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Praxistipps für das Drehen mit Negativmaterial


Patrick Müller

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Hallo, ich habe mal ein paar ganz grundsätzliche Fragen zu Kodaks Super8-Negativmaterial. Es gibt ja derzeit Vision3 50D, 200T und 500T. Mir geht es darum, welche Filme man bei welcher Tageslichtsituation einsetzen kann.

 

50D ist ein Tageslichtfilm mit ISO50, 200T ein Kunstlichtfilm mit ISO125 (mit Filter Wratten 85 und Tageslicht) und 500T ein Kunstlichtfilm mit ISO320 (mit Filter Wratten 85 und Tageslicht).

 

1. Ist es richtig, dass ich mit 50D nur bei hellen Sonnenlicht filmen kann, bei 200T bewölkt und 500T im Zimmer und bei Nacht?

2. Ab welcher Lichtsituation sollte ich 50D nicht mehr verwenden und ist der Film tolerant, wenn mal Wolken am Himmel sind und das Licht nicht optimal ist?

 

Andererseits hat Wes Anderson seinen gesamten GRAND BUDAPEST HOTEL-Film kürzlich auf Vision3 200T gedreht, ohne auf 50D oder 500T zurückzugreifen.

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Die Visions sind enorm tolerant. Der 200T ist der Allrounder (Wes verwendet aber natürlich Graufilter), der 50D einfach ein Schärfe und Auflösungswunder. Man kann sie aber alle drei hervorragend (und für den Normalo nicht sichtbar) kombinieren.

 

Mein Rat: alle drei dabei haben und je Nacht Lichtsituation den geeignetsten einlegen. So bist du von Schummerlicht bis gleißender Sonne immer perfekt gerüstet. Bei S8 geht der Filmwechsel ja in zwei Sekunden. :)

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Hallo Patrick,

 

alle Vision3 Filme sind super tolerant und so schnell geht da nichts schief. Das ist ja grundsätzlich ein großer Vorteil beim Negativ gegenüber dem Umkehrfilm; aufgrund der 'Bildinformationen' lässt sich aus dem Negativ fast immer noch etwas brauchbares herausholen . . .

 

1. Nein, man kann mit dem 50D natürlich auch noch bei bewölkten Himmel bis zur Dämmerung filmen. Sollte nur Tageslicht sein und immer so so viel, dass es für seine Empfindlichkeit reicht. Allgemein verträgt der Film eine leichte Überbelichtung sehr gut. Und er ist immer noch empfindlicher als der K-40. Und der war ja lange der Allround-Film. Allerdings hatte der ja bei Tageslicht nur 25 ASA.

Der 200T ist ein wunderbarer Film bei gedämpfteren Lichtverhältnissen, auch bei Tageslicht. Er ist so feinkörnig, dass er ohne weiteres auch als Allroundfilm verwendet werden kann. Allerdings bei Sonnenlicht muß wieder die Blende stark geschlossen werden ('Problem', das hier im Forum dauernd diskutiert wird)

Der 500T ist perfekt für Innenaufnahmen.

 

2. Ja, sehr tolerant - kein Problem. Nicht mehr verwenden ? Kann man so nicht sagen - einfach ausprobieren. Da, wo früher der K-40 bei Tageslicht reichte, reicht der 50D sowieso.

 

Übrigens, den 50D kann man, wie den 200T auch, problemlos in jeder S8-kamera verwenden. Leichte Überbelichtungen kommen dem Material sehr entgegen.

 

Mich

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Die Visions sind enorm tolerant. Der 200T ist der Allrounder (Wes verwendet aber natürlich Graufilter), der 50D einfach ein Schärfe und Auflösungswunder. Man kann sie aber alle drei hervorragend (und für den Normalo nicht sichtbar) kombinieren.

 

Mein Rat: alle drei dabei haben und je Nacht Lichtsituation den geeignetsten einlegen. So bist du von Schummerlicht bis gleißender Sonne immer perfekt gerüstet. Bei S8 geht der Filmwechsel ja in zwei Sekunden. :)

 

Stimmt ! :razz:

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Wie schneidet Ihr dann die Filme? Negativ soll doch so schwierig zu schneiden sein.

 

Ja, es ist schwieriger, da auf dem Betrachter fast alles nur noch als braune Soße dargestellt wird. Aber das heißt nicht, daß es unmöglich ist.

