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Streiksession 2005 zur Berlinale


klangwart

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Heute um 10 Uhr begann pünktlich die Auftaktsveranstaltung zur offiziellen Streiksession 2005 des Cinamaxx am Potsdamer Platz.

 

Ca. 40 Mitarbeiter und Aktive fanden sich um 10 Uhr zur Berlinale Pressekonferenz vor dem Bundespresseamt am Reichtagsufer zusammen, um die heraneilenden Journalisten mit Pressemappen über die aktuelle Tarifauseinandersetzung zu informieren.

Nach 20 Minuten waren sämliche der 200 Pressemappen verteilt, so das noch weitere 100 nachgedruckt werden mussten.

 

Die Reaktionen der Journalisten waren überaschend , so wurden unzählige Interviews mit den Vertretern der Print- und AV Medien gegeben wie z.B. ZDF, RBB, Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, ND, Junge Welt usw. und weitere Interviews werden diese Tage noch telefonisch folgen.

 

Überraschenderweise kam selbst der Berlinale Festivalleiter Dieter Kosslick zu den Cinemaxxlern, bekundete seine Solidarität, informierte sich über den Stand der Tarifauseinandersetzung und natürlich auch darüber, ob während der Berlinale mit weiteren Aktionen zu rechnen ist, was natürlich von seiten ver.di und den Mitarbeitern nicht beantwortet wurde.

 

Auf der anschließenden Pressekonforenz sprach Dieter Kosslick noch einmal unsere Situation vor ca. 400 Pressevertretern an, solidarisierte sich mit den Cxxlern, und outete sich selbst als Gewerkschaftler.

Überaschenderweise bot er an, nach der Berlinale sich mit den Tarifparteien an einen Tisch zu setzten und die aktuelle Situation zu diskutieren. Respekt!

 

Diese überaus gelunge Aktion der CxX-Mitarbeiter vom Potsdamer Platz war nur der Auftakt für viele weitere Aktionen in den nächsten Tagen, sicherlich ist die kommende Berlinale ein gutes Umfeld, um auf den brutalen Sozialabbau und den Versuch der CxX Ag, den Kinosektor in einen Billiglohnsektor umzustrukturieren, aufmerksam zu machen.

Mangel am medialen Interesse müssen die MA des Potsdamer Platzes nach den heutigen Erfahrungen wohl nicht fürchten.

 

Mehr zu weiteren Aktionen folgt....

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Klingt ja nach einer gelungenen Aktion, da drücke ich doch die Daumen.

Auch schön, daß der herzensgute Herr Kosslick - sicher zum erstenmal in seinem Leben - von den Arbeitsbedingungen und dem Lohndumping in der Kinobranche zu hören bekommt.

 

"Petronius! Ein Gefäß für meine Tränen!" (QUO VADIS)

:lol:

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Der soziale Kahlschlag in einigen Multiplexen ist natürlich eine Folge von Mißmanagement und enthemmter Globalisierung. Das tägliche Tröten auf allen Medien, die dt. Arbeitnehmer müßten sich mit ihren Leistungen und Bedürfnissen dem "Weltmarkt" anpassen, ansonsten werde man untergehen, täuscht doch in demagogischer Weise darüber hinweg, daß Unmengen an Geld in sinnlosen Investitionen und auf dem internationalen Spekulationsmarkt "verbrannt" wurden.

 

Umso erstaunlicher, daß die CinemaxX AG in Ihrem Jahresbericht ein erfolgreiches Kinojahr 2004 vermeldet, dabei ihre komplette Entschuldung durch die Übernahme durch Tele-München/Concorde (Dr. Kloiber) zitiert, wobei dem Herrn Flebbe und dem Vorstand ein Bonus für die gute Geschäftsführung der letzten Jahre zugeschanzt wurde (vgl. Selbstdarstellung auf www.cinemaxx.de).

Gleichzeitig kündigte der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende, Hans-Joachim Flebbe, härteste Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften an, womöglich, um die an die Greater Union Filmpalast verlorengegangene Marktführerschaft auf diese Weise zurückzugewinnen. Wie wenig Achtung gegenüber den eigenen, offenbar als "austauschbar" bewerteten Mitarbeitern darin zum Ausdruck kommt, konnte ich einer weiteren "Erfolgsmeldung" ebd. entnehmen, wonach mit den werten Geschäftspartnern, den Filmverleihern, ebenfalls gute und einvernehmliche Lösungen bei der Verleihmiete erzielt worden seien.

