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Berlinale 2015: der TECHNICOLOR-Film-Marathon


cinerama

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IFB-Retrospektive 2015:

„Glorious Technicolor. Filme aus dem George Eastman House und weiteren Archiven"

 

 

Die Retrospektive der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin bietet ein opulentes Farbspektakel. Sie feiert den 100. Geburtstag eines Farbfilm-Verfahrens, das weit über Hollywood hinaus zu einem Mythos wurde: Color by Technicolor. Die Retrospektive präsentiert rund 30 spektakuläre, zum Teil aufwendig restaurierte Technicolor-Filme aus den Anfängen bis 1953, darunter sechs britische Filme.

 

Die Erfinder Herbert T. Kalmus, Daniel Comstock und W. Burton Wescott entwickelten ab 1915 in ihrer eigens gegründeten Firma, der Technicolor Motion Picture Corporation, das Zwei-Farben-Verfahren Technicolor Nr. I. Hierbei kamen ein Strahlenteiler sowie ein roter und ein grüner Filter zum Einsatz, um einen Film aufzuzeichnen und zu projizieren. Das Spektrum der Farbwiedergabe auf der Leinwand war folglich noch begrenzt.

Zuschauer und Filmkritiker reagierten auf die ersten Filme mit ihren flackernden Farbsäumen eher zurückhaltend. Doch die Skepsis der Kinobetreiber und die eigenen Ansprüche trieben Kalmus und sein Team in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu immer neuen Verbesserungen an. Mit Technicolor Nr. IV, das ab 1932 mit den drei Farben Grün, Rot und Blau zum Einsatz kam, war dann jene Qualität erreicht, der Technicolor seine Strahlkraft verdankt: Erstmals konnte das gesamte Farbspektrum wiedergegeben werden. Technicolor Nr. V, eingeführt 1952, war nur mehr ein Kopier-, kein Aufnahmeverfahren.

Technicolor war nicht auf einen Stil festgelegt, wenn es auch im Vergleich zur Transparenz anderer Farbfilmverfahren eine eher gesättigte Anmutung besaß. Vielmehr war es der Anspruch, Farbe sehr bewusst einsetzbar zu machen. Zu besonderer Wirkung gelangte Technicolor in (Melo-)Dramen, Musicals und Abenteuerfilmen.

In Richard Boleslawskis Drama The Garden of Allah (Der Garten Allahs, USA 1936) wird die einsame Wüste in warmen Rotbrauntönen zur Seelenlandschaft. In dem Abenteuerfilm The Three Musketeers (Die drei Musketiere, USA 1948) in der Regie von George Sidney kämpfen tollkühne Männer in leuchtendem Rosa und Hellblau in einer gänzlich stilisierten, künstlichen Natur.

Ein Kassenhit war das MGM-Musical The Wizard of Oz (Das zauberhafte Land, Victor Fleming, USA 1939). Es nahm die Konkurrenz zu den Technicolor-Filmen der Walt Disney Productions auf. Bei The Wizard of Oz kommt Farbe so exzessiv zum Einsatz, dass die Schauspieler in ihren Fantasiekostümen wie Kunstfiguren wirken. Marilyn Monroe ist in Gentlemen Prefer Blondes (Blondinen bevorzugt, USA 1953) von Howard Hawks vor sattrotem Hintergrund in ein unwiderstehliches Pink gehüllt, wenn sie singt „Diamonds are a girlʼs best friend“.

Überwältigende Naturpanoramen prägen die Western in Technicolor. In Duel in the Sun (Duell in der Sonne, USA 1946) von King Vidor werden unter der sengend orangeroten Wüstensonne Hass und Liebe ausgelebt. In John Fords She Wore a Yellow Ribbon (Der Teufelshauptmann, USA 1949) liefert das Monument Valley in seinen erdigen Tönen die malerische Kulisse, mit der leuchtende Uniformen und Kostümdetails kontrastieren.

