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UlliTD

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Besonders das klassische Kino in Europa wird bald am Ende sein, denn uns hier treffen nicht nur Marktbegleiter wie z.B. Netflix und Amazon hart,

sondern wir spüren deutlich die Löcher durch die am europäischen Markt vorbeiproduzierte Filmware, die besonders im ostasiatischen Bereich für traumhafte Umsätze sorgt,

hier aber kaum jemand sehen möchte und bei uns bestenfalls noch unteres Normalprogramm sind. Es werden in Europa ja nicht mal mehr besondere Werbeaktionen durchgeführt, da die Produzenten wissen, dass es verlorenes Terrain ist, bestenfalls also noch etwas "Beifang". Es zeigt sich deutlich, dass Europa und dabei auch hauptsächlich der deutschsprachige Kinomarkt den marktbestimmenden amerikanischen Majors mittlerweile vollständig egal sind.

 

Vor beinahe dreißig Jahren, als Deutschland plötzlich mit 20 Millionen zusätzlichen potenziellen Kinogängern aufwarten konnte, rollte man uns den roten Teppich aus. Mit der Öffnung des asiatischen und ostasiatischen Marktes zog die Jubelkarawane weiter. Und sie kommt nicht mehr zurück.

 

Die Kinomacher in Asien sollten diese Hochstimmung nutzen, solange es noch geht, denn klar ist: wenn irgendjemand unter den großen Filmproduzenten die große und herbeigesehnte Erleuchtung findet, wie tatsächlich von jedem Augenpaar vor dem Fernseher auch Gebühren fürs Streaming genommen werden können, ist es mit dem Kino vorbei. Denn seien wir mal ehrlich: dass bei uns jeder Gast für den Filmgenuss zahlen muss, ist der letzte für die Filmproduzenten noch verbliebene Bonus der Kinos. Bei einem gebuchten legalen Stream können zig Freunde und Teile der Familie gemeinsam vor dem Fernseher sitzen und die Vorführung gratis mitverfolgen. Das bringt den Produzenten (noch) gar nichts.

 

Das Ende klassichen kommerziellen Kinos ist absehbar und nicht mehr zu leugnen. Noch zwei Generationen und wir sind wieder eine Jahrmarktsattraktion (sollte es dann noch Jahrmärkte geben) für die letzten Freaks.

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Tja. Soweit zu gehen, dass das kommerzielle Kino per se tot sein wird, möchte ich nicht. Der Trend geht sicherlich hin zu vermehrter Streamingware und die Seh- und Ausgehgewohnheiten werden sich mitunter auch ändern. Aber war das nicht in den 60ern/70ern auch der Fall? Sicherlich in anderer Weise, aber auch da ist das Kino totgesagt worden. Ich sehe die aktuelle Marktbeschickung mit unterdurchschnittlicher Kinoware auch als großes Problem, bloß wird sich das auf Dauer auch in China als Problem erweisen. Ich glaube kaum, dass die Chinesen sich in punkto Kinowirtschaft anders verhalten werden als in den restlichen Wirtschaftszweigen. Bei allem die volle Kontrolle. Und das wird langfristig auch für Hollywood zum Problem werden. Denn wenn ihre Ware nur noch in China die Erfolge und Gewinne einfährt, führt das in eine einseitige Abhängigkeit und vielleicht auch zum Tode der amerikanischen Filmindustrie.

 

Auch Netflix und Co. werden mit SIcherheit zukünftig zu erwartende Kostensteigerungen an die Kunden weitergeben müssen. Und wie der Konsument reagiert, wenn er mehr bezahlen muss, wissen wir ja alle zu gut. Dann stellt sich noch die Frage nach der IT-Infrastruktur, auch in ländlichen Gebieten. Und die Gefahr der Raubkopie schwingt auch noch mit.

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Aus dem Stern-Artikel : "Ich denke, die Entwicklung ist unaufhaltbar", sagte Clooney. Das Ende des Kinos sieht er aber noch nicht: "Leute gehen immer noch in Konzerte, weil sie irgendwann einfach mal raus wollen", erklärt er. "Ich denke, es muss sich gegenseitig nicht ausschließen. Beides kann überleben."

 

Mein lieber Georg, Konzerthallen sind zusubventionierte Edel-Tempel für betuchte Geldsäcke und wer die Rentner Rolling Stones sehen will, bezahlt an die 150 Eier. Und die Quartier-Band im Keller der Trinkhalle genügt nicht für diesen Vergleich.

 

Ein Kino hingegen buttert für Technik und Betriebskosten aus eigener Tasche Fantasie-Summen und da wäre es angebracht, wenn ein Schauspieler sich für unser Gewerbe stark machen würde. Schließlich ist er wegen den Kino´s ein berühmter Mann und vielleicht sollte diesem Sack das mal einer verklickern und ein wenig Demut einfordern.

 

 

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Das ist doch der übliche Totgesang des Kinos bei jeder Einführung einer "neuen" Verwertungsform.

Das war schon so bei Einführung des Fernsehers, bei Einführung von Video, DVD und Bluray.

Und jetzt halt auch beim Onlinestreaming.

Um erfolgreich zu sein muss man den Mehrwert des Kinos vermitteln. Zum Film allein kommt schon lange kein Besucher mehr.

Das Drumherum muss schon passen - ich muss den "Mehrwert" von 8-10 EUR zum Preis einer Bluray schon jetzt bieten.

Zugegebenermaßen funktioniert das in so manchem "runtergerocktem" Schuppen schon heute nicht mehr.

