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"Inverse Telecine" bzw. FAZ für Massenkopien?


Robby

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Ich habe die Tage eine Kopie einer Dokumentation bekommen, die als ganz normale Verleihkopie in den Bild-/Filmstellen genutzt wurde und inhaltlich einen ursprünglich fürs Fernsehen produzierten Beitrag aus dem Jahr 1987 enthält. Es gab neben der Film-Variante auch VHS-Kopien.

 

Erstaunlich nur, das die Kopie nicht vom Original auf dem üblichen Wege entstanden ist, sondern das Bild eine deutlich sichtbare Zeilen und Pixelstruktur, sowie atypisches Rauschen enthält. Es wurde offenbar seinerzeit für die Herstellung der Massenkopien eine Art "inverse Telecine" bzw. FAZ von einem Monitor vorgenommen, wo eine MAZ des Berichtes wiedergegeben wurde. Die Aufnahme des Originals erfolgte jedenfalls auf 16 mm.

 

War es üblich, seinerzeit die Originalnegative/Umkehroriginale direkt im Filmgeber abzutasten und "elektronisch zu schneiden" und dann wieder auf Negativ auszubelichten (hier scheinbar von einem Farbmonitor abgefilmt) um auf dem bekannten Weg eine Vielzahl von Projektionskopien zu erzeugen, wenn gleichzeitig eine Verleihkopie in einem Videoformat vorgesehen war?

 

 

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Ich hab auch so eine 16 mm Kopie. Es handelt sich um die ZDF Silvesterparty 1972. diese wurde auch offenbar von einem Monitor abgefilmt. Unscharf, fernsehpixelig und ständig durchlaufender waagerechter Streifen wegen Synchronisationsfehlern. Aber tolle Schlagermusik! Meine Kopie ist schwarzweiss; ich hatte vor Jahren auf der Kölner Filmbörse von dem gleichen Titel auch eine Farbkopie in der Hand. Als Logo findet sich auf der Filmkopie am Anfang die Firma "Transtel".

 

Gruß Martin

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Die Zeilenstruktur eines PAL-Fernsehbildes lässt sich bei der Filmaufnahme leider nicht kaschieren. Höchstens durch Unschärfe. Dann lieber Zeilenstruktur. Selbst Vision2 500T ist noch feinkörnig genug, um die Pixel und Zeilen gut zu erkennnen. Mit einem 14" Trinitron (PVM 14M4) bekommt man eine schöne Blende 2,8. Allerdings gibt es zur Verhinderung schwarzer Balken einen Synchronzusatz für die ARRi-SR Kameras. Damit kann man den Balken sicher aus dem Bild schieben (Phase). Allerdings muss man eine Synchronsignal für die Box abzweigen, mit dem auch der Monitor gespeist wird.

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Gast renehaeberlein

Also ich habe eine private Video8 Kopie mittels LCD Fernseher auf Super 8 (18 Bilder/Sek.) abgefilmt und diese sieht einwandfrei aus. Hatte damals einfach Kamera vor meinen Fernseher gestellt und mit Fuji Film (Tageslicht) abgefilmt. Man sieht da keinerlei Streifen ,wie bei den Röhrengeräten.

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Transtel hat viele FAZen erstellt. Ich hatte schon diverse Schlagersendungen auf 16mm, die qualitativ wirklich gut sind. Von "Der 7. Sinn" hatte ich auch mal eine Folge. Der Umriss des Monitors und die Zeilenstruktur waren deutlich erkennbar. Die Kopie war von Hadeko und leider gewellt, wie viele Kopien aus diesem Kopierwerk - warum auch immer...

 

Die späten Ausgaben der Bundeswehr Info wurden auch nicht mehr auf 16mm produziert, sondern mit EB und dann auf 16mm umkopiert. Ich habe die letzten Ausgaben bei Taunusfilm kopiert, weiß aber nicht, wo das FAZ-Negativ herkam. Die Qualität dieser Kopien war sehr gut, aber die Quelle war eben nur PAL.

