Zum Inhalt springen

stummfilme fps (b/s)


MichaelLudwig

Empfohlene Beiträge

Kann man irgendwo die Abspielgeschwindigkeit von Stummfilmen recherchieren oder fragt man am besten in den jeweiligen Archiven/ Museen nach.

Oder gilt mehr oder weniger eine Regel, wie etwa bis 1922 16/18 fps danach 22 und 24 fps.

 

Beispiel: "Der Mann mit der Kamera" Wertov 1929 - ich vermute 24 fps.

 

Vielen Dank

Michael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Angeblich ist die Daumenregel: Die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl sind das Tempo: 1921 = 21fps. Kann Dir aber nicht mehr sagen, wo ich das mal gelesen habe.

 

Das ist Käse. Beim internationalen Kongreß der Filmproduzenten zu Paris, 1907, wurden 1000 Bilder pro Minute als Geschwindigkeit vereinbart (16⅔ B./s). Ganz offiziell blieb das die Bildfrequenz bis zum Tonfilmfrieden 1930. Im Allgemeinen hat sich das Tempo über die Jahre hochgeschaukelt, doch es gibt sehr späte Stummfilme, die eindeutig mit 17 oder sogar 16 B./s aufzuführen sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Michael,

 

zu deinem konkreten Fall: 24fps passt nach meinem Empfinden sehr gut zu "Der Mann mit der Kamera".

Ich habe den Film recht oft in verschiedenen Geschwindigkeiten gesehen und langsamer als 22fps steht ihm einfach nicht gut.

 

Ansonsten gebe ich Simon recht. Die in Post #2 genannte Regel ist zwar recht weit verbreitet, aber nicht brauchbar.

Viele Archive können zumindest einen Anhaltspunkt geben, welche Geschwidingkeit sie für angemessen erachten. Aber grundsätzlich halte ich es für wichtig, sich selbst ein Bild zu machen und wenn möglich verschiedene Tempi zu testen. Meiner Erfahrung nach am besten zunächst alleine und nach Festlegung kannst du zur Gegenkontrolle eine zweite Meinung einholen.

 

Gruß, Florian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gab zum Teil Anweisungen bei den jeweiligen Filmen, wo für bestimmte Szenen eine bestimmte Bildrate verlangt wurde - offenbar als gestalterisches Mittel. Daher gab es auch "Tachometer" an den Projektoren, ähnlich wie man es von der 16ST kennt, um gemäß der Vorgabe zu kurbeln oder den Motor entsprechend einzustellen.

Die Bildfrequenz war/ist ja immer ein Kompromiss, zwischen Materialverbrauch und flüssiger Bildwiedergabe bzw. ausreichend Vorschub für die Tonwidergabe zur Abbildung hoher Frequenzen bei begrenztem optischen Auflösungsvermögen über den gesamten Prozess.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Thema Abspielgeschwindigkeit von oft heiß und kontrovers diskutiert. Auf amerikanischen Foren schlägt man sich fast die Köpfe ein, ob "Metropolis" jetzt mit 20 b/s ein besserer Film ist als mit 24 b/s oder ob es nicht doch sogar 27 b/s sein müssten (wie auf der Partitur der Originalmusik vermerkt). Letzten Endes ist so etwas immer auch subjektiv. Wichtig ist natürlich, die Geschwindigkeit mit den Msuikern, die den Film begleiten sollen, abzusprechen. Falls die mit einer DVD geprobt haben, sollte der Film mit der auf der DVD verwendeten Geschwindigkeit gespielt werden, sonst könnte es Probleme geben.

Als Anhaltspunkt können die Angaben in der Datenbank des Pordenone Stummfilmfestivals dienen: http://www.cinetecadelfriuli.org/gcm/ed_precedenti/screenings_db.html

Die haben natürlich längst nicht alle existierenden Stummfilme gezeigt, aber oft wird man dort fündig. Allerdings gibt es auch dort teilweise das geflügelte Wort "they're running it too slow as always".

Der Vertov-Film lief dort übrigens mit 24 b/s. http://www.cinetecadelfriuli.org/gcm/ed_precedenti/screenings_recordit.php?ID=5389

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Neugierig wäre ich aber, wie ich METROPOLIS mit verschiedenen Geschwindigkeiten vorführen könnte...

Ich bin jetzt nicht der Vorführer und schon gar nicht unser 35mm-Experte, wir würden aktweise auf den MEOs spielen... Da kann man ja jeden Maschine irgendwie einstellen... aber im laufenden Betrieb doch nicht?

 

Oder treibst Du hier Schabernack mit einem alten, unwissendende Mann, Fabian?

 

Danke Michael

 

Metropolis haben wir schon 3-4 mit Livemusik gemacht, immer mit 24 b/s

Bearbeitet von EndofCinema (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nö Schabernack treibe ich mit niemandem :)

 

Ist schon länger, dass ich Metropolis mal vorgeführt habe. Die letzten Male wollten die Livemusiker aber tatsächlich immer verschiedene Geschwindigkeiten. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir den ersten Teil mit 24 und den zweiten mit 20 B/s gespielt.

 

Technisch machbar ist das problemlos, man kann ja bei vielen Frequenzumrichtern im laufenden Betrieb die Sollfrequenz ändern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

NEin, nur erlaubten die Gleichstromantriebe mit Vorwiderstand die Geschwindigkeitsregelung. Mußte man wohl auch machen, die Netze damals waren wohl alles andere als stabil. Gekurblet wird man auf Jahrmärkten die One Reeler, das warem alees Kurzfilme von ein paar Minuten. Ich hab mal Orlacs Hände durch die TK gekurbelt, das hat wohl kaum ein anderer gemacht.

Jens

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.