Wer das nicht erkannt hat bekommt mittelfristig wirklich Probleme.

Des weiteren ändern sich auch die Sehgewohnheiten unserer Kunden.

Waren in den 8o - 90gern noch die Tenns unser Hauptpublikum verlagert sich das zusehends in Richtung 30-50ern und Älter :10_wink:.

Mir ist um meine Zukunft nicht bange nur wie gesagt Plakat aufhängen und Türaufschließen reicht schon lange nicht mehr

 

Gruß

HAPAHE 

 

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Wenn man bei uns zb schaut, dass normale Vorstellungen ihre Probleme haben, aber Sneak für 4€ immer 70% der Tickets verkauft und doppel Sneak alle 2 Monate für 9€ sogar schon 2 Tage im Vorraus ausverkauft ist, dann ist es am Ende eben auch eine Preisfrage.

 

Bei 8-10€ für normale Tickets, 2-4€ 3d Aufschlag, 50ct-1€ Überlänge Aufschlag, kommen dann eben Summen zusammen die Leute die nicht dezidierte Filmfans sind, eben nicht "auf Verdacht" ausgeben.

 

Das führt eben dazu, dass die Leute eher in Flme gehen die sie kennen (Franchises und co)

 

das für eine normale Familie mit 4 Personen inkl Popcorn für die Kids, der Kinobesucher 50-60€ kostet ist eben doch schon etwas, wo man schlucken muss.

Bearbeitet von Angrist (Änderungen anzeigen)
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Interessante Diskussion hier;)

 

Ich wundere mich ein wenig, dass so gar keiner was zum Thema:

Zitat

Heute stehen auch in vielen Wohnzimmern längst Heimkinos, die in Punkto Ton und Bild kleinere Filmtheater vor Neid erblassen lassen.

 

schreibt...

 

Also wie klein muss den ein Kino sein, damit das zutrifft!?

Unsere Touristen sagen immer, "ach was für hübsches kleines Kino" das hier doch sei... Nun, Da kann ich nur sagen: An mein Bild und Ton kommt kein Heimkino ran, egal wie gut es ist. Meine Leinwand ist ja schließlich schon von der Fläche deutlich größer als viele als Wohnfläche gemietet haben...

Und einen Christie-Kino-Projektor wird auch nicht jeder im Wohnzimmer stehen haben. Insofern ist das eine völlig falsche Aussage,

Oder betreibt einer von euch mit nem "Beamer" ein Kino!?

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Ulli,

 

ich kenne mittlerweile Leute, die haben ne Hi-Contrast 515 Dopro in der Kinostube. Und eine größere Zahl Anderer mit regulären, kleineren Christie und Barco. Sind aber halt jener Schicht zuzuordnen, die früher zu 35mm Film Zeiten Tonfilmräume in den Wohnungen hatten.

 

Und mal ehrlich, preislich ist da ein Kinobildwerfer nicht mal die teuerste Lösung, sondern im Fall des 510/515 sogar einer der günstigsten , wenn man einen Technikraum realisieren kann.

An die Kontrast- und Schwarzwerte der sündhaft teuren Heimgeräte kommt der nämlich gut ran, und bietet die Skalierbarkeit der Lichtleistung, bei im Heim extrem günstigen (unschlagbar) Lamoenfolgekosten. Auch können (normale) Kino DCPs gespielt werden, wie früher halt 35 mm Kopien am Tonfilmabend.

 

Auch beim Ton kann ich nur zu Vorsicht bei Äußerungen raten. Schaut Euch die gut gemachten Videos von z.B. Grobi.tv auf Youtube an. Da muß ich häufig sagen: Hut ab, das ist toll. Kinos haben zu 99% unterdimensionierte Lautsprecheranlagen, und wenn dann mal lese "unser 75kg Subwoofer" im 150 Platz Saal, dann wird's lustig...(denn Hubraum ist nur durch Hubraum zu ersetzen)

Aber im Allgemeinen hast Du ja Recht, die Mietwohnung  MFH oder das dicht-auf-dicht gebaute Siedlungshaus begrenzt den Spaßfaktor schon ganz erheblich.

 

-St

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vor 12 Minuten schrieb UlliTD:

 

 

Und einen Christie-Kino-Projektor wird auch nicht jeder im Wohnzimmer stehen haben

Ich befürchte was das angeht wirst du den kürzeren ziehen: BT2020-Farbraum (wenn auch nicht zu 200% abgedeckt), HDR, 4k-Auflösung, native Kontrastverhältnisse von > 15.000:1, 4k-fähige Objektive serienmäßig, Zuspielung von 4k-Content serienmäßig möglich.

Was davon kann dein Christie? ?

 

(Von der Tontechnikin vielen - nicht unbedingt in deinem - Kinos will ich garnicht anfangen.)

 

Unabhängig davon ist das Erlebnis einen Film mit mehreren hundert anderen Leuten zu sehen natürlich in keinem Heimkino reproduzierbar und, sofern alle anderen Parameter stimmen, dem Heimkink sicher überlegen.

 

Ich wollte nur darauf hinweisen dass es im Jahr 2017 keinesfalls so ist, dass ein "richtiger" Kinoprojektor automatisch überlegen ist. Schon garnicht wenn in irge ndwelchen Neubauten (!) solcher Schrott wie S2k-Projektoren mit Kontrastverhältnissen von gerade mal 1000:1 verbaut werden.

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Die Digitalisierung soll der engste Partner des Menschen werden, den es jemals gab. So darf man unsere Realität durchaus beschreiben dürfen.

