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Metrocolor


DC

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Wieder einmal ein Thema was mich schon lange beschäftigt.

 

Kann mir jemand sagen, was genau dahinter steckte?

 

War es nur ein Label das die Kopien in eigenen MGM Kopierwerken gezogen wurden, oder gar ein spezielles Kopierverfahren?

 

Da die Metrocolor Kopien, die ich in den letzten Jahren in den Händen hatte alle rot waren, da East......, vermute ich rein ein Branding?

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Du hast recht, egal ob MGM's Metrocolor, 20th century Fox 's DeLuxe oder Warner's Warnercolor,

es waren immer Kodak's Eastman Materialien. Dahinter steckt die Tatsache, dass die Farben immer

erst durch den Lichtbestimmer (Colortimer) ihren look bekommen. Da diese aber alle festangestellte

Künstler bei den Studios waren und somit Ihre "Urheberrechte" abgetreten hatten, bekam ihre Arbeit

das Studiolabel aufgedrückt.

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Das MGM-Kopierwerk befand sich in der Tat auf dem Studiogelände in Culver City. Es handelt sich um eines der drei schrägstehenden Gebäude (Building 20) vorne links. (Luftbild)

Auch zu sehen in dem Buch Movie Studios of Culver City auf S. 51/52 hier.

Hier wurden u.a. Serienkopien für 70-mm-Produktionen hergestellt, z.B. Negativschnitt und optische Arbeiten für 2001: A SPACE ODYSSEY oder Blowup-Kopierungen wie THE DIRTY DOZEN.

 

Das Kopierwerk wurde modernisiert und erweitert und in Metrocolor Lab umbenannt am 13. September 1979.

Quelle: American Cinematographer, Vol. 60, No. 11 (1979), online hier.

 

Das Kopierwerk wurde einige Zeit nach der Übernahme (1986) und dem Wiederverkauf von MGM durch Ted Turner geschlossen, da die Spekulation durch wechselnde Eigentümer das Unternehmen in höhere Schulden getrieben hatte. Grund und Boden wurden erst an Lorimar, später an Sony weiterverkauft. Die traurige Geschichte von MGM nach 1966 ist hier nachzulesen. Lorimar hatte versucht, das Kopierwerk mit Beteiligung von Disney weiterzuführen, was mit einem zweijährigen Rechtsstreit endete. Laut diesem Artikel hatte Metrocolor damals einen Marktanteil von 20% an der weltweiten 35-mm-Serienkopierung, wobei die europäischen Kapazitäten eingerechnet sein müssen.

 

Laut dem Buch Nitrate Won't Wait (S. 156f) wurden die MGM Laboratories in Culver City 1989 geschlossen.

 

In England übernahm MGM 1948 die Filmstudios in Borehamwood und betrieb dort die MGM Laboratories. Das gesamte Studio wurde 1970 stillgelegt (Quelle). Nach Brian Pritchards Liste englischer Kopierwerke wurden die seit 1912 an anderer Stelle existierenden Kays Laboratories von MGM gekauft und unter dem Namen Metrocolor weitergeführt.

 

Brian Pritchard schreibt dazu:

Metrocolor was the new name for Kay labs when they were bought out by MGM. They were eventually taken over by Technicolor and closed down in the late 90's.
Quelle

 

Das englische Metrocolor Kopierwerk wurde 1997 von Time-Warner an Carlton Media verkauft, laut Variety betrug der Jahresumsatz 1996 20.8 Mio. $ und der Gewinn 1,9 Mio. $.