 

Der Super8-Zweiteiler von Klimbim ist auch nichts anderes als eine Filmaufzeichnung, allerdings wirklich sehr gut gelungen.

 

Bei Röhrenmonitoren funktioniert das ohne stehenden oder durchlaufenden Balken nur mit einem solchen Phasenschieber. Den gab es auch für die Arri BL in Verbindung mit dem 50 Hz Synchronmotor. Bei LCD-Monitoren, insbesondere den älteren Modellen mit längerer Nachleuchtzeit funktioniert das Abfilmen ohne Synchronisation in der Tat gut, aber man erhält teilweise Doppelbelichtungen, die Unschärfe erzeugen (zwei Einzelbilder der Videoquelle werden mit unterschiedlich anteiliger Belichtungszeit auf ein Filmbild aufgenommen).

Bearbeitet von filmfool (Änderungen anzeigen)
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Vom 7. Sinn habe ich auch eine Folge aus dem Jahr 1998 (Einführung von Gurten in Bussen ab 1999), die auch als "FAZ" in TV-Auflösung massenkopiert wurde - aber immerhin auf Polyester.

 

Jedenfalls weiß ich nun, dass diese Vorgehensweise doch nicht so selten praktiziert wurde, da es qualitativ offenbar als ausreichend galt. Mir war bisher nur bekannt, dass bei ausschließlich fürs Fernsehen produzierten Beiträgen, Serien usw. das Filmmaterial ausschließlich als Aufnahmematerial dient und alles weitere elektronisch erfolgt, aber eine erneute Ausbelichtung für Projektionskopien war mir neu.

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Die späten Ausgaben der Bundeswehr Info wurden auch nicht mehr auf 16mm produziert, sondern mit EB und dann auf 16mm umkopiert. Ich habe die letzten Ausgaben bei Taunusfilm kopiert, weiß aber nicht, wo das FAZ-Negativ herkam. Die Qualität dieser Kopien war sehr gut, aber die Quelle war eben nur PAL.

 

Das Bw-Infomagazin wurde in den 60ern sogar noch auf 35 mm S/W aufgenommen und bearbeitet (wie die Wochenschauen)und dann für die Truppe davon 16mm-LT-Massenkopien erzeugt.

Bearbeitet von Robby (Änderungen anzeigen)
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1987 wurden Fernseh-Dokus nicht mehr auf Film aufgenommen, das war damals in der Regel Video.

ImBild hatte einmal so eine Phase, da wurde auch nicht mehr optisch umkopiert sondern vom 1 Zoll C wieder auf Film "gefazt" in sehr unterschiedlicher Qualität. Es gab richtige CRT-Belichter, die konnten das richtig gut, oder eben die einfache Abfilmerei vom Monitor, mit dementsprechendem Qualitätsverlust.

 

Einige dieser "UFA-Viva Charts" habe ich auch zu Hause, bäh. Hingegen noch einige Musikvideos, von Arri auf Film "gefazt" da sieht man nichts, was auf den Ursprung dieses Materials deuten lässt, da hat Arri noch richtig investiert und einen neues FAZ-System gebaut, inkl. der Software, war gut, aber wurde wegen der Kosten recht selten genutzt.

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Frank Zappas Musikfilm 200 MOTELS (1971) wurde auf MAZ produziert und dann für die Kinoauswertung auf 35mm-Film transferiert. Ich sah den Film vor Jahren beim Open-Air und war positiv überrascht, wie akzeptabel das aussah. Ein Transferverfahren von Technicolor, soweit ich mich erinnere.

 

Der erste deutsche Spielfilm, der auf MAZ hergestellt und dann gefazt wurde, war Niklaus Schillings DIE FRAU OHNE KÖRPER UND DER PROJEKTIONIST. Bis heute nicht gesehen, kann zum Ergebnis daher nichts sagen.