Die "Digitalisierung" wird Teile seiner Körperstrukturen einnehmen, ablösen oder ersetzen und auch Hirnfunktionen intakt halten, kontrollieren oder sogar unbefristet verlängern. Das ist Industrieauftrag: die Vernetzung.

 

Durch Erfindung neuer Instrumente wandeln sich nämlich die Produktivkräfte, die Ökonomie, die Kommunikation und womöglich auch die Lebensräume.

 

Um des Menschseins Willen lohnt dringend die Verteidigung alter Kulturtechniken, zu denen Theater, Kunst, Musik, Handwerk und Kino gehören. Die bedürfniserweckende Industrie könnte durchaus mehr für das survival investieren. Hoffentlich geschieht das auch, denn scheinbar steht das Alte im Widerspruch zum Neuen.

 

Angst ist womöglich doch ein guter Ratgeber, wenn sie hilft, die neue industrielle Revolution in ihren Auswirkungen auszuloten und gleichzeitig die geeigneten Alternativen und Gegenmaßnahmen einzufordern. Das waere also der Traum von der kulturellen Vielfalt, der aber nur auf Basis einer insgesamt menschlicheren Gesellschaft "tradierte Fluchtzonen" lebendig haelt. Der "innovative Markt" allein wird diese Kulturformen immer weniger verteidigen.

 

Der "Stern"-Artikel und der Beitrag von Professor Fate klingen wohlbegründet.

 

 

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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Trotz all der fortschreitenden Digitalisierung wird ein Kunde, ich selber und ihr auch alle weiterhin gerne mal ausgehen wollen. Restaurants, Kneipen, Bowling, Kletterhallen, alles Dinge die man auch digital erleben kann sterben nicht aus und werden es wie das Kino auch weiterhin nicht.

Zu beobachten ist der Trend zu immer besserem Service, natürlich einwandfreier Technik die im Kino immer besser sein muss als im besten Heimkino der Stadt und der Eventcharakter der natürlich stellenweise reizvoller ist, als jeden Abend zuhause auf dem Sofa in seinem perfekten Kokon aus Technik und Komfort eingeigelt zu verweilen.

Wir brauchen eine Bundesweite Marketingkamapange um das angestaubte Kino Instagramuser fit zu machen und mehr Service bzw. ausgefallenere Events in und um das Kino. Es ist vollkommen richtig, dass mit einem Plakat kein Schwein mehr gelockt werden kann.

Des weiteren beobachte ich einen immer größeren Trend in Richtung Blockbuster Auswertung. Die Mittelware ist durch Streaming nahezu tot und sollte bestenfalls auch immer mehr aus dem Kino rausfallen. Es ist wieder Qualitiät statt Quantiät gefragt, zum Leidwesen großer Ketten zum Vorteil uns kleineren.

Wenn sich die Kinobranche auf die 20 großen Filme im Jahr konzentriert und diese noch größer puscht um Kino als das Ding für den großen Film darzustellen, sehe ich keine Probleme in Imagefragen und Akzeptanz gegenüber dem Besucher.

600 Sttartkopien im Jahr sind das Maxium,  nahezu 80 Prozent sind nicht vernünftig auszuwerten, selbst Häuser mit mehr als zehn Leinwänden spielen oft lieber 20 Wochen alte Filme für 2,50 weil die einen Namen haben, als all die kleinen Produktionen die eigentlich ins Fernsehen bzw. auf VOD gehören.

Auch müssen die Preise im  Kinomarkt kontinuierlich weiter steigen. Dem Kunden immer nur zu suggerieren, dass Kino billig ist war jahrelang ein großer Fehler und jetzt haben wir den Salat mit steigenden Filmmieten und wenig Marge aus dem Verkauf eines Eintritts. Eventcharakter bezahlen die Leute gut und gerne, das ist nicht das Problem.

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Am 9.4.2017 um 18:44 schrieb HAPAHE:

Um erfolgreich zu sein muss man den Mehrwert des Kinos vermitteln.

 

Der da wäre?

Bis zu 45 Minuten Werbung und Trailer vor dem Film, die keinen interessieren?

Die anderen Besucher, welche während des Films am labern sind, und mit Chipstüten usw rascheln?

Oder die immer wieder mal am Sitz klebenden Kaugummis- oder sonstiges Zeug bis hin zum klatschnassen Sitz wegen Cola drauf?

Idioten mit eingeschaltenem Handy, die auch noch rotzfrech während des Films neben einem telefonieren?

Dazu kommt, dass viele "große" Filme in unserer Gegend nur in 3D laufen, womit wir generell nichts anfangen können-

sowohl ich als auch meine Frau kriegen davon mit der Zeit Kopfschmerzen vom feinsten...

 

Ich selbst gehe schon seit Jahren kaum noch ins Kino. Im Freundeskreis sieht es ebenso aus.

In der Regel zahlt man knappe 10€ pro Nase, und bei jeder zweiten Vorstellung mussten wir uns über irgendwas ärgern.

Für das Geld kaufen wir uns ein paar Monate später lieber die Blu-ray des Films, und schauen ihn daheim in Ruhe an.

Und wir haben nicht mal einen Beamer samt Surround-Anlage oder so, nur einen halbwegs anständigen TV an der Wand mit Soundbar darunter.

Dafür haben wir es gemütlich, sauber, in 2D, und ohne Idioten im Raum.

 

 

Am 9.4.2017 um 18:44 schrieb HAPAHE:

Das Drumherum muss schon passen

 

Das "drumherum" interessiert uns nur leider nicht.

