Zum Inhalt springen

DOLBY STEREO LICHTTON (NuOptix-Debatte) ... Neues Jahr und alte Fragen


Jeff Smart

Empfohlene Beiträge

Warum muss ich bis in die nächsten hundert Jahre hier unter Beschuss stehen, aber aus der Gegenrichtung kommt herzlich wenig an Details und Belegen?

 

Weil Du Behauptungen aufstellst, die nicht nur unlogisch sind, sondern auch von keiner Fachliteratur gestützt werden.

Für Deine Behauptung, es gäbe zur Lichttonüberspieleung im Kopierwerk eine andere Vorstufe als ein 2-Kanal-Printmaster, findest Du selbst keine Bestätigung [1]:

 

Zur Praxis in dieser Stadt:

Es gab ja verschiedene Möglichkeiten, um in der Umspielung vom Magnetband zum Dolby-A-Lichtton zur Lichttonkamera zu gelangen: auch auf 16mm-Perforband (dort 2 kanalig), 17,5mm (ebenfalls 2-kanalig) oder auch auf Schnürsenkel mit Pilotton. Entscheidend ist lediglich, dass die Dolby-A-Kodierung und die Messtöne für die Azitmuth-Einstellung stimmen. Auf der MW51 liefen in Berlin jedoch, wie ich oben beschrieb, zumeist 35mm-Magnetbänder und zumeist 3-kanalig (LCR) zur Lichttonkamera.

Bei Dolby-SR-Lichtton waren es sogar 4 Spuren, was ich noch kurz miterlebte und dabei den besten Mischton der Analog-Ära vermute.

 

Fazit: es trifft nicht zu, dass nur ein 2-kanaliges, matrix-enkodiertes Perforband als Vorstufe zur Lichttonkamera zum Einsatz kam. Leider steht auch in Webers "Handbuch der Film- und Videotechnik" nur ein "2-Kanal-Magnetfilm-Masterband DIN 15552" vermerkt. Wobei er allerdings eine Nähe zur Bavaria hatte.

 

Liefere Du doch bitte selbst Belege für Deine Behauptungen. Es ist nicht die Aufgabe anderer, Deine Aussagen zu belegen.

Fachliche Kritik und Nachfragen an/zu Deinen Aussagen ignorierst Du einfach, wie z.B. ...

  • ... den Hinweis von TomCat, daß bei einem 3-Kanal LCR-Band keine Surroundinformation vorhanden wäre [2].

  • ... die Frage von Magentacine, wo bei einem 3-Kanal-LCR-Band die Surroundinformation herkommen soll [3].

  • ... den Hinweis von Magentacine, daß er in seinen Unterlagen und Literatur keinen Hinweis auf ein NuOptix-Modul finden könnte, daß die Matrixkodierung direkt vor der Lichttonkamera durchführen würde [3].

  • ... den Hinweisen eines von Magentacine befragten Mischtonmeisters zum Thema [4].

Ich hatte die Ergebnisse und offenen Fragen der Diskussion damals schon zusammengestellt und poste sie gerne nochmal, damit darüber diskutiert werden kann.

 

1. Dolby-LT-Workflow Version 1 (von allen Diskutanten und einem Mischtonmeister bestätigt)

 

In das Kopierwerk wird ein "Lt/Rt-Master" ("L/R" o.ä Beschriftungen möglich) geliefert. Dieses Master mit 2 diskreten Tonkanälen enthält die Kanäle "L","C","R","S" matrixcodiert (4:2:4 Matrix) und ist mit der Rauschunterdrückung "Dolby A" oder "Dolby SR" versehen.

Das Master wird transparent auf die Lichtonkamera gegeben.

 

Das "Lt/Rt-Master" kann auf 35mm Magnetfilm mit 2-6 Spuren angeliefert werden (üblich waren 2 oder 3 Spuren), sowie auf DAT oder MO-Disk. Heute sind die (digitalen) Zulieferungen (je nach Dienstleister) auch auf anderen Datenträgern möglich.

Auf welchen Spuren des Magnetfilms mit mehr als 2 Spuren aufgezeichnet wurde, ist leider nicht genormt und steht im besten Fall auf dem Begleitzettel, dem Archivkarton oder dem Film selbst.