Hört, hört - mit den Verleihern verhandelt man, aber die eigenen Mitarbeiter dürfen glücklich sein, daß noch keine 1-Euro-Jobs eingeführt wurden?

 

Es ist gut, daß die Multiplex-Jubelpresse langsam mitbekommen hat, wie hier wie dort Kino gemacht wird, wie man das Publikum und vor allem seine Mitarbeiter schätzt.

Ich kann nur hoffen, daß sich die Streikenden nicht billig abspeisen lassen, zumal die Festspiele nahen und man bei den Konzernen den Skandal fürchtet. Seid gewiß, daß man jeden Trick zur Mäßigung der Situation dort anzuwenden weiß!

Die Flugblätter werden und müssen also verteilt werden, selbst wenn es zwischenzeitlich tarifliche Übereinkünfte geben sollte. Immerhin gibt es ja auch noch die darbenden Kollegen bei CineStar, wo weder Betriebsrat noch Gewerkschaft zu den deutschen Vokabeln gehören!

 

Glück auf und gut Licht!

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Auch die Kollegen aus Hannover vom Cinemaxx Raschplatz blieben diese Woche nicht untätig. So fand am Samstag, dem 29.01.05 der zweite Warnstreik innerhalb einer Woche statt. Gestreikt wurde von 19- 21 Uhr, von 19 arbeitenden Kollegen sind 15 vor die Tür gegangen und die Gewerkschaft konnte sich über 6 neue Beitritte freuen. Die Projektion war komplett lahmgelegt und konnte mit Mühe und Not mit größeren Verspätungen wieder in Betrieb genommen werden. Verärgerten Gästen wurde von Seiten der Betriebsleitung 150 Freikarten überreicht.

 

Ein weiteres Zeichen an die Herren in Hamburg, das die Mitarbeiter, die ja übrigens einen großen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens durch Mehrarbeit geleistet haben, nicht mehr länger bereit sind, unter solchen prekären Bedienungen zu Arbeiten. Die entsicherung der sozialen Verhältnisse von Cinemaxx Mitarbeitern wird durch die Agitation des "Arbeitgebers" einen immer größeren Protest der Mitarbeiter provozieren, dies ist belegt durch viele neue Gewerkschaftsbeitritte.

Die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen ist doch kaum mehr vorhanden, was sich stark auf die Produktivität und Qualität der zu leistenden Arbeit niederschlägt, die Kunden werden die ersten sein, die dies merken.

Das schwarze Loch der Prekarisierung, das unter der Hand die Utopien vom Arbeiten außerhalb der normalen Zwänge abgelöst hat, sowie die einhergehende bewußt hergestellte Angst und Verunsicherung der potentiell Beschäftigten wird hier vom "Arbeitgeber" bewusst gewollt, dies darf allerdings nicht als Flexibilisierung und Individualisierung verstanden werden, sondern eher als Entrechtung, Entsicherung und Entbürgerung.

Gut, das ein Grossteil der Mitarbeiter neben ihrem Job im Cinemaxx eine Universität besucht, wo freies Denken, kritisches Hinterfragen und soziales Engagement gefördert und begrüßt wird.

 

Der Winter wird heiss....

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@magentacine

 

ich denke, das Dieter Kosslick schon sehr gut über den aktuellen Tarifstreit informiert ist, der Hauptsitz der Berlinale ist ja in unserem Haus untergebracht .

 

Da dieser Tarifstreit schon über 13 Monate sich hinzieht, also auch während der Berlinale 2004, und während der letzten Berlinale Gerüchte zwecks Streikmaßnahmen existierten , ist davon außzugehen, das Dieter Kosslick über unsere Arbeitsbedingungen aufgeklärt ist.

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der konflikt in berlin interessiert mich sehr. habe schon im vorigen jahr bei meinem besuch in berlin davon gehört und wundere mich, dass das nun schon so lange geht. die kollegen weisen mut und durchhaltevermögen. alle achtung!

der konflikt weist auch tendenzen auf, die mir noch aus den alten tagen des Heinz Riech bei der UFA bekannt sind. damals hatte es etwas geholfen das die Mauer fiel und damit auch ein altes westdeutsches imperium zu zerbröckeln begann , aber welche mauer soll jetzt fallen.

hoffe das beste für die kollegen und kolleginnen in berlin.