Im Jahr 2000 legte dann Carlton Metrocolor und Technicolor zusammen, sprich: Metrocolor wurde geschlossen und ein Teil der Belegschaft zu TC transferiert. Am 19.1.2015 wurde dann Metrocolor Laboratories Ltd. offiziell liquidiert.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
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Wie sieht wohl ein Film aus, der auf AnscoColor Negativmaterial gedreht wurde und dann als EastmanColor ausgegeben wurde? Nicht Fisch, nicht Fleisch? :mrgreen:

 

Quelle: http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=1769

 

Die Bezeichnung Metrocolor war ursprünglich eine Vorspannbezeichnung für Filme, die in den Labors der Metro-Goldwyn-Mayer-Studios hergestellt wurden. Bis 1956 verwendete man AnscoColor-Negativfilme sowie AnscoColor- und EastmanColor-Positivmaterial, verwendete aber auch das Technicolor-Verfahren zur Herstellung der Vorführkopien. Danach wurde Eastmancolor-Negativmaterial verwendet; neben Technicolor-Filmen wurden auch Eastmancolor- und Fujicolor-Positive produziert.

Die alten MGM-Labore stellten 1989 die Arbeit ein. Der Name lebte aber wieder auf, als ein Londoner Kopierwerk sich 1987 den Namen Metrocolor sicherte. 1996 übernahm Time-Warner die Mehrheit der Firma. 1997 wurde die Fusion von Metrocolor und Technicolor untersagt.

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@DC:

 

Du darfst ruhig "Eastman" schreiben, da verklagt Dich keiner! :mrgreen:

 

Also, Technicolor-Kopien wurden nur bei Technicolor hergestellt, und zwar in den Werken Hollywood, London und Rom. Andere Kopierwerke, also auch Metrocolor, hatten diese Druckanlagen nicht. (Mitte der 1950er wollte 20th Century Fox eine Dye-transfer-Anlage in Lizenz errichten, das kam dann aber nicht zustande.)

 

Ich nehme an, daß zumindest im britischen Metrocolor-Kopierwerk bis zur Schließung auch Farbpositivfilme anderer Hersteller (Agfa, Fuji) verwendet wurden. Werde darauf achten, wenn mir wieder eine Metrocolor-Kopie begegnet.

 

Den selben Film gab es auf verschiedenen Märkten in verschiedenen Materialvarianten und Bezeichnungen. Schau mal diese Seite vom Widescreenmuseum an, da sieht man, wie frei mit den Farbverfahren jongliert wurde.

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Also, Technicolor-Kopien wurden nur bei Technicolor hergestellt, und zwar in den Werken Hollywood, London und Rom.

 

Zustimmung und Ergänzung: Ab 1955 "druckte" Technicolor auch im eigenen Kopierwerk in Joinville Frankreich, allerdings wurde diese Niederlassung 1959 bereits wieder geschlossen.

 

 

Ich nehme an, daß zumindest im britischen Metrocolor-Kopierwerk bis zur Schließung auch Farbpositivfilme anderer Hersteller (Agfa, Fuji) verwendet wurden. Werde darauf achten, wenn mir wieder eine Metrocolor-Kopie begegnet.

 

Auch richtig - unsere am vergangenen Wochenende gespielte TANZ DER VAMPIRE Kopie stammt von Metrocolor London und wurde auf Ferrania LPP Material kopiert.

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@ magentacine

 

besonders lustig finde ich ja:

 

Apache Gold in Apache Color

 

 

da fehlt mir noch "Dr. No" in Ultrabondcolor

 

 

Ich glaube man hat seinerzeit die Leute mit soetwas ködern können.

Auch die CS Trailer seinerzeit waren vom wording hinreißend.

Als wenn CS den Zuschauer ins Geschehen "gebeamt" hätte...

 

Ach was war das schön...

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  • 8 Jahre später...
Am 1.9.2015 um 15:24 schrieb preston sturges:

(...)

Auch richtig - unsere am vergangenen Wochenende gespielte TANZ DER VAMPIRE Kopie stammt von Metrocolor London und wurde auf Ferrania LPP Material kopiert.

 

"Tanz der Vampire" auf Ferrania Print-Material?

Nicht richtig.

