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George Lukas und seine digitalen Phantasien - Interview


supafly

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Hier das Interview

 

Und wer zu faul ist:

 

Die Zukunft von „Star Wars“ ist dreidimensional!

 

World of Video: Mr. Lucas, Sie haben nun nach 28 Jahren Ihre sechsteilige „Star Wars“-Vision komplett fürs Kino realisiert. Sie haben auch immer wieder klargestellt, dass es weitere Episoden nicht geben wird. Sind Sie eher traurig darüber, dass die Dreharbeiten nun nach beinahe drei Jahrzehnten beendet sind oder fühlen Sie Erleichterung, dass jetzt Schluss ist?

 

George Lucas: Zunächst einmal bin ich sehr froh, dass ich die sechs Filme fertigstellen konnte. Über einen so langen Zeitraum ist das ja nicht selbstverständlich. Jetzt möchte ich mich aber auch wieder anderen Themen außerhalb des „Star Wars“-Universums zuwenden. So werde ich wohl demnächst den vierten Teil von „Indiana Jones“ produzieren. Derzeit arbeiten wir gerade an dem Drehbuch dafür.

 

World of Video: Gibt es eine Figur in „Star Wars“, mit der Sie sich persönlich am ehesten identifizieren können, Mr. Lucas?

 

George Lucas: Das ist wirklich sehr schwer zu sagen. Aber ich denke, dass ich mich am ehesten mit Luke Skywalker identifizieren kann. Er war auch der erste Charakter, den ich für das „Star Wars“-Imperium erfunden habe.

 

World of Video: Sie waren immer ein Pionier für neue Filmtechniken, Mr. Lucas. So haben Sie mit „Episode II“ auch den ersten komplett auf digitalem Material erstellten Film der Kinogeschichte gedreht. Nur haben die Kinos weltweit mit dieser Entwicklung nicht sehr gut Schritt gehalten was die Projektion digitaler Filme anbelangt...

 

George Lucas: Das ist leider richtig. Wobei gerade in den USA die Bereitschaft der Filmtheater zum Umrüsten auf digitale Projektion in letzter Zeit sogar eher wieder abgenommen hat. Ganz anders hingegen im internationalen Vergleich: Allein in Europa ist die Zahl an Kinos mit digitaler Projektionstechnik in den letzten Jahren auf 300 angestiegen, während sie in Amerika von 120 auf 80 gesunken ist.

 

World of Video: Stimmt es, Mr. Lucas, dass Sie spezielles Filmmaterial zur Verfügung haben, welches nur auf der DVD-Fassung von „Die Rache der Sith“ enthalten sein wird?

 

George Lucas: Ja, wir haben unter anderem eine kleine Nebenhandlung gedreht, in der Padmé und Bail Organa eine wichtige Rolle spielen. Dieses Material beispielsweise war in der Kinofassung nicht enthalten und wird exklusiv auf der DVD-Version zu sehen sein.

 

World of Video: Seit einiger Zeit hört man immer wieder Gerüchte über eine „Star Wars“-TV-Serie...

 

George Lucas: Wir haben in der Tat schon Material produziert für eine Fernsehserie, die im „Star Wars“-Universum spielt. Es wird eine animierte Serie im Anime-Stil werden. Einige fünfminütige Test-Cartoons haben wir bereits im amerikanischen Fernsehen laufen lassen. Das endgültige Serienkonzept wird aus mehreren 30minütigen Folgen bestehen.

 

World of Video: Mr. Lucas, ist es richtig, dass Sie an der Entwicklung von dreidimensionalen Filmen arbeiten? An technischen Entwicklungen in diese Richtung sind in den letzten 50 Jahren ja leider schon viele Filmvisionäre gescheitert...

 

George Lucas: Es ist eine kleine Firma in den Staaten, die eine neue Technik entwickelt hat, durch die Filme in einer vollkommen neuen Art und Weise dreidimensional projiziert werden können. Sie haben mir einige Muster mit bearbeiteten Sequenzen aus „Star Wars“ vorgeführt. Das Resultat war mehr als beeindruckend, einfach magisch. Ich war immer schon ein großer 3-D-Fan und werde, zusammen mit meinen Regisseurs-Kollegen James Cameron und Peter Jackson, die Entwicklung dieser Technik massiv unterstützen und vorantreiben. So nimmt Peter Jackson beispielsweise seinen „King Kong“-Film, der Ende 2005 starten wird, bereits dreidimensional auf. Die Technik erlaubt aber eben auch die Nachbearbeitung zweidimensionalen Filmmaterials auf 3-D – wenn das Material zunächst digitalisiert wird.

 

World of Video: Werden wir also bald in den Genuss einer DVD-Edition mit allen sechs „Star Wars“-Episoden in 3-D kommen?

 

George Lucas: Eine solche DVD-Edition würde ich gerne auf High Definition-Material veröffentlichen. Da derzeit aber noch immer nicht feststeht, welches HD-Format für den Home Entertainment-Bereich sich als Nachfolger für die DVD durchsetzen wird, ist eine Box mit den sechs „Star Wars“-Teilen im herkömmlichen DVD-Format zunächst wahrscheinlicher. Wenn alles gut geht, können wir die 3-D-Versionen von „Star Wars“ auf einem hochauflösenden DVD-Format etwa 2007 realisieren.

 

World of Video: Mr. Lucas, ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch.

 

Wie sollen die Kinos denn in Digitales Kino investieren wenn du Blutsauger

Ihnen durch Knebelverträge jeglichen Gewinn aus den Rippen saugst?

 

:evil:

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Allein in Europa ist die Zahl an Kinos mit digitaler Projektionstechnik in den letzten Jahren auf 300 angestiegen, während sie in Amerika von 120 auf 80 gesunken ist.

 

Wie kann das denn passieren? Knapp 35% weniger Kinos mit Digitechnik! Wurden die Kinos geschlossen/ Die Projektoren zurück gegeben?

Wäre ja schon ein Armutszeugnis, wo doch mit digitaler Technik die Leute zuhauf ins Kino rennen und die Technik doch solch imense Einsparungen an Personal und Kopierkosten bringen soll.

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An BEN HUR in 3-D dachte ich schon oft genug. Übrigens hat ein östereichischer Filmproduzent mir von der Entwicklung eines eigenen, analogen Filmverfahren berichtet, das sog. "4 D-Verfahren", wie er es benennen wollte, wonach man jede analoge Filmkopie durch spezielle optische Elemente zu 3-D-Projektionen verwandeln könnte. Habe das aber nicht weiter verfolgt.

Allein in Europa ist die Zahl an Kinos mit digitaler Projektionstechnik in den letzten Jahren auf 300 angestiegen, während sie in Amerika von 120 auf 80 gesunken ist.

 

Wie kann das denn passieren? Knapp 35% weniger Kinos mit Digitechnik! Wurden die Kinos geschlossen/ Die Projektoren zurück gegeben?

Wäre ja schon ein Armutszeugnis, wo doch mit digitaler Technik die Leute zuhauf ins Kino rennen und die Technik doch solch imense Einsparungen an Personal und Kopierkosten bringen soll.

Möglicherweise sind etliche Anlagen mittelrweile "stillgelegt" und es laufen Prozesse oder "Verhandlungen" nach den diversen Pannen weltweit (so auch im berliner ZOO PALAST, wo seit 1990 ein T.I. steht und kaum noch eingesetzt wird - aufgrund gravierender Vorfälle.)