 

Und vom geschnittenen Negativ dann eine Positivkopie ziehen lassen? Wenn die auf Acetat gezogen wird, dann kann man ja noch eine Tonspur aufbringen lassen.

 

Tja, da bist Du leider ein paar Jahre zu spät: Azetat ist aus. Du kannst Dir nur noch eine Kopie auf PET ziehen lassen, wo Du nur noch die Hauptspur bespuren lassen kannst. (EvT, Fuji,... haben ja leider aufgegeben. So bleibt nur noch Andec.)

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Zum Schneiden von Negativ: Es ist am Anfang vielleicht ungewohnt für jemanden, der sonst nur Umkehr schneidet, aber man kommt dem 'braun-orange' Negativbild schnell zurecht.

Besonders am Anfang ist es schwer, zu erkennen, ob die Aufnahme scharf ist und ob die Belichtung stimmt. Auch das wird nachher einfacher.

 

Allerdings mit der Schärfe ist nicht immer ganz so eindeutig auf dem Negativ zu erkennen; hier ist es schon sinnvoller, eine Positiv-Kopie zu ziehen, um sie beurteilen zu können.

 

Zudem sollte man beim Negativ natürlich besonders auf die Vermeidung von Kratzern, Staub und ähnlichem achten. Gerade bei manchen 'billigen' Amateur-Betrachtern ist das nicht immer so unproblematisch. (Bitte nicht falsch verstehen :razz: )

 

 

Ich persönlich würde allerdings die Negativrollen nur zusammenkleben und allzu große 'Nicht-kopier-Stellen' (z.B. unbrauchbares) entfernen. Den Rest würde ich dann durchgehend abtasten oder auf Positiv kopieren lassen. Die Positiv-Kopie würde ich dann schneiden.

 

Mich

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Man müsste vorab eine framegenaue Abtastung machen (lassen), dann kann man am Computer schneiden und hinterher das Originalnegativ genauso schneiden. Ein funktionierendes Einzelbildzählwerk am Betrachter ist da sicher hilfreich. So wäre es dann bloss noch ein manuelles zusammenschneiden, die ganze Kreativität des Schnittes findet ja im Computer statt. Kommt nun darauf an, ob man viel zu schneiden hat, oder bloss wenige Szenen kürzen will. Papier und Bleistift neben dem Computer sind ja bekanntermassen noch nicht verboten worden, damit sollte man framegenau klarkommen... oder dann aber einen Betrachter mit videoausspiegelung "basteln", dann kann man das invertierte Bild am Monitor betrachten, während im Betrachter das Negativ gezeigt wird...

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Das schlaueste wäre es schon, wenn endlich mal jemand eine Spezialentwicklung "erfinden" könnte, die aus Negativmaterial wieder anständigen Umkehrfilm machen könnte... all das ganze Negativfilmzeugs ist für mich echt bloss eine improvisierte und behelfsmässige Krücke...

 

Alchemisten, macht mal vorwärts... nicht Gold ist gefragt, Umkehrentwicklung ab Negativ reicht völlig... *smile

 

Umkehrfilm ist für uns Filmer ja fast wertvoller als Gold... *smile

 

Mit unmaskiertem Negativfilm, den es ja geben soll, hätte man schon mal ein Problem beseitigt... die idiotische orangemaskierung...

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Das schlaueste wäre es schon, wenn endlich mal jemand eine Spezialentwicklung "erfinden" könnte, die aus Negativmaterial wieder anständigen Umkehrfilm machen könnte... all das ganze Negativfilmzeugs ist für mich echt bloss eine improvisierte und behelfsmässige Krücke...

 

Alchemisten, macht mal vorwärts... nicht Gold ist gefragt, Umkehrentwicklung ab Negativ reicht völlig... *smile

 

Umkehrfilm ist für uns Filmer ja fast wertvoller als Gold... *smile

 

Mit unmaskiertem Negativfilm, den es ja geben soll, hätte man schon mal ein Problem beseitigt... die idiotische orangemaskierung...

 

Das sehe ich anders: Der 'normale' Filmer dreht doch auf Negativ und tastet dann ab bzw. fertigt eine Vorführkopie für den Projektor an, die dann auch mechanisch beansprucht und verschlissen wird.

Zudem hat man ja u.a. auch gestalterisch viel mehr Möglichkeiten mit Negativ . . .