 

1. Auf Ferrania gab es niemals LPP (lowfade positive print)-Material. LPP in der Randkodierung steht für etwas Anderes.

 

2."Ferrania" bezieht sich auf das Tonnegativ, das übliche Material in Westdeutschland/Westberlin in der  1960ern bei Herstellung von Lichttonnegativen (von Technicolor 1967 weiterverwendet, hier für die Druckkopien)

 

3. MGM Labs. wecken qualitativ eher Zweifel seit Ende der 1960er

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
  • Face with tears of joy 3
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vor 20 Stunden schrieb cinerama:

 

"Tanz der Vampire" auf Ferrania Print-Material?

Nicht richtig.

 

1. Auf Ferrania gab es niemals LPP (lowfade positive print)-Material. LPP in der Randkodierung steht für etwas Anderes.

 

2."Ferrania" bezieht sich auf das Tonnegativ, das übliche Material in Westdeutschland/Westberlin in der  1960ern bei Herstellung von Lichttonnegativen (von Technicolor 1967 weiterverwendet, hier für die Druckkopien)

 

3. MGM Labs. wecken qualitativ eher Zweifel seit Ende der 1960er

so ein schmarrn!

  • Thumsbup 4
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Am 1.9.2015 um 15:24 schrieb preston sturges:

 .. Ferrania LPP Material ...

 

 

vor 23 Stunden schrieb cinerama:

 

1. Auf Ferrania gab es niemals LPP (lowfade positive print)-Material. LPP in der Randkodierung steht für etwas Anderes.

 

AGFA hatte schon immer LPP Material, musste man gar nicht draufschreiben. 😂

 

Wenn Du aber Zeit hast in 8 Jahre alten Threads nach Krümeln zu suchen, gibt es doch bestimmt bald neue Erkenntnisse zum NuOptix-Modul.

Sehr lobenswerter Einsatz!

 

 

 

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Am 14.2.2024 um 07:19 schrieb TK-Chris:

so ein schmarrn!

Du ermahntest oft arglose Zeitgenossen: "Das hier ist ein Fachforum und kein..."

Jetzt haben wir den Schmarrn...

 

Ich fasse die obige Saga zusammen (für alle "Filmliebenden". Die, die es sind und die, die es noch werden wollen):

 

Bemerkenswert, dass @preston sturges  (vermutlich weltweit die einzige) LPP-Ferrania Color-Kopie von "Tanz der Vampire" besitzt - wieder einmal!

Solche Kopien waren traumhaft.

Und da gemutmaßt wird, die Kopie sei auch noch auf Agfa Color kopiert, könnte man [Scherz-Modus]  doch die Bavaria hierzu befragen.

Nach @preston sturges ist es aber Ferrania Color aus dem Metrocolor-Kopierwerk.

Man kann Metrocolor hierzu nur gratulieren, daß sie eine Ferrania Color-eigene Positiv-Entwicklungsmaschine aufgebaut haben müssen und das Ganze noch auf Kodak-eigenem LPP-Material auslieferten (oder hat man es etwa auf der Anscocolor-Entwicklungsmaschine versucht?).

Glückwunsch, dass Metrocolor die Ferrania-Tonentwicklung so gut meisterte (zzgl. Dolby) inklusive der Filmtrocknung.

 

Das sind ja echte Weltwunder, und demnächst bringt Metrocolor auch neue 35mm-Kopien von "2001: Odyssee im Weltraum" heraus: auf Orwocolor, lichtbestimmt von Christopher Nolan, abgenommen von Prince Charles und dem Heiligen Geist.

Amen.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
  • Face with tears of joy 2
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Am 13.2.2024 um 10:19 schrieb cinerama:

2."Ferrania" bezieht sich auf das Tonnegativ, das übliche Material in Westdeutschland/Westberlin in der  1960ern bei Herstellung von Lichttonnegativen (von Technicolor 1967 weiterverwendet, hier für die Druckkopien)

 

Verständnisfrage:

Meinst Du damit, daß die britischen und italienischen TC-Druckkopien ab 1967 auf Ferrania Lichttonnegativ-Material kopiert worden seien?

 

 

 

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