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TK35 : Was ist heller: Glühlampe oder Halogenlampe


filmfritzeneu

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Die Halogen- oder Iod-Quarz-Glühlampe kann eine größere Leuchtdichte entwickeln, weil man die Wendel dank dem Halogen-Wolfram-Kreislauf enger und dicker machen kann. Auch die Belastung ist gegenüber gewöhnlichen Wolframwendeln größer, d. h. der Draht wird heißer, was mehr Licht bringt. Immer gleiche elektrische Werte vorausgesetzt

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Traditionell werden die Tks auf 36V/400W Halogenlampen umgebaut. Das originale Schaltgerät kann entsprechend umgebaut werden. Beamerlampen sollen deutlich mehr Licht bringen, hab' ich selber aber noch nicht ausprobiert. 1000W Xenon ist möglich mit Mantelstromkühlung, war mir persönlich aber immer zu aufwändig, wumal nur praktikabel mit Langlaufeinrichtung mit mind. 2000m-Spulen. 

Von den 400W-Lampen gibt es zwei Ausführungen. Die mit den ~60 Stunden Lebensdauer ist deutlich heller als die Andere.

Halogenlicht ist für Film nicht gerade ideal, jedoch schon deutlich "weißer" als die Röhrenlampen. Für den Heimgebrauch hat's bei mir in jedem Fall ausgereicht, wenngleich die 400W-Lampen in einer stationären Maschine mit gerader Beleuchtungsoptik (also ohne Umlenkspiegel) noch einmal deutlich mehr Licht geben. 

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  • 6 Monate später...

Filmtechniker hat recht. Halogenlampen haben eine größere Leuchtdichte. Ideal wäre theoretisch eine Lichtquelle mit der Ausdehnung Null aber einer hohen Leuchtstrahlung. Bei Kohlebogenlampen und Xenonbogenlampen ist der nutzbare Leuchtpunkt ca. 2 mm im Durchmesser. Die intensität des Leuchtpunktes ist entscheidend. Betrachten wir die Stromverhältnisse zu den Leuchtabmessungen (alle Werte nur grob geschätzt, aber aussagefähig):

 

a) Lichtwurflampe 750 W / 110 V (TK35 alt) ca. 6,8 A Stromfluß auf Leuchtfeldabmessung ca. 1,5x1,5 cm (qudratisch flach Lichtverlust seitlich ca. 5%) Fläche =225 mm²

b) Halogenlampe 400 W / 36 V (TK35 Umbau) ca 11A Stromfluß auf Leuchtabmessung ca. 1 cm x 0,7 cm (rechteckig flach Lichtverlust seitlich ca.10 %) Fläche = 70 mm²

c) Xenonlampe 2000 W /85 A  (typischer Wert) 85 A Stromfluß auf Leuchtabmessung ca. 0,2 cm (kugelform  Lichtverlust auf der Elektrodenseite ca 20%) Fläche = 1,8 mm²

 

Es wird deutlich, dass der Strom je mm² deutlich und extrem von a) nach c) ansteigt a) = 0,03 A/mm²; b) = 0,16 A/mm² und c) = 47,2 A/mm². Ziehen wir die nicht nutzbaren Bereiche ab, so ergibt das immer noch: a) = 0,0285 A/mm²; b = 0,144 A/mm² und c) = 37,76 A/mm² --> daraus folgt auch eine entsprechende Leuchtdichte der Quelle a) sehr schwach; b) geht und c) sehr hoch.

 

Die Reflektion in den Spiegeln zu Lichtausbeute ist bei den flachen Wendeln der Glühlampen uneffektiv da die äußeren Bereiche die ideale optische Achse der Spiegel verlassen und es zu streuenden Reflektionen kommt, wobei das kleinere Filament der Halogenlampe eine bessere Ausbeute ermöglicht. Geschätze Lichtausbeute am Bildfenster a) ca. 65% und b) ca. 80% (der Umlenkspiegeverlust wird nicht betrachtet). Bei dem sphärischen Spiegel einer Bogenlampe wird im Wesentlichen nur dem Spiegel zugewandte Teil des Leuchtpunktes für die Projektion genutzt. Geschätze Lichtausbeute am Bildfenster bei älteren Ausführungen senkrecht mit Hilfsspiegel 35% bei heutigen waagerechten tieferen Spiegeln 40%. Nehmen wir für c) ca. 40 %.