Ins Kino sind wir gegangen um den Film anzusehen. nicht um Nachos zu essen, oder sonstwas zu erleben / zu konsumieren.

 

 

Am 12.4.2017 um 11:27 schrieb Jean:

Auch müssen die Preise im  Kinomarkt kontinuierlich weiter steigen. Dem Kunden immer nur zu suggerieren, dass Kino billig ist...

 

Ich kann natürlich nur von mir und unserem Bekanntenkreis reden-

aber auch dank der unserer Meinung nach inzwischen extremen Preise geht kaum noch einer von uns ins Kino.

Kann man aber natürlich auch positiv sehen- das Geld was ich beim Kino spare, stecke ich in die heimische Filmsammlung. 

Für MICH (und die meisten im Bekanntenkreis) ist das Kino schon lange tot, oder bestenfalls mal einen Gelegenheitsbesuch wert.

Das gilt dann allerdings kaum für Blockbuster, denn bei denen ist Publikum eben oft eine Katastrophe.

 

 

PS:

Mein letzter Kinobesuch war Metallica's "Through the never".

Und da sind wir extra gute 50km einfach gefahren, um den Film in 2D sehen zu können. Gab's hier ja überall nur in 3D...

Bei Musikfilmen nimmt man das mal in kauf- die Lautstärke zuhause wäre dann, wenn überhaupt möglich, doch etwas zu übertrieben.

Zumindest für die nächsten Nachbarhäuser. :15_yum:

Natürlich steht trotzdem auch die Blu-ray des Films in meinem Regal. 

Bearbeitet von Retro (Änderungen anzeigen)
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Am 12. April 2017 um 11:27 schrieb Jean:

 

Auch müssen die Preise im  Kinomarkt kontinuierlich weiter steigen. Dem Kunden immer nur zu suggerieren, dass Kino billig ist war jahrelang ein großer Fehler und jetzt haben wir den Salat mit steigenden Filmmieten und wenig Marge aus dem Verkauf eines Eintritts. 

 

55% Verleihabgabe max. bleiben aber trotzdem 55% Verleiabgabe. Ob dann bei 15 Euro Eintritt (die Abgaben erhöhen sich ja auch noch pro mehr verdienter Kartenmarge) noch viele Leute bereit sind, eine Karte zu kaufen, wage ich zu bezweifeln. Die Marge macht man bekanntlich mit der Concession, nicht mehr mit dem Eintrittspreis. Wer trotzdem auf diese Schiene setzen will, dem wünsch ich von ganzem Herzen wegbrechende Besucherzahlen.

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Sicherlich haben die legalen Streaming-Portale dafür gesorgt, dass die Videotheken fast vollständig aus dem Stadtbild verschwunden sind.

Doch Filme aus der Videothek schauten wir uns im kleinen Kreis zu Hause an. "Heimatfilme" mit Hand in der Hose üblicherweise allein.

Aber wird das auch auf das Kino zutreffen?

 

Meiner Ansicht nach nicht.

1. Gehen die meisten Besucher nicht allein ins Kino, sondern wollen das Film-Event eines aktuellen Films erleben.

 

2. Als damals Premiere die Fußball-Bundesliga live übertragen hat - und zwar gleich mal alle Spiele - da wurde ebenfalls der Abgesang der Fankultur angestimmt. Denn bis dahin gab es die Sportschau, die Zusammenfassungen von drei (oder waren es 5?) Spiele zeigte. Spät am Abend noch das Sportstudio mit kurzen (!) Zusammenfassungen aller Spiele.

Warum also sollten die Zuschauer noch ins Stadion gehen? Immerhin konnte jeder Fußball-Fan sich für 40 DM die Bundesliga ins Wohnzimmer holen.

Heute wissen wir: Die Stadien sind voller denn je, seit jedes Spiel live im TV gezeigt wird.

 

Und genau daran sollte die Kinobranche anknüpfen.

Wo sind die Stars (deutsche Schauspieler) in den Medien? Ich sehe im TV und der Regenbogenpresse überwiegend Musik-Sternchen, Mömos (Möchtegernmodels) bei Heidi und Voice-Kids. Sogar mehr Star-Köche und unbekannte Menschen in Containern werden gezeigt als deutsche Schauspieler!

Meiner Meinung nach vernachlässigt die deutsche Kinobranche ihre Stars fast schön sträflich. Die Musikindustrie (trotz all ihrer Probleme) macht das besser.

Dass Interesse an Schauspielern besteht, ist auf den verschiedenen Events (Goldene Kamera, Berlinale, Fantasy Filmfest) zu sehen. Doch hierbei handelt es sich üblicherweise um große internationale Filmstars, weniger um deutsche Schauspieler.

Die Filmindustrie muss ihre Schauspieler einfach besser (also werbewirksamer) in den Medien platzieren, damit auch der "Durchschnittskosument" mehr davon mitbekommt.

 

Thema Heimkino:

Seien wir mal ehrlich, die Anzahl ernstzunehmender Heimkinos, die qualitativ eine bessere audiovisuelle Darstellung besitzen als die meisten Kinos, sind doch eher die Ausnahmen, denn die Regel. Typische Wohnzimmer-"Kinos" mit TV, Soundbar oder kleinen Boxenwürfeln eher die Regel. Hier von einem besseren Filmerlebnis als im großen Kino zu sprechen, zeigt das Qualitätsbewußtsein der Leute.

