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Kodak und ein Jammerlappen namens Zeit


Jürgen Lossau

Empfohlene Beiträge

Ja, sie produzieren wirklich noch Film. Und sie lassen sich ausnahmsweise auch mal in die Karten und hinter die Gardinen schauen: Kodak!

 

http://www.democratandchronicle.com/story/money/2015/03/14/kodak-makes-film-rochester/70299168/

 

Ansonsten erfahren wir ja gerade wieder, dass es eben doch nicht so läuft, wie geplant, wenn man das Alte neu machen will. Das hat schon Super-8-Versuchsmeister Klose erfahren müssen, alles dauerte teils Jahre länger wie geplant. Auch die Dänen mit ihrer Super-8-Kamera merken schmerzhaft, dass es viele Tücken gibt, die nicht im Plan standen. Und bei Ferrania ist es genauso. Erstmal werden jetzt zwei Monate auf die Entstehung der Crowdfunding-Filme drauf gerechnet. Schlechtes Wetter, Asbest und ähnliche Unvorhersehbarkeiten.

 

Aber die Uhr tickt erbarmungslos. Die Schar der Schmalfilmer wird kleiner: Sie versterben, sie verweigern sich dem immer teurer werdenden Film. Und die Geräte versterben auch so langsam, vor allem die Kameras - Service nur noch schwer zu bekommen. Der Jammerlappen namens Zeit ist erbarmungslos. Und von Ferne betrachtet sieht es doch so einfach aus, das, was es mal gab, einfach noch mal zu machen.

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Aber die Uhr tickt erbarmungslos. Die Schar der Schmalfilmer wird kleiner: Sie versterben, sie verweigern sich dem immer teurer werdenden Film. Und die Geräte versterben auch so langsam, vor allem die Kameras - Service nur noch schwer zu bekommen. Der Jammerlappen namens Zeit ist erbarmungslos.

Und dann gibt es noch die wundersame Gruppe derer, die sich einfach nicht am Glauben an den Untergang beteiligen, fleißig filmen und sogar eine wundersame Kamera erwerben auf die zu warten es vielleicht einfach mal lohnt...

 

Es werde Licht ...

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Wie sehr sehne ich mich doch nach dem K40 für 23 DM oder wenigstens 15 € inklusive Entwicklung. Für mich war das Medium Schmalfilm immer eng an die Farben des K40 verbunden.

 

Aber es geht weiter, zum Beispiel 35mm-Filmkopien (deutsche bzw. europäische Filme) sammeln und Projektoren füttern. Bzw. man könnte ja doch mal in s/w drehen und lernen, wie man Filme selber entwickeln oder eine Arri ST 16 kaufen, mit Kodak Vision 50 bestücken und mit ihr in Südafrika in den Haikäfig klettern. Es gibt also noch einiges zutun. Kein Grund zu jammern. Alte Menschen sterben auch in anderen Branchen weg und nehmen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ins Grab, wenn sie diese nicht weitergeben, z.B. mangels interessiertem Nachwuchs.

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Professionell betrachtet ist Schmalfilm seit etlichen Jahren ein Nebenprodukt des eigentlichen Kodak-Cine-Business, was anscheinend immer noch was einbringt. Gut, wenn also noch genügend Absatz zustande kommt - aber funktionstüchtige Hardware der Schmalfilmer interessiert da nicht. Und laufen die Verträge mit Produktionsfirmen und Verleihern aus, war's das (von deren Seite). Semi-professionell betrachtet kann man sich dann nur überraschen lassen, wie lange Geräte, Alternativ-Anbieter, Fachkräfte und Preis-Toleranzen erhalten bleiben/funktionstüchtig sind/Käufer finden.

Wie viele Schmalfilmer mag es allein in Deutschland ungefähr geben? Würde mich mal interessieren.

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Ich sehe es auch nicht so schwarz wie Jürgen, auch wenn diese Sichtweise natürlich auch verständlich ist. In Viscontis Film DER LEOPARD fällt der Satz: Es muss sich alles verändern, damit es so bleibt, wie es ist. Und so wird es auch dem Schmalfilm ergehen: Ja, die älteren Filmer gehen mehr und mehr in das Wolkenreich des Films AMPHITRYON über, aber: es kommen auch junge nach. Mir ist in den letzten Wochen sehr aufgefallen, dass es beispielsweise bei Vimeo immer mehr Leute mit Film versuchen und interessante Arbeiten abliefern. Auch auf experimentellen Festivals halten auf Schmalfilm gedrehte Filme immer mehr Einzug. Das ist ja auch verständlich: es ist wunderbar, mit echtem Film zu arbeiten, ungefährt so, eine alte Schreibmaschine für die eigenen literarischen Texte zu verwenden, wo jeder Tastenanschlag überlegt sein will und einen kreativ weitertreibt. Schwarzweißfilm wird es noch lange einige Zeit geben und Farbfilm dank Kodak-Deal vermutlich auch noch eine Weile. Wenn nun also die Künstler und begeisterten Amateure einsteigen, dürfte das viel Aufmerksamkeit bedeuten. Am Preis kann es auch nicht liegen, Wittner verkauft seine Chargen doch recht schnell, wenngleich traumhafte preisliche Verhältnisse des vergangenen Massenmarktes von einst vorbei sein dürften. Abtastungen sind heute auch so gut wie nie, wodurch das Werk auch digital dem projizierten Bild kaum nachsteht. Und wenn alles untergeht, können wir ja immer noch unsere eigenen Emulsionen kochen, wie das Roger D. Wilson kürzlich im Rahmen eines 4-Tages-Workshops im George Eastman House getan hat. Unglaublich spannende, belebende Zeiten!

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
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Na ja, ich finde es eher erstaunlich, daß "das Alte" überhaupt noch verfügbar ist. Film - sowohl für die Foto als auch für die Motion Picture Sparte - wurde doch schon vor Jahren komplett totgesagt. Für mich gilt da jetzt eher: "Totgesagte leben halt doch länger..."

 

PS: Der Service für die alten Geräte wird wahrscheinlich noch länger machbar sein.als für die heute am Markt verfügbaren digitalen Gerätschaften...

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Ich überschätze mich auch oft, z. B. die Elmo GS1200 Reparatur habe ich mir auch einfacher vorgestellt und gedacht es dauert nur 1 Tag, habe aber 3 Tage gebraucht ;-) Oder der Abbau einer 35mm-Kinomaschine und zum Transport fertig machen, habe ich auch mit 1,5h kalkuliert, denn der Transporter kostete Geld. Letztendlich waren es 3h. Heute soll und muss alles schnell gehen, aber oft ist das nicht möglich und dafür feht einem dann das Verständnis.

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