 

 

2. Dolby-LT-Workflow Version 2 (Schilderung durch Cinerama)

 

In das Kopierwerk sollen auch Master ohne Matrixcodierung geliefert worden sein, die bei "Dolby A" meist 3 Tonkanäle hatten und bei "Dolby SR" angeblich 4 Tonkanäle hatten.

 

Offene Fragen hierzu:

  • Welche 3 Signale waren auf den 3-Spur-Magnetfilmen?

  • Wo kam bei einem nicht matrixcodierten Signal auf einem 3-Spur Magnetfilm der Effektkanal her?

  • Welche 4 Signale waren auf den 4-Spur-Magnetfilmen? Wenn das wirklich "L","C","R","S" waren, dann könnte man eine Matrixcodierung im Kopierwerk vornehmen. Allerdings stellen sich dann folgende weitere Fragen:
  • Warum wurde das Ergebnis der Matrixcodierung nicht erst auf Magnetfilm aufgezeichnet?
  • Wer hat das Signal auf Artefakte der Matrixcodierung abgehört und die Mischung deshalb ggf. verändert?
  • War der "Dolby Consult" bei der Überspielung im Kopierwerk, oder hat er das Ergebnis zu einem späteren Zeitpunkt geprüft?
  • Wie viele Negative wurden falsch belichtet, weil bei der "on the fly Matrixcodierung" Artefakte aufgetreten sind?
  • Warum hat niemand diese Materialverschwendung gestoppt und den Workflow auf Zwischenspeicherung auf Magnetfilm umgestellt?

Mein Fazit zum jetzigen Zeitpunkt der Diskussion:

Workflow 1 ist der allen Diskutanten bekannte Workflow und zusätzlich durch die von Magentacine eingeholte Aussage eines Mischtonmeisters bestätigt.

 

Beim Workflow 2 habe ich so meine Zweifel, da hier beim logischen Durchdenken erhebliche Unstimmigkeiten und Probleme sichtbar werden, die nicht zu einem professionellen Arbeitsablauf passen.

Es würde mich sehr freuen, wenn wir die offenen Fragen noch klären könnten.

 

Es sollte für Kollege Cinerama leicht möglich sein, sofern er wirklich als Facharbeiter in diesem Bereich gearbeitet hat und die technischen Zusammenhänge verstanden hat, die o.g. Fragen zu Workflow 2 zu beantworten.

Falls das daran scheitert, daß Kollege Cinerama nicht als Facharbeiter in diesem Bereich gearbeitet hat und den Kollegen im Kopierwerk nur mal über die Schulter geschaut hat, wäre es jetzt an der Zeit, von dem toten Pferd abzusteigen.

 

 

Grüße

Salvatore

 

[1] http://www.filmvorfu...140#entry201445

[2] http://www.filmvorfu...140#entry201475

[3] http://www.filmvorfu...160#entry201565

[4] http://www.filmvorfu...180#entry201685

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann könnte Herr magentacine doch seine Werbe-Prospekte, Unterlagen u.a. hier vorstellen? Ich glaube, sie sind nicht vorgelegt worden. Zumindest wissen wir dann, ob wir aneinander vorbeireden.

Seinen Bekannten und Informanten kann ich örtlich leider nicht zuordnen. Wo tätig? Angeblich kennte ich seinen Namen, erwähnte magentacine. Könnte man die Initialien freundlicherweise bitte nennen?

 

Ich lese mir die Links nochmal durch, wenn Zeit ist.

 

Allein die Tatsache, dass unter den hier versammelten Tonfachleuten anscheinend kein einziger vom Nuoptix-Einsatz wusste, der unstrittig ist, irritiert erheblich.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In dem von Salvatore De Vita zitierten Satz von TomCat (im ersten Link), der von ihm als Zeuge gegen meinen Unsinn angeführt wird, berichtet TomCat von nur wenigen ihm bekannten 35mm-Filmkopien ohne Surround-Enkodierung und nennt APOCALYPSE NOW.

