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Svema UT15 im ORWOCHROM 9165 Prozess - flaues Bild?


icecream1973 Elias

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Hallo, ich wollte mal fragen, ob sich jemand imstande fühlt, mir einen Tipp zu geben...

 

Ich hab mir in den Kopf gesetzt, das ORWOCHROM 9165-Rezept zusammenzumischen (das hier: http://super8data.co...g_orwo_9165.htm ), um meinem Vorrat an Svema (Assofoto) UT15 Super8-Kassetten (Ablauf 1991) native Chemie zu gönnen.

 

Die Ergebnisse fielen bislang leider recht bescheiden aus - der Film neigt sehr zu Grünstich und kommt extrem pastellartig.

Ich habe den Kaliumthiocyanatgehalt im S/W-Entwickler auf 4g verdoppelt, was die Bilder geringfügig kräftiger werden ließ, aber bei allem unter 7 Minuten Erstentwicklung kommt besagter Grünstich zum Vorschein, und ab 7 Min. kommen die Bilder schon sehr flau. Es gibt kein Schwarz - nur braun oder dunkelgrün.

Beim Farbentwickler konnte ich zwischen 9 und 15 Minuten übrigens keinen nennenswerten Unterschied erkennen...?

 

Könnten die Filme einfach falsch gelagert worden sein (habe aber tadellose S/W-Filme aus der selben Charge - sind UP robuster als UT/UK?), oder aber irgendwelche Chemikalien sind doch nicht rein genug...?

Hat irgendjemand ne Idee, was da schief läuft?

 

Als mit Abstand größtes Problem stellte sich übrigens die Zweitbelichtung heraus! Selbst nachdem ich die Lomospirale von unten und nochmal von oben mit abgenommenem Oberteil je 8 Minuten in jedem erdenklichen Winkel direkt unter einem 500W Baustrahler langsam gedreht hatte, waren immer noch viele helle Stellen auf dem Film! Gibts da irgendeinen Trick?

Ich hab noch einige Doppel8-UT15, das wird ja erst recht ein Krampf werden!!

 

Wäre toll, wenn irgendjemand nen Tipp hätte, was die Filme etwas knackiger machen könnte, oder was an dem Ergebnis Schuld sein könnte...

 

Danke

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Schlechte Maximaldichten ("es gibt kein Schwarz") sind häufig durch Fog verursacht, also quasi eine "einheitliche Vorbelichtung durch lange Lagerung". Fog (aka Nebel) kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel warme Lagerung, athmosphärische Strahlung, Weichmachereinfluss (Filme nicht luftdicht verpackt) aber auch Prozesse, die langsam in der Emulsion passieren. Die alten Agfacolor-Kuppler waren wasserlöslich und nicht sonderlich stabil, weshalb auf frühen Agfacolor auch immer "nicht für Tropen!" steht.

Die Piet-Mondrian-Agfachromes halten sich offenbar viel besser als die UT15, das deckt sich auch mit meiner Erfahrung bisher. Ich hatte aber auch schon ansehnliche UT15 (und Klaus Schreier auch, zeigte er in Deidesheim).

 

Auch die "hellen Stellen" müssen nicht durch die Zweitbelichtung kommen. Sind sie am Bildrand oder in der Filmmitte?

 

In der Tat ist die Dauer der Farbentwicklung in der Tat viel weniger relevant als die der Erstentwicklung. Die Kontraste und Dichten "entstehen" ausschliesslich bei der Erstentwicklung.

 

Wenn die Filme trotz prozessgerechter Entwicklung so flau und grün sind, hilft nur, mit einem ganz anderen Erstentwickler zu arbeiten. Gegen Fog hilft Entwicklung in stark hydrochinonreichen, eher konzentrierten SW-Entwicklern bei eher niedrigen Temepraturen. Probier mal Dokumol 1-4 bei 20°, Zeit ist dann Auszuprobeiren, aber hier reicht ja ein unbelichteter Teststreifen.

