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Überklebter Lichtton


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ich bin ja an sich absolut kein Kopiensammler, habe in Deidesheim aber ganz zum Schluss des Tages bei einigen interessant klingenden Filmen zu je €0,50 dann doch nicht Nein sagen können. Und in der Tat war ein sehr interessanter Motorsportfilm von 1972 aus dem Hause Castrol dabei!

Leider ist der Film in einem so erbärmlichen Zustand, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich habe ihn mir heute vorgenommen, damit er zumindest mal durchläuft. Der Film ist rot, spröde und geschrumpft -- viel schlimmer aber sind die Klebestellen, die teilweise mit jeweils 3 cm gelbem Teppichklebeband (!!) ausgeführt wurden. Der Film ist an diesen Stellen dreifach dick und natürlich furchtbar verschmiert, was er aber sowieso weitflächig war. Ein Samttuch mit Waschbenzin und anschliessender Catozzo-Einsatz hat hier schon mal Wunder gewirkt.

 

Interessanterweise ist die Lichttonspur mal mit einer Magnetspur überklebt worden. Der Kleber der Magnetspur wurde wohl etwas reichlich aufgetragen, zumindest quoll er an der Filmkante überall hervor, ich konnte ganze "Klebestege" seitlich abbröseln.

 

Da die Rennen in England stattfinden, vermute ich im Lichtton den Originalton. Gibt es zufällig irgendeinen Projektor oder Trick, der diesen Ton im "Auflichtverfahren" hörbar machen könnte? Die ganze Magnetspur auf gut Glück runterlösen will ich natürlich auch nicht, falls das überhaupt ginge. Kann man ein Stück FIlm im Flachbettscanner scannen und der Wellenform so Leben einhauchen? Ich bin so neugierig :)

 

F

 

 

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wenn der film nicht allzu lang ist, würde ich folgendes versuchen:

 

ein stahl- oder alulineal unten mit dünnem gummi bekleben, damit den film stückchenweise abdecken, damit nur mehr die magnetspur - die ja rückseitig klebt - frei bleibt. das ganze sachte mit schaubzwingen genen einen ebenfalls peinlich sauberen und glatten, gummierten untergrund festspannen und die magnetspur anschliessend mit feinster stahlwolle abpolieren.

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Wie cool - den Film würde ich auch gerne mal sehen :)

Hatte kürzlich für'n zehner eine eingeschweisste kleine Doku vom Monaco GP 1970 ersteigert :)

Und dann noch 2x120min "Weekend of a Champion" von R. Polanski über Jacky Stewart (Monaco 1972)

Jetzt fehlt noch der Tonprojektor...

 

Bin gespannt Friedemann, ob du das hinkriegst - halte uns auf dem Laufenden :)

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ich weiss nicht - das ist ja acetat auf acetat. wichtig ist ja, dass die oberfläche möglichst homogen ist, sonst hast du irres grundrauschen, knacken und was weiss ich. du kannst ja den magnetton vorher digitalisieren und dort ein wenig restaurieren, und dann den film von der verdammten piste befreien.

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Friedemann:

 

Etwas OT aber - das Thema interessiert mich. Vor einiger Zeit konnte ich die Filmschätze einer Kölner Familie erwerben, die ein Motorrad Geschäft betrieben hat und mit den Motrrädern auch an Rennen teilnahm. Teilweise sind die Filme mit Magnetton aufgenommen.

 

Vielleicht machst du, wenn das alles restauriert ist, eine Digikopie für mich / uns?

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Ach, ich weiß, welcher Stand das war, da habe ich auch einige Filme erworben, gottseidank in besserem Zustand.

Bei den Castrol-Filmen ist unter der aufgeklebten Piste der original-Lichtton zu hören, wie du vermutest, in Englisch und in lausigster US-Lichttonnorm. Das lohnt ehrlich gesagt nicht, den hörbar zu machen.

 

Ich habe die Magnettonspur nur zur Hälfte (der Breite) abgezogen und den Film dann über einen Siemens 2000 projeziert, da konnte ich Licht und Magnetton gleichzeitig abspielen oder umschalten.

