Aus dem Verschnitt hab ich dann aber das Making-Of gebastelt...da wurde dann so ziemlich alles verwurstet...

 

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Das ist bei 8mm wohl die übliche Quote.

Unterscheiden muss man den Familien und Urlaubsfilm, den man heute als Unbeteiligter auf dem Flohmarkt kauft. Daraus was sehbares zu schneiden, ist wirklich manchmal eine Kunst für sich. Ich habe oft auch die Quote 100 zu 100 in den Papierkorb.

Als ich anfing, Filme zu sammeln, habe ich dann wenigstens noch brauchbare Einstellungen herausgenommen und für spätere Filmprojekte wegsortiert.

 

(Hund auf Missthaufen, Trabi auf Parkplatz usw.)

 

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Hallo,

ich bin gerade mehr zufällig auf diese Diskussion gestossen und hätte mal eine ganz andere Frage dazu: hat denn hier jemand Interesse an alten Super 8 Filmen?

Die Filme meiner eigenen Familie behalte ich natürlich, aber ich habe z.B. von einem alten Freund, der schon vor mindestens 30 Jahren verstorben ist eine Anzahl Reise- und Urlaubsfilme bekommen, mit denen ich nichts anzufangen weiß.

Also, vielleicht einfach einmal bei mir melden oder hier im Forum antworten. Da ich gerade umziehe, wäre ich die Dinger gerne bald los...

Gruß

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Hallo Filmfreunde

es nähert sich auch für mich die Zeit - an das für mich als unmöglich gehaltene Thema "Digitalisierung" zu denken. Nicht aus eigenem Antrieb!

Ich filmte ab ca. 1954 und, dies auch bei Hochzeiten meiner grossen Familie und Freunden. Dann wurde ich immer öfter zu Hochzeiten "eingeladen" mit dem Hinweis ".....wir bezahlen Dir dann die Filme schon..", und irgendwann war es der Beginn meiner "Filmproduktionen", dessen Filme noch einige in meinem Fundus liegen, geschnitten und betitelt. Ein Teil wurde ich los, ein andrer Teil wartet und wartet. Nun meldeten sich ein paar Leute, sie möchten die Filme einmal ansehen. Dazu habe ich keine Lust. Vielmehr frage ich mich, ob ich denen eine DVD erstellen und zugehen lassen soll. Da ich allerdings von der Digitalisierung bisher nicht mehr viel verstehe, frage ich mich, ob es da irgendwo ein gut verständliches Buch dazu gibt. Seit meiner Jugend hatte ich in der Computersteinzeit sehr viel damit zu tun, schrieb auch PC-Programme, und immer hiess es, das nächste Jahr werde es besser: Ich stellte in den Jahren daraufhin fest, dass es nur immer schlimmer wurde. Dann schaltete ich mein Bitgehirn ab. Jetzt brauche ich vielleicht Nachhilfe?

Danke für Eure Antworten

ualy - Escalefilm

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Am 1.12.2016 um 08:39 schrieb cineprojekt_L:

Als ich anfing, Filme zu sammeln, habe ich dann wenigstens noch brauchbare Einstellungen herausgenommen und für spätere Filmprojekte wegsortiert.

(Hund auf Missthaufen, Trabi auf Parkplatz usw.)

 

Da brauchst Du aber entweder ein gutes Gedächtnis oder ein gutes Archierungssystem um später mal die passende Einstellung zu finden....

 

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vor 1 Stunde schrieb k.schreier:

Da brauchst Du aber entweder ein gutes Gedächtnis oder ein gutes Archierungssystem um später mal die passende Einstellung zu finden....

Wahrscheinlich braucht man beides. Ein gutes Gedächtnis, was alles im Schatzkästlein ist und ein gutes Archiv um die Aufnahme auch noch zu finden.

Von meinem Onkel habe ich etliches ungeschnittenes Rohmaterial. Mir kommt langsam die Idee, wie der Effekt wäre, ich schneide dieses Altmaterial aus den 70ern mal in den nächsten Urlaubsfilm am selben Ort mit ein bzw. berücksichtige ich es beim Dreh, so dass sich alt und neu ergänzen..

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Aber die Idee ist klasse. Wenn man das dann noch dramaturgisch einbaut... Sehr gute Idee.

 

und Klaus: es bleibt ja Amateurfilm. Kleine Qualitätsschwankungen gehörten doch immer dazu. Verfallen wir nicht auf den Irrweg, durch die nicht aufzuhaltende Abtasterwelle und Schmalfilmdigitalisierung zu versuchen, mit unseren Schmalfilmkameras glatte Imagefilmchen herstellen zu wollen. Dafür gibt es entsprechende, und viel besser geeignete Technik.

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Danke für die Hinweise. Was Bildstrich anbegeht, haben mein Onkel und Tante schon früher Material aus verschiedenen Kameras gemischt. Man kann richtig neidisch werden, wenn man sieht, wie sie sich gegenseitig gefilmt haben und auf dem Tisch zwischen ihnen ein dicker Stapel Kodachromes liegt.

Ich glaube, das größte Problem ist zum Zusammenschnitt passendes, bezahlbares Farbfilmmaterial zu finden. Aber Versuch macht klug- und wenn es am Ende so richtig dilettantisch, unfreiwillig komisch aussieht.

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