 

Auf http://www.filmkorn.org/kurzer-prozess-uralte-ablauffilme-gefuegig-machen/ habe ich beschrieben, wie ich so etwas einteste. Ist eine zeitaufwendige Sache, aber wenn Du noch mehrere Rollen hast, lohnt es ja.

 

Mach Dir mal zwei Streifen à 20cm. Den einen belichte durch (Raumlicht), den anderen lass unbelichtet. Ab jetzt machst Du in Dunklen weiter:

Klebe die beiden Streifen mit etwas Tesa oben zusammen, so dass sie Rücken an Rücken liegen, die Schicht also jeweils aussen liegt. Jetzt knicke dieses Snadwich im Zickzack alle Centimeter.

Im dunklen schraubst Du nun deine Flasche mit dem zu testenden, temperierten Erstentwickler auf. Stell Dir einen Timer auf 30 Sekunden. Immer wenn der piept, senkst Du das Streifensandwich einen Zentimeter tiefer in die Flasche ab und startest den Timer neu. Durch die Zickzack-Flatung kannst Du einfach fühlen, wie weit ein Zentimeter ist.

 

Wenn der Striefen ganz versenkt ist, spüle ihn ab, schmeisse ihn in den Fixierer und mach nach ein paar Sekunden das Licht an.

Der belichtete Streifen zeigt jetzt einen Graukeil, die tiefschwarzen Stellen waren lange im Entwickler, die hellen nur kurz. Der unbelichtete Streifen zeigt wenn, dann nur leichte Graufärbung, was Fog bedeutet. Jetzt suchst Du die Stelle, die auf dem einen Streifen so schwarz wie möglich ist, aber auf dem anderen noch am wenigsten Fog hat. Die so ermittelte Zeit ist Deine neue Erstentwicklerzeit. Wenn mit der die Ergebnisse besser werden, probier mal mit +/- 1 Minute rum.

Das Experiment geht übrigens natürlich auch mit dem Haus-Erstentwickler, aber bei zu starkem Fog hilft eine Kraftbrühe unter Umständen mehr.

 

Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich.

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Hehe, danke wieder einmal Friedemann für soviel nützliche Info - auf den Zickzack-Test war ich noch nie gekommen, muß ich unbedingt mal damit machen!

Auch den filmkorn-Artikel hatte ich schonmal gelesen, aber wieder aus den Augen verloren.

 

Mit hellen Stellen meinte ich, daß der Film rythmisch alle 1-2 Sekunden sehr hell bis ganz weiß wird. Beim ersten Mal war der Film fast komplett weiß, weil ich davon ausging, es sollte reichen, einfach 4-5 Minuten mit dem Baustrahler in die offene Dose zu leuchten. Mach ich beim S/W auf jeden Fall so.

 

Ja, Dokumol hatte ich mir schon fast gedacht. Nur hatt ich leider keins, weil mir schon wieder (zum 2. Mal) eine Flasche schlecht geworden ist. Scheinbar filme ich nicht genug :-P

Wie lagerst du es denn? Protectan oder Murmeln, Glas oder Plastik? Und wie lange hält es bei dir?

 

Von den Svema-Kassetten (OC-50, UT15, UK17, alle 1991) hab ich vor Jahren mal einen großen Schuhkarton voll fürn Appel und n Ei bekommen. Bislang hatte ich nur die Schwarzweiß-Dinger angerührt - und die kommen richtig gut raus, aber jetzt haben mich die anderen auch mal gejuckt...

 

Außerdem hab ich vor kurzem noch auf ebay 9 Rollen Orwo UT15 Doppel8 erstanden.

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Dokumol-Konzentrat in der Originalflasche, geschützt mit Protectan. Die Arbeitslösung ist bei mir meistens verbraucht, bevor sie kippt... Im Zweife setze ich einfach neuen an, dafür ist mir der Entwickler billig genug bzw die Filme zu wertvoll für Risiko.

 

Note: ich habe für den U9165 Prozess selbst noch nicht mit anderen Erstentwicklern experimentiert. Kann auch sein, dass das nix wird. Aber Versuch macht kluch.

