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Schimmel auf Polyester?


Michael1

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

Kann Polyestermaterial von Schimmel befallen werden? Dachte bisher das wäre nur ein Problem bei Film auf Acetatträger.

Heute mal eine Kopie nach 4 Jahren aus dem Lager geholt und aufgezogen. Rolle 3 und 4 hatten tonspurseitig am Rand eigenartige Punkte, bildseitig ist alles ok. Das Bild sieht, sofern ich das jetzt mit bloßem Auge ohne Projektion beurteilen kann, ganz normal aus. Zuerst dachte ich es sei Abrieb von der Filmdose, da die Rollen Tonspur unten in den Dosen lagen aber irgendwie erinnert mich das schon an Schimmelbefall wie ich es von Acetatfilm kenne. R1, R2 + R5 hatten keine Erscheinungen.

 

Datei_11_10_17_5_24_59_PM.jpg

 

Die kleinen Punkte lassen sich problemlos wegwischen. Durch die Maschine habe ich ihn jetzt noch nicht gejagt, hätten das aber heute Abend vor falls es sich nun doch nicht um Schimmel handelt. Ich weis es ist alleine durch ein Foto evtl. schwer zu beurteilen aber vielleicht kann das doch jemend feststellen.

 

Wenn es sich nun wirklich um Schimmel handelt, was unternehme ich dann am besten? Kopie entsorgen kommt mal nicht in Frage.

Nur durch den Kelmar zu laufen erscheint mir auch etwas wenig, wenn dann evtl. mit Filmguard beschichten? Im spüli baden wie es meist beim Schmalfilm empfohlen wird könnte bei 2500m Film etwas schwierig werden, vorallen die Trocknung.

 

Weiters liegt der Film jetzt am Teller. Hatte es leider erst während dem Aufbau der ersten "befallenen" Rolle bemerkt. Sollte ich die Ebene danach speziell reinigen? Und wenn ja, womit?

 

Daten zum Material:

Fuji 3510

Lab: LTC France

Schicht innen gelagert (die letzten 4 Jahre)

bei durchschnittlich 22°C/50%

mit Tonspur unten (= "befallene" Seite) in den üblichen Plastikdosen.

 

Danke im Voraus!

Bearbeitet von Michael1 (Änderungen anzeigen)
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Bei den Filmen schimmelt üblicherweise nicht primär der Träger, sondern die Emulsion. Denn die besteht größtenteils aus Gelatine - ein prima Nährboden.

 

Bei Deinem Film sieht mir das aber nicht nach Schimmelpilz aus, eher nach Staub oder vielleicht Abrieb aufgrund Transport in Dosen mit diesen Stegen in Boden und Deckel? Riecht der Film denn muffig/schimmlig?

 

Ich würde die Seite des Films einfach trocken abwischen (Mikrofaseruch), sonst nichts. Im Projektor wird die Kante ohnehin berieben durch die Seitenführung, nach 1x Durchlauf sollte das weg sein. Projektor nachher sorgfältig reinigen. Es besteht in feuchter Umgebung (> 60%) die Möglichkeit, dass der Film andere "ansteckt" durch die Schimmelsporen. Wie gesagt, aber nur in feuchter Umgebung, dann wird Schimmel dadurch begünstigt. Schimmel tritt aber in feuchter Umgebung auch ohne diese "Infektion" auf, denn Schimmelsporen sind in kleinen Mengen überall.

 

Geht Dein Feuchtigkeitsmessgerät richtig?

 

Wäre denkbar, dass die Rolle Feuchtigkeitsspritzer abbekommen hat? Getränk verspritzt, draufgenießt, oder irgend sowas?

Bearbeitet von dbx1000 (Änderungen anzeigen)
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@Sebastian: Gelagert war sie immer in den üblichen Verleih-Plastikdosen. Während der Lagerung kann eine externe Ansteckung eigentlich ausgeschlossen werden.

 

@dbx1000: Ja die Dosen haben kleine Stege auf denen die Rolle aufliegt. Dachte (oder hoffte) auch schon an (auf) Abrieb. Riechen tut sie auch nicht verdächtig.

Habe nun die ganze Kopie an den Rändern durch ein Mikrofasertuch laufen lassen und beim nächsten Run lasse ich sie durch den Kelmar laufen. Anschließend folgt dann eine Generalreinigung der FP.