 

Für Digital Cinema sollte 3-D (via 48 fps) eigentlich der Adrenalin-Stoß werden. Wenn der George Lucas mittlerweile von HD als Heimkinostandard spricht, vor jedoch vor nicht allzu langer Zeit seine Star WARS-Episoden noch als exklusives (!) HD-Digital-Cinema-Event ankündigte, brandaktuell aber doch lieber alles zuerst auf DVD verramschen will, so zeigt es, daß er dem Kino einen Dolchstoß versetzt. Ohne es zu wissen oder zu wollen: aber das bewahrt ihn nicht vor der Verantwortung für die Demontage des seit 1895 bestehenden Marketing-Vorsprungs der einst "exklusiven" Gattung "Kino" oder "Filmtheater".

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...Für Digital Cinema sollte 3-D (via 48 fps) eigentlich der Adrenalin-Stoß werden....

 

3-D ist und bleibt für mich (wie auch für viele andere Filmenthusiasten) ein "Gimmick", das dann und wann hübsch anzusehen ist, jedoch in den allermeisten Fällen dazu führt, dass versucht wird, Drehbuchschwächen durch 3-D-Effekte zu überspielen. Wie immer bestätigen hier natürlich auch Ausnahmen die Regel (z.B. Hitchcocks DIAL M FOR MURDER). 3-D wird in der überwiegenden Zahl der Fälle alleine um des Effektes wegen eingesetzt. Und wer will schon seine Ansprüche an das Kino so weit herunterschrauben, dass man nur noch wegen der Effekte ins Kino geht? Ich bestimmt nicht. Warum nun ausgerechnet das digitale 3-D den "Durchbruch" bringen soll, ist mir absolut schleierhaft. Das 3-D-Kino hat es seit seiner Einführung in den 50er-Jahren nicht weit gebracht. Inhaltlich gesehen zumindest. In technischer Hinsicht hat sich natürlich viel getan. Aber trotzdem scheitert das Verfahren immer wieder auch an der Tatsache, dass nicht jeder Zuschauer den 3-D-Effekt "richtig" sehen kann und darüberhinaus auch das Tragen einer (zusätzlichen) Spezialbrille als störend empfindet.

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Warum nun ausgerechnet das digitale 3-D den "Durchbruch" bringen soll, ist mir absolut schleierhaft.

 

es wird sicher nicht den "durchbruch" bringen, aber eine zusätzliche auswertungsebene generieren. Und es ist mittlerweile für produzenten und distributoren interessant geworden, weil auch die auswertungskette in 3-D größer geworden ist als in den 50er jahren ... da gab's ja nur das kino dafür.

 

heute ... erst das 3-D kino, dann das 3-D pay-tv. free-tv, DVD etc.

 

Durch die technik der shutter brillen ist keine polarisierung mehr notwendig, es wird kleine infrarot sender und brillensets für daheim zu kaufen geben und es wird neben der special edition mit dem directors cut in zukunft auch noch die special edition 3-d geben .... business as usual, macht doch sinn, oder? :lol:

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Warum nun ausgerechnet das digitale 3-D den "Durchbruch" bringen soll, ist mir absolut schleierhaft.

 

es wird sicher nicht den "durchbruch" bringen, aber eine zusätzliche auswertungsebene generieren. Und es ist mittlerweile für produzenten und distributoren interessant geworden, weil auch die auswertungskette in 3-D größer geworden ist als in den 50er jahren ... da gab's ja nur das kino dafür.

 

heute ... erst das 3-D kino, dann das 3-D pay-tv. free-tv, DVD etc.

 

Durch die technik der shutter brillen ist keine polarisierung mehr notwendig, es wird kleine infrarot sender und brillensets für daheim zu kaufen geben und es wird neben der special edition mit dem directors cut in zukunft auch noch die special edition 3-d geben .... business as usual, macht doch sinn, oder? :lol:

 

Nun, solange es dann auch noch "vernünftige" Stoffe (Drehbuch) geben wird, soll mir das recht sein. Wenn damit Geld zu verdienen ist (welches dann auch wieder in "gute" Filme investiert wird bzw. in bessere Kinotechnik usw.), dann rechtfertigt das den 3-D-Hype.

 

Zur Shutter-Brille: alles schön und gut. Haben wir ja schon bei IMAX-3D gehabt und auch im Heimbereich gibt's die Technik schon lange. Trotzdem kann nicht jeder Mensch den 3-D-Effekt richtig erkennen. Sehr viele haben Augenfehler wie z.B. Schwachsichtigkeit (nicht zu verwechseln mit Schwachsinnigkeit :wink: ) auf einem Auge. Und damit ist der 3-D-Effekt futsch. Da hilft auch die Shutter-Brille nichts. :(

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In einem anderen Bericht wurde geschrieben, daß man jeden Film digital als 3-D (ohne Brille und wie soll das gehen?) umbearbeiten kann. Da freu ich mich schon auf "Ben Hur" endlich in 3 D richtig im Wagenrennen dabei.

 

"jeden film" ist im prinzip richtig ... habe diese jahr in amsterdam einige probeminuten in 3-D umgewandelten szenen aus ...

 

STAR WARS, BATMAN sowie GREASE

 

... gesehen und das sah technisch schon sehr gut aus.

 

die firma "In-Three" hat sich darauf spezialisiert, 2-D filme in 3-D zu konvertieren.

 

Basis für das "linke auge" ist dabei der vorhandene film und per computer und "in Three" software wird aus dieser "linke auge" info ein "rechtes auge" generiert. Die 3-D umwandlung eines filmes normaler länge kostet ca. 7 Mio US-$, also für Hollywood durchaus ein rechenbarer preis, um teile des backprogramms erneut an die auswertungsfront zu schicken.

 

OHNE BRILLE geht allerdings bei allen neuen digitalen verfahren gar nix ... entweder die "alte" polfilter-silberleinwand" technik oder shutterbrillen die durch in saal eingebaute infrarot sender angesteuert werden. Dann geht's auch auf der normalen leinwand.

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  • 10 Monate später...

In der U-Bahn prankten mir heute von einer LED-Wand Schlagzeilen über Mr. Lucas entgegen: Für das Kino werde er nicht mehr produzieren, da die Kosten hierfür zu hoch seien oder er an die Rendite künftig nicht mehr glaube.

Beim Googeln schienen mir die Schlagzeilen einer "Variety"-Ausgabe von vor vier Wochen entlehnt zu sein: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/geor...36897.html

 

Als Gegner der Kinodigitalisierung fühle ich mich in schlimmsten Alpträumen bestätigt: war hier vielleicht doch eine Industrie am Werk, die multimediale Vernetzungen von Broadcast-Content vorantrieb, anfänglich nicht wissend oder schon immer ahnend, daß die Kinobranche daran zugrunde gehen könnte? Oder arbeitet sie tatsächlich an der Wohlfahrt des Kinowesens?

 

So erschien mir auch immer die Implementierung von SXGA- oder HDTV-Projektoren, selbst 4k-Bildwerfern letztlich immer als Einbindung der Filmtheaterbranche in den Verwertungszyklus der HDTV-Formate, was es auch wirtschaftlich "austauschbarer" macht (ich beginne hier keine Qualitätsdiskussionen anlog ./. digital, sondern meine Distributionsstrukturen).

