Zum Inhalt springen

Remjet versaut Vision 50D


HarryThompson

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

Letztens habe ich eine Rolle Vision 50D in C-41 entwickelt, mit frisch angesetzter Chemie. Das ganze bei 30°C und entsprechenden Zeiten. Im Erstentwickler hat sich offenbar viel Remjet gelöst, welcher vor allem mit der folgenden Zwischenwässerung abgespült wurde (der Entwickler war nicht so schwarz wie die erste Wässerung). Die Zwischenwässerung ist im Prozess nicht vorgesehen, aber ich wollte die Bleiche nicht mit Entwicklerresten versauen.

Nach der Schlusswässerung habe ich den Remjet in einer Sodalösung angelöst und dann mit möglichst viel Bewegung mehrfach gewässert (das Wasser war jedesmal noch leicht rötlich beim Auskippen). Dann ins frische Stabibad für E-6 (ich hatte gelesen, dass Negativ-Cinefilme das selbe Stabibad bzw. Formaldehyd bräuchten wie E-6). Beim Aufhängen zum Trocknen habe ich mit einem Taschentuch die Filmrückseite mehrmals abgestreift bis es nicht mehr schwarz wurde.

Beim Abspielen dann die Überraschung: Die Emulsionsseite ist voller schwarzer Körner... ziemlich gleichmäßig verteilt. Lässt sich testweise mit Ethanol nicht abwischen. Da nicht alle Bilder hier in den Anhang passen, hier noch ein paar Beispiele (jeweils Neg. und Pos.:

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4892.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4892b.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4884.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4884b.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4887.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4887b.jpg
 

(Abfotografiert mit 80B Filter vor der Linse, dann in GIMP Weißabgleich, invertiert, und an der Farbbalance rumgespielt - Ich hoffe, das eklige Ergebnis liegt an meinen Bilbearbeitungsfähigkeiten und nicht an einer Farbverschiebung des Negativfilms? Von 50D-Abtastungen auf Youtube bin ich anderes gewohnt..)

Vorher hatte ich einen Streifen in E6 Umkehrentwickelt, und (ohne Sodabad) einfach nach dem Stabibad zwischen den Fingern ein, zweimal abgestreift. Dort habe ich diese Pünktchen nicht, dafür sieht der Film aus als wäre er mittels Eimermethode in irgendeiner Plörre geschwommen (übertrieben, aber ich denke es wäre besser geworden wenn ich die Emulsionsseite nicht berührt hätte?). Hier ein paar Stills daraus, leider etwas unscharf abfotografiert:

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4900.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4912.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4904.jpg

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/SAM_4905.jpg

Was habe ich falsch gemacht? Hätte das Sodabad nach dem Stabibad erfolgen sollen? Ich denke nicht. Wenn es normal ist, manche Remjetfilme auf beiden Seiten abzustreifen (der hier gezeigte hat es auf jedenfall nötig), mit was mache ich das am besten? Ich könnte ein Stück 2mm Teflonplatte nehmen oder irgendwas Gummiartigen zum Abstreifen, aber ich denke das könnte Kratzer geben. Mit irgendeinem Tuch (auch Microfaser) hole ich mir vermutlich Fasern auf die Emulsion.

Grüße, Harry

SAM_4882b.JPG

SAM_4882.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das sähe anders aus, Sandro. Die Punkte sprechen durchaus für Ruß auf der Emulsionsseite. Bei meinen Kodachrom-Farbversuchen (Kleinbild) hatte ich das das auch. 

Es ist nicht ideal, wenn sich die Rußgelatineschicht in einem der Bäder schon ablöst. Vorgesehen ist, dass ein Vorbad sie nur löslich macht, Abtrag durch Düsen und Polierrollen aber separat und mit Abscheidung passiert. 

Dennoch hatte ich dieses Problem noch nie, rate allerdings zur vollständigen Entfernung vor Schlusswässerung und Stabibad. Ein frisches Schwammtuch pro Film hat mir auch noch nie Kratzer beschert. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mh, wenn das bei euch beiden so Problemlos und Streifenfrei funktioniert werde ich das auch machen. Danach halt nochmal ins Stabibad.

Friedemann, dein Video kenne ich, hätte ich mir vorher aber nochmal angucken sollen.. du ziehst den Film tasächlich auch mit Berührung auf beiden Seiten durch das Schwammtuch. Ich hatte Angst vor Kratzern und wohl deshalb in Erinnerung, dass nur die Rückseite drüberläuft.

Macht ihr eine Zwischenwässerung bei C-41 zwischen CD und BX? Bei Tetenal wie gesagt nicht vorgesehen, aber ich würde da ungerne drauf verzichten (sonst lösen sich teile des Remjet vermutlich im BX statt im Waschwasser und versauen mir ggf. folgende Filme ohne Remjet).

