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Tarantino: "Dead of Cinema"?


cinerama

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Herr Tarantino hat völlig Recht. Digitales Kino ist nichts anderes als Computer-Technik oder Fernsehen, wenn man will. Das cinéma entstand vor der Elektrifizierung vieler Städte. Die ersten 40 Jahre war es schwarzweiß, das Kino ist schwarzweiß groß geworden! Noch viele Jahre mit Ton und Farben war das Licht im Kino das vom offen brennenden Kohlenbogen, bis in die 1960er Jahre hinein da und dort. Bis 1978 gab es keine Rauschunterdrückung beim Ton, Stereo-Sound kam nur mit speziellen Produktionen, die Masse hatte monauralen Ton bis in die 1980er.

 

Ich behaupte, daß es dem Weltpublikum noch heute relativ wurscht ist, in welchem Bildformat und mit welchem Tonverfahren etwas aufgeführt wird. Man will Unterhaltung, Ablenkung, Gefühle, immer weniger geistige Anregung, also bleiben nur die Geschichte, die zieht, und die Darsteller. Seit dem Star-System hat sich da noch nichts geändert, Johnny Depp ist gut, George Clooney ist gut, Uma Thurmann ist gut, auch Charlize Theron oder Denzel Washington. So flach wie heute waren die Filme noch nie. Billy Wilder filmt nicht mehr, Věra Chytilová auch nicht mehr.

 

Auf kommende Generationen mit einem anderen Anspruch warte ich auch. Das ist die einzige Hoffnung in dieser verwalteten Welt.

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Quentin Tarantino spricht mir da aus der Seele.

Es hört sich so an, als ob wir von Ihm in naher Zukunft auch nichts mehr an Filmen zu erwarten haben,

da er ja jemand ist, der bei seinen Produktionen auf Zelluloid mit seiner Technik auch

noch das letzte an Details heraus holt, was wohl mit der Digitaltechnik nicht so funktioniert, wie er es sich vorstellt.

Auch stellen seine Filme einen gewissen Anspruch an das Publikum, welches mittlerweile fast schon nicht mehr fähig

dazu ist,da ja, (wie schon gesagt wurde), das Niveau immer flacher wird und das Publikum sich dem immer mehr und

mehr anpasst.

 

Schade eigentlich sage ich da nur.

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Gähn... immer wieder die gleiche Leier.... hatten wir doch mittlerweile zu genüge diese Diskussionen....

 

Es steht doch jeden frei ein, zwei, drei Kino's auf zu machen, wo nur 35mm mit Kohlebogen und S/W gespielt wird. Also nicht meckern und handeln....

 

@Filmtechniker: Wenn dem Publikum egal ist in welchen Format der Film gespielt wird, wo liegt dann das Problem? Weil es ist ja egal... somit passt doch alles.

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Ob Analog oder Digital – scheißegal.

Es geht nur um das Publikum und die damit verbundene Illusion, die das Kino verkaufen kann, soll, will, muss.

 

Und wie es Filmtechniker hier so zusammenfassend treffend fomuliert hat:

Auf kommende Generationen mit einem anderen Anspruch warte ich auch. Das ist die einzige Hoffnung in dieser verwalteten Welt.

 

Ein hoffender Lichtspieler

 

Detlev

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Es steht doch jeden frei ein, zwei, drei Kino's auf zu machen, wo nur 35mm mit Kohlebogen und S/W gespielt wird. Also nicht meckern und handeln

 

Erste Vorstellung meines historischen Kinobetriebes am 18. Juni 2001, letzte am 3. Dezember 2002; Pärchen Ernemann-Zeiss-Ikon V mit Keilriemen auf Doppelscheibe für 25 und 24 B./s, Hi.-Kohlenbogenlampen Philips, Mono-Ton ab Solarzellen, dann Röhrenverstärker und passive dynamische Lautsprecher, daneben Dixi-724 mit Strong-Hi.-Kohlenlampe, Licht- und Magnettonwiedergabe, Tempo 16 bis 25 mit Stroboskop; Philips-Dia-Abwinkler 85 × 85 auf Zeiss-Ikon-Winkelkohlenbogenlampe, Handumrollplatz, 600-m-Spulen, Premier-Klebepresse, Metric-Schweißgerät, Fußzähler 35 und 16, Reinigungsmaterial, u. a. m.