 

Anders meine Erinnerung: den Film sah ich seit dem Premierentag im August oder September 1979 etwa viermal in Zoo Palast und ab der 5. Woche im Atelier am Zoo. Immer mit Surround-Information, knisternd und auf CP50 dekodiert mit unangenehmen Übersprechen.

Das Angebot einer Sammlerkopie mit Monoton und recht scharfem, aber flat kopierten Bild (für die Videobtastung) nahm ich nicht wahr. 70mm hatte dann das schlechteste Bild und den besten Ton.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In dem von Salvatore De Vita zitierten Satz von TomCat (im ersten Link), der von ihm als Zeuge gegen meinen Unsinn angeführt wird, berichtet TomCat von nur wenigen ihm bekannten 35mm-Filmkopien ohne Surround-Enkodierung und nennt APOCALYPSE NOW.

 

Anders meine Erinnerung: den Film sah ich seit dem Premierentag im August oder September 1979 etwa viermal in Zoo Palast und ab der 5. Woche im Atelier am Zoo. Immer mit Surround-Information, knisternd und auf CP50 dekodiert mit unangenehmen Übersprechen.

 

Dann wurde diese 35mm Dolby Stereo Kopie leider entgegen den Anordnungen des Regisseurs falsch vorgeführt. Surroundabmischung wurde bei APOCALYPSE NOW nur für die 70mm-Kopie seitens des Regisseurs freigegeben. Den 35mm-Kopien lag der Hinweis bei, den Film ohne Surround abzuspielen. Wenn sich das Vorführpersonal nicht an diese Anweisung hielt und den Film mit eingeschalteter Surround-Dekodierung vorführte, dann war durch die Technik bedingt selbstverständlich auch Ton von den Surround-Lautsprechern zu hören.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der damals verwendete Front / rear Dekoder in den CP 100 und 50 brachte es auf kaum mehr als 6 dB Trennung, da kommt aller Dreck deutlich und extrem störend durch, daher wohl auch "Double Dreck Technology" genannt...

... und der von LaserHotline genannte Hinweis "DolbyStereo without Surround" war unbedingt zu beachten.

 

Ich habe Apocalypse damals in 70 mm auf Bauer U2im Matthäser gesehen. Das Bild war deutlich besser, als die bei uns später im Stadtteilkino vorgeführte 35 mm Kopie in Lichtton. Da hängt sicher sehr viel von der Güte der Vorführung und Erinnerung ab. und unsere 35mm Kopie sieht auch nicht gerade berauschend aus, kopiermäßig, nicht der schlechte Erhaltungszusdtand üblicher in Programmkinos gelaufener Kopien. Der kommt dazu.

 

-St

Bearbeitet von stefan2 (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das "Lt/Rt-Master" kann auf 35mm Magnetfilm mit 2-6 Spuren angeliefert werden (üblich waren 2 oder 3 Spuren), sowie auf DAT oder MO-Disk. Heute sind die (digitalen) Zulieferungen (je nach Dienstleister) auch auf anderen Datenträgern möglich.

 

Bei 35mm gibt es 3 ,4 ,6 und 8 Kanal.

2 Kanal gib es mWn nicht. Hier wird dann 3 Kanal genutzt und eine Spur ungenutzt gelassen.

 

Auf welchen Spuren des Magnetfilms mit mehr als 2 Spuren aufgezeichnet wurde, ist leider nicht genormt und steht im besten Fall auf dem Begleitzettel, dem Archivkarton oder dem Film selbst.

 

Ich kenne hier das System 35mm 3 Kanal mit:

Spur 1: frei / Spur 2 : Mix Lt / Spur 3: Mix Rt oder

Spur 1: Mono Dialog Stem / Spur 2: Mix Lt / Spur 3: Mix Rt

 

An Auslieferungen auf 17,5mm 2 Kanal kann ich mich nicht direkt erinnern. Können aber vorgekommen sein.

Auslieferungen auf 16mm 2 Kanal gab es mWn nicht. Ist einfach zu schlecht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Doch, schon: 2-spuriger 35mm-Magnetfilm war durchaus im Einsatz, also passend zur 2-Kanaltechnik des enkodierten Dolby-"Mix"-Bandes (hier im Forum und später in der Branche als Lt/Rt bezeichnet), das dann regulär zur Direkt-Überspielung zur Lichttonkamera verwendet wurde.