Es wird sich oftmals beschwert: Eintrittspreise inklusive Popcorn und Coke für drei Personen plus Anfahrt und/oder Parkgebühren für 70 Euro. Dass die Eintrittskarte "nur" 12 Euro pro Person davon ausmacht, wird geflissentlicht ignoriert.

Und wer ein wirklich gutes Heimkino besitzt - und den Blu-ray-Preis der Kino-Eintrittskarte gegenüberstellt - der sollte auch die Hardware seines Heimkinos mit einkalkulieren. Dafür können oftmals zwei Personen mehrmals pro Woche inklusive Popcorn und Coke über Jahre ins Kino gehen. Dabei fällt mir auf, dass von den Heimkinobesitzern viele immer noch regelmäßig ins Kino gehen.

 

Erstaunlicherweise beschweren sich aber auch immer wieder die Leute über störende Kinobesucher, die auch im Heimkino für Pausen durch Toilettengänge sorgen. Leider regelmäßig erlebt. Dann muss der Film gestoppt werden, bis der werte Herr vom Pott zurück ist. Bis dahin warten die übrigen Zuschauer ungeduldig darauf, dass es endlich mal weiter geht mit dem spannenden Film.

Anstatt eines kurzen "Entschuldigung", heißt es vom Abort-Rückkehrer oftmals nur lapidar: "Sehr ihr. So schön kann Heimkino sein. Man kann den Film einfach anhalten."

 

Betrachte ich mir die verbliebenen Kinos in Hamburg, glaube ich kaum, dass die Streamingdienste die Besucherzahlen weiter nach unten treiben. Die Zuschauer wissen in der Regel die Qualität im Kino zu schätzen. Die Atmosphäre. Das große Bild. Das Gemeinschaftserlebnis.

Und aus genau diesen Gründen werden meiner Ansicht nach die Leute auch weiterhin in Kinos, Theater, Konzerte, Bars, Cafés, Kneipen, Restaurants und Sportveranstaltungen gehen, obwohl all diese Dinge zu Hause "bequemer" und preiswerter genossen werden können.

 

 

Bearbeitet von mibere (Änderungen anzeigen)
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Eines der Probleme ist, dass wir Kinomacher mit "die Zuschauer" den Status-Quo-Besucher bzw. die Besucher aus unserer bereits vergangenen Kinokarriere meinen. Niemand (auch ich nicht) sieht das Ende der Kinos in den nächsten zehn Jahren. Die kommenden Besucherjahrgänge aber kennen "das" Kino kaum mehr von eigenen Besuchen oder von Besuchen mit den Eltern, sondern schauen sich Filme nur noch im TV an - Faulheit durch Unwissenheit. Und das wird sich in den kommenden Jahren nicht verberssern, sondern noch verschlechtern. Wie soll die kommende Generation denn ihren Kindern das System Kino nahebringen, wenn sie selbst von ihren Eltern dort nicht mit hingenommen wurden und die Besonderheit und das verbundene Erlebnis kennen- und liebengelernt haben.

"Die Zuschauer wissen in der Regel die Qualtität im Kino zu schätzen" - ja, das trifft vielleicht auf die bisherigen Zuschauer zu, NOCH.

In den nächsten jahren wird sich das fundamental ändern. Und es braucht ja nicht die Abnahme der Besucherzahl um 100%, um das Kino zu beerdigen. Bereits ein nur geringer Prozentsatz der heutigen Besucherzahlen weniger bricht dem wirtschaftlich betriebenem Kino das Genick. Und da sind wir gerade auf einem guten Weg hin...

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vor einer Stunde schrieb mibere:

1. Gehen die meisten Besucher nicht allein ins Kino, sondern wollen das Film-Event eines aktuellen Films erleben.

 

Deshalb machen wir regelmäßig Filmabende mit meist 4-6 Mann bei uns Zuhause.

Mit aktuellen Blu-ray Filmen ebenso, wie mit alten Super-8-Filmen.

Die Leute, die früher mit uns ins Kino gingen kommen jetzt eben zu uns- oder wir zu denen.

Bessere "Events" wie unter Freunden und ohne nervende andere Leute gibt es nicht.

 

 

vor einer Stunde schrieb mibere:

Wo sind die Stars (deutsche Schauspieler) in den Medien?

 

Wieviele deutsche "Stars" fallen dir denn da ein? Viele sind doch eher unbedeutend, oder sogar nervig wenn man sie mal irgendwo ausserhalb von Filmen sieht.

Die meisten haben einen (zugegebene oft zu unrecht) miserablen Ruf, wie der deutsche Film im allgemeinen.

Als Beispiel: Einige Filme von und mit Til Schweiger finde ich absolut genial- aber vermutlich dreimal so viele absolut fürchterlich.

Die meisten Leute kennen eben nur seine eher belanglosen, schnulzigen, oder sonstwie langweiligen Familienfilmchen.

 

 

vor einer Stunde schrieb mibere:

Hier von einem besseren Filmerlebnis als im großen Kino zu sprechen, zeigt das Qualitätsbewußtsein der Leute.

 

Nein, das zeugt davon, dass "die Leute" welche wegen der FILME ins Kino gehen, keine Lust mehr auf das ganze drumherum und die hohen Preise haben.

Sieh das mal von DER Seite...

 

 

vor einer Stunde schrieb mibere:

Dass die Eintrittskarte "nur" 12 Euro pro Person davon ausmacht, wird geflissentlicht ignoriert.

 

Jep, 24 Deutschmark sind ein wahres Schnäppchen für einmal Kino. 