 

Nicht verstanden habe ich bis heute, warum einige Kinobetreiber im Vertrauen auf Mr. Lucas, im Fortschrittsglauben an die globale Digitalisierung in allen Lebensbereichen, im Geschäftsglauben an 3-D-Wiederaufführungen alter Sternen-Kriegs-Filme oder der möglichen Einsparung von Personal und Verleihmiete bei digitalem Content (aber auch sinkender Rendite angesichts der Allzeit-Verfügbarkeit von HDTV) es freudig begrüßten und sich den Versprechungen und Verheissungen der Digital Cinema-Verfechter euphorisch (oder auch nur resignativ) angeschlossen haben.

 

Mit Aussagen etwa von Lucas & Kollegen scheint mir klar zu sein, daß man die Theaterbranche notfalls aufgeben würde, und daß nur, um ein voll digitale Wertschöpfungskette durchzuboxen.

 

Auch scheint mir, als daß jedes weitere Jahr, in dem noch Filmband für das Kino produziert und ausgeliefert wird, nicht als das Jahr in die Geschichte eigehen dürfte, in dem das Kino abgeschafft wurde. :wink:

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Allein in Europa ist die Zahl an Kinos mit digitaler Projektionstechnik in den letzten Jahren auf 300 angestiegen, während sie in Amerika von 120 auf 80 gesunken ist.

 

Wie kann das denn passieren? Knapp 35% weniger Kinos mit Digitechnik! Wurden die Kinos geschlossen/ Die Projektoren zurück gegeben?

Wäre ja schon ein Armutszeugnis, wo doch mit digitaler Technik die Leute zuhauf ins Kino rennen und die Technik doch solch imense Einsparungen an Personal und Kopierkosten bringen soll.

 

nun, das hat sich inzwischen etwas geaendert, in den USA ist die Zahl seitdem von 80 auf weit uber 4000... gestiegen, wieviele von den 4000 noch im bau sind weiss icht nicht exakt, aber i september waren auf jedenfall schon weit ueber 1000 saele von chemisch auf digital umgeruestet.

 

wenn das so weitergeht, wird die 10.000er grenze in den USA wohl noch in diesem Jahrzehnt geknackt, toitoitoi :)

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In der U-Bahn prankten mir heute von einer LED-Wand Schlagzeilen über Mr. Lucas entgegen: Für das Kino werde er nicht mehr produzieren, da die Kosten hierfür zu hoch seien oder er an die Rendite künftig nicht mehr glaube.

Beim Googeln schienen mir die Schlagzeilen einer "Variety"-Ausgabe von vor vier Wochen entlehnt zu sein: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/geor...36897.html

 

Focus, wie immer, verkuerzt kraeftig. das orginalinterview:

http://www.variety.com/article/VR111795...id=13&cs=1

 

Lucas, Spielberg, Zemeckis und Lasseter steigen allerdings keineswegs unmittelbar aus der A budget produktion aus, bsp. Indiana Jones 4 ist ebenso in Planung wie Red Tails.

 

Als Gegner der Kinodigitalisierung fühle ich mich in schlimmsten Alpträumen bestätigt: war hier vielleicht doch eine Industrie am Werk, die multimediale Vernetzungen von Broadcast-Content vorantrieb, anfänglich nicht wissend oder schon immer ahnend, daß die Kinobranche daran zugrunde gehen könnte? Oder arbeitet sie tatsächlich an der Wohlfahrt des Kinowesens?

Hollywood hat schon immer nur eines interessiert: Geld. sonst nichts.

Und ueberschaetzen sie die boese boese Industrie nicht - das inzwischen Projektoren fuer den heimgebrauch existieren, die so manches Kino locker uebertreffen, ist ja nun nicht der wunsch der studios, sondern schlicht und ergreifend der technische Fortschritt.

 

Nicht verstanden habe ich bis heute, warum einige Kinobetreiber im Vertrauen auf Mr. Lucas, im Fortschrittsglauben an die globale Digitalisierung in allen Lebensbereichen, im Geschäftsglauben an 3-D-Wiederaufführungen alter Sternen-Kriegs-Filme oder der möglichen Einsparung von Personal und Verleihmiete bei digitalem Content (aber auch sinkender Rendite angesichts der Allzeit-Verfügbarkeit von HDTV) es freudig begrüßten und sich den Versprechungen und Verheissungen der Digital Cinema-Verfechter euphorisch (oder auch nur resignativ) angeschlossen haben.

nun, weil sie geld verdienen wollen, wettbewerbsvorteile haben wollen, das publikum wohl scheinbar 2K projektion oft genug besser findet, flexibler disponieren koennen, spielpausen verkueryen koennen, logistik reduzieren koennen, flexibler auf besuch reagieren koennen, ganz neue inhalte (incl. live event) anbieten koennen usw usf.

 

Mit Aussagen etwa von Lucas & Kollegen scheint mir klar zu sein, daß man die Theaterbranche notfalls aufgeben würde, und daß nur, um ein voll digitale Wertschöpfungskette durchzuboxen.

Der Koch kocht, was der Gast essen will. Welcher Kellner es serviert ist da tatsaechlich sekundaer. Die Kinos sind schon alleine aus Marketing nicht wegzudenken, allerdings macht man den Loewenanteil der Gewinnen schon laenger nicht mehr an der Kinokasse, sondern ueber 2t 3t usw auswertung.

 

Auch scheint mir, als daß jedes weitere Jahr, in dem noch Filmband für das Kino produziert und ausgeliefert wird, nicht als das Jahr in die Geschichte eigehen dürfte, in dm das Kino abgeschafft wurde. :wink:

das kino wird nicht abgeschafft, wurde es nicht dur TV, wurde es nicht durch das Internet, wurde es nicht durch HD, siehe Japan, da ist HD seit Jahrzehnten massenmarkt.

 

Das sich aber B und C Budgetproduktionen zukuenftig eher lohnen als A Budgets steht ausser frage. Einerseits kann man inzwischen superfein guenstig produzieren, und mit tausenden DCI-Kinos auch guenstig distributieren.

 

Interessanterweise ist das grade fuer und kleine und mittlere Produktionhaeuser eine grossartige Chance, waehrend die grossen mayors tatsaechlich eher probleme kriegen.

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Nicht verstanden habe ich bis heute, warum einige Kinobetreiber im Vertrauen auf Mr. Lucas, im Fortschrittsglauben an die globale Digitalisierung in allen Lebensbereichen, im Geschäftsglauben an 3-D-Wiederaufführungen alter Sternen-Kriegs-Filme oder der möglichen Einsparung von Personal und Verleihmiete bei digitalem Content (aber auch sinkender Rendite angesichts der Allzeit-Verfügbarkeit von HDTV) es freudig begrüßten und sich den Versprechungen und Verheissungen der Digital Cinema-Verfechter euphorisch (oder auch nur resignativ) angeschlossen haben.