An exakte DIN-Vorgaben aber haben sich meiner Erinnerung nach nicht alle gehalten: besonders bei kleinen Studios mit alten Bandspielern und exotischen Magnetköpfen wurde improvisiert.

 

 

*

 

Im weiteren:

 

- enkodierter Dolby-Stereoton auf 16mm ist etliche Male in Berlin im Gebrauch gewesen: für einige türkische Filme, und es war kein Unterschied zum enkodierten 17.5-Perfoband oder zumenkodierten 35mm-Perfoband hörbar (denn 16mm-Perfoband geht in den Höhen bis 14 kHz)

- enkodierter Dolby-Stereoton zur Direktüberspielung zur Lichttonkamera war sogar einige Male auf Schnürsenkel (dann aber mit Pilotton) im Gebrauch.

 

Zur Fehlerausmerzung überlege ich gerade nach bestmöglichem Erinnerungsstand, wie oft die 3- oder vierkanalige Perfobandüberspielung über NuOptix plus nachgelagertem Dolby-Coder wirklich im Einsatz war. "Öfter" nur in der Anfangszeit von Contrast-Film, weil sich später ausschliesslich der Standard des 2-kanaligen enkodierten Bandes durchsetzte, wie allen bekannt ist.

 

*

 

APOCALYPSE NOW enthielt in der deutschen 35mm-Dolby-A-Lichtton-Fassung eine Surround-Information, aber sparsam eingesetzt. U.a. die elektronischen Bass-Tremoli auf dem Boot (bei der Fahrt sozusagen ins Herz der Finsternis) erklangen kraftvoll über die Surround-Lautsprecher. Diese Abmischung im Nachhinein nicht abspielen zu dürfen: hatte Herr Coppola dafür Gründe? Kannte er das Verfahren gut genug?

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich will nicht unhöflich sein, aber, lieber cinerama, so sehr ich dich schätze, aber über die tonbearbeitung im Kopierwerk solltest du lieber schweigen. Fachtheorie und Fachpraxis sind zwei unterschiedliche Dinge. Im übrigen wäre es mir neu, dass an der Kopierung auch Tom gemischt wird. Die Abteilungsgrenzen waren bei C. Immer sehr dicht und später bei A. Gab's keine, da A. Damals keinen Ton mischte...

 

Bitte hier nicht den Eindruck entstehen lassen, dass man selbst nicht wusste, was man so tat. Sowas geht mir sauber gegen den Strich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das kann es ja, aber schon aufgrund des deines Alters warst du in diesem Jahr gerade mal zwei oder drei Jahre alt.

Bei Mischungen war immer der Dolby-Consultant dabei, bei der Abnahme manchmal ja oder nein.

Wenn dir die NuOptix-Einsaetze nicht bekannt waren - das habe es in Dtld. wie auch der Eimsatz der Westex nie gegeben - wie du schriebst, dann mag das sein.

Wenn ich zu jung war, um zuderzeit alles gemacht, verstanden und behalten zu haben, ist es keine Schande.

 

Es ist vollkommen unbestreitbar, dass das erwähnte NuOptix-Aggregat nebst Westex und perfobandzuspielung auf 35mm, 16mm, 17,5mm und sogar Schnürsenkel fuer Dolby-Lichttonnegative im Einsatz waren!

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Cinerama: Wie ich oben schon schrieb, muß eine Dolby-Stereo-Mischung (völlig egal ob mit NR. A oder SR) hinter der Matrix abgehört werden.

Allein durch die moderate Kanaltrennung des Systems (die sich bei gemischter Signalverteilung auf den Kanälen auch deutlich ändern kann), sowie wegen des eingeschränkten Frequenzgangs des Surround-Kanals, ist dies zwingend nötig und erfordert auch Korrekturen der Mischung vor dem Encoder.

 

Das macht man, entgegen Deiner Erinnerung, nicht bei der Lichttonüberspielung im Kopierwerk!