 

Endergebnis:

a) = 0,019 A/mm²;  b) = 0,12 A/mm² und c) = 15,1 A/mm2 und analog dazu die entsprechende Leuchdichte und der entsprechende Lichtstrom.

 

Ich glaube diese kleine Rechnung (ohne Anspruch auf hohe Genauigkeit) zeigt schon den Unterschied zu den verwendeten Beluchtungsmitteln. Ca. a):b):c) = 1:10:1000. Das sind schon Unterschiede.

Ich kann mir vorstellen, dass eine 300 W Xenonlampe an der TK35 die Lichtverhältnisse gegenüber der Halogenlampe steigern könnte. Daher wäre die Annahme, man könnte mit einer 1000W Xenonlampe die TK35 toll durchfluten eher abwegig und sollte wegen der zu erwartenden thermischen Belastung des Umlenkspiegels gut durchdacht werden. Eine 1000 W Glühlampe klassischer Art würde zwar etwas mehr Licht reinbringen, aber auch hier ist die thermische Belastung schon sehr extrem. Gut vorstellbar wäre noch eine Halogenlampe so im Bereich um 500 W/230V mit engem Filament. Hat dann den selben Effekt wie die 750 W herkömmliche Lichtwurflampe, man erspart sich aber Trafos usw.

 

Also viel hilft nicht viel. Gut bedenken bei Umrüstungen und ansonsten

 

ff beim Nachvollziehen meines Exkurses. Erwarte eventuelle Diskussion dazu.

 

Filmuwe

 

 

 

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Das entscheidende bei der Helligkeit von Projektionsleuchtmitteln ist die Farbtemperatur.

Und da liegen die originalen 750W Röhrenlampen der TK35 ganz weit hinten.

Da das menschliche Auge die Farbtemperatur der Mittagssonne als am hellsten empfindet, ist das auch bei den Lampen so.

Obwohl ein 500W XBO Kolben laut OSRAM Datenblatt mit 14500 Lumen dunkler ist als die 50Stunden Version der OSRAM Halogenlampe 36V/400W mit 16000 Lumen, wirkt

das Xenonlicht mit seiner tageslichtähnlichen Farbe wesentlich heller auf unser Auge.

Ich habe bei der Halogenlampe die Erfahrung gemacht, das der Trafo mehr als die erforderlichen 400W haben sollte. Ausserdem sollte er regelbar sein bis mindestens 38V.

Somit ist gewährleistet, das die Farbtemperatur der Halogenlampe näher an 4000K liegt als an 3000K.

Ausserdem müssen die Kondensorlinsen top in Ordnung sein und der rückwärtige Spiegel sollte mit Weißaluminium bedampft sein.

Lichtstarke Visionar Objektive vorausgesetzt kann man dann auch mit einer halogenlampe recht brauchbare Ergebnisse erzielen bis ca. 3,50m Scope.

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  • 3 Wochen später...

Hallo, bin gerade wieder dabei hier rumzuwuseln.

 

Das Thema Farbtemperatur der Lichtquelle ist nicht so einfach zu behandeln. Leider kann man davon ausgehen, dass dieses Thema für die Vorführung von Kinofilmen 35 mm bzw. 70 mm (und die kleineren Abmessungen eingeschlossen) heute eher eine subjektive Geschmacksfrage ist und ob Helligkeit mit Farbtemperatur was zu tun hat entzieht sich meiner tieferen Kenntnis. Für einen TK35-Freak ist es doch eher belanglos, ob das Licht kaltweiss oder warmweiss ist. Hauptsache das Bild ist gut. Historisch liegen die Dinge ja vor:

 

Petroleumlampe --> Gaslaterne --> Glühlampe

                                                       '-->Kohlebogenlampe --> Gasentladungslampe

 

Die Glühlampe mehr für Schmalfilm, Schul- und Landfilm, reichte mit den kleinen Projektionsentfernungen immer aus. Endpunkt die Halogen-Glühlampe.

