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Logmar in der Praxis


Ernst Wiegand

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Natürlich ist die Bedienung viel komplizierter als bei jeder anderen Super-8-Kamera, bei der man ja nur die Kassette reinschieben muss. Bei der Logmar muss ja eine Schlaufe aus der Kassette gezogen werden, die dann um eine Trommel und zwischen Andruckplatte und Bildfenster individuell eingefädelt werden muss. Das erfordert Übung. Aber liefert dann eben auch perfekten Bildstand.

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Für die digitale Nachbearbeitung ist mehr Auflösung immer besser. Gerade beim Schmalfilm kommt es mir darauf an, dass man auch das Filmkorn sehen kann, was ja das Medium auszeichnet. Leider gibt es in Europa noch keine richtig guten Abtaster in dieser Hinsicht. Ochoypico ist gut, kann aber nur 2K und Interlaced.

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kann aber nur 2K

 

Nun ich habe eine Beaulieu Optivaron 1.8/6-66mm mal an eine Olympus angeschraubt und Fotos auf einen Auflösungstestchart gemacht...... da kam gerade mal (etwas abgeblendet) 720P an Auflösung raus. Macht mehr Auflösung dann wirklich einen Sinn?

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Die neuen Filmmaterialien sind eben feinkörniger. Und da DVD-Qualität oft zu stark komprimiert ist und für die Postproduktion (mit erneuter Kompression nichts taugt) ist mehr Auflösung eben besser, weil da das Korn nicht weggebügelt wird. Zumal man heutzutage bei HD-Abtastung auch Rohdaten im Apple Prores 10 bit 4:2:2-Format bekommt, wo man noch erstaunlich viel korrigieren kann.

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
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mehr Auflösung dann wirklich einen Sinn?

 

Bei Bewegung, viel Bewegung, braucht die Auflösung nicht riesig sein. Laufbilder gibt es in ganz verschiedenartiger Ausgestaltung: schwarzweiß, flau im Kontrast, mit geringem Bewegungsanteil oder schwarzweiß, eher hart, mit großflächigen Bewegungen oder in Naturfarben, mittlerer Kontrast, mit mittlerer Bewegungsfülle, usw. Man kann sich schon rein technisch über Filmschichten unterhalten, ist aber eher öde.

 

Gehört der Inhalt nicht auch dazu? Seien wir ehrlich, wenn die junge Brigitte Bardot auf der Leinwand erscheint, bleibt uns doch einfach die Luft weg. Auflösung!

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Und hier mein erster Logmar-Dreh vom 26.04.2015. Nur ein paar kleine filmische Skizzen, um überhaupt die Kamera zu erleben. Man sieht das perfekt stabile Bild, wenn man an das Filmfenster links schaut. Ich habe den sehr körnigen Fuji Eterna 250D (Pro8-63) verwendet und in C-41 handentwickelt. Allerdings ist Max-8 zu weit für meine LOMO-Dose, weshalb man rechts ein paar farbige Schleier erkennt. Friedemann hatte aber schon eine Lösung parat: einfach beim Einspulen in den Spiraltank die perforierte Seite nach außen kehren, dann entwickelt es bis rechts außen durch. Abgetastet hat Ochoypico, aber weil Vimeo das grobe Korn nicht mag, habe ich mit dem wunderbaren Plugin CHV-Plugin Repair in Final Cut Pro X etwas nachgeholfen und sanft geglättet. Gefilmt habe ich mit 25 Bildern pro Sekunde. Eine Schärfe wie bei dem glorreichen Vision 3 50 D sollte man nicht erwarten, aber für körniges 250D ist das Resultat bei dem günstigen Pro8mm (von Wittner noch vor einem Jahr für 11 €/Kassette, heute Traumpreise) durchaus annehmbar.

Bearbeitet von Martin Rowek (Änderungen anzeigen)
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Hallo Patrick,

der Bildstand ist wirklich sagenhaft -ich gehe allerdings davon aus, dass alle Aufnahmen mit Stativ entstanden und nicht "aus der Hand", wie der Normalfilmer das ja idR macht.

Interessant wäre noch, ob dieser Bildstand auch bei normaler Projektion so absolut granitfelsenfest Bestand hat -bei der Abtastung wird ja wohl nicht das normale Leinwandbild abgefilmt sondern hochkomplex uU Bild für Bild bearbeitet.