 

Würde die 4:2-Matrixcodierung erst on-the-fly vor der Lichttonkamera durchgeführt, müsste bei auftretenden Artefakten der Matrixcodierung oder bei einen im Pegel falsch gemischten Surround-Kanal, das bis dahin belichtete Tonnegativ weggeschmissen werden. Man kann es nicht wieder löschen und neu ansetzen.

Nicht nur der Klang, auch die empfundene Lautstärke des Surround-Kanals ist durch den starken Frequenzgangbeschnitt ganz anders als in einer diskreten Mischung. Allein aus diesem Grund hat niemand, wirklich niemand, eine 4:2-Matrixcodierung direkt vor der Lichttonkamera durchgeführt!

 

Zudem hast Du uns immer noch nicht erklärt, wo bei einem LCR-Band der Surround-Kanal herkommen soll.

Ich bin mir sicher, und das ist nicht böse gemeint, daß Du hier einiges in Deiner Erinnerung durcheinander bringst. Du verwechselst meiner Meinung nach 3-Spur Magnetfilm mit 3-Kanal-Aufzeichnung, den Leistungsverstärker für die mechanische Lichttonkamera (NuOpix) mit einem 4:2-Encoder usw.

 

 

Grüße

 

Salvatore

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Doch, schon: 2-spuriger 35mm-Magnetfilm war durchaus im Einsatz, also passend zur 2-Kanaltechnik des enkodierten Dolby-"Mix"-Bandes (hier im Forum und später in der Branche als Lt/Rt bezeichnet), das dann regulär zur Direkt-Überspielung zur Lichttonkamera verwendet wurde.

 

Mir sind nie 2 Kanal Bänder untergekommen.

Und ich habe auch viele aus den 60-80er Jahren in den Händen gehabt. Auch währe es mir neu das es je Köpfe für 2 Kanal gegeben hätte.

Ich kenne es nur so wie oben beschrieben.

 

An exakte DIN-Vorgaben aber haben sich meiner Erinnerung nach nicht alle gehalten: besonders bei kleinen Studios mit alten Bandspielern und exotischen Magnetköpfen wurde improvisiert.

 

Also wir hatten MB21, MB42 und MB 51 im Betrieb. Ein aufnehmen/abspielen egal wo war da immer problemlos möglich. Und natürlich konnte man auch gelieferte Bänder problemlos überall nutzen.

Ich frag mich auch wie man ein normgerechtes Dolby-Lichttonnegativ erstellen konnte wenn das Masterband mit "exotischen Magnetköpfen improvisiert" wurde?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@cinerama:

 

Um den Thread zu einem konstruktiven Fazit zu bringen, wäre es schön, wenn Du die noch offenen Fragen auch beantworten könntest:

 

Ich hatte die Ergebnisse und offenen Fragen der Diskussion damals schon zusammengestellt und poste sie gerne nochmal, damit darüber diskutiert werden kann.

 

 

 

Offene Fragen hierzu:

  • Welche 3 Signale waren auf den 3-Spur-Magnetfilmen?

  • Wo kam bei einem nicht matrixcodierten Signal auf einem 3-Spur Magnetfilm der Effektkanal her?

  • Welche 4 Signale waren auf den 4-Spur-Magnetfilmen? Wenn das wirklich "L","C","R","S" waren, dann könnte man eine Matrixcodierung im Kopierwerk vornehmen. Allerdings stellen sich dann folgende weitere Fragen:
  • Warum wurde das Ergebnis der Matrixcodierung nicht erst auf Magnetfilm aufgezeichnet?
  • Wer hat das Signal auf Artefakte der Matrixcodierung abgehört und die Mischung deshalb ggf. verändert?
  • War der "Dolby Consult" bei der Überspielung im Kopierwerk, oder hat er das Ergebnis zu einem späteren Zeitpunkt geprüft?
  • Wie viele Negative wurden falsch belichtet, weil bei der "on the fly Matrixcodierung" Artefakte aufgetreten sind?
  • Warum hat niemand diese Materialverschwendung gestoppt und den Workflow auf Zwischenspeicherung auf Magnetfilm umgestellt?

 

Danke!

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kurzer Einwurf.. eine "blinde" Matrix-Codierung in der Lt-Kamera (oder kurz davor) und ein Abhören hinter der Matrix während der Mischung schliessen sich nicht aus.