Mal im ernst: Bei 12€ für einen Kinobesuch (also NUR Film) von "nur" zu reden, finde ich schon erstaunlich.

Egal ob nun meine/unsere Generation, oder die meiner Eltern- bei Preisen von annähernd 10€ (oder eben noch mehr) vergeht jedem die Lust auf Kino.

Warum sollte die Jugend das dann anders sehen? Die wachsen ja sogar schon mit dem ganzen Digitalen Mist auf, der wenig bis nichts kostet.

(Wovon ich im übrigen gar nichts halte- meine Sammlung mit über 5000 Filmen auf diversen Medien, ohne jegliche Dateien aus dem Netz sagt da schon alles.)

 

 

vor einer Stunde schrieb mibere:

Erstaunlicherweise beschweren sich aber auch immer wieder die Leute über störende Kinobesucher, die auch im Heimkino für Pausen durch Toilettengänge sorgen. Leider regelmäßig erlebt. Dann muss der Film gestoppt werden, bis der werte Herr vom Pott zurück ist.

Anstatt eines kurzen "Entschuldigung", heißt es vom Abort-Rückkehrer oftmals nur lapidar: "Sehr ihr. So schön kann Heimkino sein. Man kann den Film einfach anhalten."

 

Ich mache, wie erwähnt, regelmäßig Filmabende bei mir zuhause. Und dein beschriebenes Szenario kommt äusserst selten vor.

Und WENN es vorkommt, sind wir wirklich alle froh, dass es einen Pausenknopf gibt.

Warum sollte sich aber derjenige für ein menschliches Bedürfnis entschuldigen?

Tun das denn die Kinobesucher, die während der Vorstellung rausmüssen, einem dabei in den meist engen Sitzreihen auf die Füße treten und durch's Bild laufen?

Wäre ja mal was ganz neues.

ich kenne eher das Gegenteil, ich wurde schon angepöbelt, weil ich ja aufstehen, und so mehr Platz zum vorbeigehen machen könnte, als wenn ich nur die Beine einziehe...

Ganz klarer Punkt FÜR das Heimkino.

 

 

vor einer Stunde schrieb mibere:

Die Atmosphäre. Das große Bild. Das Gemeinschaftserlebnis

 

Das große Bild ist natürlich ein punkt, dem man nicht widersprechen kann. Allerdings auch der einzige.

Das Gemeinschaftserlebnis haben wir aber auch Privat- und die gemütlichere Atmosphäre somit sowieso.

 

 

vor 52 Minuten schrieb Professor Fate:

Wie soll die kommende Generation denn ihren Kindern das System Kino nahebringen, wenn sie selbst von ihren Eltern dort nicht mit hingenommen wurden und die Besonderheit und das verbundene Erlebnis kennen- und liebengelernt haben.

 

Frag doch mal die jüngere Generation, warum sie nicht ins Kino gehen.

Neben den angesagten Downloads hört man auch immer wieder genau die Argumente, die ich ebenfalls gegen das Kino bringe...

Ich war als Kind, als Jugendlicher- und auch noch bis vor einigen Jahren regelmäßig im Kino, oft sogar zweimal die Woche.

Kino war schon immer Teil meines Lebens, mein Vater gab sogar ein Filmmagazin heraus, und sammelte Filme auf super 8 wie ich jetzt auch.

ich bin daher auch oft in Pressevorführungen dabeigewesen, die ich aufgrund des Alters niemals sehen hätte dürfen- hat kein Schwein gestört.

Früher gab es im Kino weniger Werbung, weniger Knabberzeug im Kinosaal, und VIEL mehr Anstand beim Publikum.

Ich frage mich ja immer, wann im Film der erste Dönerverkäufer durch den Saal rennen wird,

immerhin habe ich schon von Kinos mit Tischen und Essensbestellung im Saal gehört...

 

 

Mein Fazit, und damit spreche ich für einige andere mit:

Wer ins Kino gehen will, nur um den Film zu sehen, hat heute einfach verloren.

immer mehr Werbung, mehr Störfaktoren, aber immer höhere Preise.

Mag ja sein dass es Leute gibt, die auf solche "Massenevents" stehen- ob die aber wegen dem Film ins Kino gehen?

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...das "klassische kino" stirbt schon seit geraumer zeit um dem FILMTHEATER in seiner alten traditionellen form wieder platz zu machen.

wie es am ende aussehen wird lassen wir mal offen, aber mit sicherheit wird es kein kalter vorhangloser multiplex saal sein.

 

 

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Man sollte mal einen Kalender führen über die Artikel, in denen dieses oder jenes für tot erklärt wird und später mal grinsend rein schauen, wie viel davon sich bestätigt hat.

 

Großartig differenziert wird ja meistens nicht, wäre aber sicher sinnvoll, mal zu analysieren, welche Kinoarten in welchen Lagen unter welchen Bedingungen welche Konsequenzen zu tragen haben. Aber das macht ja Arbeit und setzt voraus, dass der Autor sich in der Kinoszene auskennt.

 

1957 hat die Kinolandschaft in Deutschland schonmal den Fangschuss erhalten (man schaue sich mal den Besucherrückgang in der angehängten Grafik an...). Merkwürdigerweise hat sie ungeachtet eines Einbruchs AUF (nicht UM) 20% ein paar Jahre später aber sogar das Schicksalsjahr 2015 ;-) ganz gut überstanden, und es werden von irgendwelchen Verrückten sogar noch neue Kinos gebaut, die Zahl der Leinwände ist also auch nach dem Ende der Digitalisierung wieder leicht am Steigen. Ja, es gab mal viel mehr Kinos, aber wenn man sich die Kurve noch mal anschaut, dann war dieser hohe Bestand nach dem Krieg auch ganz klar eine Blase, die platzen musste.