Die 25 Bilder/Sek. tragen sicherlich auch zu dieser Stabilität bei -wobei dies (beim benutzten Filmmaterial aber unerheblich) natürlich zu einem gewissen Blendenverlust führt (ich schätze grob 1/2 Blendenöffnung), dafür ist die Schärfe besser wegen der kürzeren Belichtungszeit.

Die Entwicklung macht auch einen tollen Eindruck -wie die Langzeitstabilität (Farben) ist, bleibt noch abzuwarten, ist jedoch bei Speicherung auf Digimedium mit Aufwärtskompabilität heute letztendlich meiner Meinung nach nicht mehr ganz so wichtig.

Das wollte ich anmerken und wünsche weiterhin viel Erfolg beim Experimentieren.

Ernst

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Danke für deine netten Worte. Ja, dem Filmer steht natürlich frei, wie er aufnimmt. Ich habe für einen neuen Kurzfilm auch viel aus der Hand gefilmt. Das geht übrigens recht gut, denn der Akku ist mit dem Objektiv genau ausgewogen, wodurch man fast Steadycam-Feeling hat und tolle Kamerabewegungen realisieren kann. Ich habe natürlich auch projiziert und sei versichert, gerade bei der Projektion mit dem Elmo ST1200 sitzt das Bild bombenfest. Da kann selbst die Telecine nicht ohne weiteres mithalten. 25fps habe ich nur gefilmt, weil ich ursprünglich Ton aufzeichnen wollte, ich hatte das aber leider durch falsche Bedienung vergeigt. Die Entwicklung geht natürlich besser, ich kenne ja nun die Fehlerquelle. In der Tat ist mir die Langzeitstabilität da nicht so wichtig. Denn das günstige Selbstentwickleln ist bei den derzeitigen Filmpreisen für den Hobbyfilmer ein Segen für den geschundenen Geldbeutel, und gerade C-41 ist super einfach und schnell zu machen.

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Hallo Patrick, der Bildstand ist wirklich sagenhaft -ich gehe allerdings davon aus, dass alle Aufnahmen mit Stativ entstanden und nicht "aus der Hand", wie der Normalfilmer das ja idR macht.

 

Für Aufnahmen aus der Hand braucht man ja keine Kamera mit Präzisionsmechanismus.

Umgekehrt, Kamera mit einfachem Greiferantrieb auf Stativ, kommt meistens etwas Besseres heraus.

 

Die Logmar-Kamera berechtigt erneut die Mitnahme eines Dreibeins. Ein Hoch darauf!

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So, mein erster Logmar-Film ist endlich fertig. Ich hab noch nie so scharfes und gutes Super 8 gesehen, das sieht doch echt aus wie 16mm, oder?

 

Bitte unbedingt höchste Qualität wählen und im Vollbildmodus ansehen:

 

Wer es lieber runterladen will (450 MB Version in 2K):

https://drive.google.com/file/d/0B9PJ3Kp3qOe4UklQZ0NrM1dNaVk/view?usp=sharing

 

Alle Stativaufnahmen sind mit dem Optivaron 6-66 gemacht, die Freihandaufnahmen ind er Mitte mit dem EBC Fujinon 5.5mm/1.8.

Gescannt hat Gammaray Digital in 2K und 4K, leider ist mein Rechner für 4K Videos aber definitiv zu alt. Die Datenmengen die da entstehen sind ja völlig absurd!

Der Scan ist stabilisiert, wie man sehen kann auf den Staub im Gate. Das war nötig, weil die verwendete Scan-Software leider nicht auf das Perfoloch +2 registriert, sondern auf das Perfoloch neben dem derzeitigen Bild -- das ist gegen die Super 8 Norm und macht hier nur deutlich, wie grottenschlecht Kodak den Film perforiert hat. Daher auch das tanzende Perfoloch.

 

Entscheidend ist (neben der Schärfe), wie absolut festgenagelt das Bild zum Bildrand steht. Da bewegt sich einfach nichts, nada. Ich kanns kaum erwarten, bald eine Wetgatekopie zu projizieren. :)

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Wenn man Super 8 im Sinne der landläufigen Meinung von unscharf und verwackelt meint, dann definitiv nicht. Die Logmar holt eben das Maximum an Schärfe und Bildstand aus dem 8mm breiten Wunderformat heraus. Wenn man bedenkt, wie teuer mittlerweile das Filmmaterial ist, so hat man mit der Logmar die Möglichkeit, wenigstens das beste Resultat zu erzielen. Eine bessere Werbung für das Filmformat gibt es nicht. Wem es hier zu feinkörnig ist, der lege einfach anderes Filmmaterial ein. Ein Wittnerchrome 200D bringt trotz der Schärfe wieder viel Super8-Feeling zurück. Ich habe letztens einen Fuji Eterna 500D mit der Logmar verdreht: eine gigantische Kornsuppe, aber knackscharf!