 

Die missbrauchten Liebesbriefe, Die drei von der Tankstelle, Der blaue Engel, Amphytrion, Grock, Celibidache, Ur-Musig (25 B./s), Stagecoach, Treasure of the Sierra Madre, High Noon, I soliti ignoti, Le notti di Cabiria, Les enfants du paradis, Luora, Michel aus Lönneberga, The Rink, noch andere;

Halbkartonkarten im Handverkauf, Süßigkeiten an der Kasse, Eis, im Winter frische Gemüsesuppe mit Würstchen von Sandra Löwe,

Einführung jeweils durch mich vor jeder Vorstellung, ich hab’s gemacht.

 

 

Man ist heute so von Elektronik umgeben, das Alte hat keinen Raum mehr. Ich würd’s wieder tun, allerdings nur in einer Stadt mit mindestens einer halben Million Einwohnern und mit Studenten und mit einem Saal, der wenigstens 500 Besucher faßt.

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@Lichtspieler:

Wenn du dir mal den Text in dem Link durchliest, so ist das Zitat, lediglich die deutsche Übersetzung, des Zitats von Quentin Tarantino.

@Itter:

Den Text habe ich, soweit mein Englisch es erlaubt, verstanden. Was genau meinst Du? Ich bin dankbar, wenn Du mir da etwas "auf den Sattel" hilfst.

 

Ein nachfragender Lichtspieler

 

Detlev

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Erste Vorstellung meines historischen Kinobetriebes am 18. Juni 2001, letzte am 3. Dezember 2002;(...)

 

Sehr lobenswert, Herr Filmtechniker. Allerdings interpretiere ich diese Äußerung so, dass sich ein kommerzieller Betrieb nicht rentiert, muß es vielleicht heutzutage auch gar nicht mehr.

 

Schließlich gibt es ja die Liebhaber und Sammler, die sich den Keller mit Maschinen und Kopien vollstellen und jede Gelegenheit ergreifen, ihr persönliches Kino vorzuführen bzw. aufzubauen.

Auf diese Weise wird das "historische Kino" immer weiterleben, wenn auch häufig im Verborgenen. :)

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Bin nicht so ein Anhänger der These, dass alle immer dümmer und die aktuellen Filme nur deshalb immer flacher würden. Denke, man muss sich mal ein wenig genauer die Finanzierungsbedingungen der Filmwirtschaft anschauen. Kein Produzent kann die Finanzierung eines Filmes selber stemmen - das war zwar immer so, aber je teurer die Filme heute in der Herstellung werden (nicht zuletzt wegen der special effects), um so mehr steigt die Bedeutung und Einflussnahme derjenigen, die den Film finanzieren - Banken, Fonds und ich weiß nicht was für Finanzierungsinstrumente heute so gebräuchlich sind. Da sitzen die eigentlichen Leute, die letztlich entscheiden, ob ein Film finanziert - und damit produziert - wird oder nicht. Der Produzent, der Regisseur als künstlerische Gestalter - alles idealistische Verklärungen aus der Vergangenheit. Wobei es unter dem verflossenen Starsystem - hier habe ich John Wayne, hier Marilyn Monroe, und mit Howard Hawks einen erfolgreichen Regisseur - sicher noch einfacher war, Finanziers zu überzeugen (wenn auch damals nicht ohne Risiko). Heute scheinen mir die Finanzierer absolut risikoavers zu sein - sie wollen Rendite sehen. Mit anderen Worten und sehr kurzgefasst: In den Entscheidungsgremien der Finanzierer sitzen die eigentlichen Holzköpfe, die der Welt immer flachere Filme bescheren. (Wobei, der Gerechtigkeit halber, noch der Nachsatz: Mancher "Problemfilm" der fünfziger Jahre war absolut überflüssig. "Bigger than life" ist mir beispielsweise in derart unangenehmer Erinnerung geblieben ...)