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Ja, die ersten Streikbewegungen bei der UFA habe ich auch noch Mitte der 80er mitbekommen, als man sogar in Freiburg aufgrund einer Betriebsratsgründung das gesamte Kinocenter dicht machte.

 

Das kann sich aber am weltberühmten Potsdamer Platz in Berlin derzeit keiner erlauben, auch wenn die Kinos noch so schrecklich aussähen und keiner mehr hinginge: diese Art minderwertiges Hauptstadt-Entertainment muß irgendwie weiterlaufen, zu sehr haben hier Staat und Konzerne investiert.

 

Die Parallele Heinz Riech zu Marlis Kieft/Flebbe/Kloiber spüre auch ich (beinahe filmisch": wie eine "Erschütterung der Macht"). Ich glaube kaum, daß Kino, das auf derartigen geistigen und moralischen Fundamenten fußt, übermorgen noch eine Reputation aufrechterhalten kann ... zu viel hat sich dann angesammelt, um diese oder jene Firma noch halten zu können.

 

Oft kam es danach zu Verkäufen und Zersplitterungen der Kinoketten und deren Aufteilung unter sog. Diadochen-Herrscher. Aber dies kann ich mir bei Multiplexkinos, die keinen Theater-Nimbus innehaben, schwerlich vorstellen. Möglicherweise zeigt die Zukunft eine kinolose Zeit, wenn heute nur noch stromlinienförmige Kinobetriebe durch fortlaufende Bankkredite und Verleihergarantien am Leben gehalten werden, obwohl diese Wirtschaftsweise nachweislich inflationär ist.

 

Darum müssen wir schon heute für andere Lebensbedingungen und eine andere Kinorepublik eintreten, ehe noch mehr Mensch & Kultur unter die Räder kommen.

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@hermann

 

 

die einzige Mauer, die fallen muss, ist die der Unwissenheit in der Gesellschaft über die postmoderne, neoliberale Unternehmensführung.

Vorbild sind hier Modelle aus Frankreich, wie z.B. vom "Le Monde Diplomatique" Verleger Bouvier, der die Öffentlichkeit massiv mittels verschiedene Kampagnen über Praktiken von MC Donalds und Danone infomierte. Diese Konzerne lenkten dann sehr schnell ein und erfüllten die Forderungen der Gewerkschaften und Arbeitnehmer,um einen größeren Imageschaden zu vermeiden.

Mittels modernen "Protestmanagments" sollte dies auch bei einem Konzern wie dem Cinemaxx funktionieren.

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hallo klangwart,

 

schön, wenn Herr Kosslick die Situation kennt. Aber wäre es nicht noch schöner, wenn die Filmfestspiele gewissen Betreibern mal signalisierten, daß man auch anständige Arbeitsbedingungen als Teil des kulturellen Auftrages begreift und daher vom Auftragnehmer (=Kinobetreiber) auch solche erwartet?

Die Berlinale-Drucksachen werden ja auch nicht von Sträflingen in China oder per Kinderarbeit in Asien hergestellt, also wenn man schon als Festspielleitung bestimmte Plexe mit dem Festival aufwertet, weshalb dann nicht mal darauf hinweisen, daß zivilisierte Arbeitsbedingungen auch sichere und verläßliche Veranstaltungen bedeuten?

 

Wie der Bayer sagt: "Wer zahlt, schafft an!" (für Nordlichter: "anschaffen"= kommandieren, sagen wo's lang geht)

 

Nur so eine Idee...ich drücke jedenfalls die Daumen! :oops:

 

 

@cinerama:

Verstehe ich Dich richtig mit der "Erschütterung der Macht" - es gibt also (in Australien vermutlich) einen feuerspeienden Berg, in den man nur den richtigen Ring werfen muß, damit das Reich des Bösen zerbröselt und in Rauch aufgeht? :shock:

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Nein, nein, das Zitat "ich spüre eine Erschütterung der Macht" ist doch aus dem Sternenkriegsfilm No. 1 entnommen, wie Dir bekannt ist, wo Alec Guinness auf Tatoine die Zerstörung des Planeten Aldrian durch die kalt-stählerne Kampfstation "Todesstern" erahnt (der alsbald selbst durch eine Abwandlung der "List Davids" in die Luft fliegt).