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So sieht’s schon toll aus. Als Filmmensch interessiert mich natürlich Projektion. Dem Fehlerrhythmus in der Perforation nach zu schließen, ist nur der Abstand zwischen Stempeln und Fangstiften nicht in Ordnung, innerhalb des Werkzeugs kann so ein Tanzen kaum auftreten. Bin gespannt auf Vergleich mit Doppel-Super-8 von Wittner.

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Das hat man so noch nie gesehen: der Bildstand, die Schärfe. Aber eine philosophische Frage sei gestattet: Ist das noch unser Super 8?

 

Um mal (wie im "Leben des Brian") am falschen Ort "Jehovah" zu rufen: Die Kombination der Logmar mit dem 50D-Negativmaterial ergibt ein Bild, das bis auf die kleinen analogen Unperfektheiten auffallend dem ähnelt, was meine Blackmagic Pocket Cinema Camera liefert. Was ist auch kein Zufall ist, denn sowohl Kodaks Vision-Emulsionen, als auch die Kameras von Blackmagic, Arri und RED sind auf flache Bildcharakteristik für digitale Postproduktion/Color Grading getrimmt. Bei diesen Ähnlichkeiten kann man sich schon fragen, ob man sich als Amateur Mehraufwand und -Kosten fürs analoge Filmen noch antun möchte.

 

Was ich mir aber toll vorstelle: Diese Kamera mit Fomapan oder dem (leider in Super 8 nicht mehr erhältlichen) Adox CHS-100.

Bearbeitet von fcr (Änderungen anzeigen)
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Erster Eindruck: das ist doch digital! Ist das nun gut oder schlecht? Der "Look" von Super 8 fehlt ganz gewiß, wenngleich das eher nur Mängel waren. Jetzt haben wir also ein perfektes, klinisch reines Bild, nicht viel anders als bei DV. Mit Kodachrome wäre der Eindruck sicher ein anderer. Vielleicht kommt das Wunder ja doch noch als Ferraniachrome, mit Vision sehe ich keinen Vorteil gegenüber digital.

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Vergesst nicht, dass ihr hier gestreamten Content sehr. Der IST digital – und massiv komprimiert. Bei Vimeo kann man sich immerhin eine 470MB-Version davon runterlasen, die hat wenigstens noch etwas der filmischen Struktur zu sehen. Das 14 GB große ProRes-4444-file ist leider unhandlich, aber sieht extrem viel mehr nach Film aus.

Projiziert ist es natürlich die Königsdisziplin. Nächstes Jahr in Deidesheim gibts dann bestimmt auch was projiziertes aus der Logmar zu sehen. :)

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Ich will ja gar kein grobkörnigeres Material, das gute alte Kodachrome war ja nicht grobkörnig. Vision ist, wie hier richtig bemerkt wurde, der digitalen Verarbeitung sehr angepasst worden. Man sieht es bei aktuellen Spielfilmen wo ohne weiteres digital und Film zusammengeschnitten wird, ohne daß es einem groß auffällt (z. B. Interstellar). Vision3 ist nicht mehr vergleichbar mit früheren Materialien, die alle einen spezifischen Charakter hatten. Diesen kannte man und konnte ihn nutzen. V3 ist sozusagen gentechnisch optimiert mit superneutraler Wiedergabe, perfekt einfügbar in die digitale Welt.

 

Fahrbumkehrfilme früher hatten ihr Eigen"leben", schräge Filme wie Aviphot gab es jede Menge, zu den besten Zeiten gab es mindesten drei Dutzend gleichzeitig, von Single 8 nicht zu reden. Also, ich brauch kein Filmkorn und kein Gezappele, schon gar keine Unschärfen. Aber ein Bild das von seiner ganzen Charakteristika her "lebt". In den Anfangsjahren von 2,5-Zoll-MAZ (60/70er Jahre) sprach man davon, daß das Filmbild "atmen" würde im Vergleich zur elektronischen Aufzeichnung (und die war noch analog). Dieses Atmen vermisse ich bei diesem Beispiel. Vielleicht sieht es ja bei der Film-Projektion anders aus.

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