Ich denke das dass der Erfolg der Kinos bzw. der Filme fast ausschließlich von den Inhalten abhängt. Den meisten ist es doch ziemlich egal, ob der Leinwand nun 2K, 4K, PAL oder 35mm, 70mm... projeziert wird. Hauptsache es ist von einigermaßen Qualiät. Nur Leute, die auf sowas getrimmt sind, und das sind auch die, die dann zuhause ein Heimkino aufbauen, merken und gutheißen eine ordentliche Qualität des Bildes (Ach ja, und genau die gehen oft nicht mehr ins Kino, weil dort die Qualität meist so lausig ist). Das Kino wird weiterleben, solange der Content stimmt und es mehr bietet als das Vergügen zuhause (und sei es nur der Aspekt mal aus der Wohnung herauszukommen ;-) ). Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten, auf der Showeast sprach keiner mehr von Analog, das Thema ist durch. Dort wundert man sich eher was in Germany wieder los ist, dass die Verleihe immer noch so gegen digital arbeiten, keine Finanzierungsmodelle vorhanden ist etc. Also gibt es 2 Möglichkeiten: Noch warten, bis der Umstieg unausweichlich wird (weil die Verleihe kein 35mm mehr ausliefern), oder es einfach gleich auszuprobieren. So what? Ach ja, sogar im Mathäser gibts bald den einen oder anderen Digitalprojektor und auch die haben lange dagegen gewettert.

 

Aber ich bin mir sicher, dass analog nicht komplett verschwinden wird, einige Filmemacher werden darauf bestehen und die LP ist ja schließlich auch nicht ausgestorben. Sogar hier prophezeihe ich eher das Ende der CD vor der LP (o.k. anderes Thema).

 

zu 3D:

ja, es ist ein Gimmick. Und man gewöhnt sich schon während des Films so schnell daran, dass man es gar nicht mehr genügend würdigt. Aber warten wir doch die Realfilme in 3D ab. Einen (angebeteten) Schauspieler(in) mit räumlicher Tiefe auf der Leinwand zu sehen gibt doch dem natürlichen menschlichen Gaff-Instinks völlig neue Aspekte. :lol:

 

Fazit: Ob das Kino wirklich stirbt hängt von einigen Faktoren ab, die Digitalisierung spielt dabei ein äußerst geringe Rolle

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In der U-Bahn prankten mir heute von einer LED-Wand Schlagzeilen über Mr. Lucas entgegen: Für das Kino werde er nicht mehr produzieren, da die Kosten hierfür zu hoch seien oder er an die Rendite künftig nicht mehr glaube.

Beim Googeln schienen mir die Schlagzeilen einer "Variety"-Ausgabe von vor vier Wochen entlehnt zu sein: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/geor...36897.html

 

 

... und aus der dünnen meldung glaubst Du (mal wieder) den tod des kinos herausgelesen zu haben?

 

Da steht doch nur, dass Lucas sich aus dem produktionsgeschäft fürs kino zurückziehen will. Der Mann ist 62 jahre alt und geht "in rente". Wenn sich ein autoindustrieboss mit 62 zurückzieht und fortan "nur noch" kleine billige sportwagen quasi in der hinterhof werkstatt bauen will, ist dann auch schon die autoindustrie tot?

 

Kann es sein, dass Du in deiner Jugend zu oft STAR WARS geschaut hast und Du das von mythen verwobene muster der story, in dem ein böser die ganze welt vernichten kann, für bare münze auch im realen leben nimmst?

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Nun, es sind eher Sie, der sich als bekennender STAR WARS-Fan (und dessen literarisch-philosophischem Background ) bekannte. Es bleibt aber richtig, daß ich diese Filme dutzendemale (da auf 70mm-Bildwänden distribuiert) gesehen haben. Deren Ideologie hat sich Ronald Reagan unterworfen, also ganz andere Persönlichkeiten als die Diskutanten dieses Forums.

 

Jenseits des Gut-/Böse- oder Freund-/Feind-Schemas, dass Sie gerne bedienen, ist doch gar nicht abzustreiten, daß es hier eine Industrie gibt, die sich nach anderen Märkten umschaut.

 

Wir sollten an diesem Punkt bleiben, sonst gleitet die Debatte in persönliche Vorhaltungen ab.

Es gibt auch andere, von mir hoch geschätzte Regisseure wie Ingmar Bergman/Jacques Tati usw., die nur noch für's Fernsehen drehten.

 

Daher sollte man versuchen, möglichst konzentriert die Situation der Filmtheater zu analysieren, was bedeutet, daß auch unabhängig von der filmkünstlerischen/politischen/ästhetischen Einzelbewertung zu überlegen ist, wie und womit die Filmtheatersäle überleben sollen, zumal sich die Digitalisierung technisch-ökonomisch andere und schnellere Märkte zu suchen scheint, was auch die Verkürzung des sog. Kinofensters beweist. Kino ist in einer Anpassung an diese Distributionsmuster nicht überlebensfähig, sondern nur als eigenständige Formation mit Erstauswertungsfenster (+ Erstauswertungstechnologie).

 

Jedenfalls scheint die Revolution für's Kino, die Lucas & Coppola jahrelang propagierte, nicht mehr Telos ihrer Weltanschauung zu sein. Auf so einige Star-Regisseure vielleicht trifft zu, was - von mir verkürzt herausgegriffen - @oceanic anführte:

Hollywood hat schon immer nur eines interessiert: Geld. sonst nichts.[...]

Der Koch kocht, was der Gast essen will. Welcher Kellner es serviert ist da tatsaechlich sekundaer. Die Kinos sind schon alleine aus Marketing nicht wegzudenken, allerdings macht man den Loewenanteil der Gewinnen schon laenger nicht mehr an der Kinokasse, sondern ueber 2t 3t usw auswertung.

 

Wenn man es wagt, einen bösen Satz nachzuschieben: "Lucas - der Totengräber der Filmtheater?" - ist das dann falsch, böse, gut oder richtig? Soll sich die gesamte Theaterbranche also im 62. Lebensjahr wie der Videofilmer Lucas auf's "Altenteil" zurückziehen? (Meine Vermutung [bin hier kein Prophet]: wenn sich die Theaterwirtschaft weiterhin den Forderungen solcher Produzenten und Distributoren unterwirft, so wird ihr auch nichts anderes übrig bleiben.)

[...] Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten, auf der Showeast sprach keiner mehr von Analog, das Thema ist durch. Dort wundert man sich eher was in Germany wieder los ist, dass die Verleihe immer noch so gegen digital arbeiten, keine Finanzierungsmodelle vorhanden ist etc. [...]

Ja, das zeigt das Eindringen neuer Wettbewerber der letzten 10 Jahre. Auch sollte man sich gewahr werden, daß auf diesen Messen primär Anbieter neuer Technologen präsent sind, währenddessen die alten, nachwievor dominanten Produktionsweisen stillschweigend (oder aufgrund der Realitäten) weiter am Laufen sind, ohne dass hierfür neuartiges Marketing inkraft träte.

Aufgrund der zahlreicheren und auch vielen kleinen digitalen Produktionsfirmen und deren rasant wechselnder Produktpalette ergibt sich natürlich das Bild, als gäbe es nur noch diese Art der Produktion und keine andere mehr.

 

Es ist ein wenig wie in der Politik: die Verdrängungsstrategie etwa der Treuhand in der Abwicklung/Annektion von DDR-Betrieben und Regionen wird heute von den meisten Politikwissenschaftlern als Menetekel kommender Verwerfungen und Unruhen diagnostiziert: eine falsche Entscheidung nützte hier der Wohlfahrt weniger Unternehmen und vernichtete sozial-kulturell sinnvolle Einrichtungen.