Mein Lieblingsvergleich bei jeder passenden Gelegenheit, bezogen auf den Ruin der Berliner Kino-Boulevard-Kultur: gewissermaßen durch den "Ring des Bösen" bewirkt (ein Abspielring der Firmen UCI, CineStar, CinemaxX), wurden die traditionsreichsten Lichtspieltheater des Kurfürstendamms - vom Hollywood über das Astor, vom Gloria-Palast bis zum Royal-Palast - durch eine inkompetente Stadtplanungspolitik der Berliner Standortpolitiker im Einvernehmen mit besagten Multiplex-Investoren zerstört.

Im "Sieg des Bösen" aber, wenn wir derart literarisch anspruchsvoll bleiben, liegt zugleich immer der Keim zur Selbstdestruktion: das Böse sammelt sich als Gift im Organismus und kann auch durch halbherzige Kuren & Reformen nicht mehr entschlackt werden.

Bei der UFA kamen die Reformen ebenfalls zu spät: das Publikum ebenso wie die Mitarbeiter waren dermaßen verprellt worden, daß jeglicher Reform der Rückhalt fehlte.

Für alle Seiten machen sich somit die alten und neuen Konzentrationsprozesse am Markt schlecht: für Mensch, Natur, Kunst und Technik.

Der Berlinale-Festspieldiektor Kosslick übrigens sagte 2003 angesichts des West-Berliner Kinosterbens: "Man muß sich Gedanken über die Zukunft des Kinos machen, gerade auch architektonisch. Wir leben bereits jetzt in einer Nach-Multiplex-Ära".

Nach Kosslicks anfänglicher Tapsigkeit beim Amtsantritt staune ich von mal zu mal mehr über seine intellektuelle Weitsicht. (Abgesehen davon, daß er denselben Lieblingsfilm und das selbe Lieblingskino wie ich hat.) :wink:

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bin ganz eurer meinung, aber wir verändern die welt nicht durch die leinwand. deshalb meine ich: bestreikt die berlinale!

 

die vorführer zeigen streik-trailer bei den premieren. die einlasskontrollöre lassen das publikum unkontrolliert in den saal. demonstrationen auf dem roten teppich. leistet knut elstermann gesellschaft bei radio eins. kommt zu den empfängen und partys mit roten fahnen und trinkt einen drauf.

die berlinale ist der beste background um "anständige Arbeitsbedingungen als Teil des kulturellen Auftrages begreifen" wie schon kollege "magentacine" beschreibt.

fragt nicht dieter kosslick um erlaubnis, er wird sich ohnehin mit euch solidarisieren.

mir als ausländischer festivalbesucher wird es freude sein einen streik bei der berlinale erleben zu dürfen.

es muss ordentlich weh tun.

die entwicklung deutet dorthin, dass nichts mehr zu verlieren ist.

in vancouver wurde das übrigens mal mit erfolg praktiziert.

nur mut!

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Im Cinemaxx Bielefeld wurde am gestrigen Samstag zur Hauptvorstellung ein Warnstreik ausgerufen, an dem sich fast 50% der Belegschaft beteiligt haben.

Wir werten das als großen Erfolg.

Es gab endlose Schlangen und die Theaterleitung hatte versäumt, die Filme

später zu starten, sodaß viele Gäste in schon laufende Filme gehen mußten.

Besonders säuerlich hat die Theaterleitung reagiert, als die

ursprüngliche Streikdauer um eine Viertelstunde verlängert haben. Aber

die Kollgegen fanden die Schlangen einfach zu lang, um zum Arbeiten

reinzugehen.

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ja, herrmannhat recht. Endlich wieder Streikkultur. Haltet uns hier im Netz auf dem laufenden. Streiktrailer drehen ist ne sehr gute Idee. Nirgends werdet Ihr so viel zustimmung finden wie bei dem Berlinale Fachpublikum. Und Eure Chefs sind auch alle da. Hoch die Tassen - die Berlinale den Vorführern! Lange genug im Dunklen gestanden. javascript:emoticon(':smokin:')

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Offene Mail vom ver.di Tarifsekretär Medien, Matthias von Fintel

 

 

Kurz vor dem Berlinale-Start wächst in Berlin die Nervosität. Bei einer

Großzahl der Berliner wegen der Bedeutung des Internationalen Filmfestivals

für die Stadt und das deutsche Kino. Bei den Betreibern des CinemaxX-Kinos

am Potsdamer Platz auch wegen des anhaltenden Tarifkonflikts. Denn als

zweitwichtigste Spielstätte im Festival verspricht sich das Unternehmen

daraus einen Prestige-Gewinn. Doch nun wirft der von CinemaxX eskalierte

Tarifkonflikt ein schlechtes Licht auf das Unternehmen.