 

In schlimmster Erinnerung sind aber die vielen minderwertigen Werbe-FAZ, die mir das ursprünglich vorhandene Vergnügen an Kinowerbung vor Jahren endgültig versaut haben.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
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1987 wurden Fernseh-Dokus nicht mehr auf Film aufgenommen, das war damals in der Regel Video.

 

Der Off-Sprecher im Bericht meint, dass man "mit Kamera und Tonband" unterweg sei, das hört sich für mich nach klassicher Film- und nicht EB-Technik an.

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1987 wurden Fernseh-Dokus nicht mehr auf Film aufgenommen, das war damals in der Regel Video.

 

Dieter Wieland (als Bayer kennst du ihn vielleicht) hat auch noch recht lang auf 16mm gedreht.

Vor einiger Zeit erst mal wieder auf BR-Alpha eine Wiederholung gesehen.

Erstaunlich heutzutage wie behäbig seine Dokumentationen daherkamen (aber gut!)

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Der Off-Sprecher im Bericht meint, dass man "mit Kamera und Tonband" unterweg sei, das hört sich für mich nach klassicher Film- und nicht EB-Technik an.

 

Vielleicht auf Film gefilmt, aber die Postproduktion auf MAZ?

 

Gibt der Abspann vielleicht einen Hinweis?

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
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  • 11 Monate später...

Flash aus Köln dreht ja bis heute für die Maus-Filme die Sachgeschichten auf 16mm. Leider hat man sich den Kuckuck "Casper" Caspers ins Boot geholt und damit auch die "vervideotung" (in jeglicher Hinsicht gemeint) der Geschichten: Kaum noch Inhalt, dafür blöde Texte und schnelles Videogefilme... grausam.

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Die Produktion der Bundeswehr Info Monatsschau wurde um 1990 auf Videoproduktion umgestellt. Bis 1994 erhielt das Kopierwerk FAZen auf 16mm Negativ plus Tonnegativ. Hiervon wurden die 16mm-Kopien gezogen. 1994 wurde dann die Wiedergabetechnik in den Kasernen etc. auf Video (VHS) umgestellt. Die FAZen zeichneten sich durch eine sehr gute Qualität aus. Manchen FAZen sieht man die Tatsache kaum an, dass die Quelle eine MAZ war.

 

Der Super8 Zweiteiler von Klimbim müsste auch auf einer MAZ basieren. Die Schärfe ist vorzüglich, aber man sieht es am Nachleuchten heller Bildpunkte aufgrund der 1974 eingesetzten Röhrenkameras.

 

Genau genommen handelt sich bei fast allen 35mm Releases der letzten 15 Jahre um FAZen vom Digital Intermediate. Allerdings sprechen wir hierbei über eine professionelle Laserbelichtung vom unkompromierten (4:4:4) 2k Master mit WCG und HDR und nicht von einer VHS-Kopie mittels CRT.

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"Flash aus Köln dreht ja bis heute für die Maus-Filme die Sachgeschichten auf 16mm. Leider hat man sich den Kuckuck "Casper" Caspers ins Boot geholt und damit auch die "vervideotung" (in jeglicher Hinsicht gemeint) der Geschichten: Kaum noch Inhalt, dafür blöde Texte und schnelles Videogefilme... grausam."

 

Naja, schlecht sind seine Beiträge nicht, z.T. sogar sehr gut!

Und das auch hier Video Einzug gehalten hat, ist unvermeidbar. Es gibt kaum noch einen sachlichen Grund mehr für Film in Fernsehproduktionen.

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Wenn man die Maiwald mit den Caspereien vergleicht, drängt sich unweigerlich die Frage auf, was der denn vorher jemals gemacht hat. Das ist vielleicht für die Sonderpädagogik sinnvoll, aber in der Maus hat diese Art der Blödelei keinen platz. Und mit der Meinung bin ich nicht allein.

 

Flash hält übrigens aus Überzeugung am Film fest.

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