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Bahnhofskino


oliver s

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Hallo und Guten Tag,

 

ich recherchiere gerade für einen Dokumentarfilm, der die Geschichte der deutschen Bahnhofskinos erzählen will. Und zwar sowohl die Geschichte der "Institution" Bahnhofskino (bali/aki/woki etc.) als auch die Geschichte der Filme, die dort liefen: von den Wochenschauen und Zeichentrick/Slapstickfilmen in den 50ern und frühen 60ern bis zu dem etwas speziellen Spielfilmmix der 70er und 80er Jahre.

Allerdings gibt es relativ wenig Archivmaterial aus der Zeit, sprich: Photos, Plakate, Filmprogramme, etc. Daher meine sicher ins Blaue hineingestellte Frage : Kennt sich jemand mit dem Thema aus und hätte er (oder sie) noch Tipps?

 

Herzlichen Dank,

 

viele Grüsse,

 

oliver

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In Frankfurt am Main HBF, wurde im Kino 1 im Überblendbetrieb mit zwei FP5 via Matrix gefahren, Kino 2 + 3 jeweils mit einer FP30 und Telleranlage.

Kino 3 hatte noch einen Beamer, für Videovorführung, der "speziellen" Filme.

In den letzten Jahren vor der Schließung, fand dort auch die Frankfurter Filmschau statt, bei der alles Mögliche an Kunstfilmen gezeigt wurden.

Das Kino wurde im Rahmen der Bahnhofssanierung/Umbau geschlossen.

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war in ffm AKI als Vorführer als noch Wochenschau und Kultur und Micky maus geschnibbelt wurde ... im Stundentakt... 1967 ....2 Askania projektoren danach in Münster im ALI ... Spielfilme jeden 3. Tag neu ! 2 Ernemann 10 1800 meter mit Überblendung im 2 stunden takt. 1970 !!

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uff...da war ich ja noch 1975/76 Bali Kino Bremen als Theater/leiter /aufsicht --- BWR. 2 FH 66 Spielfilme im 2 Std.takt ---

Hey, da müssen wir uns ja vielleicht kennen...ich habe 1974 das 10-Tagesprogramm auf Plakaten in Kneipen und Geschäfte in Bremerhaven verteilt und dann mir das Filmvorführen beibringen lassen. Anfangs durtfe ich nur Sonntags arbeiten (da gabs die jugendfreien Filme) und als ich endlich 18 war, durfte ich auch unter der Woche Geld verdienen - Softsex und Karate...das lief immer.

Und einige Male habe ich auch im Bremer Bali ausgeholfen.

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Als Kind erlebte ich Anfang der 70er Jahre das AKI im Frankfurter Hauptbahnhof. Vermutlich mein erster Chaplin-Film auf einer Leinwand. Es war "The Floorwalker". Der Eintritt war billig (~1 DM). Sonst liefen Wochenschauen. Damals war das AKI noch ein großer Saal mit 500 Plätzen, allerdings ziemlich schummrig beleuchtet. Passend zum Winter wärmten sich auch Obdachlose auf. Man konnte so lange sitzen bleiben, wie man wollte, so dass ich den Chaplin mindestens zweimal sah. Ich war begeistert; meine Mutter eher entsetzt.

Die Anfang der 50er gegründete Kinokette "AKI" hatte Kinos in folgenden Städten:

Aachen, Berlin-West: Tauentzienstr., später Hardenbergstr., Neukölln, Bochum, Bremen, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln (2x), Krefeld, München, Nürnberg, Stuttgart (im Bonatz-Bau), Wiesbaden (Ausnahme: Aktualitätenkino, aber nicht am Hbf. sondern Kirchgasse 50).

In Karlsruhe gab es auch ein Aktualitätenkino, aber nicht am Bahnhof. (Name und Buch sind mir leider entfallen!) Diese Kinos existieren alle nicht mehr.

Das einzige Kino in einem Bahnhof, das ich kenne, ist in Kassel (Kulturbahnhof). Es handelt sich um ein Programmkino mit zwei Sälen.

 

Die DDR hatte an einigen Bahnhöfen "Zeitkinos": Berlin-Ost: Alexanderplatz, Friedrichstraße, Leipzig, Bernburg.

 

In niederländischen und französisch-sprachigen Ländern gab es die Kinokette Cineac (von cinéma und actualité). Häufig nach Zeitungen genannt, von diesen mit betrieben. Einige waren im Steil der 30er Jahre, im Bauhausstil. Zwei Überbleibsel davon kann man in Amsterdam sehen: Das Cineac Handelsblad (jetzt Restaurant) gegenüber vom berühmten Tuschinski-Kino und das Cineac Damrak (jetzt Spielhalle).

http://cinematreasures.org/theaters/11203

 

In Großbritannien gab es zahllose Newsreel-Cinemas. Allein London soll 20 solche Kinos gehabt haben. Auf der Webseite "Cinema Treasures" findet man Einträge u.a. am Leicester Square, Trafalgar Square, in der Waterloo-Station und in der Victoria-Station. Nach einem Buch über britische Kinogänger bestand der Erfolg dieser Kino nicht nur aus Reisenden; diese Kinos waren auch beliebt als Treffpunkte für Pärchen ohne Wohnung, bzw. auch Orte für käuflichen Sex.