 

Eigentlich ist der Positivfilm ja nur eine 'Kompakt-Lösung' oder 'Krücke' für den Amateurfilmer, der mal eben schnell ohne weiteren Zwischenschritt filmen möchte und die Filme dann zu Hause sofort vorführen will . . . also die 'bequeme' Schnellversion ;-) , die zudem noch Kosten spart* .

 

Mich

 

*theoretisch Kosten spart, sparen kann oder 'eigentlich sparen sollte' (ich denke da an weit überteuertes Umkehrmaterial)

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Wie meinst Du das? Was geht da anders?

 

Na ja, vielleicht war 'gestalterisch' etwas unglücklich ausgedrückt.

 

Ich meine, man kann ja die Positivkopie beeinflussen und anpassen. (Und in der Postproduktion bei der Abtastung ja sowieso.)

 

Der Umkehrfilm ist ja so wie er aus den Kamera kommt, da kann man nicht mehr eingreifen.

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Wie meinst Du das? Was geht da anders?

 

Der wichtigste Unterschied ist, dass Negativfilm einfach ein vielfaches mehr sieht als Umkehrfilm. In den tiefesten Schatten und den hellsten Lichtern hat er noch Informationen. Kommen tut man an die zwar nur durch Kopieren oder (noch flexibler) abtasten, aber das erlaubt schon eine Menge.

 

Zwei Beispiel:

 

- Wenn Du mit 200T bei Kunstlicht aus Versehen mit eingeschwenktem Tageslichtfilter filmst, macht das nichts. Du kannst die Lichtfarbe in großem Umfang noch nachträglich korrigieren. Oder eben auch über Szenengrenzen hinweg angleichen.

 

- Wenn Du eine Gegenlichtaufnahme falsch belichtet hast und der Vordergrund fast komplett dunkel erscheint, kannst Du problemlos nachträglich noch "ne gute Blende draufgeben". Oder auch zwei.

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Kopierlichter festzulegen und in der Kopierung anzuwenden ist dann aber ein teures Vergnügen und braucht Zeit. Aber grundsätzlich ist es DER Vorteil. Die meisten machen aber wirklich nur Einlicht, bzw. bei Super8 wird doch nichts anderes angeboten, oder?

 

Ich glaube nicht, soweit ich weiß gibt es für S8 normalerweise nur Einlicht. Damit habe ich aber sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings auch in anderen Formaten. OK, ich muß dazu sagen, ich arbeite ja schon mit der Kamera meistens sehr genau, das zahlt sich dann schon aus ! ;-)

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In der Tat hat man diese Vorteile meist nur nach einer guten Abtastung.

Als Beispiel hier mal ein Einzelbild eines Testfilms aus der Logmar. Vision 200T bei Tag, Wrattenfilter vergessen, etwas unterbelichtet.

 

So sieht das Negativ "blind invertiert" aus:

 

2014-05-04%20at%2023.49.png

 

Einfach "korrigierte" Version, so etwa sähe ein Print von Andec aus:

2014-05-04%20at%2023.52.png

 

Lust auf punchy Sommerabend?

2014-05-04%20at%2023.55.png

 

Oder auf E64T Look?

2014-05-04%20at%2023.59.png

 

70er Jahre Ansichtskarte geht auch:

2014-05-05%20at%2000.05.png

 

All diese Versionen sind "im Negativ", da ist nichts bearbeitet oder hinzugerechnet. Und mein Scan hier ist kein sonderlich guter. :)

 

Alan: Draser macht so weit ich weiß auch (in Maßen) auf Wunsch szenische Korrekturen. Kostet natürlich extra. Man bekommt mit der Kopie einen Lochstreifen, der (bei Nachbestellung) die Filterung szenenweise wiederholt.

 

 

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Ich habe hier eben ein Beispielvideo zu Vision3 200T gesehen, das aber merkwürdig rosa aussieht. Hat der Filmer hier vergessen, auf Kunstlicht zu stellen und den Filter Wratten 85 auszufahren? Oder sieht der Film bei Tageslicht immer so rosa aus?

 

Nein, so sieht er natürlich im Normalfall nicht aus. Man kann sowieso nicht sagen, wie er 'generell immer aussieht', das liegt ja an der Abtastung und der Post. Sonst würden ja fast alle Kino- und Fernsehfilme, die auf Film gemacht werden, so aussehen ;-)

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