Gemäß meiner Auffassung droht eine ähnliche Entwicklung der Filmtheaterbranche, sofern sie sich als "Auswertungsfenster" der HDTV-Produzenten abwickeln läßt.

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Es bleibt aber richtig, daß ich diese Filme dutzendemale (da auf 70mm-Bildwänden distribuiert) gesehen haben.

Wenn man es wagt, einen bösen Satz nachzuschieben: "Lucas - der Totengräber der Filmtheater?" - ist das dann falsch, böse, gut oder richtig?

machmal weiss ich wirklich nicht genau ob sie verblendet sind oder einfach nicht intelligent genug. george lucas hat den kinos durch seine arbeiten -aberwitzige- erfolge beschert.

 

Soll sich die gesamte Theaterbranche also im 62. Lebensjahr wie der Videofilmer Lucas auf's "Altenteil" zurückziehen? (Meine Vermutung [bin hier kein Prophet]: wenn sich die Theaterwirtschaft weiterhin den Forderungen solcher Produzenten und Distributoren unterwirft, so wird ihr auch nichts anderes übrig bleiben.)

was heisst den forderungen? was filmemacher für filme machen war, ist, und bleibt ihre entscheidung.

 

noch eine sache, das publikum geht, wie schon oft angemerkt, wegen geschichten, personen, ereignisses, thematik und des sozialen ereignis halber ins Kino... oder haben sie jemals an der kinokasse kunden fragen gehört ob der film nun 2k oder 4k produziert wurde? ausnahmen wie unsereins bestätigen diese regel, aber cineasten waren und werden nicht der löwenanteil des publikums. der sind und waren zu grossen teilen teens und twens, und die haben typischerweise a) keine leinwaand b) wollen die händchen halten usw usf.

 

 

 

Ja, das zeigt das Eindringen neuer Wettbewerber der letzten 10 Jahre. Auch sollte man sich gewahr werden, daß auf diesen Messen primär Anbieter neuer Technologen präsent sind, währenddessen die alten, nachwievor dominanten Produktionsweisen stillschweigend (oder aufgrund der Realitäten) weiter am Laufen sind, ohne dass hierfür neuartiges Marketing inkraft träte.

mannmannmann... der löwenanteile der blockbuster der letzten jahre war entweder massivst digital nachbearbeitet oder, siehe grade aktuell "wunder", oder davor "die fetten jahre" etc -grade durch- lowprice digitalproduktion (die ich auch nicht mag, das am rande) ermöglicht.

 

 

Es ist ein wenig wie in der Politik: die Verdrängungsstrategie etwa der Treuhand in der Abwicklung/Annektion von DDR-Betrieben und Regionen wird heute von den meisten Politikwissenschaftlern als Menetekel kommender Verwerfungen und Unruhen diagnostiziert: eine falsche Entscheidung nützte hier der Wohlfahrt weniger Unternehmen und vernichtete sozial-kulturell sinnvolle Einrichtungen.

Gemäß meiner Auffassung droht eine ähnliche Entwicklung der Filmtheaterbranche, sofern sie sich als "Auswertungsfenster" der HDTV-Produzenten abwickeln läßt.

ihr vergleich hinkt nicht, der sitzt im rollstuhl.

schauen sie sich einfach mal die musikbranche an, da können sie schön sehen wo die reise langgeht. konzerte & die neuen digitalen champs /ala itunes etc) wachsen enorm, diejenigen die die alten strukturen halten wollten sind konfetti oder haben blaue augen ob ihrer blauäugigkeit.

 

-wenn- sich wer gedanken und sorgen machen muss, dann nicht die kino. die videotheken werden durch die entwicklung mittelfristig marginalisiert.

 

das ino kriegt durch die digitalisierung -massig- neue märkte, die ihm bisher verschlossen waren. siehe wm->live, siehe event-> robbie williams konzerte live im sony center, siehe nationaler c-budget a la "wunder" - das war ein fernsehfilm, am rande.

 

ich versuchs ihnen noch mal ganz einfach zu erklären - man kann heute excellent zuhause essen, dennoch gehen die leute ins restaurant. ob das essen dort auf porzellan oder auf metall (oder holz oder was auch immer) serviert wird ist dabei sekundär.

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machmal weiss ich wirklich nicht genau ob sie verblendet sind oder einfach nicht intelligent genug. george lucas hat den kinos durch seine arbeiten -aberwitzige- erfolge beschert.

 

Soll sich die gesamte Theaterbranche also im 62. Lebensjahr wie der Videofilmer Lucas auf's "Altenteil" zurückziehen? (Meine Vermutung [bin hier kein Prophet]: wenn sich die Theaterwirtschaft weiterhin den Forderungen solcher Produzenten und Distributoren unterwirft, so wird ihr auch nichts anderes übrig bleiben.)

was heisst den forderungen? was filmemacher für filme machen war, ist, und bleibt ihre entscheidung.

 

noch eine sache, das publikum geht, wie schon oft angemerkt, wegen geschichten, personen, ereignisses, thematik und des sozialen ereignis halber ins Kino... oder haben sie jemals an der kinokasse kunden fragen gehört ob der film nun 2k oder 4k produziert wurde? ausnahmen wie unsereins bestätigen diese regel, aber cineasten waren und werden nicht der löwenanteil des publikums. der sind und waren zu grossen teilen teens und twens, und die haben typischerweise a) keine leinwaand b) wollen die händchen halten usw usf.

[...]

das ino kriegt durch die digitalisierung -massig- neue märkte, die ihm bisher verschlossen waren. siehe wm->live, siehe event-> robbie williams konzerte live im sony center, siehe nationaler c-budget a la "wunder" - das war ein fernsehfilm, am rande.

 

ich versuchs ihnen noch mal ganz einfach zu erklären - man kann heute excellent zuhause essen, dennoch gehen die leute ins restaurant. ob das essen dort auf porzellan oder auf metall (oder holz oder was auch immer) serviert wird ist dabei sekundär.

 

Na ja, wir werden es noch erleben - die sich dammbruchartig verändernde Zukunft des Kinos. :wink:

Wie können Sie in allem so optimistisch sein? Mögen Sie mitunter keine konservativen Werte und Maßstäbe, um die es sich zu fürchten lohnt?

 

Soll nur das technisch und künstlerisch zählen, das, was entweder neu ist, was unabhängigen Autorenfilmern entspringt oder andererseits den Mainstream bildet?

 

Nach 110 Jahren Kinogeschichte ist es keine Schande, wenn viele Menschen neueren Trends nicht so begeistert folgen mögen.

Computer, Internet, Digitalton und heimischer DVD konnte ich noch einiges abgewinnen. Aber die Digitalisierungen des Kinofilm-Bildes haben so etwas wie einen Gazeschleier, oder bessergesagt: eine übersetzte, vermittelte und snythetische Wirkung in mir hervorgerufen, die einen skeptisch und eintrübend auf Abstand gehen läßt.

 

Ob Sie es glauben oder nicht: die frühen Digitalvorführungen (DINOSAUR) verursachten mir richtig Kopfschmerzen.

 

Am Mr. Lucas übrigens scheiden sich die Geister: einige werfen ihm vor, mit seinem Erfolg von 1977 das US-Autorenkino (das ja gerade Sie gerne beleben möchten durch Ausdifferenzierung der Produktions- und Distributionsweisen) der 70er Jahre "beerdigt" zu haben. Andererseits aber war dessen Rummelplatzkino (böse gesprochen) auch prägend für Millionen Cinéasten und Hunderte an Filmemachern.