 

Die Kohlebogenlampe ist für den stationären Betrieb gedacht, zuerst bis 30 ... 40 A mit Reinkohle (eigentlich nach meinem Geschmack das beste Licht). 

 

Anmerkung dazu: im DEFA-Kopierwerk in Johannisthal (Berlin) habe ich selber (als Kind in den 60-ern) die Kontrollvorführungen erlebt. Zehn untereinander räumlich verbundene Vorführräume mit je 2 Ernemann VIIB-Maschinen und Magnasol I Lampenhaus. Nur Betrieb mit ca. 30 A Reinkohle. Hintereinander je 300m-Rollen Fertigmaterial im Betrachterraum zu sehen mit ausgefeiltem Bildfenster auch für die Tonspur. Alles Frauen die dort arbeiteten. War eine Fehler in der Kopie zu erkennen wurde geklingelt und im Vorführraum ein Papierschnipsel in der Aufwickelrolle gesteckt. Meine Mutter war in der Gütekontrolle und musste alle Fehlerstellen begutachten. Sie erzählte mir, dass sie regelmäßig zur Lichtmessung in den Vorführungen anrückte. Das Reinkohlelicht war für die damaligen Prozesse das konstanteste und farbtemperaturmäßig beste Licht --> laut meiner Mutter. War aber nur bis Mitte der 70-er Jahre so, dann wurde alles umgebaut.

 

Ich weiss, dass für die Vorführung von Farbfilm die Anwendung der Kohlebogenlampe mit Beck-Kohlen gefordert wurde, da die Farbfilmaufnahmen für das Lichtspektrum dieses Kohlebogenlampetyps angepasst wurde. Die Verwendung von Beck-Kohlen erlaubte höhere Lampenleistungen (von 45 ... bis 250 A) und der Innendocht veränderte die Farbtemperatur des Lichtbogenlichtes in Richtung kaltweiss, es konnten auch größere Bildwände angewendet werden.

 

Die Xenonlampe war natürlich der Renner --> hohe Lichtleistung, lange Nutzungsdauer und kein Nachstellaufwand beim Betrieb. Die kaltweisse Farbtemperatur war der Kompromiss und wurde mit der Argumentation "ähnlich wie Tageslicht"  ins Positive gerückt. Nach meinem Geschmack ist mir das Licht zu kalt. Wer auf der Straße die Xenonbeleuchtung der Autos sieht weiss wovon ich spreche.

 

Daher meine ich, dass bei der Auswahl der Beleuchtung für Filmprojektoren heutzutage nicht so sehr die Farbtemperatur als eher die Kosten und der notwendige Aufwand zur Nutzung im Vordergrund steht. Eine TK35 (oder Bauer Sonolux usw.) mit Xenonlicht ist weit übertrieben, mit der früheren 375 W Lichtwurflampe untertrieben, mit 750 W Lichtwurflampe im Bereich um 10 m Projektionentfernung angemessen und mit 400 W Halogenlampe voll ausreichend. Ein paar W mehr können sein, vor allem wenn man sich auch noch schwere Netzteile sparen kann.

 

Bei den Kinomaschinen im stationären Betrieb ist die Verwendung von Glühlampen (Halogenlampen) lächerlich, ausser man hat ein kleines Stubenkino. Angepasste Xenonlampen sind schon das richtige, die Puristen müssten aber eigentlich auf Kohlebogenlampe mit Beck-Kohlen bestehen.

Ich würde gern nochmal einen gut erhaltenen Farbfilm mit Kohlebogenlicht sehen wollen, aber der Umweltdreck und notwendige Entsorgung dessen schrecken davon ab.

 

 Heutzutage verschwindet alles dazu im Orkus der Geschichte. Fundierte Untersuchungen finden nicht mehr statt. Also jeder nach seinem Geschmack.

 

ff bei der Bettlektüre

 

Filmuwe

 

 

 

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