Ein besonders schräges Beispiel war wohl das "Eros News Theatre" am Piccadilly-Circus, u.a. auch in einem Horror-Movie verewigt: Ein Kino mit Balkon, winzigst, im Kellergeschoss gelegen.

http://cinematreasures.org/theaters/13073

 

Im Nürnberger DB-Museum gibt es eine kleine Abteilung zum Thema Bahnhofskinos. Es empfiehlt sich natürlich, die einzelnen Bücher, die es zur lokalen Kinogeschichte gibt, durchzusehen und Archive und Fachbibliotheken aufzusuchen.

Zum Einstieg: Online findet man jetzt sogar Kinohandbücher bzw. Verzeichnisse wie "AlleKinos" mit entsprechenden Verweisen.

Wikipedia hat Einträge in deutsch und englisch, die sich widersprechen, was die ersten Aktualitätenkinos angeht.

Hier ist ein Essay aus einer Magisterarbeit:

http://www.filmmuseum-hamburg.de/642.html

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Noch ein paar Nachträge: Das Hamburger Programmkino Metropolis war in den 50er Jahren ein Aktualitätenkino. Das Karlsruher Aktualitätenkino hieß Regina (vgl. Stadtwiki Karlsruhe). In der NS-Zeit gab es auch mehrere WoKis (Wochenschaukinos). Empfehlenswert ist auch Wochenschau-Geschichte, mit der diese Kinos verbunden waren. Auf Filmportal.de findet man auch einen Essay zum Thema.

http://www.filmportal.de/thema/ein-spiegel-der-zeitgeschichte-die-deutsche-wochenschau

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Habe als Schüler / Azubi in den späten 80´er Jahren / Frühe 90 er bis zur Schließung im AKI Nürnberg ( bis 84 ein 1 Saal Haus , danach Umbau in 3 Säle )als Vorführer gearbeitet. Theaterleiter war damals Herr Puchner, danach hat es sein Assistent Herr Kraus übernommen. War auch einige Male im AKI München, welches bis zur Schließung als 1 Saal Kino betrieben wurde ( Philips FP5 im Überblendbetrieb 1800m ). Auch wenn die Kinos einen schlechten Ruf hatten, es war ne schöne Zeit, zumal Kino 1 und 2 Nachspiel- Kinos waren und das Programm 2 x die Woche gewechselt wurde. Von Golan Globus Produktionen über Shaw Brothers HongKong bis hin zu Blockbustern wurde alles nachgespielt. Die aus dem alten Aki vorhandenen FP56 Projektoren wurden zum Umbau von Kinoton aufgerüstet und automatisiert , waren dann im 1800m Überblendbetrieb für KINO 3 (erst Sexfilm Programm, dann 1989 Umstellung auf Hardcore ) eingesetzt, Kino 1 und 2 bekamen jeweils FP 30 mit 3- fach Teller .

Stefan

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Kann mich noch schwach daran erinnern, als kleiner Knirps mit meinem Vater im AKI Aachen (Am Elisenbrunnen, dort wo jetzt die Sparkasse residiert) eine LIVE (?) Fußballübertragung gesehen zu haben. Wahrscheinlich mit EIDOPHOR Anlage. Besonders hat mich damals die große runde von innen leuchtende "Bahnhofsuhr" rechts neben der Bildwand beeindruckt. Dieses "Bild" der Uhr neben der Bildwand habe ich noch recht klar im Kopf.

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Wir haben täglich Programmwechsel gehabt, spielten mit zwei FH mit 1200-m-Spulen. Und es gab sogar noch die Wochenschau. Das Bali hatte nicht den besten Ruf, aber im Vergleich mit den anderen Kinos in Bremerhaven waren die Zuschauerzuahlen doch sehr gut. Nur die Kopein waren z.T. so grottenschlecht...du konntest nicht aus dem BWR gehen, weil man immer damit rechnen musste, dass der Film riss - was auch nicht selten der Fall war.

Zwei Filme sind mir in Erinnerung geblieben: "Spiel mir das Lied vom Tod" - weil zum Bau des Bahnhofs im Film die echten Geräusche von den Zügen im Banhnof durch die Mauern drangen - da kannste 7.1. vergessen...Und "Die Schlacht an der Neretva", ein zweitklassiger Kriegefilm aus den 60ern, aber mit gefühlten 90% Jugoslawen im Kino.

Bearbeitet von Bali-Kino (Änderungen anzeigen)
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An eine Uhr kann ich mich auch erinnern. Das war wohl Standard.

Britische Bahnhofskinos hatten sogar manchmal eine zweite Leinwand, wo mit Glasdias die Verspätungen angezeigt wurden.

 

Es gibt übrigens eine Webseite über Kölner Filmgeschichte mit Beiträgen über einzelne Kinos,

darunter 2 AKIs und ein weiteres Aktualitätenkino WoLi findet. Lesenswert!

http://www.koeln-im-film.de/kinos.html

Bearbeitet von albertk (Änderungen anzeigen)
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