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Die sogenannte "Academy-Kurve", bzw Frequenzbeschneidung bei US-EN Lichttonfilmen. Ab 3500 Hz ist schluss, da wird der Hahn zugedreht. Deshalb war Dolbysierter Lichtton in den Staaten so eine enorme Klangverbesserung. Europäische Lichttonfilme, nach System Klangfilm etc. schafften Aufnahmeseitig bis zu 12 KHz. Deshalb war in D im Kinosektor lange kein Bedarf der Aufrüstung da.

 

Wie ich den Film... oh. Mit einem scharfen Skalpell, einer Rasierklinge und einem Mit Schraubzwingen umgemodelten "Perfo-Fix" Gerät. Habe leider keine Bilder gemacht. Es hat jedenfalls knappe 3 Stunden gedauert für 30 Meter Film, viel Sauerei und Flüche fabriziert :)

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TK-Chris sagte:

"Ich habe die Magnettonspur nur zur Hälfte (der Breite) abgezogen und den Film dann über einen Siemens 2000 projeziert, da konnte ich Licht und Magnetton gleichzeitig abspielen oder umschalten."

 

Frage an TK-Chris:

WIE hast Du die Magnettonspur weggebracht bzw. gelöst?? Chemisch? Mechanisch oder? Ich habe ein Problemfilm in N8, die ich selbst von der Weltausstellung Brüssel gemacht hatte. Leider hat die Firma Schmid + Co Aarau, die damals (1964) Filme bespurte, diesen Form total versaut: Es wurden BEIDSEITIG Spuren aufgebracht, die aber nur stellenweise halten.

Danke für die "Aufklärung"

Ualy

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Ich habe noch Restbestände von PER... Filmreiniger aus dem Kopierwerk, löst alles an, sollte man aber mit Handschuhen, Absaugung und Atemschutz verarbeiten. Damit die Tonspur gewässert, und dann mechanisch abgelöst. Das ging so leidlich, rate ich aber dem Heimkinofreund dringend ab, das Zeug ist absolut Gesundheitsgefährdend! Dazu brauchst du Absaugeschränke, wie im Kopierwerk, inkl Filtern. Ich hab mich hier eines Bekannten bedient, der das noch hat.

 

Die mechanische Ablösung erfolgte dann mit der Rasierklinge, flach an den über eine Trommel laufenden Film herangeführt, und so die Magnettonschicht abgehobelt. Dauert aber ewig, sonst verschrammt entweder die Tonspur darunter oder es löst sich nichts ab.

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Hallo,

 

für 8mm-Film habe ich einen "Filmhobel", mit dem sich Magnetpisten entfernen lassen. Bei Normal 8-Film funktionierte es gut, da habe ich es schon ausprobiert. Hängt natürlich davon ab, wie gut die Verbindung zwischen Magnetpiste und Film ist. Ob es etwas vergleichbares für 16mm-Film gibt, weiß ich nicht.

Gruß Guido

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Eigentlich ein ganz einfaches Gerät, das man sicher auch für 16mm problemlos nachbauen könnte:

 

kugelgelagerte Filmrollen für 16mm habe ich reichlich, ein stabiles Alubrett findet sich, und ein Drehmeissel (passend zugeschliffen) sollte man auch relativ einfach so dazuspannen können, dass man damit die Tonspur weghobeln kann...

 

aber wer braucht sowas schon für mehr als bloss ein paar Meter Film... dürfte dann bloss sinnlos rumstehen... oder...?

 

Rudolf

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Ich habe keine Ahnung. Meins gabs bei einer Bildstelle für Lau. Inkl 480 16mm Kopien (da stammt der Ballon her). Das Kopienprüfgerät wollte man mir auch noch geben, aber da fehlt der Platz :)

 

In der Bucht oder sonstwo ist dieses mit Blei ausgegossene Stück Plastik so schweineteuer, dass man meinen müsste, es ist mit Gold ausgegossen.

Ich hatte unverschämtes Glück. Mein Perffix ist für 8 und 16mm einstellbar, eigentlich auch noch für 35mm, doch da fehlen die Rollen ;(

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