 

Ja, aus Sicht eines Kinobetreibers ist da natürlich immer Wishful-Thinking dabei, aber bisher warte ich noch drauf, dass an diesen Prognosen tatsächlich mal was wahr wird. Unsere Kindervorstellungen sind sehr gut besucht, dass Kinder nicht mehr mit dem Kino aufwachsen scheint also pauschal nicht zu stimmen. Dass die dann etwas später (erstmal) wieder aus den Sälen wegbleiben, ist sicher richtig, aber einen 'Erdrutsch' sehe ich da in den letzten 10-20 Jahren auch nicht. Im Gegenteil, wenn man sich überlegt, was seit den 60er Jahren alles an Freizeit und Freizeitoptionen neu entstanden ist, dann scheint sich das Kino sogar recht gut behauptet zu haben. Unsere Besucherzahlen haben in den letzten 10 Jahren jedenfalls deutlich zugenommen. Möglicherweise ist hier das Problem nicht einfach nur 'Kino', man muss auch irgendwas richtig machen dabei. 

 

- Carsten

Filmbesuche-grafik-1949-2009_01.jpg

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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Bin genau derselben Meinung wie Carsten.

Hier müsste untersucht werden, wer konstante oder steigende Besucherzahlen zu vermelden hat, bzw. wer unter Besucherschwund zu leiden hat. Die kleinen, bzw. die Theater, die nicht nur reine Abspielstätten sind, sicherlich eher weniger. Die haben ihr Stammpublikum und ziehen entsprechend auch den Nachwuchs ins Kino.

 

Seiner Grafik kann man entnehmen, dass sich die Besucherentwicklung seit den 60ern doch eher auf das Normalmaß begeben hat und der Anstieg Ende 80er bis in die 2000er auch der Wende zuzuschreiben sind und sich wieder eingependelt haben. Wenn man dazu noch bedenkt, wieviele Kinos es vor 20 Jahren gab und wieviele heute, dann dürfte der Besucherschnitt pro Kinosaal doch wohl erhöht worden sein. In den 90ern haben sicherlich eher die Multiplexe profitiert, nun verlagert sich das eben aus bekannten Gründen auch auf die vormals "abgeschriebenen" Kinos wie bspw. unseres. Geht natürlich auch über den günstigeren Preis, aber nicht nur deshalb.

 

Nicht ohne Grund versuchen jetzt die Cinemaxxe und Co., durch verbesserte Ausstattung und Ambiente die entschwundene Kundschaft wieder in ihre Kinos zu holen. Und es scheint ja in gewissen Fällen auch zu funktionieren. Da zahlen die Besucher locker 16,-€, einfach weil diverse Probleme vonseiten ihrer Kundschaft dort eher weniger zu finden sind und die Resonanz fast durchweg positiv ist. Zeigt also auch: bringen wir den Kunden Wertschätzung entgegen, werden auch Dinge, die vorher kritisiert worden, eher hingenommen.

Pöbelndes, sich nicht zivilisiert verhaltendes Publikum ist meiner Meinung nach das Schlimmste für uns Betreiber. Aber das ist eben deren Sehgewohnheiten und der Art der im Kino angeboten Filme geschuldet und für mich das einzige ernstzunehmende Argument der Kinoabstinenzler.

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vor 19 Stunden schrieb Retro:

PS:

Mein letzter Kinobesuch war Metallica's "Through the never".

Und da sind wir extra gute 50km einfach gefahren, um den Film in 2D sehen zu können. Gab's hier ja überall nur in 3D...

Bei Musikfilmen nimmt man das mal in kauf- die Lautstärke zuhause wäre dann, wenn überhaupt möglich, doch etwas zu übertrieben.

Zumindest für die nächsten Nachbarhäuser. :15_yum:

Natürlich steht trotzdem auch die Blu-ray des Films in meinem Regal. 

 

Ich vermute mal du bist über 40 Jahre alt.

Dementsprechend fällst du schon aus der relevanten Zielgruppe heraus. Alles was du hier beschrieben hast ist dein persönliches Befinden, hat aber mit Fakten wenig zu tun.

In den letzten 15 Jahren liegt die deutsche Kinobranche bei einem Mittel von 130 Millionen Kinobesuchern. Das kann man ganz easy an Carstens Grafik oder an den FFA Zahlen erkennen.

Der Markt ist seit je her abgegrast und beständig. Trotz enormer digitaler Veränderungen, ist ein Kinobesuch weiterhin ein Erlebnis wie Bowling oder Billiard oder ähnliches. Überall wo du ausserhalb deines Hauses bist, hast du keine Möglichkeit auf Pause zu drücken, begegnest Idioten oder zahlst halt Geld für das Erlebnis, dass es ja nach deiner Rechnung zuhause kostenlos gibt. (Auch wenn du vergisst, dass sich deine Heimkinotechnik im Leben nicht amortisiert, aber egal)

Das aber die meisten Jugendlichen, jungen Erwachsenen bis 25 Jahre auf diese Art und Weise kein Bock haben sein Dasein zu fristen, zeigt sich jeden Tag aufs neue an meiner Kinokasse. Die knallen die Kohle auf den Tisch "gib mir das größte Popcorn das du hast, gib mir alles", scheißegal, hauptsache der Abend macht Laune und die Freundin ist glücklich. Ist überall so und bei meinem Ausgehverhalten persönlich auch nicht anders.