 

Zweitreichste habe ich die Spule mit einem 500W Scheinwerfer außerhalb des Tanks (also nicht unter Wasser) drei Minuten pro Seite mit kreisenden Bewegungen. Zu lange Zweitbelichten geht kaum, zu kurz definitiv. Wichtig ist, den Winkel oft zu wechseln, damit man in alle Ecken kommt.

 

Ich finds ja großartig, dass auch noch andere solche alten Prozesse nachbauen. Weiter so! :)

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  • 1 Monat später...

Hallo Klaus,

 

wo hast du das denn ausgegraben. Danke fürs teilen. Woher die Blitzer kommen, ist ja vollkommen offen. Ich finde es sehr realstisch. Ja. So war der ORWO chrom. Und so ist auch meine Erinnerung an diese Jahre. Meines Wissens bemühten sich die Emulsionäre in Wolfen sehr darum, einen naturnahen, wenig bonbonhaften Farbcharackter zu erzielen. Wie sich die Farbrealität im Alltag unter ständiger Luftverschmutzung und wenig ambitionierter Buntmachfreudigkeit der Alltagsumgebung darstellte, können wir heute nur noch spekulieren. Sicher sah sie in Wolfen und den anderen Industriestandorten der DDR anders aus, als in München oder in Hamburg.

 

Das nervige Geräusch (Musik?) unter dem Film nervt aber gewaltig.

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Noch ein (besser abgetasteter) Orwochrome:

 

Und Svema ЦО-50 sah offenbar so aus, wenns denn nicht falsch entwickelt ist:

 

Mein liebster ist aber dieser Orwo UT-15, schon wegen der tollen Tanzeinlagen:

 

Und lettischer Punkrock von 1988 auf Svema 35mm:

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
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  • 1 Monat später...

Habe heute einen Orwo UT 15 (DS8) in UK3-Farbumkehrchemie entwickelt (Erst-, Farbentwickler und Bleichfix - Ablauf wie bei E6)

Auch bei mir ist das Ergebnis sehr dunkel und flau.

(in der Projektion aber nicht ganz soo dunkel wie unten auf dem Bild)

Es ist, als läge eine noch nicht "wegentwickelte" Schicht auf dem Film.

Von den Rändern her scheint sie sich beim Entwicklungsprozess schon entfernt zu haben...

Ansonsten ist das Positivbild gut entwickelt und auch Farben sind (mehr oder weniger farbstichig) vorhanden

 

post-79220-0-74566800-1442086377_thumb.jpg

 

post-79220-0-82937200-1442086452.jpg

 

Frage an die Selbstentwickler, insbesondere natürlich an Friedemann:

Was könnte die Ursache sein?

Kann man hier noch etwas machen?

(Ist vielleicht das BLeichfix-Bad erschpöpft - oder habe ich zu wenig lange gebleichfixt, sprich - bringt es was, wenn ich den Film nochmal im Bleichfix bade)

Bearbeitet von k.schreier (Änderungen anzeigen)
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Hallo Klaus,

 

hast du noch wieteres Interesse an ORWO Super 8 Film? Ich denke, ich habe noch zwei Kunstlichtkassetten. Die kannst du gerne haben. Ich pers. werde mir die Mühe mit dem entwickeln nicht mehr machen.

 

UK17?

Bei weitem nicht so oft zu finden wie UT 15 - bisher hatte ich nur 2 Kassetten (bereits belichtet) die aber bei der Entwicklung leider kein Ergebnis mehr gebracht haben...

Aber trotzdem...Gerne nehme ich sie Dir ab!

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Man darf allerdings nicht direkt das E6-Bleichfix nehmen. Beim Orwo-Prozess sorgt das Blutlaugensalz-Bleichbad noch für die vollständige Bildung der Farbstoffe. Falls vorhanden, würde ich das E6-Bleichfix schonen und dafür klassischen SW-Express-Fixierer benutzen.

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
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  • 6 Monate später...

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