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Noch einmal: C-41 vs ECN-2 Entwicklung


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

Moin,

 

gern wird es hier (und andernorts) ja so dargestellt, als liesse sich Kodaks Vision-3 Material problemlos in C-41 statt in ECN-2 entwickeln. Dem ist nicht so.

Ja: Man bekommt auch bunte Bilder. Aber: Die Qualität und Farbrichtigkeit lässt extrem zu wünschen übrig. Der Unterschied ist auch keineswegs einfach wegfilterbar.

Woher ich das weiß?

In Deidesheim letztes Jahr habe ich vier Rollen V3500T verfilmt. Zwei davon habe ich in C-41 entwickelt, die beiden anderen Andec überlassen. Allesamt wurden per Wetgateverfahren auf Positiv kopiert. Der Unterschied ist so enorm, dass ich sie eigentlich nicht zusammenschneiden mag! Die von Andec in ECN-2 entwickelten Filme geben Kopien, die wie im Kino aussehen -- sehr feinkörnig, fein durchzeichnet, schwarz ist schwarz, die Farben schmeicheln das Auge. 

Die Kopien meiner C-41-Filme sind sehr grobkörnig, nutzen die Empfindlichkeit weniger gut aus (mind. 2/3 Blende dunkler), die Schatten sind blaulila und die Hauttöne sehen nach Bluthochdruck aus. Der Farbkipp ist so stark, dass er nicht filterbar ist. Ausserdem sieht man Remjet-Reste, obwohl ich die Filme dreimal durchs Schwammtuch gezogen habe. 

 

Ich wollte es nur mal festhalten: Von C-41 Chemie als Ersatz für den ECN-2 Prozess rate ich dringend ab, wenn man nicht explizit "schlechte", experimentelle Ergebnisse wünscht. Zum Scannen mögen sie noch taugen (die Grobkörnigkeit bleibt aber), zur Anfertigung von Kopien sind die absolut ungeeignet. 

Wer frisches Negativmaterial hat, sollte es auch in ECN-2 entwickeln lassen, dann ist die Qualität umwerfend!

 

(Schade, dass ich den Deidesheim dieses Jahr nicht zeigen kann.. aber das holen wir 2018 nach!)

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
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Genau das meinte ich- Ob da eine Kopie ohne Farbkipp herauskommt, wäre interessant.

 

Ansonsten ist der ECN Farbentwickler nicht besonders kompliziert aufgebaut, so dass sich ein Selbstansatz möglich wäre. Die Kodak Spezialzutaten müssten sich leicht z.B. durch Calgon und Nitrobenzimidazol substituieren lassen.

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habe noch mal geguckt: das RA-4 Kit von ADOX hat pro Liter eine Kapazität von 2qm. Insgesamt 5qm. Ansatz von 2500ml.

So sollte es wieder Stimmen: Eine Rolle 16mm 30m fühlt sich in 1,2 L Chemie wohl. (danach verbraucht)

Eine Super 8 Kassette fühlt sich in 600 ml Wohl. (danach verbraucht.)

 

Komplettansatz Ausnutzung:

30m 16mm: 2,5l Chemie reichen für zwei dieser Filme

Super 8 Kassette: ca. 4 Kassetten.

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Das erscheint mir sehr großzügig. Eine Super8-Kassette sind ca. 0,12m². Theoretisch wäre ein Liter ausreichend für 8 Kassetten. RA4-Chemie ist für die Mehrfachbenutzung ausgelegt (zumindest in einem Durchgang). Man müsste doch mehrere Super8-Kassetten hintereinander weg entwickeln können.

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Die Quadratmeterangaben sind für Fotopapier, nicht für Film! Das ist ein himmelweiter Unterschied. Im Papier sind zudem entwicklungsunterstützende Substanzen eingelagert, in der Filmschicht aber nicht. Die Quadratmetermenge lässt mit Sicherheit keine direkten Schlüsse zu. 

 

16 Kassetten pro Liter wäre ca. doppelt so ergiebig wie E6 in Maximalausnutzung. Niemals reicht das Zeug so lang. Außerdem muss man bei Mehrfachnutzung von RA-4 (ohne Regenrierung) mit zunehmendem Verbrauch anders Filtern, das will man bei Film ganz bestimmt nicht. 

 

(Nichts fur ungut, Sandro, aber du solltest solche Aussagen erst machen, wenn Du sie selbst wirklich getestet hast. Sonst liest es hier einer nach, glaubt es und versaut sein ganzes schönes Filmprojekt. Das ist wie mit denn Widerstand an der Belibatterie neulich: Teste streng, bevor Du veröffentlichst! Im internet steht schon genug Schrott.)

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Eher als Papiere und Filme schon, ja.

Verlässliche Werte zur Kapazität erreichst Du aber nur mit streng ausgeführten Versuchen und densitometrischen Kontrollen.

 

Eintesten immer mit frischer Chemie (zur Reproduzierbarkeit) -- Kapazitätstests nachfolgend mit identischen Aufnahmen auf identischem Material.

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Werde sowieso die Tage ein frischen Satz kaufen. Billige C-41Filme auch. http://www.ebay.de/itm/AgfaPhoto-Vista-200-135-36-MP3-MHD-08-2016-/162039012380?hash=item25ba471c1c:g:qOwAAOSw4GVYSBN0

vor 13 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Eher als Papiere und Filme schon, ja.

Wie muss ich das Verstehen?

 

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Ah, verstehe. Annähern kannst du dich damit wahrscheinlich. Aber es reicht nicht, dass die Negative "noch irgendwas zeigen". Du musst die Gradationskurven aller Schichten bewerten. Dazu brauchst Du ein Densitometer oder behelfsmäßig einen guten (manuell steuerbaren) Scanner. 

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  • 2 Monate später...
vor 10 Minuten schrieb SandroP:

Die Bilder sehen einem Vision eigentlich ähnlich.

 

Hallo Sandro,

 

der visuelle Unterschied zwischen Fuji und KODAK Farbnegativfilm betrifft nur Nuancen. So eklatant wie bei Diafilm ist das nicht. Dazu kommt ja auch noch die Lichtbestimmung und die Eigenschaften des Positivs, bzw. der FAT. Um da Unterschiede zu sehen müsstest Du das gleiche Motiv mit den unterschiedlichen Filmen aufnehmen und direkt  hintereinanderschneiden.

 

Gruß Rainer

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