 

All die Leute über 40 sind meist deratig tief in Aufgabenbereichen, Familienleben oder anderen Verpflichtungen, dass Sie schlicht die Freizeitaktivität Kino vergessen haben. Nach nem harten Tag chillt es sich auf der heimischen Couch natürlich am besten, aber der Eventcharakter ist dafür nicht erlebar.

 

Als Mainstreamhaus kannst du die Zielgruppe über 45 getrost vergessen. Die bringt nur Geld mit, wenn die Familie mit am Start ist. Ansonsten sind sie wie du sehr empfindlich auf die normalen Begebenheiten der Öffentlichkeit und/oder vertragen den Süßkram an der Concession nach 20 Uhr nicht mehr. Aber egal, die Leute bringen mir kein Geld, ist kein Problem wenn diese zuhause bleiben, das tun Sie nämlich schon immer. Was meint Ihr woher die Statistik jeder Deutsche geht ins Jahr 1,3 Mal ins Kino herrührt? Von den jungen Leuten, die zehnmal im Jahr ins Kino gehen und den über 50 jährigen, die 0-1 Mal in zehn Jahren ins Kino gehen. -Grobe Statistik-

 

Bei Arthäusern ist die Geschichte genau andersrum. Kein Hexenwerk und einfache Faktenlage die es überall zu beobachten gibt. Demographieereignisse mit eingeschlossen etc.

 

vor 10 Stunden schrieb TK-Chris:

 

55% Verleihabgabe max. bleiben aber trotzdem 55% Verleiabgabe. Ob dann bei 15 Euro Eintritt (die Abgaben erhöhen sich ja auch noch pro mehr verdienter Kartenmarge) noch viele Leute bereit sind, eine Karte zu kaufen, wage ich zu bezweifeln. Die Marge macht man bekanntlich mit der Concession, nicht mehr mit dem Eintrittspreis. Wer trotzdem auf diese Schiene setzen will, dem wünsch ich von ganzem Herzen wegbrechende Besucherzahlen.

 

Also wenn ich einen Euro mehr auf den Eintritt aufschlage, bleiben mir immer noch 45 Cent brutto mehr als ohne diesen.

Ich behaupte: Die Disney und Kollegen hätten die Verleihmiete nicht hochgesetzt, wenn wir es nicht alle verpennt hätten hier mal marktreele Preise an den Start zu bringen.

Zwei Stunden Unterhaltung mit der neusten Ware, in besten Sitzen und top Technik für nen Gegenwert einer Pizza? Ne da läuft was schief.

Ich war letztens bei König der Löwen in Hamburg, 160 Euro für ganz ganz beschissene Stühle im Konzerthaus. Trotzdem rennts. Ok ist international, also dann, ich war letzten auch bei nem Comedien in Frankfurt: 30 Euro die Karte, das Micro tat stellenweise nicht und ich saß auf ner umgedrehten Getränkekiste :D :D :D

Kino ist zu billig Freunde

 

 

vor 2 Stunden schrieb manfred:

...das "klassische kino" stirbt schon seit geraumer zeit um dem FILMTHEATER in seiner alten traditionellen form wieder platz zu machen.

wie es am ende aussehen wird lassen wir mal offen, aber mit sicherheit wird es kein kalter vorhangloser multiplex saal sein.

 

 

Korrekt

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der preis im kino ist egal. der tag hat leider nur 24 stunden und das kino konkuriert mit vielen neuen atraktiveren freizeitmöglichkeiten. den film kann ich immernoch auf dvd anschauen. leider haben die deutschen zu viel geld und können sich kostspieliges freizeitvergnügen leisten. die besten geschäfte haben wir in wirtschaftskriesen gemacht da war das kino die abwechslung für kleines geld

 

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Sorry, aber wir machen seit 15 Jahren alle das gleiche Geschäft, Geld etc. Es beklagen sich immer nur die Häuser, die keine Böcke haben zu investieren. Ich selbst habe keine Probleme mit meinem Laden und weiß um die Grenzen des Kinomarktes. Mit einem gutem sauberen Konzept, kommen die Leute auch. Reich wird man nicht als Kinobetreiber, ist auch klar aber es kann dicke ausreichen, wenn man sich nicht gleich vom ersten Geld nen Boot kauft. Kenne viele Kinobetreiber die ein Ferienhaus auf Mallorca haben, na von mir aus :D :D

 

Die Deutschen haben mehr als genug Kohle, wir sind alle zu billig für die, so dass man meinen könnte, Kino kann nicht gut sein bei dem Preis.

Wenn ich in die Disco gehe gebe ich mindestens 30 bis 50 Euro pro Abend aus, das wird bei keinem hier anders sein. Eintritt, vier alkoholische Getränke auf Wiedersehen. Wen sieht man dort? Die gleichen Kunden die auch im Kino das Geld rauswerfen.

Ich kenne kein Freizeitvergnügen was so billig ist wie Kino...

 

Streaming, Auswertungsfenster, stresst mich alles nicht. Kino läuft und läuft und läuft. Wir sollten lieber mal drüber nachdenken Serienhighlights ala Game of Thrones etc. endlich auf unsere Leinwände zu bekommen. Herrgott alles viel zu lahm in diesem Markt. Das wir überhaupt noch über den Wert eines Eintritts reden müssen, bemerkt man wie alt die meisten Betreiber dieser Branche eigentlich sind.

 

 

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