1953 war schließlich das Jahr, in dem der konkurrierende Farbnegativfilm zu boomen begann. Heute gilt es, sich den gloriosen Filmen in Technicolor möglichst originalgetreu anzunähern. „Der Kooperation mit dem George Eastman House in Rochester ist es zu danken, dass wir Filmkopien aus einer der weltweit größten und besterhaltenen Sammlungen von Technicolor-Filmen präsentieren können – und dies von der Originalkopie bis zu modernen Farbfilmkopien. Dank der Unterstützung weiterer Filmarchive und –studios zeigen wir auch zahlreiche restaurierte Fassungen“, kommentiert Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek.

Zur Retrospektive erscheint im Bertz + Fischer Verlag die reich bebilderte Publikation „Glorious Technicolor“. Die Essays von renommierten Autoren – darunter Scott Higgins, Barbara Flückiger und Susanne Marschall – vertiefen erstmals in deutscher Sprache das Phänomen Technicolor in seinen vielfältigen, bisher teils unberücksichtigten Aspekten.

Das Filmprogramm der Retrospektive wird ergänzt durch Veranstaltungen in der Deutschen Kinemathek. Das George Eastman House in Rochester, New York, initiierte das Thema der Retrospektive. Entwickelt wurde es in Partnerschaft zwischen der Deutschen Kinemathek, The Museum of Modern Art und dem Österreichischen Filmmuseum. Dank dieser Kooperation wird die Filmreihe 2015 auch in Wien (April 2015) und New York (Sommer 2015) präsentiert.

 

Aus: https://www.berlinal...tive/index.html

 

Anlass: die FIlmclip-Recherche der Filmwissenschaftlerin Barbara Flückiger (in direkter Verwandtschaft und Fortsetzung zu den Archivalien von Gert Koshofer, DGPh): http://zauberklang.ch/filmcolors/

 

Ein Film-Marathon, in dem noch immer die 35mm-Kopien (ggü. den Restaurations-Digisaten) in der Überzahl stehen.

 

Dauer-Exponat des veranstaltenden Museums (Deutsche KInemathek) ist eine original Technicolor-Strahlenteilerkamera:

 

Photo: J.P. Gutzeit

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Wenn Du nun schon den Text der Presseerklärung an so prononcierter Stelle im Forum einstellst: Mir kräuseln sich bei einem Satz schon wieder die Nackenhaare. "Technicolor Nr. V, eingeführt 1952, war nur mehr ein Kopier-, kein Aufnahmeverfahren." Also Leute, die Strahlenteiler-Kamera war das unbedeutendste am Technicolor-Verfahren, zeitweise erforderlich, als es noch keine andere Möglichkeit gab, drei Farbauszüge zeigleich festzuhalten. Mit dem Aufkommen von Eastman-, Agfa-, Ansco-Sovcolor-Farbnegativfilm - will sagen: als die Strahlenteilerkamera endlich in die Rumpelkammer geräumt werden konnte -, wurden die Technicolor-Kopien besser, nicht schlechter. Was Technicolor ausmachte, war der Druckprozess (und der ging bis Mitte der siebziger Jahre; länger als der Zeitraum währte, in dem die Strahlenteilerkamera zur Anwendung kam). Das Aufnahmeverfahren war eine notwendige technische Krücke, bestimmt wurde die Farbigkeit der Technicolor-Kopien jedoch vom Druck.

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SAM schrieb im anderen Thread zum Thema:

 

"Das könnte ja ein richtiges Technicolor-Jahr werden. Die Retrospektive der Berliner Filmfestspiele hat soeben angekündigt, dass sie sich ebenfalls dem Thema Technicolor widmen werde. Hoffentlich mit originalen Druckkopien auf Azetat-geeigneten Projektoren. Noch ist das Desaster des Jahres 1988 ("Color - Die Geschichte des Farbfilms") nicht vergessen. In diesem Falle können wir zumindest auf den mahnenden Einfluss des George-Eastman-Hauses hoffen ..."

