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DIY NIZO Reparatur


ruessel

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So, jetzt habe ich zwei Nizo (801/481) die nicht ganz i.O. sind. Kein Wunder nach über 35 Jahren.

 

Eine funktioniert augenscheinlich noch ganz gut, macht aber ärger mit dem Motorzoom, das Zoom geht mechanisch zu schwer - wahrscheinlich nur reinigen und neu fetten. Aber auch einige Drehschalter gehen mir zu zähe.

 

Die andere Nizo läuft mal an, mal nicht und dann nur auf 54b/sec. hier vermute ich Elektronikfehler (ELKO Kondensatoren eingetrocknet??). Ich werde demnächst die Nizos öffnen und mir das genauer anschauen. Vielleicht gleich in diesem Zuge die Belichtungsspannung 2,7V auf die Motor-Batterien legen (Z-Diode).

 

Gibt es irgendwo Schaltpläne von den Nizos? Einen habe ich gefunden, er gehört aber zu einer älteren S40/48/55.

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Hallo,

normalerweise klebt ein Schaltplan innen im Gehäusedeckel, der ist schon sehr hilfreich.

Ob Du mit einer reinen Z-Diodenschaltung göücklich wirst, was die Spannung zur Belichtungsmessung betrifft? Dazu mußt Du ja dauerhaft Strom verbraten, ein kleiner Spannungsregler äre sicher besser

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Dazu mußt Du ja dauerhaft Strom verbraten

 

Na, sicher nicht mehr als 1 bis 2 mA.... von braten kann da keine Rede sein. Aber ein anderes Problem, die Z-Diode (setze ich oft bei Mikrofonen ein um die 48v Phantomspannung zu regeln) ist eigentlich nur für konstanten Stromquellen wirklich geeignet. D.H. würde es im Batteriepack auch nur kleine Spannungseinbrüche geben wenn ich z.B. den Zoommotor aktiviere, könnte dies zurückschlagen auf die Belichtung. Muss ich also erstmal austesten.... ansonsten wirklich einen Stromregler ala LM317, ich warte aber noch auf eine weitere NIZO aus der Bucht, mal schauen was diesem angeblichen TOP Gerät so fehlt ;-)

 

 

ich würde mal Herrn Munder anrufen.

 

Hmmmm...... ist der hier im Forum?

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nizox02.jpg

 

Oben die NIZO aufgeschraubt, bitte merken wo welche Schraube war, sie haben unterschiedliche Längen!

Da die Elcos zu finden wird eine Fummelarbeit ;-)

 

nizox03.jpg

 

Rückseite der NIZO.

Interessant Punkt 1, hier wird die ASA Zahl von der Kassette abgefragt und über ein Gestänge auf ein Ritzel (2) übertragen, vermutlich ein Poti.

Für heute ist erst einmal die "NIZO Forschung" zu Ende.....

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Interessant die Bilder in #7 !!

Ich hatte vor Jahren auch mal die Seite, wo die ganzen Bedienhebel dran sind, abgeschraubt, weil nach meinem Eindruck die Kamera etwas überbelichtete.

Hatte dann an Pos 1 geschoben und bemerkt, dass sich dann der Beli (Blende) verschob -in eine Richtung ging Blende auf, in die andere wurde sie kleiner. Habe dann das Zahnrad (Pos 2) irgendwie verschieben können in dieser Zackenraste, so dass die Blende sich etwas schloss -hat gut funktioniert !! Ich weiß heute allerdings nicht mehr genau was da beweglich war. Ich hatte das allerdings von der Seite Bild 1 gemacht, meine ich -so wie auf Bild 2 (abgeschraubtes Seitenteil) habe ich meinen Eingriff nicht mehr in Erinnerung.

Beim Wiederanschrauben der Bedienseitenblende (mit den Knöpfen) muss man extrem aufpassen, dass die lange Plastikstifte, die in Führung der Potentiometer für Geschwindigkeit, Blende manuell usw in ein kleines Loch gelangen müssen, nicht abbrechen -mir war dieses Missgeschick passiert, bestellte dann ein neues Seitenteil (rund 100.- DM damals) ....

