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Agfa Farbfilm von 1941


Utschke

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Ich muss ehrlich sagen, wenn jemand mehrere OVP Filme hat, und sich mit Entwicklung beschäftigt, warum denn nicht, im Prinzip reicht es doch, die Verpackung als Dummy in die Vitrine zu stellen, niemand wird jetzt die Verpackung herausnehmen und genau nachsehen wollen ob in der Kassette denn auch wirklich der Film aus dem Produktionsjahr steckt. Ich habe in die Bolex einen Perutz aus den 50ern Eingelegt, die Kamera steht mit geöffnetem Seitendeckel und geöffneter Filmschachtel davor in der Glasvitrine, man sieht den Film und die Kamera von innen, macht doch viel mehr her, als eine Kamera nach der anderen aufzureihen (gut, das sieht teilweise auch so aus bei mir)

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Agfa ist ja "ORWO" bzw. andersherum. Die Wiege des Agfa-Filmes war ja in Wolfen, schließlich war die Gegend um Wölfen, Bitterfeld und Co, das Chemiedreieck des deutschen Reiches. Im Ruhrgebiet gabs "nur" Kohle, ende.

 

Die Bezeichnung UT etc. stammen ja noch aus Agfa-Zeiten und wurden dann, logischerweise von ORWO weitergeführt.

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Ich möchte eigentlich die Farben des chemischen Filmes recht genau treffen....

himmelsblau und Verkehrsschilder wären z.B. eine Bildreferenz.

 

ich geb´s ja zu, ich bin kleinlich... aber das mit der Refferenz ist ja das Problem. Orientiert man sich zB. am Verkehrschild (was vom Farbton etwas "konstanter" ist als der Himmel, da der Himmel verschiedene Blautöne haben kann) und "beult" die Farben so aus dass das Verkehrschild zB. ein "richtiges" Rot hat, dann bekommt man zwar die Farben so hin dass sie so werden wie sie wirklich zu sehen waren (was ja eigentlich Sinn und Zweck der Bildaufzeichnung ist), dafür übergeht man aber den Film. Kann ja sein (TK-Chris hat ja erwähnt dass die Farben bei Agfa anfangs nicht stimmten) dass das Filmmaterial diesen Rotton etwas heller, dunkler, gelber, wie-auch-immer wiedergegeben hat als der Film noch frisch war.

Dann "übergeht" man mit dieser Refferenz das Filmmaterial und bekommt eben nicht die Farbwiedergabe des Materials hin, sondern eher die Farbwiedergabe der Realität (wie gesagt, das ist ja eigentlich Sinn und Zweck der Bildaufzeichnung).

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Orientiert man sich zB. am Verkehrschild (was vom Farbton etwas "konstanter" ist als der Himmel, da der Himmel verschiedene Blautöne haben kann) und "beult" die Farben so aus dass das Verkehrschild zB. ein "richtiges" Rot hat, dann bekommt man zwar die Farben so hin dass sie so werden wie sie wirklich zu sehen waren (was ja eigentlich Sinn und Zweck der Bildaufzeichnung ist), dafür übergeht man aber den Film. Kann ja sein (TK-Chris hat ja erwähnt dass die Farben bei Agfa anfangs nicht stimmten) dass das Filmmaterial diesen Rotton etwas heller, dunkler, gelber, wie-auch-immer wiedergegeben hat als der Film noch frisch war.

 

Es geht ja in beide Richtungen. Zum einen kann man mit solchen Referenzen nutzen um eine farbrichtige Wiedergabe bei alten Bildern zu erreichen. Ich hatte aus der Ausschußkiste meines Großvaters unterbelichtete Farbdias meiner Mutter als Baby. Durch Orientierung an Blattgrün, Hautfarbe und Himmel gelang die Farben fürs Geschenk zum 70sten halbwegs wieder hinzubekommen.

Umgekehrt kann ich aber auch eine Farbtafel erstellen, die dafür sorgt, dass eine heutige farbrichtige Aufnahme so wirkt, als wäre sie eine 75Jahre alte Agfacolor-Aufnahme. Hätte man seit 75Jahren tiefgekühlt gelagerte Referenzaufnahmen, könnten man mit denen eine Farbcharakteristik frischen Films erstellen. Irgendwo hatte ich von Kodak Zahlen gefunden, dass bei Tiefkühlung die Alterung praktisch aufgehoben ist.

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Willst Du den Schnipsel haben?