 

Und kann mir noch jemand einen Tipp geben, mit welcher Freeware ich das Negativ am besten ins Positiv umwandle? Ich habe noch eine zweite verdrehte Rolle Vision 50, und bin mir nicht sicher ob ich die auch in C-41 tun will. Das Ergebnis in E6 sieht irgendwie besser aus. Wenn ich beide Rollen zur Abtastung gebe und dann sehe, dass das mit C-41 in die Hose ging, ists zu spät.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man kann zwischen Farbentwicklung und Bleichbad problemlos wässern. Bei Foto Jobodosen mit Gummideckel (also Kippentwicklung wird das auch empfohlen ,da sonst ohne Wässerung Gase entstehen ,die den Gummideckel absprengen (Ist mir damal auch passiert) Ich entwickle nur mit Zwischenwässerung ,was auch das Bleichfixierbad schont.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe vor kurzem 300m Vision3 ebenfalls in C41 (38°) entwickelt, ohne Probleme. Das Remjet des Vision ist schon sehr hartneckig, dass es sich kaum während der Entwicklung abgelöst hat. Ich habe ebenfalls zwischengewässert und auch da kaum Remjet. Nach der BX-Wässerung in Sodalauge (so wie es Friedemann auf Filmkorn zeigt) und danach ins Stabi. Die leicht rötliche Farbe bei der Wässerung hatte ich auch.

Das Positiv habe ich zwar noch nicht erhalten aber mit freiem Auge erkannte ich ein sauberes Negativ.

Eigenartig finde ich, dass sich bei dir schon während der Entwicklung so viel Rem ablöst. Jedoch: beim Eterna ist das normal, geht schon im CD fast vollständig ab und nach der BX Wässerung ist da keine Spur von Remjet mehr am Film. (Den CD habe ich dann gefiltert.) Aber auch da hatte ich keine Probleme mit Remjet auf der Schicht...

Ich würde ihn nochmal in eine lauwarme Sodalauge geben und dann mit einem frischen Schwamm abstreifen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 23 Stunden schrieb HarryThompson:

Macht ihr eine Zwischenwässerung bei C-41 zwischen CD und BX? Bei Tetenal wie gesagt nicht vorgesehen, aber ich würde da ungerne drauf verzichten (sonst lösen sich teile des Remjet vermutlich im BX statt im Waschwasser und versauen mir ggf. folgende Filme ohne Remjet).

Tetenal empfiehlt an der Stelle ein saures Stopbad aus Zitronen- oder Essigsäure. Eine Zwischenwässerung ist besser als nichts.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wässere auch – ohne Säure. 

Zum wandeln des Negativs in ein Positiv am Computer benutze DaVinci Resolve (free). Vergiss Gimp. Selbst mit Photoshop bekommst du ein Farbnegativ nur mit erheblichem Aufwand und viel Fachwissen (oder mit einem kostenpflichtigen Plugin) zu einem korrekten Positiv gewandelt. Ein Farbnegativ ist keineswegs nur ein invertiertes Positiv. 

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 11 Monate später...

Also, das Problem besteht weiterhin... ich habe den Film ein weiteres mal in Sodalauge eingeweicht und mit beiden Seiten durch ein Schwammtuch gezogen, und die Körnchen bleiben.

Da ich nicht wollte, dass die C41 Chemie weiter altert, habe ich dann die zweite Rolle 50D entwickelt - mit dem selben Ergebnis, trotz diesmal gründlicherer Remjet Entfernung.

 

Hier ein Video - dank der Qualität und Bewegung der Bilder fallen die Punkte weniger auf:


Bei ca 12sec habe ich einen Tageslicht(Blau)Filter vor die Linse geschoben. Das mit DaVinci Resolve habe ich noch nicht hinbekommen... zwischenzeitlich hatte ich mangels PC immer nur einen Laptop wo es nicht lief.

 

Ich könnte jetzt noch mit Alkohol und Waschbenzin rumtesten (an einem kurzen Stück), aber es scheint so, als müsste ich damit leben. Bzw auf 50D in C-41 künftig verzichten.

 

Im Anhang nochmal 2 Standbilder von der zweiten 10m/7,5m-Rolle.

 

Da es in absehbarer Zeit wohl niemanden gibt, der N8 positiv umkehren kann (egal ob schon gespalten oder als D8 ), will ich das scannen lassen. Ich hatte mal von Boley-Media gelesen, die wohl recht günstig sind aber auf Anfrage mitteilten, kein Negativ zu scannen.
Wo könnte ich das günstig scannen lassen, am besten mit digitaler Umkehrung. Bei diesem Film mit lauter Staubkörnchen (oder was es auch immer ist) reicht die allergünstigste Abtasung... wo gibts die?

 

Grüße, Harry

SAM_5377b.jpg

SAM_5375b.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, das ginge (und ist im jetzt wirklich nicht soo arg teuer), aber ich entwickle ja selbst weil a) die Chemiepanscherei Spaß macht und b) es insgesamt eine Menge Geld spart. Solange es noch möglich ist, werde ich also auf Vision Negativ verzichten (das Restmaterial wird in e6 gecrosst).

 

Vielleicht lässt sich das "Zeug" durch eine "professionelle Filmreinigung" vermindern oder beseitigen. Weiß jemand, was dort so für Lösungsmittel gängig sind? Falls nicht, muss ich wohl mal ein Stück Film opfern und gucken, was es alles aushält (von Ethanol über Benzin bis Aceton, und was ich sonst noch so finde).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Wochen später...

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.