 

Also ich ahne (wieder, wie üblich, in Berlin, in Sachen SDK und Berlinale) Schlimmes und Schlimmstes:

 

Hab' ich was überlesen, oder steht da im o.z. Text irgendwas vom präsentierenden Kino, vom Kinoraum, von der Bildwirkung im Raum und der Kinotechnik ?

 

Pressetext:

"vertiefen erstmals in deutscher Sprache das Phänomen Technicolor in seinen vielfältigen, bisher teils unberücksichtigten Aspekten."

 

Steht da doch tatsächlich "erstmals in deutscher Sprache".

 

Als ob Herr Klaus-Martin Boese nicht gerade in "Cine 8-16" zur großen und mehrteiligen Technicolor-Geschichtsschreibung angesetzt hätte.

 

Als ob Herr Gert Koshofer in WdK 7.2004 nicht die Geschichte von Technicolor im Recherche-Stand von 2004 "in Glorious German Language" bereits dargestellt hätte.

 

Denen ist wieder ihre Strahlenteilerkamera anscheinend auf den Kopf gefallen...

 

Kein Wunder, dass man sich aus Amerika dann (wie im Falle Centfox und 70-mm-Kopienstock) im Blindbuchen dann einfach 'servicen' lassen muss...

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Das Entscheidende ist ja nicht wirklich die Unterscheidung zwischen den Prozessen IV und V - sondern, dass im Pressetext die Worte "nur mehr" stehen. Als ob Technicolor durch Prozess No. V etwas verloren hätte - das Gegenteil ist der Fall. Dies - und die Beschränkung der vorgesehenen Filmtitel auf den Zeitraum bis 1953, also den Zeitraum, in dem die Dreistreifen-Strahlenkamera zur Anwendung kam - machen mich schon wieder misstrauisch.

 

... ich wette ein Kaltgetränk auf DCPs von BLACK NARCISSUS und THE RED SHOES ...

 

... ein Kaltgetränk ... Ich bitte Dich: Sollten die RED SHOES wider Erwarten doch in einer Druckkopie laufen, wollten wir wenigstens die Korken knallen lassen ...

 

Bei dieser Retrospektive wäre mehr denn je wichtig zu wissen, ob, soweit denn überhaupt analog vorgeführt wird, eine Nachkopierung auf 35mm oder eine originale Druckkopie gezeigt wird - letztere werden ja durchaus in Aussicht gestellt. In diesem Sinne habe ich gestern schon mal dem Kurator eine freundliche E-Mail geschickt, ihn zur Themenauswahl beglückwünscht (war ja nun aber naheliegend, wenn sich im November 1915 100 Jahre Technicolor Motion Picture Corporation jähren) und ihn gebeten, diese Information in das Programm mit aufzunehmen.

 

A propos: Ich doch wohl jedem klar, dass es in US zwei Technicolor-Gesellschaften gab? Die Technicolor, Corp. (1915) und die Technicolor, Inc. (1922)?

 

Denen ist wieder ihre Strahlenteilerkamera anscheinend auf den Kopf gefallen...

 

Autsch!

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Wenn man sich auf Titel bis/vor 1953 - also die 2- oder 3-Streifen Aufnahmeverfahren - beschränkt, dann werden es fast ausschließlich entweder Umkopierungen auf Eastman-/Agfa-/Fuji Material sein oder Nachaufführungs - Druckkopien. Ansonsten müsste man Nitro-Druckkopien zeigen, was ja wohl auszuschließen ist.

 

Man wird sich wohl damit anfreunden müssen, dass man sich an die frühen Technicolor Filme (Nr. 3 z. B. The Black Pirate, Whoopee, Vagabound King, Toll of the Sea, On with the Show u.a.) nur in Umkopierungen annähern werden kann. Aber das ist doch auch etwas und ich wünsche mir diese Filme auf der Kinobildwand ansehen zu können, dazu noch in einem Kontext eines Technicolor Festivals.