Viel Erfolg !

 

Ernst

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nizox04.jpg

 

Die Reparatur ging ja schnell.

ich bin mal Oberflächlich die Schaltwege des Motors durchgegangen:

 

Nr.1 ist ein Relay und zieht Hebel 2 an. Dadurch drückt der weisse Plastikkopf (Isolierung gegen Masse) ein Kontaktpärchen (3) zusammen. Hier war anscheinend der Fehler.....

 

Jedesmal beim Auslösen der Kamera gibt es hier einen blauen Funken, der Motor zieht wohl ordenlich Ampere für diese kleinen Kontakte. Ich habe sie gereinigt (Löschstreifen mit Kontakt 61 getränkt und mehrmals durchgezogen) und die kleine Nizo schnurrt wieder.

Morgen muss ich mal schauen ob nun auch wieder alle Geschwindigkeiten (18/24/54) funktionieren, wäre toll.

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Ja, habe mich zu früh gefreut...... heute morgen ging sie wieder nicht, einfach tot die NIZO. Es zieht einfach nicht das Relay an. Bewege ich den isolierten Hebelarm (2) läuft sie - ist praktisch eine "Zwangsauslösung" - und zwar ob ich den Auslöser drücke oder nicht. Also ein sehr guter erster Test um zu schauen ob der Motor überhaupt noch i.O ist.

 

Auch dazu noch eine Bemerkung, wenn ich über Reparaturen von NIZO was finde, betrifft es meistens den Antriebsstrang. Ich habe sogar einen angeblichen Motortausch gefunden, weil nur noch Zeitlupe lief. Das ist natürlich quatsch, schaut man sich den Schaltplan an, sieht man, das der Motor nur eine Wicklung hat. Läuft er in einer Geschwindigkeit, sollte er auch erstmal in Ordnung sein und der Fehler ist wo anders zu suchen.

 

Kurzform zum ersten testen, wenn die Kamera nicht mehr auslösst:

 

1. frische (Motor) Batterien einlegen

2. Einschalten nicht vergessen (ohne Gehäusedeckel kann man dies mal schnell vergessen)

3. Zoom motorisch bewegen - läuft er, kommt auch Strom in die Kamera.(keine Kontaktprobleme mit dem Batteriepack)

4. Zwangsauslösung am Kontakt 3 oben im Bild

Läuft sie dann an = schon mal gut, deutet auf Kontaktprobleme die zu lösen sind (komme später darauf zurück)

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nizox05.jpg

 

Jetzt wird es leider etwas theoretisch.

Ich habe hier mal versucht den Schaltplan etwas grob zu strukturieren und zu analysieren wie ich ihn verstehe.

 

1. Der grüne Block (1) ist der Tongenerator für das synchronisieren eines Tonbandes etc. - für uns völlig uninteressant.

 

2. Der gelbe Block (2) ist die Ansteuerung für den Motorzoom. Wird die Zoomtaste völlig nach unten gedrückt, liegt am Motor die volle Voltzahl vom Batterieblock an (9V). Nur halb gedrückt, läuft die Motorspannung über den BC208A Transistor - der über die Z-Diode in seiner Durchlässigkeit gebremst wird, es kommen nicht mehr die vollen 9V durch, die Folge ist, der Motor/Zoom dreht langsamer.

 

3. Der Filmtransportmotor im Block 3. Etliche Schalter sind hier zu finden und damit eine hohe Fehlerquelle. Nicht ganz klar erschliesst sich mir die Regelung der Motorgeschwindigkeit von 18/24/54 B/sec.

 

4. Block 4+5 ist der "Auslöser" der Kamera. Im Block 4 sehen wir dazu die Regelung der Langzeitbelichtung (Lichtsensor PW2) und die FlipFlop Schaltung für die regelbare Einzelbildschaltung (Timer).