 

Dazu eine ver.di-Pressemeldung:

 

http://www.verdi.de/0x0ac80f2b_0x01e21ff8;internal&action=verdi_show_nachric

 

Der Berlin-Aufmacher aus der Berliner Zeitung:

 

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/420342.html

 

Einladung zum FilmUnionDay am Potsdamer Platz

 

http://www.connexx-av.de/upload/t41fe6a...rweis2.pdf

 

Einen Gratulation an die Kolleginnen und Kollegen vom CinemaxX am Potsdamer

Platz für ihre gelungenen Aktivitäten.

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Einladung für alle Filmvorführer/ Filmschaffende am 15.0205 zum FilmUnionDay im Sony Center am Potsdamer Platz.

 

FilmUnionDay

 

am 15.02.2005

Ort: Berlin, Kemperplatz 1, Potsdamer Platz

 

 

Die im Dunkeln sieht man nicht...

 

Regie, Kamera, Schnitt, Continuity, Licht, Tonmeister, Szenenbild, Aufnahmeleitung, Produktionsassistenz, Requisite, Kostümbild, Synchronsprecher und Schauspieler, Filmvorführer, Kassierer und noch viele mehr sind notwendig, damit Sie in den Genuss eines Films kommen.

 

... aber die im Dunkeln vergisst man gern

 

Angesichts gescheiterter Tarifverhandlungen und schwindender sozialer Sicherheit beleuchten ver.di, connexx.av und die Berufsverbände auf der Berlinale am FilmUnionDay die Arbeitsbedingungen bei Film-/TV-Produktionen, in Synchronstudios und in Kinos.

 

* Wie lang ist ein Drehtag?

* Wieviel Zeit braucht eine TV-Movie Produktion?

* Für wie wenige Stunden fährt ein Vorführer extra ins Kino?

* Auf Produktionsdauer oder unständig beschäftigt?

* Und warum garantieren Tarifverträge sozialen Schutz und wirtschaftlichen Erfolg der Filmbranche?

 

 

 

Kommen Sie zum FilmUnionDay und erfahren Sie von Profis, wie die Arbeitsbedingungen verbessert werden können.

Diskutieren Sie mit uns mögliche Lösungen

 

am 15. Februar 2005

von 15.00 bis 19.00 Uhr

am Kemperplatz 1 am Sony Center, Potsdamer Platz (Zwischen Bayern-Lokal und CineStar)

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@hermann

 

 

die einzige Mauer, die fallen muss, ist die der Unwissenheit in der Gesellschaft über die postmoderne, neoliberale Unternehmensführung.

Vorbild sind hier Modelle aus Frankreich, wie z.B. vom "Le Monde Diplomatique" Verleger Bouvier, der die Öffentlichkeit massiv mittels verschiedene Kampagnen über Praktiken von MC Donalds und Danone infomierte. Diese Konzerne lenkten dann sehr schnell ein und erfüllten die Forderungen der Gewerkschaften und Arbeitnehmer,um einen größeren Imageschaden zu vermeiden.

Mittels modernen "Protestmanagments" sollte dies auch bei einem Konzern wie dem Cinemaxx funktionieren.

 

??? Warum sollte das funktionieren. Selbst Firmen wie T-Mobile, die mit guten Zahlen und Waffenschiebergleichen Profiten sowie Höchstgewinnen in 2004 aufwarten können, sehen sich gezwungen "wegen der schlechten Lage" 1/4 des Personals rauszuwerfen ("sozialverträglich"). Kapiert doch endlich dahinter stecken andere, die einfach zu benennen sind.

 

Ein Streik MUSS wehtun, also nur während des Festivals oder im Falle der TK Kollegen während der Cebit. Auf verdi braucht da niemand zu vertraun, da hätte es dann "noch schlimmer als das erzielte Ergebnis kommen können", es bedarf hier sozialer Gewerkschaftsarbeit in den Betrieben!