 

danke, ist aber nicht nötig. Ich sehe es auf deinen Foto schon gut genug. Ich kenne diese durchlaufende Punkte von vielen Dokus..... wusste aber nicht was das bedeutet. Man lernt eben nie aus ;-)

 

am Verkehrschild (was vom Farbton etwas "konstanter" ist als der Himmel, da der Himmel verschiedene Blautöne haben kann) und "beult" die Farben so aus dass das Verkehrschild zB. ein "richtiges" Rot hat, dann bekommt man zwar die Farben so hin dass sie so werden wie sie wirklich zu sehen waren

 

Nein, falsch verstanden. ich benötige bei Filmmaterial feste Referenzpunkte um die ABWEICHUNG von den Referenzfarben ermitteln zu können. Diese Farb- und Helligkeitsabweichung kann ich dann auf guten digitalen Material übertragen und bekomme so einen Filmeindruck - zumindest in Bezug auf Farb- und Helligkeitsverhalten.

In der Vergangenheit hat es optisch eigentlich nur bei guten digitalen Material aus einer hochwertigen DSLR geklappt. Bei Video (auch neuers HD) fehlte einfach die Bilddynamik von chemischen Film. Zum Glück ändert sich das gerade. Meine kleine "digitale S8" soll lt. Prospekt 13 Blenden schaffen (sind eher 12) und kommt so dem Film schon näher. die nächste Generation schafft 14,5 Blenden und das sieht schon verdammt nach Film aus.....wohl gemerkt zum Preis einer guten S8 Kamera damals.

Bearbeitet von ruessel (Änderungen anzeigen)
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Kennt jemand das Buch:

 

Agfacolor - Material und Verarbeitung

 

Fotokino Verlag Halle 1958 Leinen mit Schutzumschlag Seiten 231 Format 16x23

 

65912.jpg

 

dort soll eine Agfa Farbmustertafel auf starker Pappe gedruckt beiliegen. Wozu soll die Mustertafel dienen? Evtl. wäre das was für AGFA Farben und deren Hintergründe?

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Ich habe einen mittleren Berg "fotomagazin" aus den späten 50ern und frühen 60ern, auch immer mal wieder mit großen Farbbildern. Sehr gern vom CT18. Die Farbwirkung dieser Bilder ist eine völlig andere als heutige Fotos. Gut, es sind nur Drucke, trotzdem ist der besondere, ganz eigene Farbeindruck bestimmt auch dem damaligen Farbfilm geschuldet. Ich muss mal ausprobieren, ob sich dieser eigenartige Farbeindruck auch scannen lässt…

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Diafilme sind vom Charakter her recht ähnlich den Schmalfilmen, teilweise war es ja auch die selbe Emulsion, die verwendet wurde. Den Neg/pos-Prozess kann man mit Umkehrmaterialien eigentlich nicht vergleichen, gerade auch, weil hier nie mit "Einlichtkopierung" gearbeitet wird - man hats bei den ersten Agfacolorversuchen mal so versucht, ist aber zum Entschluss gekommen, dass man mit Lichtsteuerung arbeiten muss, um die Eigenheiten der Materialien zu kompensieren

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Diafilme sind vom Charakter her recht ähnlich den Schmalfilmen, teilweise war es ja auch die selbe Emulsion, die verwendet wurde.

 

Was bedeutet "ähnlich", wenn doch beides von der gleichen Rolle kommt? Wirklich in der Dunkelkammer andere Prozesse? Ich muss da mal mehr googeln..... auch bei Fuji+Kodak.

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hier habe ich noch was gefunden und für 5 euro gleich blind bestellt, leider nix über schmalfilm:

 

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Allgemeiner Teil: Grundlagen und Eigenschaften der Filme. Die Filmwahl. Moderne Technologien. Die Schichtaufbauten. Aufnahmeformate und Filmkonfektionierungen. Der Filmmarkt. Datenteil: Aufnahmematerialien. Farbnegativfilme. Farbdiafilme. Schwarzweiß-Negativfilme. Spezialfilme. Dokumentenfilme. Schwarzweißumkehrfilme. Hochkontrastfilme. Infrarotfilme. Farbdia-Spezialfilme. Sofortbildfilme. Farbkopierfilme. Internegativfilme. Displayfilme. Duplikatfilme. Overheadfilme. Praxisteil: Licht und Filter. Belichtungstabellen. Reziprozitätsfehler. Lichtquellen und Korrekturfilter. Die Verarbeitung. Die Farbfilm-Prozesse. Push- und Pull.Prozesse. Filmtestung. Lagerung. Röntgenkontrolle. Filmarchivierung.