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@Sam:

Auf den Punkt gebracht.

 

Bin nicht so ein Anhänger der These, dass alle immer dümmer und die aktuellen Filme nur deshalb immer flacher würden.

Alle werden sicher nicht dümmer, aber mal anders ausgedrückt: Die Dummen werden immer mehr und die Mehrheit entscheidet mit ihrem Konsumverhalten maßgeblich an der Qualität der Filmproduktionen mit.

 

So sehr ich Tarantino's Wirken schätze – aber auch er kann mit seinen Einschätzungen mal falsch liegen. Nicht die Technik macht das Kino, sondern der mehr oder weniger kritische Konsument. Und hier schließt sich der Kreis. Jedes Publikum bekommt das, was es verdient. Die Zeiten von Hawks und Co. sind vorbei und kommen nie zurück. Klar, die merkantilen Interessen der Filmindustrie waren immer vorhanden. Nur seinerzeit nicht in der aktuellen Ausprägung, wie es Sam in seinem Beitrag so treffend formuliert hat.

 

@Itter:

Danke, ich bin beruhigt :smile:

 

Ein nüchterner Lichtspieler.

 

Detlev

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@Sam

Da möchte ich aber doch dem etwas widersprechen.

Die Entscheider, bzw. Finanziere, gehen eben weil sie Renditen haben wollen nach dem, was das Publikum sehen will.

Dazu beauftragen diese Leute Institute für Marktanalysen, um das Risiko einer finanziellen Bruchlandung so weit wie Möglich zu reduzieren.

Also ist es doch nicht so ganz von der Hand zu weisen, das proportional zum Publikum die Filme flacher werden.

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Ich behaupte, daß es dem Weltpublikum noch heute relativ wurscht ist, in welchem Bildformat und mit welchem Tonverfahren etwas aufgeführt wird. Man will Unterhaltung, Ablenkung, Gefühle, immer weniger geistige Anregung, also bleiben nur die Geschichte, die zieht, und die Darsteller.

 

So wie Du das schreibst klingt das, als wäre es was schlechtes.

Get a life: Kino war noch nie mehr als exakt das: Ein Publikum in einem dunklen Raum, gemeinsam, und ein Film, der Gefühle auslöst.

Mehr kann ein Film nicht erreichen -- und es ist wunderbar, dass er es erreichen kann. Heute genau wie vor 50 Jahren, und genau wie damals wahlweise intellektuell oder albern, ernst oder witzig.

 

Und, mal ganz im Ernst: Behauptest Du wirklich, "das Kino" habe vor 25, 50 oder 75 Jahren mehr geistige Anregung geboten als heute?

 

Schöne Grüße,

Matthias

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@Sam

Da möchte ich aber doch dem etwas widersprechen.

Die Entscheider, bzw. Finanziere, gehen eben weil sie Renditen haben wollen nach dem, was das Publikum sehen will.

Dazu beauftragen diese Leute Institute für Marktanalysen, um das Risiko einer finanziellen Bruchlandung so weit wie Möglich zu reduzieren.

Also ist es doch nicht so ganz von der Hand zu weisen, das proportional zum Publikum die Filme flacher werden.

 

Da gibt es ohne Zweifel Interdependenzen, die man allerdings in zwölfeinhalb Zeilen nicht vollständig aufarbeiten kann. Worauf es mir demgegenüber ankam, war, auf die Stellschraube "Finanzierung" hinzuweisen (die so merkwürdig selten zum Thema gemacht wird) ...

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Und, mal ganz im Ernst: Behauptest Du wirklich, "das Kino" habe vor 25, 50 oder 75 Jahren mehr geistige Anregung geboten als heute?

