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Krasnogorsk 2


Thomas

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Moin,

ausgehend vom "günstig 16mm Filmen"-Thread habe ich mich mal in der Bucht umgesehen und auf gut Glück für 21€ eine Krasnogorsk 2 Kamera gekauft. Das Paket kam eben an und offenbarte eine vollständig funktionstüchtige Kamara (sah auf dem Bild gar nicht so groß aus...) mit vollständigem Zubehörsatz, gut erhaltener Tasche und 6 Tageslicht-Magazinen.

Weiß jemand von euch, ob ich den Film von den 30-Kodak-Spulen einfach auf die Wickelkerne in der Kamera umrollen kann? Perfo oben oder unten? Schicht innen oder außen? Kann ich den Film auf 30m-Spule zur Entwicklung abgeben oder gibt es da Mindestlängen?

 

Vielen Dank und beste Grüße

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Ich kenne die Kamera nicht (habe eine Krasnogorsk-3), aber die 30m-Spulen kannst du direkt einschicken, auch einzeln.

Bei Negativentwicklung und-kopierung ist 30m Mindestauftragsmenge, zumindest bei Andec.

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  • 2 Wochen später...

Die erste Ladung Filmmaterial ist heute eingetroffen. Die Preise sind schon erstaunlich, wenn man Super8 gewohnt ist. Vision 100T, 300m für 38€, auf 60m konfektioniert. Sehe ich das richtig, dass die Schichtseite in Richtung Objektiv zeigen muss?

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Hallo Thomas,

 

ja, das ist Richtig, sonst würde das Bild nicht latent auf dem Film "gespeichert" werden.

 

"Schicht zum Licht" gilt nur für Projektionskopien, die vom Negativ gezogen wurden.

Alle Umkehrmaterialien projeziert man mit Schicht zur Leinwand. (Macht übrigens auch ne Menge Metailreichtum wett)

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  • 4 Jahre später...

Seit einigen Tagen liegt eine Krasnogorsk 2 bei mir, deren Fehler ich heute auf den Grund gegangen bin.

Der Aufzug am Anschlag und den Auslöser gedrückt hat sich nichts bewegt. Ich vermutete eine gebrochene

Feder. In Wirklichkeit war die Feder vom Kern gerutscht. Nach Entnahme des Federkerns und Reinigung des-

selben präsentiert sich Folgendes:

 

749941183_P1010699-Kopie.thumb.JPG.91ceba774cad4f1b6df851f524fa5d2b.JPG1238905285_P1010696-Kopie.thumb.JPG.ca954895e282c5f6c71cac567137eeb8.JPG

 

Der Kern hat keinen Haken, sondern bloß einen Absatz. Solange die Feder gespannt ist, hält sie daran, doch infolge Erschütterung, durch einen Schlag, kann sie abspringen. Nicht umsonst heißt sie auf Englisch spring, weil sie springt.

 

Nun könnte ich mit einer Säge oder mit dem Dremel versuchen, eine Nut anzubringen, damit die Feder hält. Damit würde die Feder aber geknickt werden ausgerechnet an der Öffnung, wo sie am ehesten bricht. Man hat es unterlassen, Material so stehen zu lassen, daß die Feder mit der Kernrundung ausschwingt. Ich weiß nicht, ob es sowjetische Ahnungslosigkeit oder amerikanische Boshaftigkeit war, die dazu geführt hat. In der Anlage sind die Krasnogorskij amerikanische Kameras, durch und durch. In der Ausführung läßt Breschnew grüßen.

 

Mir sind diese Geräte nicht geheuer. Wenigstens was das Federwerk betrifft, habe ich jetzt Gewißheit über die Anfälligkeit. Auch die Lagerung des linken Federkernzapfens in der Deckplatine unter ein paar Flachkopfschrauben ist gleich wackelig wie die der Getriebewellen bei der Pathé WEBO M. Es gibt viel bessere Federwerkkameras für 16-mm-Film.

P1010695 - Kopie.JPG

P1010697 - Kopie.JPG

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Simon, was Luft hat, frisst nicht. Russische Präzision ist so eine Sache, bei der KN 20 lagen fast immer irgendwelche Schrauben nach dem Transport im Gehäuse. Aber sie waren einfach und relativ robust. Da darf man keine Feinmechanikeransprüche stellen.

