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Alles ist relativ


Friedemann Wachsmuth

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Ich finde es ja irgendwie lustig, wie sich Leute über €39,90 für ein Fläschchen Filmkitt aufregen. Für diesen Preis bekommt man nicht mal eine Kassette Farbumkehrfilm, und halten tun die 10ml doch eher für ein paar Dutzend derselben. Hama stellt nun keinen Filmkitt mehr her, für die war es also kein lohnendes Geschäft. Ist es dann nicht prima, wenn der verbliebene Lieferant sich Mühe gibt, ein lohnenedes Geschäft draus zu machen, damit es noch lange weitergeht?

 

Klar, man kann ihn bei XY auch noch für die Hälfte kaufen, vielleicht sogar ein tolleres Rezept, vielleicht sogar mit geringeren Versandkosten, Als Schnäppchenprofi kann ich da schnell mal 25€ sparen! Wow! Gerechnet auf 50 Kassetten Film, für die er etwa halten wird, sind das €0,50 pro Flasche. Was bin ich doch für ein Fuchs! Da nehme ich doch gleich zwei Flaschen und spare doppelt so viel. Oder gleich fünf..?

 

Ich persönlich zahle gern €39,90 für ein Fläschchen Filmkitt. Ich würde vermutlich auch noch €69,90 dafür zahlen, wenn es eben sein muss. Denn ich unterstütze gern jemanden, der große Mengen Zeit und Geld in objektiv gesehen hoffnungslose Nischen investiert, um sie weiter bedienen zu können.

 

Gleichzeitig finde ich es auch super, wenn ein rühriger schweizer Rentner akribisch ein bewährtes Rezept nachbraut und das Fläschchen im Internet viel günstiger anbietet. Ist genauso unterstützenswert, ist der gleiche Enthusiamsus, nur eben auf andere Weise nachhaltig.

 

Nie aber würde ich auf die Idee kommen, dem einen marktschädigendes Verhalten vorzuwerfen. Warum auch? Ich hab als Kunde doch die Wahl!

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
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Es wird immer einzelne "Einzelkämpfer" geben, die aus Liebhaberei und mit lange angeschriebenen Mitteln und evtl. aus Restbeständen etwas herstellen.

Derartige Aktivitäten sind ein extrem wichtiger Teil der Grundlage unseres "Überlebens".

Daraus aber einen Maßstab für das Verhalten anderer, kommerzieller Unternehmen zu machen, die wie Wittner auch Geld für Investitionen in Neues haben müssen, Mitarbeiter bezahlen müssen und ab und zu auch mal Neuware einkaufen müssen ist naiv und halte ich für völlig abwegig.

Damit würden wir den anderen, wesentlichen Teil unserer Überlebensgrundlage schlicht absägen.

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Genau so ist es. Und man kann ja beides Leben: ich benutze genauso gern frischen, teuren Film wie alten VNF im eigenen, modifizierten Prozess. Und ich crosse ggf. Auch E100D und verwende alten Moviechrome für eine Hochzeit. Ich finde diese (aus der Not entstandene) Vielfat faszinierend!

 

Genauso wenig verstehe ich übrigens die PE-Verweigerer. Ich mag Nasskleben auch lieber, aber wegen einer Klebefolie auf je zwei Bildern vergeht mir doch nicht der Spaß am Filmen. Das ist doch absurd.

 

Man muss wohl so flexibel bleiben wie der Film geschmeidig – dann und nur dann macht es Freude.

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Zitat FW: "Gleichzeitig finde ich es auch super, wenn ein rühriger Schweizer Rentner akribisch ein bewährtes Rezept nachbraut und das Fläschchen im Internet viel günstiger anbietet. Ist genauso unterstützenswert, ist der gleiche Enthusiamsus, nur eben auf andere Weise nachhaltig".

Danke Friedemann für die Blumen, doch ich produziere schon seit etwa 1968 Filmkitt, ursprünglich nach Paul Frémy's Rezept, das ich inzwischen selbst schon 2x modifizierte. Mein bewusst moderater Preis dafür finde ich angemessen; alles andere ist Abzockerei. Sind es doch meist viele andere Rentner, die Ihre Filme hervorholen, betrachten, umschneiden usw., wofür sie eben FRISCHEN Filmkitt benötigen. Gewisse Bestandteile der Kitte verflüchtigen wesentlich schneller, wonach die alten Kitte immer schlechter in ihrer Spleissfähigkeit werden.

herzlichst

ualy

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Aber du lebst nicht vom Filmkittverkauf, oder?

Das ist der Unterschied. Ich verstehe halt nicht, wieso man nicht einfach bei Dir kauft, statt über Wittner zu meckern.

 

Ein T-Shirt für 10€ ist viel mehr Abzockerei, denn das haben indische Kinderhände für wenige Cent produziert.

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Richtig Friedemann, Kinderarbeit ist was schlimmes. da würde ich doch lieber ein T-Shirt für 40-50-60€ kaufen.

 

So viel brauchst du gar nicht zu investieren. In Deutschland unter menschenwürdigen Bedingungen genähte T-Shirts von Trigema bekommst du schon für unter 15Euro.

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Ich würde vermutlich auch noch €69,90 dafür zahlen, wenn es eben sein muss.

 

 

Da würde ich defintiv nein sagen, irgendwo hat auch der Spaß seine Grenzen. Wenn tatsächlich der Verkauf so gering wird, daß diese Preise nötig werden - kann man definitv vom Tod der chemischen Filmerei reden. Dann filmt und klebt nämlich niemand mehr.

Bearbeitet von Utschke (Änderungen anzeigen)
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Naja, alles ist eben relativ!