So ähnlich haben wir das vor einigen Jahren bei mehreren kleinen Projekten gemacht: Diskrete LCRS-Mischung in kleinem Studio, dabei Abhören über eingemessene Dolby Matrizierung-Dematrizierung (um komische Phasen-Effekte auszuschliessen.. ist eben doch kein vollwertiger Surround-Kanal, man muss da teils etwas tricksen). Dann mit der "Matrizerungs-sicheren" 4.0 Mischung ins offizielle Kopierwerks-Mischkino, dort nochmal gegenhören (und ggf Pegel anpassen), nach LtRt matrizieren und auf DAT Tape rausspielen, dann von DAT auf Tonnegativ ausbelichten.

 

Wenn man schon bei der ersten oben erwähnten 4.0 Mischung die Pegel genau trifft (wenns im gleichen Haus gemacht wird durchaus machbar), und die analogen Maschinen (wenn man keine Files für den 4.0 Mix nutzt) alle exakt Azimut-justiert sind, kann man auch den direkten Schritt von 4.0 auf Lt-Neg wagen, ohne Überraschungen in der Matrizierung, auch wenn man es nicht nochmal abhört. Man spart sich ggf. einen Magnetband-Schritt.. Das ist natürlich etwas riskant, da man nicht ausschliessen kann dass sich noch Fehler einschleichen in der Kette vom 4.0 Ausspielen bis zum Lichtton-Negativ. Bei exakter Einmessung ginge das aber prinzipiell.

 

Das nur zur prinzipiellen Machbarkeit. Ob das tatsächlich so gemacht wurde ohne nochmaligen Check kann ich nicht sagen. Ich hätte es nicht riskieren wollen. Auch ein Zuspiel über 3.0 ist denkbar - dann natürlich ohne Surround-Infos im matrizierten Signal. Vielleicht ein Shortcut für "budgetbewusste" Produktionen, die keine Surrounds brauchten/wollten?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

Bei Contrast-Film gab es zahlreiche Dolby-Einheiten, das Noptix-Aggregat, Tonköpfe und Bandspieler für fast alle Anwendungen.

Die 3-Kanal-Master gab es auch, dann eben für die Sondertitel ohne Surroundton.

2-Kanal-Master auf 35mm Perfoband gab es zum Beispiel bei den O-Tönen von "Schindlers Liste".

16mm-Dolby-Master funktionierten ebenfalls einwandfrei.

 

Der Einleger der Perfobänder oder an der Lichttonkamera hatte keinen Einfluss auf die Mischung, konnte aber zur Kontrolle abhören.

Vor der Lichttonkopierung hörte man sich einen kompletten Akt auf Perfoband an. Nebenan, gleich die Tür durch, war eine Mischung, wo man dann z.B. Herrn Beusen hinzuziehen konnte, der die Abhörung vornahm.

Dann wurde der ganze Film auf Lichttonnegativ kopiert.

D.h.: von der gesamten berseits aufgeführtem Variante der Spur- und Kanalbelegungen.

 

Erst etwa 4 Jahre später war der Zwang zum matrizierten 2-Kanal-Master ("Lt/Rt" in der Neusprache) fest verbindlicher Standard! Auch das 35mm-Perfoband, weil die Amerikaner mit 17,5-Perfobändern nicht umgehen koonnten.

 

Somit war bei Contrast-Film alles praktizert worden und funktionierte auch aufgrund der dortigen Arbeitsweise, die Hand in Hand ging.

 

Wenn darüber keine Fachliteratur berichtet, so ist es kein Sonderfall, dass Einführungsphasen und Sonderlösungen eines Systems keine öffentliche Resonanz fanden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Contrast wurde in den 80ern Arri-Contrast. Und da es ja bekannt sein soll, wo ich war, kann ich das oben geschilderte nicht bestätigen. Habe extra nachgefragt bei ehem. Kollegen, die dann wechselten. "Nu Optix" ist niemandem bekannt. 4-Kanal Mischungen mit vorherigem Abhören schon, aber das war ja die normale Praxis.