 

Wie die Geschichte Hollywoods wohl verlaufen wären ohne S. Spielberg und G. Lucas? Diese Fragen finde ich weitaus am spannendsten. Auch hinsichtlich der Ausformung der Kino- und Filmtheatertypologie!

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Na ja, wir werden es noch erleben - die sich dammbruchartig verändernde Zukunft des Kinos. :wink:

Wie können Sie in allem so optimistisch sein? Mögen Sie mitunter keine konservativen Werte und Maßstäbe, um die es sich zu fürchten lohnt?

warum optimistisch? nun:

a) generell

a1) ich bin in vielerlei dingen sehr konservativ. bildqualität gehört dazu, und so nehme ich nur grummelnd dogma, dv im kino (a la blair witch oder aktueller wunder), dvcpro im kino (a la fette jahre) etc als tatsache an.

a2) die bildqualität von einer geschlossenen 2K kette ist subjektiv für den Löwenanteil der Zuschauer (mich incl.) und objektiv messtechnisch in nahezu allen Parametern besser als Film. Auflösung, Bildstand, unabgenutze Kopien etc.

b) aus produktionsseite

b1) grade bei den kleinen Budgets (500-2.000.000) ging bisher ein maßgeblicher, wenn nicht der Löwenanteil der Produktionssumme für Kodak & Konsorten raus. aus schluss und vorbei, das geld wird jetzt zum zuschauer gebracht

b2) neben dramatisch verringerten kosten (*wenn* man die sehr hohen einmaligen startinvestitionen durch hat...) bietet digitale Aquise massenweise ergonomische vorteile, höhere Produktionssicherheit, schnellere Drehmöglichkeit und -bessere sowie paralellisierbare- Nachbearbeitung. das manch einer jetzt allerdings mit drehverhältnis 1:50 schisst ist die Kehrseite der Medaillie, aber das kann ich wen wir produzieren ganz gut im griff halten.

c) aus distributionsseite

c1) früher war es immer ein (existentiell hartes) totto-lotto-rennquitett: Wieviele Startkopien leiste ich mir? Wer schonmal (viele Regisseure & Produzenten kennen das) mit der einen Rolle sprichwörtlich im Gepäck von Kino zu Kino eierte, um die Launchtour durchzuziehen, weiss wovon ich rede.

c2) -GRADE WENN- man dann, mit der -EXAKT GLEICHEN- Kopie dann 40 Kinos durchhat weiss man eins : so gut wie keines sieht halbwegs gleich wie das andere aus. Mal überstrahlt, mal gelb-blass, die Kinos vom Multiplex bis zum privaten cineastentempel -streuen total- in der Aufführung. Dank DCI ein ding der vergangenheit - das stirbt aus und endlich sieht das pubnlikum die bilder wie es gedacht war.

d) aus kommerzieller seite

d1) PAL-Wandlung, NTSC-Wandlung, Downconvert, aufblasen, 76532634 trillionen verschiede Mischungen & untertitelungen, (ich sag blos "gibts auch holländisch mono mit englischen untertiteln?" auf jeder MIPCON...). was das an geld, zeit, nerven und ja, auch qualität kostete, ist dank -einheitlicher- DCI und/oder ITU709 Master endlich passe - incl. der um faktoren besseren internationalen Auswertbarkeit

d2) für die kleinen & mittleren Häuser, wie meines, waren zahlreiche extrem heikle barrieren in der prä dci-zeit im weg, bspw. unterschiedliche pegel im filmton für die welt - finden sie mal nen fachmann für brasilien in berlin, bzw. wetten sie eine 50.000 euro teure ausbelichtung auf die broken-englisch aussagen eines freien mitarbeiters im brasilianischen verleih...

 

das waren nur spitzen von eisbergen, und da fragen sie warum ich optimstisch bin?

 

Nach 110 Jahren Kinogeschichte ist es keine Schande, wenn viele Menschen neueren Trends nicht so begeistert folgen mögen.

Computer, Internet, Digitalton und heimischer DVD konnte ich noch einiges abgewinnen.

Aber die Digitalisierungen des Kinofilm-Bildes haben so etwas wie einen Gazeschleier, oder bessergesagt: eine übersetzte, vermittelte und snythetische Wirkung in mir hervorgerufen, die einen skeptisch und eintrübend auf Abstand gehen läßt.

sorry cinerama, aber da sind sie teil der autosuggestiv beeinflussten minderheit. die -mit überwältigender mehrheit übrigens- allgemeine reaktion auf digital 2kder zuschauer ist positiv bis begeistert. und das ich als filmemacher ihnen sage, daß ich -endlich- meine bilder so sehen kann wie ich sie wollte, das, mit verlaub, zählt auch ein wenig.

 

Am Mr. Lucas übrigens scheiden sich die Geister: einige werfen ihm vor, mit seinem Erfolg von 1977 das US-Autorenkino (das ja gerade Sie gerne beleben möchten durch Ausdifferenzierung der Produktions- und Distributionsweisen) der 70er Jahre "beerdigt" zu haben. Andererseits aber war dessen Rummelplatzkino (böse gesprochen) auch prägend für Millionen Cinéasten und Hunderte an Filmemachern.

das stimmt, unbesehen dessen sind jedoch er (wie auch spielberg, zemeckis und andere weggenossen, ggf sogar emmerich) mit die erfolgreichsten filmemacher der bisherigen kinogeschichte.

 

Wie die Geschichte Hollywoods wohl verlaufen wären ohne S. Spielberg und G. Lucas? Diese Fragen finde ich weitaus am spannendsten. Auch hinsichtlich der Ausformung der Kino- und Filmtheatertypologie!

nun ja, und inzwischen haben wir sogar kerle wie rodriguez...

 

 

wie auch immer cinerama, ich kann ihnen nur raten, sich baldmöglichst von ihrem kapf gegen windmühlen zu verabschieden. nach der dammbruchartigen 2006er welle in technik (RED, SRX 18Klumen), produktion (-alle- mayors inzwischen mit a budgets auch digital am start, alle äusserst positiv), aquisition (panavision genesis, GV viper & sony cinealta allerortens) und distribution (DCI in fahrt, carmike 2400 digitale sääle)...

 

... rollt die sache jetzt doch etwas schneller als ich ursprünglich erwartet habe. während ich noch vor einem jahr auf 15-20 Jahre bis zum scheitelpunkt von chemischer produktion/distribution tippte, würde ich jetzt weder auf 5 oder 10 noch sicher wetten. Und vermutlich, das ausnahmsweise teilen wir wohl als position, wird sich vermutlich 2k anstelle von 4k, genauso wie 35 anstelle von 54 etablieren, zumindest als projektion, in der produktion ist durch über 1000 vorbestellte red-kameras das rennen wieder offen.

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Wer schonmal (viele Regisseure & Produzenten kennen das) mit der einen Rolle sprichwörtlich im Gepäck von Kino zu Kino eierte, um die Launchtour durchzuziehen, weiss wovon ich rede.

 

Nun, heutzutage macht das wohl kaum noch jemand.