Jens

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Wie bei den russischen Motorrädern. Was luft hat, frisst nicht. Muss halt ein Öllappen mitgeführt werden.

Wobei sich die Markierungen auf dem Garagenboden bei meiner seeeehr in Grenzen halten, man könnte meinen, da ist kein Öl in Motor und Getriebe drin...

 

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Bei dem Federkern geht es, glaube ich, nicht um Genauigkeit, sondern um Verständnis. Es hätte gegolten zu verstehen, daß eine Spiralfeder sicher eingespannt sein muß zwischen Kern und Büchse. Der Federkern hat Zentren, Gewinde, Vierkante, geschliffene Sitze, an der Fertigung hat es nicht gelegen.

 

Ich habe mir einen dünnen Schlüssel gemacht, mit dem ich den Kern packen und die Feder anspannen kann. Dann die richtige Vorspannung suchen und Federhaus verschrauben. Auf dem Deckel liegt das Sonnenrad mit zwei Flächen, die den Kern drehfest halten, das Planetenrad macht die Anschläge.

 

Das Sucherbild ist gelblich. Langsam beginne ich zu vermuten, daß Schurkenkreise radioaktives Thoriumglas aus Rochester in feinoptische Geräte in aller Welt (auch die UdSSR) verteilten. Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden ‒ gleich noch Geld damit verdienen. Zeiss-Ikon Movikon 16, Arriflex 16, Krasnogorsk

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  • 1 Jahr später...

Hallo, im Gegensatz zur Krasnogorsk 3, über die hier im Forum und den Schmalfilm-Heften einiges zu lesen war, findet man zur Krasnogorsk 2 nur spärliche Informationen.

Rein optisch und vom Baujahr ausgehend, dürften die Kameras ja relativ verwandt sein. Kennt jmd. die genauen Unterschiede und möglicherweise Schwächen, die nur auf die Krasnogorsk 2 zutreffen?

 

Klar ist mir, dass ausschließlich die Krasnogorsk 3 auch für M42 Optiken ausgerüstet wurde. Der Spiegelverschluss scheint bei der Krasnogorsk 2 ebenfalls 150° Öffnung zu besitzen und damit die selben Belichtungszeiten. Die möglichen Filmgeschwindigkeiten sind außerdem ebenfalls identisch.

 

Lange war mir gar nicht bewusst, dass es noch andere Krasnogorsks gibt – die Unterschiede würden mich echt mal interessieren.

Grüße Robert

 

 

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vor einer Stunde schrieb Simon Wyss:

Der einzige Unterschied zwischen Modell 2 und Modell 3 besteht darin, daß die K-2 Lader aufnimmt, die K-3 Normspulen.

Nicht zwingend! Anbei ein Foto von meiner Krasnogorsk 2 mit 30m-Tageslichtspule...

Der Unterschied ist, daß man komplett von Hand einlegt. Ist mir persönlich aber lieber als die Automatik.

krasnogorsk_2_a.jpg

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vor 9 Stunden schrieb PerfoPeter:

Nicht zwingend! Anbei ein Foto von meiner Krasnogorsk 2 mit 30m-Tageslichtspule

 

Was nicht zwingend? Du kannst eine Hundertfußspule nicht hineinzwängen und wie soll eine zweite Spule Platz haben? Es gibt ja keinen Dorn für die obere Spule.

 

Auf dem Bild erkenne ich eine umgebaute K-2. Die K-3 hat einen größeren, offenen Filmraum. Hier ist das Gehäuse der K-2 mit einem Steg, unter den die obere Spule geschoben wird. Eine Art Haube ist angefügt worden wie das Hochdach beim VW T. Das Zierblech trägt ja die Markierungen für den Lader. Bei der K-3 sieht das anders aus.

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vor 2 Stunden schrieb Simon Wyss:

 

Was nicht zwingend? Du kannst eine Hundertfußspule nicht hineinzwängen und wie soll eine zweite Spule Platz haben? Es gibt ja keinen Dorn für die obere Spule.