 

Man kann ja nichts Unmögliches erwarten ... und wer Höhepunkte der Technicolor Druckkunst nach 1953 erwartet, der darf das dann bei uns im Mai noch nachholen ... und ein Frank Tashlin wusste durchaus auch mit Eastman Negativ in der Kamera dem Technicolor Druckprozess eine unverwechselbare Farbanmutung in der Projektion zu entlocken.

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Richtig, die Einschränkung wird man machen und hinnehmen müssen - originale Druckkopien aus der Zeit vor 1950 werden wir wegen der Nitro-Problematik nicht zu sehen bekommen (Technicolor ist im Jahre 1950 auf Safety-Material für seine Druckkopien umgestiegen). Aber an dieser Stelle wäre ich zu Kompromissen bereit, soweit nur Druckkopien (in diesem Falle also Nachkopierungen) zur Aufführung gelangen. Technicolor No. III ist natürlich in gewisser Weise ein Griff nach den Sternen; hier würde ich aber ein DCP bevorzugen. Denn die Umkopierungen auf 35mm, die unlängst Barbara Flückiger anhand der zweiten Fassung (1924) von BEN HUR präsentiert hat, lassen einem wirklich die Haare zu Berge stehen ...

 

http://zauberklang.ch/filmcolors/timeline-entry/1213/#Four_different_prints_of_Ben_Hur_(1925)

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Ein Nitrokopien-Festival, das wäre mal eine Sensation! Natürlich nicht von der Berlinale zu erwarten, aber nachdem Nitrokopien jahrzehntelang unter weit problematischeren Bedingungen als heutzutage möglich im täglichen Betrieb waren, sollte sowas bei entsprechend fachkundiger Durchführung heute eigentlich relativ gefahrlos machbar sein. Alterungsprozesse des Materials und verschwundene Kenntnisse/Erfahrungen im Umgang damit dürften allerdings natürlich leider schwerwiegende Hinderungsgründe sein. Großartig wäre es indes schon, das nochmal irgendwann, irgendwo erleben zu können...

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Es ist schon toll, wenn überhaupt eine ältere Technicolor Kopie gespielt wird.

Den Aufwand mit Nitro Film wird verständlicher weise kein Kino auf sich nehmen.

Und außerdem ist der Aufwand nur gerechtfertigt, wenn es keine entsprechende TC Kopie auf Safety Material gibt. Die Kopien die ich von 1950 bis 1952 habe, von denen es wahrscheinlich auch Nitro Kopien gab, sind so schön, dass der feine Unterschied zur einer Nitro Kopie sehr gering sein dürfte.

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Es gibt noch das ein oder andere Kino, dass Nitrotauglich wäre, aber ob hier dann gespielt werden DARF, ist leider eine andere Geschichte.

Im vergleich zu den USA ist Europa, was Nitrovorführungen, bzw Film als Kulturgut angeht, eher sehr sehr sehr unterentwickelt. Selbst in Frankreich zeichnet sich seit der Digitalisierung ein Wandel ins negative ab. Schade.

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Ich würde mich jedenfalls auch sehr an einer Veranstaltung freuen, in der auch ältere Zwei-Farben Filme vorgeführt werden. Cinecolor oder die älteren Technicolorprozesse, aber wie schon geschrieben, es bleibt wohl ein Wunschdenken ;(

 

Tja, es sei denn, man nimmt es selbst in die Hand.

 

Wir sind doch hier u.a. ein Haufen Sammler und Liebhaber, evtl. könnte man (natürlich in kleinerem Rahmen) so etwas gemeinsam auf die Beine stellen?

 

(Nur mal wieder so eine fixe Idee von mir, nehmt es mir nicht übel ;-) )

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Tja, es sei denn, man nimmt es selbst in die Hand.