Für einen Film brauche ich keinen ganzen 1 ml, also heute <2-3€/Film, dann wären es ~5€/Film, also immer noch

1. bezahlbar

2. geht in den dann wohl zumeist hohen Gesamtkosten eines Projektes eh' unter (~ 50€ - 150€ Filmmaterial)

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.. und sich erfreuen an der Sonne, den höher werdenden Temperaturen, den Wildwässern oder den bald "freizügiger" anzusehenden Frauen, kurzum die Natur genießen kostet schlichtweg nichts. - Ist aber das Wertvollste zugleich. - Darum sind wir hier. Sein.

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Der Preis ist bitter, vor allem wenn man nur ein, zwei Filme kleben will oder beim Abspielen der alten Familienfilme alle Jubeljahre ein Filmriss auftritt. Bei 4-5Klebesteöllen in guten Jahren ist das Zeug wahrscheinlich schneller eingetrocknet als verbraucht.

Ich bin ganz froh, dass einer gebrauchten Filmpresse für 8Euro mit Versand von Ebay ein neues Fläschchen Kit von Agfa beilag. So voll wie das Fläschchen war, kann da nicht viel verdunstet sein.

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Damit hast Du sicher recht, die aktuelle Martktentwicklung und der ständige Kundenschwund macht das Thema natürlich für Laufkundschaft bzw. Gelegenheitsanwender überproportional teurer.

Früher hätte ich gesagt, "geh' mal zu Deinem Nachbarn und leihe Dir den Kleber mal für ein Wochenende", aber dieser "Nachbar" könnte heute schon mal 100km weit weg wohnen :neutral:

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Aceton ist der Hauptbestandteil. Aber es sind auch andere Lösungsmittel sowie üblicherweise gelöstes Triazetat enthalten. Klebestellen mit reinem Aceton halten nur begrenzte Zeit und gehen dann wieder auf. Das passiert auch mit Filmkitt, der mal länger offen gestanden hat, da besonders leicht flüchtige Bestandteile eben genau das gemacht haben, also sich verflüchtigen.

 

Nagellackentferner besteht heute üblicherweise nicht mehr aus Aceton sondern ist etwas harmloser. Dennoch gut zum Fleckenentfernen zu benutzen.

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Wem das Filmkit zu teuer ist kann es auch selbst ansetzen:

80 ml Aceton

10 ml Äther (oder auch Diethylether)

1 ml konzentrierte Essigsäure

und löse in dieser Mischung einen halben Meter 16mm Sicherheitsfilm mit abgewaschener Emulsion auf.

die Essigsäure kann man auch weg lassen.

Bearbeitet von SandroP (Änderungen anzeigen)
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Wittner ist und bleibt eine Abzocker-Apotheke.

Mal als Beispiel das Filmklebeband, bei Wiittner für die Rolle an die 20 €, bei Kinoton zwischen 3 und 4 € zzgl. MwSt und Versand.

OK, bei Kinoton brauch man einen Mindestbestellwert von 50 €, sonst kommt Mindermengenzuschlag dazu,

aber da kann man sich hier ja zusammen tun und schon hat man das zusammen.

Und Kinoton hat keine überlagerte Wahre, oder Restbestände an Filmklebeband da, sondern frische Wahre aus dem Werk.

Ich habe mir gerade erst dort welches Bestellt gehabt und es kam mit dem neuen Logo (Kinoton Digital.Solutions).

Wer also sucht, findet auch immer was günstigeres als Wittner, dessen Preise teils mehr als nur unverschämt sind.

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Filmklebeband...

Ich habe mir gerade erst dort welches Bestellt gehabt und es kam mit dem neuen Logo (Kinoton Digital.Solutions).

 

Das ist das falsche, das geht nur für Digitalfilme (Risse in der Festplatte kleben und so) :-)

 

Ansonsten sag' ich dazu jetzt besser nichts, außer: Das letzte Mal, als ich nach dem Preis für Filmklebeband gesehen hatte, lag der Preis für eine einzelne Rolle bei 5 €. Erschien mir zwar etwas hoch, aber es gab ja einen ganz guten Mengenrabatt. Jetzt brauchte ich mal welches, und was erblickt mein Auge: einen Preisaufschlag von 300 % ! Haben wir jetzt wieder eine galoppierende Inflation?

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Wo gab es das für 5 € und wo war 300% Aufschlag, sicher doch beim Wittner.

 

Das ist das falsche, das geht nur für Digitalfilme (Risse in der Festplatte kleben und so) :smile:

 

Haha, der war gut, den muß ich mir mal merken.

 

Nein, aber für die, die Filmklebeband verwenden wollen, gibt es dies noch und Kinoton hat es in verschiedenen Breiten da.

Ansonsten kann man auch von 3M das Scotch Kristallklar nehmen, was dem Filmklebeband gleich kommt.

(Dazu gibt es aber im Hauptforum einen Thread unter Tips und Tricks)

 

Um auf das Thema Filmkit zurückzukommen, ich brauche das zwar nicht, aber sollte ich jemals sowas brauchen, würde ich es eher

bei einem der Herren hier kaufen, die das selber herstellen, zu einem wesentlich günstigeren Preis und damit die Leute unterstützen,

aber ganz sicher nicht das Geld dem Wittner in den Rachen schmeißen.

Bearbeitet von Itter (Änderungen anzeigen)
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  • 6 Monate später...

Was ist denn nun Billiger Nasskleben oder trocken Kleben?

 

eindeutig Nasskleben.

Was eine Trockenklebestelle kostet kannst Du dir ja leicht ausrechnen...

Ein Fläschen Nasskleber dagegen hält ewig (wenn Du es immer schön geschlossen hältst zwischen denn Klebevorgängen)

 

Ich bin trotzdem eingefleischter Trockenkleber.

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