 

Es gab übrigens tatsächlich die Möglichkeit, von der MOD vor der Matrizierung noch an den Mischern herumzuregeln, allerdings war das nur für den Notfall gedacht, die Mischregler wurden normalerweise mit Pegelschleifen eingeregelt und blieben dann auch so, das "Minimischpult" in der Surroundmitte diente nur dazu, die einzelnen Kanäle abzuhören um Matrizenartefakte ausschließen zu können. So war es bei Arri in München und bei der Bavaria (die beide übrigens schon sehr früh einen Laserrecorder zur Belichtung des Lichttonnegatives hatten).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ist nochmals etwas anders als Du rekapitulierst: 1993 gab es sehr wohl noch Contrastfilm mit Herrn Wolf als GF (also nicht "Arri-Contrast"!).

 

München brauchte nach meiner Kenntnis keine NuOptix, hatte ja die alte Westex, Klangfilm Eurocord- und Picot-LT-Kamera im Einsatz.

 

Das ist in München vom Workflow und der "Dichte" der Abteilungsgrenzen ganz unterschiedlich zu Berlin gewesen, hört man die Beschreibungen aus München. Einige wechselten von Berlin nach München, mit Frau und Kind.

 

Meine Darstellung des Berliner "Workflows", wie man heute sagt, ist korrekt, das bisher Geschilderte angehend.

 

Die NuOptix ist Jahre im Einsatz gewesen, auch das wird sich noch weter erhellen in den kommenden Jahren. Da wird Deinen Kollegen eine Erinnerungslücke unterlaufen sein, und das kommt vor, wie wir alle wissen.

Es fehlt halt das Foto, und im Internet abgreifbare Bilder unterscheiden sich vom damaligen Modul.

 

Zeitlich sprichst Du von einer anderen Dekade, weil Du Dich bereits auf die MOD beziehst. Und diese ist Produktionspraxis erst seit Anfang 1990er Jahre.

 

Zur Beschreibung des Berliner NuOptix-Aggregats bei Contrastfilm:

es befand sich in einem schwarzlackierten Alugehäuse. Das Gerät befand sich in einem kleineren Raum von etwa 8qm (ausgeschildert als "Lichttonumspielung"), aufzufinden wie folgt: gleich nach der Haupteingangstür rechts in das Hauptgebäude rein, dann die 1. Tür links.Ständig überfrachtet mit Geräten und Dosen, Vorverstärkern, Bandspielern, Dolbysierungs- und Entdolbysierungsgeräten, Mini-Kontroll-Lautsprechern, usw. Eine Totalverdunklung war möglich.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die NuOptix ist Jahre im Einsatz gewesen, ...

 

Das Nuoptix-Modul war mit Sicherheit nichts anderes als der Leistungsverstärker für die mechanische Lichttonkamera. Welche Lichttonkamera damals bei Euch gestanden hat, ist mir nicht bekannt. Jedoch war die Produktionsvorstufe für das Lichttonnegativ ein Lt/Rt-Master auf 35mm Magnetfilm, später auch DAT, MOD und Datei. Das ist unabhängig vom Hersteller des Ansteuerverstärkers der Lichttonkamera.

 

Das Nuoptix-Modul könnte auch ein Meßgerät gewesen sein. So trübe wie die von Dir vorgetragenen Erinnerungen sind, ist das reines Kaffesatzlesen.

 

 

... auch das wird sich noch weter erhellen in den kommenden Jahren.

 

Versprochen?

Bis jetzt ist leider noch nichts erhellt worden. Du hast Deine Aussagen mehrmals angepasst und von Deiner urspünglichen Aussage ist fast nichts mehr übrig. Belastbare Aussagen sind was anderes.

 

 

Die 3-Kanal-Master gab es auch, dann eben für die Sondertitel ohne Surroundton.

 

Sicherlich hast Du meine Frage hierzu nur übersehen. Welche Filme sollen das sein, für die Contrast-Film Lichttonnegative im Format 03 hergestellt hat?

Bitte höflichst um die Beantwortung der Frage, da sie zur Erhellung des Themas sicherlich viel beitragen könnte.