 

Die Anzeige bezgl. Luftfeuchtigkeit müsste passen. Habe sicherheitshalber ein zweites Messgerät ins Lager gelegt, aber das ist die einzige Kopie bei der ich das gesehen habe neben gut 90 weiteren im gleichen Lager. Fühlt sich auch normal drinnen an, so wie immer. Bei allen Rollen die schnell zugängig waren habe ich mal nachgesehen, die sind alle in Ordnung, auch ein paar Azetatkopien im gleichen Raum sind ok.

 

Gut möglich, dass sie mal irgendwelche Spritzer oder ähnliches abbekommen hat. Das würde auch dazu passen, dass es nur am Filmrand und nur auf einer Seite auftritt. Dann noch Tonspur-seitig wo die meisten Kinos Schicht außen vom Teller spielen (gekoppelt war sie vorher schon mal). Bei mir ist sie seit knapp 4 Jahren, in dieser Zeit kann ich das aber mit bestem Gewissen ausschließen. Dazu habe ich bis vor kurzem Tonspur unten gespielt, also die Tonspur-Kante war kaum offengelegt.

 

Mal sehen ob das Problem nach einiger Zeit wieder auftritt.

Vielen Dank für eure Antworten!

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Hallo Michael,

 

nach meiner Erfahrung handelt es sich bei diesen Flecken um Schimmel, also die Vorstufe zum sogenannten Wasserschaden. Zunächst bilden sich die Flecken am Rand, wandern dann aber in das Material hinein. Solche Flecken entstehen häufig durch Verunreinigungen des Containers, auch bei guten Lagerungsbedingungen. Wichtig ist daher stets die Verwendung von absolut sauberen Dosen. Ich hatte schon das Phänomen, dass bei identischen Umgebungsbedingungen einzelne Akte einer Kopie befallen waren.

 

Es gibt ein Verfahren zum Entfernen von Schimmelflecken, allerdings habe ich die Beschreibung verlegt. Ich weiß auch nicht, ob die Filmschicht anschließend so ist wie vorher.

 

Viele Grüße,

 

Peter

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Hab sie jetzt nochmal durch ein Isopropanol-getränktes Mikrofasertuch gefahren. 1/2 Liter pro Akt waren gleich mal weg. Jetzt dann noch durch den Kelmar mit Filmguard, anschließend noch einmal trocken im Kelmar.

 

Die Dosen sind optisch komplett sauber. Habe zur Sicherheit auch die mit reichlich Isopropanol durchgewischt.

Mal sehen ob da in ein paar Jahren nochmal was kommt.

 

Bin dadurch am überlegen ob ich nicht alle Kopien wenn sie reinkommen gleich mal durchs Isopropanol ziehen sollte für den Fall, dass sie im vorhinein schon mal was abbekommen hat wodurch Schimmel entstehen kann. Wenn der nicht so schnell verdunsten würde wären getränkte Pads im Kelmar perfekt.

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Kinoton-Nassreiniger? Den kenne ich gar nicht. Danke für den Tipp! Wollte schon eine Antistatik Einheit mit Mikrofasertücher bestücken und rätsle noch wie ich ein gleichmäßiges Eintropfen von IPA hinbekomme. Im Mikrofasertuch hällt er sich eine Weile.

 

Heute habe ich es von Hand gemacht aber eine Vorrichtung die man gegenfalls zwischen MUT und Teller stellen kann wäre schon toll.

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Da wir in der Familie reichlich Krankenschwestern haben werde ich mal nachforschen.

 

Edit: Das Teil heißt Rollenklemme, in der können die Tropfen portioniert bzw. die Durchflussrate bestimmt werden. Am Montag habe ich sowas da und werde ggf. was basteln.

Bearbeitet von Michael1 (Änderungen anzeigen)
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  • 3 Wochen später...

Das mit dem gleichmäßigen Eintropfen per "Infusionsbesteck", also Tropfkammer etc. ist leichter gesagt, als getan, weil dieses System darauf aufbaut, dass durch die Vene ein Unterdruck erzeugt wird, der die Infusion ansaugt.  Das Stellrädchen am Schlauch hinter der Tropfkammer reguliert den Durchfluss.

 

Es gibt Infusionspumpen, aber die sind wegen der Genauigkeit recht teuer.  Es gibt Perfusoren, die betätigen über einen sehr langen Zeitraum den Stempel einer Perfusorspritze.  Diese haben einen großen Durchmesser (3-4 cm?) und am Auslass einen großen Querschnitt (ca. 3 mm?), aber diese werden auch über Schläuche mit Kanülen (verschiedene von 0,1-1 mm) verlegt, daher klappt die Dosierung gut.  (Großes Volumen im Verhältnis zu kleinem Querschnitt am Ende). 

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