In Block 5 lag mein erstes Problem, der rote Pfeil zeigt den Kontakt des Relays, wird dieser geschlossen läuft die Kamera los und bewegt den Filmtransport.

Gesteuert wird das Relay über den Transistor BC336, schaltet dieser auf Masse durch, zieht das Relay an. Hier kann man also bei der Fehlersuche ansetzen. Ist das Relay noch i.O? Hat die Schutzdiode 1N4148 einen Kurzschluss und schliesst Relay kurz?

Ich habe die Relayseite mit dem Transistor mit einen Kabel auf Masse gelegt und siehe da, das Relay zieht einwandfrei an und die Kamera schnurrt.

 

Also, schaltet der Transistor BC336 nicht durch, entweder weil er defekt ist oder weil er von Block 4 keinen Befehl bekommt.

 

Nun könnte man sich tot suchen. Aber da ich Erstbesitzer der Kamera bin und weiß, das Anfang der 80er Jahre die letzte Kassette einwandfrei durchlief und seitdem die Kamera im Alukoffer lag, gehe ich von einem Lagerschaden aus. Sprich - Kondensatoren defekt oder Kontaktprobleme mit weiteren Schaltern.

 

Man sollte erst einmal von Kontaktproblemen ausgehen. Ohne Lageplan der Bauteile (Serviceheft) halte ich ein wildes ausmessen der Rückseite der Platine für wenig hilfreich.

 

Könnte der Handauslöserschalter einfach oxydiert sein? An der NIZO gibt es auch den kleinen roten Hebel, den Dauerauslöser. auch damit läuft die Kamera nicht. Das beide Schalter gleichzeitig defekt sind, ist eher unwahrscheinlich. Schauen wir uns den Block (3) nochmals an, hier sind direkt Kontakte am Motor. So wie es ausschaut sind sie für die "Überblendfunktion" zuständig. Hier kann der Motor in der Drehrichtung durch umpolen gesteuert werden.

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nizox06.jpg

 

Nun kommen wir der Lösung schon deutlich näher, versprochen ;-)

 

Oben sehen wir bei 1 das Rad für die Überblendung. Dazu dreht sich das Rad und ein Schalter läuft auf die Aussennocken des Rades, damit wird die exakte Einzelbildlänge der Überblendung gesteuert (kleiner roter Pfeil). Steht dort auf dem Rad oben das "R", ist die Kamera total blockiert!!!! Erst wenn man den "R" Knopf oben auf dem Kameragehäuse drückt läuft die Kamera - und wirklich NUR dann.

Interessant ist noch der lange schwarze Hebel (langer roter Pfeil im Foto) er bewegt sich einige Millimeter nach links - ich vermute hier wird die S8 Kassette entsperrt um Rücklaufen zu können.

 

So, nun kommt der Zufall zur Hilfe. Drücke ich meine gefundene "Zwangsauslösung" (2) und dann den "R" Knopf oben auf der Kamera - läuft die Rückblende durch, das Rad dreht sich, der Motor dreht sich in der Laufrichtung um und bleibt nach ablaufes des Rades stehen. Jetzt wieder mit der Zwangsauslöung und gleichzeitig den "R" Knopf drücken und siehe da - Kamera läuft wieder normal - mit allen anderen Handauslöser.

 

Ja, es war nur ein weiteres Kontaktproblem (oxydiert) am "R" Drehrad. Kleiner Fehler, große Wirkung. Ich habe die "R" Schaltung nun ein paar mal durchlaufen lassen und die NIZO läuft im Moment wieder wie am ersten Tag. Aber erst das Ganze wieder zusammenbauen und dann einmal alle anderen Schalter auf Funktionen durchtesten. Ich vermute die meisten Nizos werden ähnlich nur Kontaktprobleme haben. Am besten alle schalter regelmässig durchschalten, besonders die, die man nicht oft drückt. ;-)

 

Bevor ich aber wieder die Kamera zusammensetze werde ich mich der 2,7V Quecksilberbatterien annehmen, mal schauen ob das mit einer 10 Cent Z-Diode funktioniert. Das wird aber noch dauern, habe noch andere Baustellen hier. Falls noch weitere Fragen zu meinen knappen Ausführungen sind, einfach fragen.