 

Wir sind doch hier u.a. ein Haufen Sammler und Liebhaber, evtl. könnte man (natürlich in kleinerem Rahmen) so etwas gemeinsam auf die Beine stellen?

 

(Nur mal wieder so eine fixe Idee von mir, nehmt es mir nicht übel ;-) )

 

Tja, das passiert ja auch. Nitro Film habe ich das erste mal auch bei einem befreundeten Sammler und Forumsmitglied erlebt.

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Tja, es sei denn, man nimmt es selbst in die Hand.

 

Wir sind doch hier u.a. ein Haufen Sammler und Liebhaber, evtl. könnte man (natürlich in kleinerem Rahmen) so etwas gemeinsam auf die Beine stellen?

 

(Nur mal wieder so eine fixe Idee von mir, nehmt es mir nicht übel ;-) )

 

Ich dürfte sogar, nur ich kann nicht, weil ich nicht mehr die Gerätschaften dafür habe. Bzw habe ich zwar Projektoren mit Feuerschutztrommeln, aber die stehen in Räumen, in denen ein Feuerchen nicht gerade prickelnd wäre.

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Tja, das passiert ja auch. Nitro Film habe ich das erste mal auch bei einem befreundeten Sammler und Forumsmitglied erlebt.

 

Hallo Ömer, das war wohl bei mir. Wenn wer mal Lust hat und in Berlin ist kann gerne mal vorbeikommen: Technicolor Cartoons (Nitro) ist schon beeindruckend.

Maschine Askania APXII 900W Xenon mit Kompressorkühlung ist so gut, das ein Nitroschnipsel in der Bildbahn (sehr altes coloriertes Nitromaterial) sogar als Dia also stehendes Bild projeziert werden kann, allerdings: Kompressor aus und Pffffft,weg ist der Schnipsel.2. Versuch:25cm Nitro durch die Auslaufrolle der Feuerschutztrommel gelegt und angezündet, die Flamme erlischt sofort in der Auslaufrolle. Es geht also, wenn man weiss wie man damit umgehen muss.Also bei Interesse bitte PN.

Wolle

Bearbeitet von Rosebud (Änderungen anzeigen)
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Es sind im Februar nun 30 Filmtitel an der Zahl.

Darunter auch einige Digisate - vornehmlich aber 35mm.

Das Angebot an Kopien sei sehr reichhaltig gewesen, erwähnte vorgestern Kurator R.R.

Jedoch wolle man Beispiele des letzten Prozesses (aus den 90er Jahren) nicht thematisieren. sondern Originalkopien aus der Zeit zeigen.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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Hallo Ömer, das war wohl bei mir. Wenn wer mal Lust hat und in Berlin ist kann gerne mal vorbeikommen: Technicolor Cartoons (Nitro) ist schon beeindruckend.

Maschine Askania APXII 900W Xenon mit Kompressorkühlung ist so gut, das ein Nitroschnipsel in der Bildbahn (sehr altes coloriertes Nitromaterial) sogar als Dia also stehendes Bild projeziert werden kann, allerdings: Kompressor aus und Pffffft,weg ist der Schnipsel.2. Versuch:25cm Nitro durch die Auslaufrolle der Feuerschutztrommel gelegt und angezündet, die Flamme erlischt sofort in der Auslaufrolle. Es geht also, wenn man weiss wie man damit umgehen muss.Also bei Interesse bitte PN.

Wolle

Hallo Wolfgang,

wenn sich ein Treffen ergibt, gebe mir bitte Bescheid, bin sehr gerne dabei.

Gruß

Ömer

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Das Angebot an Kopien sei sehr reichhaltig gewesen, erwähnte vorgestern Kurator R.R.

Jedoch wolle man Beispiele des letzten Prozesses (aus den 90er Jahren) nicht thematisieren. sondern Originalkopien aus der Zeit zeigen

 

Sehr zartfühlend, daß Du den Namen anonymisiert hast. Ob es nun für Road Runner oder Rennschwein Rudi Rüssel steht, bei einer so dümmlichen und inkompetenten Aussage geht einem schon der Hut hoch.