 

Auf dem Bild erkenne ich eine umgebaute K-2. Die K-3 hat einen größeren, offenen Filmraum. Hier ist das Gehäuse der K-2 mit einem Steg, unter den die obere Spule geschoben wird. Eine Art Haube ist angefügt worden wie das Hochdach beim VW T. Das Zierblech trägt ja die Markierungen für den Lader. Bei der K-3 sieht das anders aus.

Natürlich sieht die K-3 anders aus, es ist ja die K-2. Ich habe das Modell vor längerer Zeit in der Ukraine gekauft, es sieht ehrlich gesagt nicht wie ein Umbau aus: der Lack des Aufsatzes passt exakt zum Body und der schraubbare Abwickeldorn sieht nicht aus wie eine Einzelanfertigung. Das Innenblech trägt tatsächlich die Markierungen der Ladekassette, aber das ist bei einem Ostblockprodukt meiner Meinung nach kein Widerspruch, „was passt muss nicht passend gemacht werden“ sage ich mal.  

Einzig die Aufwickelaufnahme ich eng bemessen, hier passt nicht jede Spule rein. Wer mal mit diese Kamera geladen hat, merkt dass nicht jede „Normspule“ auch die Norm einhält... Die meisten gehen aber rein!

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Man sieht die Seriennummer, die mit 71 beginnt, das Gerät stammt von 1971. Die K-3 ist in jenem Jahr herausgekommen, es könnte also sein, daß hier ein Übergangsmodell vorliegt. Der Name ist auch mit lateinischen Buchstaben gesetzt für den Export. Daß Normspulen kaum hineingehen, ist natürlich mühsam. Das Größtmaß des Spulendurchmessers ist 92,0 mm nach ISO 1019, das Kleinstmaß übrigens 91,0 mm. Ich hab’s da wie Stefan Schridde: Murks? Nein, danke! ISBN 978-3-86581-671-9; 2014. Darin steht aber auch Murks, beim Thema Waschmaschine schreibt er: „Jeder Elektromotor hat Kohlebürsten.“

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Am 20.11.2020 um 20:55 schrieb PerfoPeter:

Nicht zwingend! Anbei ein Foto von meiner Krasnogorsk 2 mit 30m-Tageslichtspule...

Der Unterschied ist, daß man komplett von Hand einlegt. Ist mir persönlich aber lieber als die Automatik.

krasnogorsk_2_a.jpg

Das ist aber ein Umbau und nicht original.

Es gab mehrere Umbauten, ich habe auch so eine in der Sammlung. Die Frage ist, wer diese Umbauten gemacht hat, sie sehen alle identisch aus, sodass man von einer "Serienfertigung" ausgehen kann.

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Ok, jetzt ist schon etwas Licht ins Dunkle gekommen. Woher stammt die der Gedanke mit dem Umbau?

Die hiesige Kamera, die Anlass zu meiner Frage war, sieht ebenfalls genauso aus. Der Lack ist überall identisch! Wenn überhaupt könnte ich mir eine Form von Serienumbauten vorstellen - noch fabrikneu - was allerdings auch wieder „original“

bedeuten würde.
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Die Krasnogorsk 2 hat es ab Werk nur als Lader gegeben, sie war nie für 30m Spulen konzipiert worden, in einschlägiger russischer Literatur ist die Kamera nur als Kassettenkamera ausgewiesen, auf russischen Internetseiten (es stand mal auf rafcamera) wird ein Kleinserienumbau (vornehmlich für den Export weil im NSW wohl keine Kassetten verfügbar) beschrieben, der den Modellen, die wir beide haben sehr nahe kommt, angeblich soll dies der Krasno 3 als Vorlage gedient haben.

 

Man erkennt an der "2" auch gut, dass am unteren Gehäuseteil ein Schlitz gefräst wurde, der dann wiederum von Außen abgedeckt wird, damit eine 30m Spule gerade so platz hat. Damit die Spule überhaupt unten eingelegt werden kann, ist auch der Spulendorn gekürzt, sonst haut das mit dem Winkel nicht hin.

Nach der Lackfarbe würde ich im übrigen nicht gehen, ich habe auch eine weiße Arri in meiner Sammlung und ab Werk gab es die nur in Kräusellack-schwarz.

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