 

-GRADE WENN- man dann, mit der -EXAKT GLEICHEN- Kopie dann 40 Kinos durchhat weiss man eins : so gut wie keines sieht halbwegs gleich wie das andere aus. Mal überstrahlt, mal gelb-blass, die Kinos vom Multiplex bis zum privaten cineastentempel -streuen total- in der Aufführung. Dank DCI ein ding der vergangenheit - das stirbt aus und endlich sieht das Publikum die Bilder wie es gedacht war.

 

Sogar mit den selben Kopien gab es vom linken zum rechten Projektor teils heftige Unterschiede.

 

Ich glaube auch nicht, daß uns DCI, zumindest in den nächsten Jahren, einen wirklich gleichen Standard bringt, Ray Dolby scheiterte in Sachen Standards ja bereits.

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Nun, heutzutage macht das wohl kaum noch jemand.

letztes mal vor 2 jahren :)

 

 

Ich glaube auch nicht, daß uns DCI, zumindest in den nächsten Jahren, einen wirklich gleichen Standard bringt, Ray Dolby scheiterte in Sachen Standards ja bereits.

ja, gleich sicherlich nicht, aber um -faktoren- näher am original.

 

die dci-norm selbst ist recht akurat für die aufführung, jedoch denke ich das mit der alterung der leuchtmittel und dem später sicherlich stattfindenden bezug von günstigeren leuchtmitteln aus alternativen quellen deutliche streeung auftriit.

ein riesenschritt ist auf jedenfall endlich YXZ-farbraum. so kann der kinobetreiber schnell und günstig selbst nachkalibrieren, bzw den projektor sich selbst nachkalibrieren lassen.

 

ähnlich wie bei uns auf den studiomonitoren und projektoren übrigens schon seit ~15 Jahren.

 

Testbild drauf (schwarz, weiss, farbkeil, dann graukeil), messsonde davor und die elektonik kompensiert dann die gemessene abweichung.

 

ist sowohl bei christie wie sony mit 12 bzw. 14 bit regelstufe bei den neuen modellen gegeben.

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c2) -GRADE WENN- man dann, mit der -EXAKT GLEICHEN- Kopie dann 40 Kinos durchhat weiss man eins : so gut wie keines sieht halbwegs gleich wie das andere aus. Mal überstrahlt, mal gelb-blass, die Kinos vom Multiplex bis zum privaten cineastentempel -streuen total- in der Aufführung. Dank DCI ein ding der vergangenheit - das stirbt aus und endlich sieht das pubnlikum die bilder wie es gedacht war.

 

Ein Irrglaube der schon bei THX nicht funktioniert hat.

Nich nur die Kopie (und der verwendete Projektor) hat einen Einfluss auf das wiedergegebene Bild.

Ein ganz entscheidender Faktor ist auch die Leinwand, das eventuell einfallende Streulich usw.

 

Kein Kino ist gleich und wird es auch hoffentlich nicht werden, denn das wäre dann tatsächlich der Tod des Kinos.

 

 

 

Gruß

HAPAHE

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Diese Vorteile, von denen oceanic hier spricht (Kostenfaktor, Kopienverfügbarkeit, flexiblere Postproduktion), sind nicht von der Hand zu weisen.

Zwar bin ich der Meinung, der aktuelle Kino-Digitalfilm hat noch einige technische Defizite, aber Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden.

 

Aber egal, was hier auffällt, ist eine gewisse Irrationalität als Teil der Ablehnung des Kino-Digitalfilms. Der Grund wird nie genannt, ist aber ganz klar: Angst. Ich sage daß ganz sachlich, ohne Polemik.

Angst vor dem Überflüssigwerden von sehr großen Teilen der Vorführkompetenz, denn mit Schraubenschlüssel und Ölkännchen kann man bei einem Digitalprojektor nichts mehr ausrichten. Dieser große Teil der Vorführkompetenz fällt für immer weg, denn für nennenswerte Reparaturen an Digitalprojektoren wird natürlich ein Spezialist herangezogen, soweit nicht nach dem Baukastenprinzip einfach Teile ausgetauscht werden können.

Auch bei der Bedienung eines Digitalprojektors ist 35mm-Kompetenz nicht mehr gefragt, und das soll sie ja auch gar nicht sein.

 

Es ist ganz klar: Von der teilweise in Jahrzehnten erworbenen Vorführ-Kompetenz eines Filmvorführers bleibt in Zeiten des Digitalfilms nicht mehr viel übrig, und das wißt ihr natürlich. Kenntnisse über Bildformate, die Fähigkeit, einen Vorhangmotor zu reparieren, den Kolben des Digitalprojektors auszutauschen, viel mehr wird von dieser alten Kompetenz nicht übrigbleiben.

Wen ihr euch diese Angst eingesteht, dann seit ihr schon mal weiter. Ich gebe aber zu, das ist nicht leicht, weil das an die Substanz der Tätigkeit und damit des Selbstwertgefühls eines Filmvorführers geht.

Immerhin gibt es aber mittlerweile etliche Digitalprojektor-Vorführer, die sich neue Kompetenzen erworben haben und dabei ganz zufrieden scheinen. Vielleicht sollte man sich an denen ein Beispiel nehmen.

 

 

Brillo

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Da hast du schon recht, Brillo. Die Leute werden arbeitslos. Und die Betreiber müssen irgendwo das Geld hernehmen, um die teure Wartung der Digitaltechnik bezahlen zu können. Denn aufschrauben, abstauben und wieder zu ist nicht mehr.

385h für nen 1kW Xenonkolben ist auch nicht wirklich viel, und günstig ist die bisherige Version für manche Beamer auch nicht.

Zur Zeit sind ja zwei Arten in den Kinos installiert. Die teuren, mit Standart Xenonlampenhäusern mit bekannter Lebensdauer, und die HMI-Varianten, mit geringer Lebensdauer (vin wegen 2.000h), die schon nach 500h mit Lampen glänzen, die keine vernünftige Farbwiedergabe mehr haben. Locker mal 2x400€ für zwei neue Brenner nach naja 100 Tagen, da freut sich der Geldbeutel. Und dann kommen die Staubecken in den internen optischen Systemen noch hinzu. Und schon ist nix mehr mit gleichmäßiger Ausleuchtung und Farbe.

Viele in diesem Forum kennen letztere Beamertechnologie aus eigenen Kinobesuchen.

Beeindruckend, was rauskommt, wenn die Kiste neu ist. Und später?

Noch ein kleiner Hinweis zu der Überlegung, das man mittels digitaler Korrektur die Kinos alle in etwa 'Gleichbildig' machen kann. Da jeder Kaltlichtspiegel und jede Lampe Unterschiede aufweist, wird das wohl ein Wunsch bleiben.

Wenn man genug Warmlichtspiegel und Kolben hat und Muße zum selektieren, dann kann man bei einer Überblendprojektion es schaffen, das beide Projektoren annähernd gleiches Bild machen. Da aber kein Hersteller bisher seine Spiegel und Brenner selektiert, wird das wohl nie passieren, zumindest nicht im Berech der Projektion und im großen Rahmen. Auf Messen und Demonstrationen vielleicht. Erst eine selbstleuchtende Leinwand, so ne Art Riesen-TFT, könnte da Abhilfe schaffen.

Nur, will man das? Beklagen sich nicht jetzt schon viele über die Uniformität der Plexe, manchen Essens etc.?

Jens

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Diese Vorteile, von denen oceanic hier spricht (Kostenfaktor, Kopienverfügbarkeit, flexiblere Postproduktion), sind nicht von der Hand zu weisen. [...]