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Servus!

 

Was den langen Hebel angeht: wenn ich mich recht entsinne, ist dieser fuer die variable Sektorenblende zustaendig, welche ja fuer die Ueberblendung verwendet wird...hatte bei meiner 801 ja vor 2 Jahren mal den Motor getauscht und hatte die ganze Mimik offen.

 

http://www.filmvorfuehrer.de/topic/16603-motordefekt-nizo-801-und-reparatur/page__hl__%2Bnizo+%2B801

 

Probleme mit Kondensatoren hatte ich uebrigens noch bei keiner Nizo...die Kondenstaoren aus den spaeten 60er und 70er Jahren scheinen ueberhaupt mit einem quasi unendlichen Leben gesegnet zu sein. Habe diverse Geraete aus jener Zeit - neben Kameras noch diverse Radios und Tonbandgeraete - und alle arbeiten noch mit der originalen Bestueckung...

 

Gruss,

 

Torsten

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Na, sicher nicht mehr als 1 bis 2 mA.... von braten kann da keine Rede sein. Aber ein anderes Problem, die Z-Diode (setze ich oft bei Mikrofonen ein um die 48v Phantomspannung zu regeln) ist eigentlich nur für konstanten Stromquellen wirklich geeignet. D.H. würde es im Batteriepack auch nur kleine Spannungseinbrüche geben wenn ich z.B. den Zoommotor aktiviere, könnte dies zurückschlagen auf die Belichtung. Muss ich also erstmal austesten.... ansonsten wirklich einen Stromregler ala LM317, ich warte aber noch auf eine weitere NIZO aus der Bucht, mal schauen was diesem angeblichen TOP Gerät so fehlt ;-)

Ich hatte das mit der Z-Diode auch in Erwägung gezogen, Nachteil war vor allem die Stabilität der Spannung.

Wegen der Schwankungen der Eingangsspannung mußt Du Dir keine großen Sorgen machen (Einfluß Antriebsmotor oder Zoommotor), das regelt die Z-Diode solange der Strom, der hindurchfließt ca. 10x dem Strom der Meßtechnik entspricht. 10mA Längsstrom werden aber wohl schon gebraucht.

Aber die Z-Diode muß man einigermaßen ausmessen, um auf +- 0,1 V genau zu sein!

Am Ende habe ich mir dann doch eine Nizo Professional geholt, die ich zwar auch raparieren mußte (auch Kontaktprobleme), die aber heute tadellos ihren Dienst tut.

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Ich hatte das mit der Z-Diode auch in Erwägung gezogen, Nachteil war vor allem die Stabilität der Spannung.

 

Ich hätte das gleich ausporbiert, sind ja nur wenige Handgriffe.... nur ich habe keine 2,7V Z-Diode liegen. Muss erst zum Conrad und das ist von mir aus immer eine ewige Qual. Mal schauen wann ich mir die Zeit dafür nehme.

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Es gibt von Pip eine Modifikation, bei der auf dem kleinen Zahnrad ein Rädchen sitzt, dass von aussen zugänglich ist. So ist eine manuelle Belichtungskorrektur einfach möglich.

 

jetzt muss ich erst überlegen wie kann man das realisieren kann - überhaupt die Belichtung neu abgleichen.

 

szenario:

 

1. eine Graukarte aus ca. 30cm mit künstlichem Licht anstrahlen

2. eine S8 Kassette in die Nizo einlegen (z.B. K40) und Blendenzahl von der Graukarte im Sucher ablesen

3. mit Handbelichtungsmesser bei 40ASA und 1/48 Belichtungszeit die Blende ablesen und vergleichen - evtl. die Nizo darauf am Poti nachjustieren.

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