 

 

Danke und Grüße

 

Salvatore

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Zu Zeiten von Contrastfilm, betrieben von Herrn M.W., wurde 1984-1985 sehr teuer eine Westrex-Kamera gekauft, und, ihr davorgeschaltet, hatte ein Nuoptix-Aggregat die Aufgabe,Schärfe und Spurlage, Intensität usw. der Lichttonkamera voreinzustellen. Es wurde natürlich in Zeiten vor der Einführung der digitalen Lichttonspuren noch ein Bandspieler (älterer Typ ... eventuell MW50, frage ich mich heute?) installiert. Bei der Erstinstallation waren innerhalb der ersten 4 Tage nach Installation die ersten Tonnegative kopierfähig!

Bis 2000 wurden mit der Westrex-Kamera und dem, selbst zu der Zeit hin und wieder noch in Betrieb genommenem Nuoptix-Aggregat Lichttonnegative hergestellt. Die Westrex-Lichttonkamera wurde aber 1993 auch auf DTS und SDDS, SR.D umgebaut.

 

Manche Lichttonnegative von Geyer, die verworfen worden waren, hatte Contrast für Geyer neu hergestellt, weil Dolby-Lichttonnegative, die wie auch anderswo mit der Picot-Kamera erstelllt worden waren, oft fehlerhaft waren. Sie wurden also bei Contrastfilm neu hergestellt z.B. für JURASSIC PARK.

 

Zur Frage, warum die Westrex-Lichtton-Kamera erworben wurde?

Die Westrex-Lichttonkamera bei Contrastfilm (ich hatte das vergessen oder in der Tragweite nicht erfasst ) konnte erstmals auf 610m-Rollen belichten (bislang nur 300 bis 500 Meter), was für den Kopierwerks-Betreiber die Voraussetzung zu deren Anschaffung war. An kein anderes Kopierwerk durfte diese "Sonder"-Version für die ersten drei Jahre ausgeliefert werden (d.h. im Zeitraum bis ca. 1988-89). Ein Exklusivertrag mit Westrex wurde geschlossen, womit Lichttonnegative ohne Koppelstelle hergestellt werden konnten, womit u.a. für die Technicolor-Kopierwerke Lichttonmegative angeboten werden konnten, die für die Massenkopierung in höherer Geschwindigkeit risikofreier kopierfähig waren (u.a. "Schweigen der Lämmer" und Orion-Filme. "Schweigen der Lämmer" habe zuderzeit nicht kopiert, aber in der dt. Premiere in der Kongresshalle/IFB vorgeführt und kann die gute Qualität bestätigen.) Aber auch für Bavaria wurden exklusiv Lichttonnegative hergestellt - eigentlich für alle Kopierwerke in Europa: immer dann, wenn "klebestellenlose 600m-Rollen" gewünscht waren..

Auch deshalb wurden für andere Kopierwerke bei Contrast-Film hochqualitative Lichttonnegative belichtet, da diese (dort arbeitend einige Schwarz-weiss-Film-Experten aus den Mosaik-Studios) speziell und kontrastreich entwickelt werden konnten (d.h., weil die Entwicklung dort für Tonnegative oder High-Contrastmaterial optimal hergerichtet war).

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer lesen kann ist im Vorteil!

 

Ein Exklusivertrag mit Westrex wurde geschlossen, womit Lichttonnegative ohne Koppelstelle hergestellt werden konnten, womit u.a. für die Technicolor-Kopierwerke Lichttonmegative angeboten werden konnten, die für die Massenkopierung in höherer Geschwindigkeit risikofreier kopierfähig waren (u.a. "Schweigen der Lämmer" und Orion-Filme. "Schweigen der Lämmer" habe zuderzeit nicht kopiert, aber in der dt. Premiere in der Kongresshalle/IFB vorgeführt und kann die gute Qualität bestätigen.)

 

"Das Schweigen der Lämmer" ist Format 04, also mit Surround. Wenn ihr (Contrast-Film) ein Lichttonnegativ ohne Surround erstellt habt und Kopien davon gezogen habt, dann habt ihr die Tonmischung verstümmelt.

Kannst Du weitere Titel nennen, die ihr ohne Surround kopiert haben wollt?

 

 

Grüße

 

Salvatore

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde nun für weitere Antworten gesperrt.
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.