 

St.

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Wer soll schon Mysteriöses "dahinterstecken"? Nur der Aufsichtsratsvorsitzende des einen oder anderen Konzerns, der sich Bonus-Auszahlungen durch die Anleger dadurch "verdient", indem er auf die "Sparsamkeit" beim Personal verweist. Sobald aber die Anleger mitbekommen, wie hierdurch das Kapital (nicht allein in Geld zu bemessen) einer Firma verspielt wurde, wird's eng um den Aktionärsvorstand.

Nur ruhig Blut, @stefan, die Jungs und Mädels schaukeln das schon: on location! Und mir hat die vielgescholtene ver.di einst den Kopf gerettet, denn eine andere Interessenvereinigung gab es eben nicht.

Dass selbst die Berlinale-Leitung verstanden hat, daß Verhältnisse á la "Schwarzbuch LIDL" kein Aushängeschild sind, sagt klar aus, daß die Personal- und Lohnpolitik der großen Kinoketten überhaupt keine Zukunft mehr hat.

 

Ich bin optimistisch. :)

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Wenn's dem Konzern nicht wehtut (in puncto Geld+Prestige), dann ändert sich auch nichts. Verständniszeigen und Solidarisieren ist ja sehr nett, aber hats irgendeine Konsequenz? Man hofft wohl, die Mitarbeiter zu verunsichern und durch verlogenes Appelieren à la "the show must go on" bzw. "wir sitzen alle in einem Boot" die kritischen Tage zu überstehen.

Traurig aber wahr: Streik ist die einzige Sprache, die diese reduzierten Zwangscharaktere möglicherweise noch verstehen.

 

*****************************

 

"Speak softly and carry a big stick."

(Theodore Roosevelt)

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Sofern Du auf den Herrn Kosslick hiermit anspielst, kann durchaus sein, daß es sich um eine liberal-versöhnliche Beschwichtigungsphrase handelt.

Ausnahmsweise würde ich ihm aber ein Chance geben, seine Sympathien glaubhaft zu machen. Immerhin droht ihm mächtiger Ärger durch die Produzentenverbände und die Bundeskulturstiftung, wenn dort Premieren ausfallen, es könnte ihm sogar den Kopf kosten!

 

Wenn Kosslick sagt, auch er sei "Gewerkschafter", so hoffe ich, daß dies nicht von der Kennedy-Masche "ich bin einer Berliner!" abgeleitet wurde.

Immerhin hat sich der Kosslick in letzter Zeit auch für ein paar andere "verlorene Posten" engagiert, etwa sterbende oder abrißbedrohte Filmpaläste jenseits des Potsdamer Platzes, also in der City-West. Außer ihm hat sonst unter einem berliner Klima der Unterwerfung unter x-beliebige Investoren und Abrißspekulanten kein Hahn mehr nach tradierter Stadtkultur gekräht. Also hat er mein Vertrauen, so sehr er auch aus anderen Richtungen angefochten wird.

 

Dem Publikum aber muß verdeutlicht werden, daß Kinomogule, die derart schäbig mit jungen und alten, neuen oder langjährigen Mitarbeitern umgehen, die gleiche abfällige Meinung auch von der Intelligenz des Kunden haben. Daß der Gast dort nicht als aktives Mitglied der Community oder mündiger Bürger gewollt, sondern als Zahlungsvieh gehandelt wird, das gilt es herauszustellen durch Beschreibung der Mängel und Defizite.

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Nein, den speziell habe ich diesmal nicht gemeint.

 

Doch die Lebenserfahrung lehrt uns folgendes:

Je wichtiger die Position eines Menschen, desto mehr schwindet die tatsächliche Bereitschaft, sich mit denen am längeren Hebel anzulegen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß ein tatsächlicher Konflikt eher zur Absonderung von Seid-doch-nett-zueinander-Parolen führt.

Befriedung, Ruhigstellung und Konflikt-Deeskalation, Vernebeln der Tatsachen und Zusammenhänge, das wird m.E. eher die Strategie bleiben.