@macplanet: Kleine Einschränkung von meiner Seite: Zumindest bis das Fernsehen die heimischen Wohzimmer in finanziell erschwinglichem Rahmen eroberte, ein klares "Ja". Davor waren Wochenschauen und Kulturfilme im Kino an der Tagesordnung und ein sehr beliebtes Medium zur geistigen Bereicherung. Was die Hauptfilme betrifft – stimmt :-)

 

Ein ergänzender Lichtspieler

 

Detlev

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@Sam

Das jeder Film finanziert wird, sollte wohl eigentlich jedem klar.

Daher denke ich, wird es nicht unbedingt immer zum Thema gemacht.

 

Die Finanzierung als solche ist nicht der Punkt .... sondern, dass, zugespitzt, hier die eigentlichen Entscheider sitzen, deren Rolle und Einflussnahme in den zurückliegenden Jahrzehnten erheblich zugenommen haben dürfte ...

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Nun, da stellt sich tatsächlich die Frage, warum das so ist.

Da würden wir aber vom Hundertsten, ins Tausendstel kommen.

Gründung von Filmgesellschaften aus steuerlichen Gründen, Beteiligungen daran, weil man nicht sein

ganzes eigenes Kapital verwenden möchte, dadurch Mitspracherechte und natürlich möchte man ja auch

nicht nur die Produktionskosten raus haben, sondern auch was damit verdienen.

Aber das ganze geht nun langsam am eigentlichen Thema vorbei.

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Da hat der gute Tarantino mal wieder völlig recht...

Im Kino Filme zu sehen, wirkt mittlerweile wie fernsehen. Und das kann ich zu Hause.

 

- die auswertungsfenster werden weiter schrumpfen

- die größte marge hat eh schon der markt außerhalb des "kinos"

- das "home" entertainment (ist) wird immer wichtiger für die produktion

- OLED technik u.a. werden die vierte wand im wohnzimmer zur unterhaltung und kommunikation einnehmen

- produzenten werden die verleiher verdrängen und selbst vermarkten

- multiplexe im heutigen sinne werden kaum noch bestehen können

- wenige glasfaser vernetzte "filmtheater" im klassischen sinne werden eine "renaissance" erfahren

flebbe machts vor...

 

diese prognose wurde schon vor jahren durch eine podiumsdiskussion in berlin verbreitet.

 

"damals" hab ich das auf die leichte schulter genommen, mittlerweile glaube auch ich daran.

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Im Kino Filme zu sehen, wirkt mittlerweile wie fernsehen. Und das kann ich zu Hause.

 

Wenn sich Kino und Fernsehen angenähert haben, dann deshalb, weil die Heimkino-Technik sich deutlich verbessert hat -- das stellt ja niemand in Frage. Aber bis auf eine verschwindende Zahl von Traditionalisten (die hier im Forum natürlich krass überrepräsentiert sind) trauert im Kinopublikum niemand der analogen Projektion nach. Und das liegt nicht dran, dass das Publikum einem Marketing-Gag der Kinobetreiber aufgesessen wäre, sondern schlicht daran, dass sich die durchschnittliche Projektionsqualität in den Kinos durch die Digitalisierung radikal verbessert hat.

Wohlgemerkt: In normalen Vorstellungen, nicht unter Festivalbedingungen. Und quer durch die Kinowelt, vom Programmkino bis zum Multiplex.

 

Noch mal das zentrale Argument: Kino sind Leute, die sich gemeinsam in einem dunklen Raum einen Film ansehen. Dafür, das zu tun, gibt es höchst unterschiedliche Gründe. Und die Bereitschaft, das zu tun ist durchaus Moden unterworfen -- ich halte es durchaus für wahrscheinlich, dass das Konzept "Kino" in vielen Bereichen stark unter Druck gerät. Meine Vermutung ist, dass sich ein Trend fortsetzen wird, den es im Kino wie in fast jedem Wirtschaftsbereich gerade gibt: Der Markt wird sich aufteilen in ein Segment, das Geld über die Masse macht (also mit den größten Sälen, der neuesten Technik, den größten Produktionsbudgets etc. pp. -- die Spirale wird sich weiter drehen) und in eines, das seine Nischen durch besondere Qualität behauptet, also "Premiumkino" a la Zoo-Palast oder Premiumkino durch sorgfältige Progammauswahl und besonderes Flair. Alle, die dazwischen liegen, also insbesondere die kleineren Häuser ohne besonderen Anspruch an Qualität, werden unter die Räder kommen, wenn sie es nicht schaffen, sich einer der beiden Seiten anzuschließen. Die Zeiten, in denen man um ein Kino voll zu bekommen nur nachmittags die Tür aufsperren musste, sind vorbei.