 

bewertung:

Gert Koshofer führt zu den allermeisten Filmen jede nur erdenkliche Information auf. Neben Dichtekurven, Spektralkurven, den angebotenen Konfektionierungen und den einzelnen Emulsionsstruktur-Daten, erwähnt Koshofer ebenfalls Lagerungshinweise und Belichtungshinweise. Das Buch enthält neben Schwarzweißmaterial auch Dia- und Farbfilm, Spezialfilme, Sofortbildfilme und sogar Overheadfilme.

 

Ich vermisse allerdings etwas Filme von Foma, Fotokemika Efke oder Svema, die durchaus eine Daseinsberechtigung im Buch gehabt hätten. Aber das ist Kritik auf höchstem Niveau. Unter dem Strich ist das Buch als Nachschlagewerk aber sein Gewicht in Gold wert.

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Danke für das Einstellen der Bilder. "Seltsam" finde ich aber etwas übertrieben beschrieben: Für einen 75 Jahre alten Farbfilm finde ich die Farben in Ordnung. Entspricht ungefähr den Farben des Filmes, den ich anfänglich erwähnte. Was ich da bei wesentlich jüngeren Filmen an Farben schon gesehen habe...

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Nun ja, da sind klar die Farbstoffe ausgeblichen. Setzt man den Weißpunkt auf den Leuchttisch, wandelt man es in CMY und normalisiert die Histogrammkanten, sieht es schon "originaler" aus, behält aber eine eigenartige Farbcharakteristik.

 

post-79298-0-78388700-1442950670.png

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
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Nein, falsch verstanden. ich benötige bei Filmmaterial feste Referenzpunkte um die ABWEICHUNG von den Referenzfarben ermitteln zu können.

 

Verstehe schon... allerdings bekommt man dann alle Abweichungen (Objektivverhalten/Lichtsituation/Alterung/Überlagerung/Spezialentwicklung) mit rein.

 

...am besten wäre es tatsächlich einen seit 75 Jahren tiefgefrorenen Refferenzfilm zu haben. Hat Agfa vielleicht (noch) sein Archiv? Die haben ja sicher Testbilder mit Normcharts gemacht und, weil sie ein großer Filmhersteller waren, vermutlich auf korrekte Lagerung der Testaufnahmen geachtet. Wenn´s das noch gibt wären das wohl die Refferenzfilme, die am wenigsten gealtert sind + am idealsten belichtet/entwickelt wurden. Damit käme man dem "echten Afga-1940-look" am nähesten.

 

DAS FILMDATEN BUCH:

 

Wie aktuell ist das etwa? Sind bei den "erdenklichen Informationen" auch Auflösungsangaben in lp/mm bzw. ll/mm dabei? Heutige Filmdatenblätter haben ja oft nur noch MTF (MFT?)-Charts, die eher verwässern als aussagen.

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Danke Friedemann für die Korrektur.

Du kommst der Farbe recht nah, beachte auch das leicht bräunliche grün der Wiese, wie ich es anfangs erwähnte. Wir hatten vor Jahren eine Kopie von Münchhausen in der Resto, die lag seit Uraufführung im Speicher eines Kinos in der Uckermark, überlebte also zwei politsche Systeme ^^ nun ja, wenn ich sarkastisch sein darf, hatte jedes dieser Systeme Einfluss auf die Farben: Durch die falsche Lagerung war der Film ins rotbraune (welch ein Wortspiel) gekippt. Es waren Restfarben vorhanden, aber es entsprach so ungefähr dem "Retro"Filter in so manchem Bildbearbeitungsprogramm für Smartphones. Aber wir reden hier vom Negativ-Positiv-Prozess, nicht von Umkehrmaterialien, die bei Agfa generell ein wenig Farbstabiler waren, siehe das Dia mit der Kuh oder der Wohnwagenfilm.

Einen tiefgefrorenen Agfacolor-Film hatte ich auch schon auf dem Schneidetisch (im ehemaligen Archiv eines Münchner Medienmoguls, der mittlerweile in der Geschlossenen verweilt), vom Farbcharakter durchaus mit der Kuh vergleichbar, jedoch waren die Farben im Allgemeinen kräftiger.

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