 

Oder, in den unsterblichen Worten der frankfurter Komiker-Schule:

"Die größten Kritiker der Elche/Waren früher selber welche." :wink:

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Heute ging ein offener Brief an Herrn Kosslick von der Berlinale, dem Cinemaxx am Potsdamer Platz und die Presse, verfasst und unterschrieben von den Gastvorführern, die während der Berlinale die Kollegen aus der Projektion tatkräftig unterstützen.

Diese sind sehr verärgert über die Tatsache, das sie seit nun mehreren Jahren den gleichen kläglichen Lohn von 11,50€ pro Stunde verdienen, und das bei langen Arbeitszeiten und kaum Pausen (Einzelaktig vorführen am Fließband).

Da alle Gastvorführer auf Rechnung arbeiten, bleibt eher ein kläglicher Stundenlohn über.

 

Alle sind nun sehr gespannt auf die Reaktionen der Berlinale, des Cinemaxxes und der Presse.

 

Hier der der Brief:

 

Z. HD. DIETER KOSSLICK

INTERNATIONALE FILMFESTSPIELE BERLIN

POTSDAMER STRAßE 5

10785 BERLIN

 

BERLINER FILMTHEATER KNAPP GMBH & CO

CINEMAXX AM POTSDAMER PLATZ

 

CC: Presseverteiler

 

 

 

 

 

OFFENER BRIEF AN DIE LEITUNG DER FILMFESTSPIELE BERLIN UND DEN BETREIBER DES BERLINALE FILMFESTSPIELHAUSES (CINEMAXX AM POTSDAMER PLATZ)

 

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren des CinemaxX

Sehr geehrter Herr Kosslick

 

 

 

Angesichts der Tatsache, dass die Berlinale eines der drei wichtigsten Festivals der Welt ist, angesichts der hohen Arbeits- und Qualitätsanforderungen, die dieses Festival an uns Vorführerinnen und Vorführer stellt, muss die Frage auftauchen, warum unsere Arbeit in der gegebenen Weise missachtet wird.

Es gibt eine Tradition, die in uns das schwache Glied am Ende der Filmproduktion sieht. So macht uns James Monaco in seinem Standardwerk „Film verstehen“ dafür verantwortlich, dass „Generationen aufgewachsen sind, die noch nie einen korrekt scharfen Film gesehen haben.“ In Zeiten, in denen es Regisseure gibt, die das Bildformat ihres eigenen Filmes nicht kennen, sollte mit diesem Vorurteil aufgeräumt werden.

 

 

„Ein letztes Glied bleibt noch in der Kette der Filmtechnik: die Projektion. Es ist in gewisser Hinsicht das wichtigste, denn all die Arbeit, die auf den Stufen zuvor getan wurde, muß wie durch einen Trichter hindurch, ehe ein Film die Zuschauer erreicht.“

 

 

Vom selben Autor stammt diese Einschätzung, und wir halten es für angemessen, dass man ihr gerecht wird. Wir machen während der Berlinale die wichtigste Arbeit, auf einem, diesem Festival entsprechenden Niveau und sind daher der Auffassung, dass man uns angemessen bezahlen sollte. Der Lohn ist seit Jahren derselbe: 11,50€, egal ob Tag oder Nacht. Kleinere Festivals, wie etwa Schwerin oder Hof, zahlen ihren Vorführerinnen und Vorführern bis zu 25% höhere Löhne. Wir arbeiten während des Festivals teils 14 Stunden am Tag, mitunter ohne nennenswerte Pausen.

 

Doch hier auf der Berlinale, hält man es nicht einmal für notwendig uns als Mitarbeiter im Katalog zu erwähnen.

 

Es wird Zeit, dass unsere Arbeit, finanziell und öffentlich anerkannt wird, damit unsere Motivation und unser Ehrgeiz für die diesjährige Berlinale erhalten bleibt.

 

 

 

Die externen und festangestellten Filmvorführerinnen und Filmvorführer des Filmfestspielhauses

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Wieder ein Artikel , der die Leser zum wiederholten male über die Tarifpolitik der Cinemaxx AG aufklärt.

 

 

 

http://www.jungewelt.de/2005/02-14/022.php

 

 

Nochmals zur Erinnerung, morgen findet im Sony Center der Film Union Day statt, alle Filmschaffenden und Interessierte seien hiermit herzlichst eingeladen.

 

Siehe Treat weiter oben....

 

Gruss, Klangwart

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