 

Schöne Grüße,

Matthias

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Warum ist es denn wünschenswert, dass Traditionalisten verschwinden, wo doch eher die Balance zwischen diesen und den Utopisten, Realisten und Visionären friuchtbar gemacht werden sollte?

Eine Zweiteilung in Deiner Argumentation zwischen den Global Players (Multiplex-Konzerne, dort wo sie Grossbildwände/GrossSäle/Budget-Filme) und andererseits Nischenkinos (es wurde Zoopalast benannt, der aber die gleichen Programme zeigt und zeigen muss), während andere kaputt gehen, ist im Moment noch nicht bestätigbar.

Meine umgekehrte Annahme, ebenfalls anfechtbar: das Overscreening durch zu viele Multplexe hat seine Sättigung irgendwann erreicht, Programminhalte werden immer gleicher (= Monopolisierung denkbar?). Aber Langzeitsauswertungen in übergrossen Sälen werden zunehmend schwieriger, die Bildwände und Projektionen (2k, 1 : 1.9 Seitenverhältnis) und die Public Viewings ähneln stark der Rezeption avancierter Wohnstuben und Grosskneipen (= Zwillinge des Fernsehens).

Die Grosskneipen und HDTV-"Kinos" an jeder Ecke sind dann am Kommen. dort mehr Programmvielfalt, weniger Risiko durch Immobilienbelastung und nicht ausgelastete Säle. Die möglichen Gewinner sind auch wieder einige wenige verbliebene kleinere Kinos um die Ecke: mit treuem Publikumsstamm und alten Mietverträgen. Festes Potential haben nachwievor Programm- und Szenekinos auf günstiger Betriebsbasis (AG-KIno/Gilde-Kinos und darunter liegend).

 

Revolutionieren künfitg günstige OLED-Schirme (sozusagen UHDTV-"Tapeten") die Wohnzimmer, wie @manfred in seiner kompletten Auflistung der Tendenzen bereits anführte, sind unsere jetzigen Debatten und das Freuen über die restlose Beseitigung des 35mm-Films, sind die 4K-Maximen, zusätzlicher Opern-Content oder sogar bebrilltes 3D-Kino schnell "kalter Kaffee".

 

35mm - so würde ich Tarantino ergänzen, ohne die Technologie zu verherrlichen - kam auf in günstigen Entwicklungsstadien der Industriegesellschaft, mittels derer sowohl die Arbeiterschaft mit sensationeller Unterhaltung in "nicht austauschbaren" Vergnügungsorten gebunden werden konnte wie später das Bürgertum in den größeren Filmtheater.

Da die Audiovision technologisch hinterherhinkte, da aber auch grosse Studios noch an die grüße Melk-Kuh des Filmtheater glaubten (was die fünffach höheren Besucherzahlen von 1958 gegenüber heute aufweisen), war das Produktionsformat 35mm ein Riesenerfolg: von extrem langer Dauer bis heute in verbliebenden Segmenten.

 

Die derzeit sich verkürzenden Zirkulationsphasen lassen Fragen aufkommen, ob das 21.Jahrhundert dem 20. Jahrhundert die Stange reichen kann. Hiinsichtlich der Besuchererfolge, aber auch der Nachhaltigkeit vieler Filmklassiker, die in jüngster Zeit rar geworden sind. Trotzdem hat sich die Filmsprache weiterentwickelt, was niemand missen möchte.

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