Nein nein, natüüüürlich thematisiert man es nicht, wenn an der Grenze zum Digitalzeitalter ein hochkomplexer Prozeß wiederbelebt,weiterentwickelt und ausgeübt wird, das alles ist natürlich komplett uninteressantes Technik-Nerdzeug, das keinen normalen Festivalbesucher interessiert. Latürnich, wie der Gallier sagt.

Zum Glück werden genug Berliner mit Kopienbeurteilungsfähigkeit vor Ort sein, so daß wir erfahren, was tatsächlich gezeigt wird.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
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Noch nicht mit mir im Reinen, was man wohl unter Originalkopien zu verstehen hat - habe irgendwie das Gefühl, dass diese Frage Stoff für umfangreiche semantische Auseinandersetzungen bietet -, habe ich mich mal aufgemacht zu schauen, was denn die schreibende Zunft schon so alles zur Retrospektive weiß. Erstaunlicherweise einiges, von denen auch Veranstalter und Kurator möglicherweise noch gar nicht wissen. Aus zartfühlenden Gründen - schließe mich insoweit meinen Vorpostern an - nenne ich die Quellen mal nicht.

 

Erst 1953 kam das konkurrierende Farb-Negativ-Material von Eastmen Kodak heraus. Der gute George muss unbemerkt einen Doppelgänger bekommen haben. Gebrüder Kodak? Nein, ich bin natürlich schon wieder als Erbsenzähler unterwegs: ein einfacher Schreibfehler ...

 

Gezeigt werden dort demnach rund 30 Filme aus den Anfängen des Technicolor-Farbfilm-Verfahrens bis ins Jahr 1953, als der Boom des konkurrierenden Farbnegativfilms zu boomen begann. Das dürfte den Wirtschaftsminister brennend interessieren: ein boomender Boom. Vielleicht gibt es noch irgendwo die alten Rezepturen dafür?

 

Schreiendere Farben bietet Howard Hawks Film „Blondinnen bevorzugt“ (1953) mit Marilyn Monroe. Auf diesen Film freue ich mich schon besonders: Ein unbekanntes Stück aus dem Nachlass von H.H. Was er uns da wohl für eine species vorführen wird?

 

Technicolor beschreibt dabei eine ganz spezielle Filmtechnik, die erstmals Farbe auf die Leinwände der Filmtheater brachte und durch das sogenannte Zwei-Farben-Verfahren außergewöhnlich leuchtende Farbwelten schuf. Nun kommen wir endlich zum Kern der Dinge: Für außergewöhnlich leuchtende Farbwelten benötigt man genau zwei Farben. Alles andere sind unbelegte Behauptungen der theoretischen Physik ...

 

Zunächst als Zwei-Farben-Verfahren konzipiert, wurden ein roter und ein grüner Filter eingesetzt, um einen Film aufzuzeichnen und zu projizieren. 1932 kam noch ein Blaufilter hinzu, so dass erstmals das gesamte Farbspektrum wiedergegeben werden konnte. Oder doch nicht? Erste Zweifel ...

 

Mit Technicolor Nr. IV, das ab 1932 mit den drei Farben Grün, Rot und Blau zum Einsatz kam, war dann jene Qualität erreicht, der Technicolor seine Strahlkraft verdankt: Erstmals konnte das gesamte Farbspektrum wiedergegeben werden. Strahlkraft ist schon immer gut. Und überhaupt, wozu sollte eigentlich die Farbe "gelb" gut sein? Hat mich schon immer gestört, schon im Tuschkasten in der Grundschule. Weg damit! Nun gut, die Blondinen (siehe oben) kommen vielleicht nicht ganz so gut dabei weg. Sollen sie doch eben künftig grün tragen ...

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