Aber egal, was hier auffällt, ist eine gewisse Irrationalität als Teil der Ablehnung des Kino-Digitalfilms. Der Grund wird nie genannt, ist aber ganz klar: Angst.[...}

Immerhin gibt es aber mittlerweile etliche Digitalprojektor-Vorführer, die sich neue Kompetenzen erworben haben und dabei ganz zufrieden scheinen. Vielleicht sollte man sich an denen ein Beispiel nehmen.

 

 

Brillo

Die Vereinfachungen in der Postproduktion sind unstreitig, bei gleichzeitigen enormen Produktionsverzögerungen aufgrund immer wieder auftretender Datencrashs (Millionenverluste in einigen Häusern).

Die Vereinfachungen in der Postproduktion führten zu noch stärkerer "Autonomie" der Filmemacher, die über Kodak-Look-Management und D.I. an eigenen PCs herumtüfteln können, allerdings zum Rückgang bildfachlicher Kompetenz (gegenüber früherer Kameraarbeit, Lichtbestimmung, kinotauglichem Schnitt usf.).

Große Filme sind in digital noch nicht gedreht worden - und alle Digi-Filme sehen photographisch schlecht aus.

2k-Digitalkino ist HDTV-Invasion ins Kino, und diese werden daran untergehen.

Daher bin ich überzeugt, daß es zu keiner flächdeckenden Umrüstung der Filmtheater kommen wird, da jene Distributionsweise ein Kinokiller ist.

 

Zum Handwerk des tradierten Filmvorführens äußere ich mich nicht. Daß aber Filmvorführer auf Digitalvorführer "umlernen" (und langfristig weiterbeschäftigt werden), ist ein Märchen. Es wird in Kinos dieses Modells nur noch ein Hauselektroniker gebraucht, vom PC über die Elektrik bis zur Server-Wartung des Digital Cinema.

 

Die LED-ähnliche Bildwand für Digital Cinema hatte bereits "CinemaxX"-Betreiber H.J. Flebbe vor vier Jahren als warscheinlichste Version dieses Roll-Outs bezeichnet und sich schon wieder "verrechnet".

 

Niemand weiß, ob sich die Betriebsweise dieser Kinoart jemals rentieren oder die Kinolandschaft stabilisieren wird. Keinesfalls wird sie den Zuschauerzuspruch erhöhen oder die Wahrnehmung revolutionieren. Warscheinlicher sind somit die Entfesselungen der Destruktionskräfte, die diesem Distributionsformat inhärent sind.

[...]

wie auch immer cinerama, ich kann ihnen nur raten, sich baldmöglichst von ihrem kapf gegen windmühlen zu verabschieden. nach der dammbruchartigen 2006er welle in technik (RED, SRX 18Klumen), produktion (-alle- mayors inzwischen mit a budgets auch digital am start, alle äusserst positiv), aquisition (panavision genesis, GV viper & sony cinealta allerortens) und distribution (DCI in fahrt, carmike 2400 digitale sääle)...

 

... rollt die sache jetzt doch etwas schneller als ich ursprünglich erwartet habe. während ich noch vor einem jahr auf 15-20 Jahre bis zum scheitelpunkt von chemischer produktion/distribution tippte, würde ich jetzt weder auf 5 oder 10 noch sicher wetten. Und vermutlich, das ausnahmsweise teilen wir wohl als position, wird sich vermutlich 2k anstelle von 4k, genauso wie 35 anstelle von 54 etablieren, zumindest als projektion, in der produktion ist durch über 1000 vorbestellte red-kameras das rennen wieder offen.

Die Red Cinema-Digitalkamera scheint nichts zu taugen: die alte Kontrast- und Belichtungsschwäche aller Digital- und CMOS-Panels. Auch die anderen Kameras sind photographisch untauglich: kein Vergleich zu 35mm und zumeist auf dem Auflösungslevel von Super 16, aber in Farbe und Kontrast schlechter als 16mm.

 

In einem Punkt aber nähere ich mich Ihnen an: Sie prognostizierten zuerst 15 - 20 Jahre bis zur völligen Ablösung des Filmbandes, nunmehr aber 5 - 10. Ich überbiete Sie und wette nur noch auf 3 - 4 Jahre: diese Branche ist so borniert und orientierungslos, daß man schon aus Marketing-Gründen jede Art neuerer Produkte pushen wird. Gut möglich, daß schon in drei Jahren 99% aller Filmemacher auf den von Ihnen empfohlenen Kameras drehen: und auch nicht mehr exklusiv für's Kino, was ja seit längerem schon salonfähig war und nunmehr zur restlosen Aufgabe jeglicher Differenzierung führt.

 

Und ebenso ist warscheinlich, daß in fünf Jahren 95% aller Kinos (aufgrund von HD-DVD und Downloads) verschwunden sind, noch bevor ein Roll-out der Kino-Digitalprojektoren zum Zuge kommt.

 

Die digitale "Kino-Revolution" ist eine flügellahme Revolution, die keine dauerhaften Erträge und werthaltigen Filmschöpfungen zu produzieren imstande ist, wie sie noch im Filmkino und zu Zeiten bodenständiger Filmtheater gängig waren (Von "Gone with the Wind" bis hin zu "Das Leben des Brian"). Digitale Medien wollen überall zu gleichen Zeit sich via Äther fortpflanzen und billig sich anbieten (so wie das Fernsehen). Das Kino aber lebt von Exklusivität, einem Formatmonopol, der Langzeitauswertung und einer inhaltlichen und technischen Abgrenzung von den Monitormedien.

 

Digitale Distributionen und Kino vertragen sich nicht.

 

Man sieht nun, daß Lucas für's Fernsehen arbeitet, weil ihm Kino "zu teuer" ist. Das zeigt das Scheitern des digitalen Modells für die Kinowirtschaft und legt das Lügengebilde der Digital-Vermarkter offen.

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Ein Irrglaube der schon bei THX nicht funktioniert hat.

Nich nur die Kopie (und der verwendete Projektor) hat einen Einfluss auf das wiedergegebene Bild.

Ein ganz entscheidender Faktor ist auch die Leinwand, das eventuell einfallende Streulich usw.

1) jo, thx hat nicht funktioniert, wir haben immer noch 90% mono & stereo kinos (war so als thx kam).

so, dann mal faktisch:

2) streulicht und leinwand sind elementarer bestandteil der DCI-spezifikationen.

wer lesen kann ist klar im vorteil.

lernen sie erstmal fakten bevor sie hier losposten.

dci + google und ein wenig englisch sollten reichen, ich empfehle vor allem die abschnitte über system integration qualification und room & screen requirements.

 

und am rande, bei dci wird wird vom zuschauersaal aus gemessen, nicht am projektor oder am internetforum.

 

Kein Kino ist gleich und wird es auch hoffentlich nicht werden, denn das wäre dann tatsächlich der Tod des Kinos.

aua.

auauauaua.

lassen sie michs nur mal so sagen, wir filmemacher diskutieren manchmal über nuancen stundenlang. dementsprechend würden wir, evtl, eine abspielplatform, die sinngemäß unsere arbeiten zeigt, bevorzugen.

 

aber wahrscheinlich wäre es für sie wohl auch das ende der malerei, wenn sie keinen rosa ikeaspot mehr auf ihr chagall-poster richten dürfen.

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