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Karlsruher Kurbel stellt Betrieb ein


Womenzel

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Hallo,

wie ich der BNN von heute entnehmen musste stellt die "Kurbel" in der Kaiserpassage den Betrieb zum 2. August ein. Das Haus ist insolvent. Auch die Gründung einer Gesellschaft hat nix gebracht. Die im gleichen Haus befindliche Kinemathek bleibt aber bestehen. Ich selbst war selten in dem Kino eher selten. Im Verhältnis zu anderen Kinos zu weit weg vom Schuss.

https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruher-Kurbel-wird-geschlossen;art6066,447493

 

 

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Der Bericht "Karlsruher Kurbel wird geschlossen" ist vom 30.07.2010.

 

Unter einem neuen Gesellschafter wurde die Kurbel am 21. Oktober 2010 wieder eröffnet.

Die letzten Berichte über die Kurbel stammen vom Mai 2018. Von einer Schließung war dabei nicht die Rede.

 

Gruß

Maximum

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Es kam in diesem Jahr alles ein wenig zu spät und ich kann es irgendwie ein Stück weit nachvollziehen. 

 

Es sieht auf der Homepage nach einem 2 Saal Kino aus. Da frage ich mich aber nun doch wie da 20.000 € Fixkosten im Monat entstehen können?

 

Ich habe auch hohe Fixkosten bei nur 2 Sälen, bin aber weit von den 20.000 € entfernt.  

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Am ‎26‎.‎07‎.‎2018 um 18:32 schrieb chrisdae:

Es sieht auf der Homepage nach einem 2 Saal Kino aus. Da frage ich mich aber nun doch wie da 20.000 € Fixkosten im Monat entstehen können?

Ich habe auch hohe Fixkosten bei nur 2 Sälen, bin aber weit von den 20.000 € entfernt.  

 

Dass Du geringe Fixkosten hast, ist löblich, gut gewirtschaftet und vor allem - Du machst mit enormer Präsenz-Zeit alles Selbst. Liege ich da richtig ?

 

Mit der Einführung der digitalen Projektions-Technik, so perfekt das alles scheinen mag, sind die Betriebs-Kosten wuchtig gestiegen. Vor allem, wenn wie bei mir jegliches Verständnis für Computer fehlt, eine Fachkraft angestellt werden muss, die man bekanntlich nicht für einen Appel und ein Ei bekommt. Analoge Vorführung war da billiger, und vor allem war die Technik pflegeleichter und nicht so anfällig wie diese Digitalen Wartungs-Monster.

 

Dann hast du Lohn-Nebenkosten von mehr als 65 %, Strom wird auch immer wie teurer, dann wirst du ständig mit pingeligen Brand-Schutz-, Hygiene-, Daten- und Jugend-Schutz-Verordnungen schikaniert, was - zumindest bei mir - auch ordentlich ins Geld geht. Und zu Guter Letzt langt jeder Verleiher ordentlich zu, 47 %, ja - das war mal. Heute verlangen alle für jeden Furz Mindest-Garantie und/oder Sonder-Konditionen.

 

Also, heute kleines oder etwas anderes Kino machen, das bedeutet viel Enthusiasmus, Masochismus, Selbst-Ausbeutung und Verzicht auf ein anständiges Auskommen. Und Nerven aus Stahl, wenn jeder Gast dich mit Nachgeplappertem löchert - wie, Sie haben keine 4-K-Atmos-Laser-Doppel-Projektion und keine Samsung-LED-Wall ? Ich kann die Kurbel-Macher schon verstehen...

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Wenn ich das richtig verstehe, dann war die Kurbel so eine Art Untermieter im von der Kinemathek als Hauptmieter betriebenen Kinogebäude. Ich kenne zwar keine Details der Konstruktion, aber nachvollziehbarer werden die enormen Fixkosten damit auch nicht. Das Spekulieren über die tatsächlichen Hintergründe spare ich mir mal...

 

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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Die Kurbel hat laut Homepage 3 Säle, dazu kommt als 4. Saal das Studio 3 der Kinemathek. 

 

Ich war da mal vor 15 Jahren in einer Vorstellung, obwohl das Kino sehr zentral liegt, hat der Platz vor dem Eingang dank der Passage ein bisschen Hinterhofatmosphäre. 

Ich stelle mir das schwierig vor, in Karlsruhe zwischen ZKM-Plex, Schauburg, Kinemathek und dem einen Steinwurf entfernten City-Kino eine Nische zu besetzen.

 

Man überlegt laut Bericht scheinbar schon eine anderweitige Nutzung, könnte da aber die gleichen Fehler begehen, die schon andernorts nicht funktioniert haben: Kino und Live-Musik. Das kann man m.E. schalltechnisch vergessen. 

 

Das Untermietverhältnis war laut Berichten ursprünglich wohl andersrum gedacht, wurde aber so gewählt, um den Umbau zu finanzieren.

https://www.ka-news.de/kultur/regional/Die-Kurbel-Ein-Kino-bangt-um-seine-Existenz;art136,404762

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Die Kurbel mit Bauer Projektoren und 4 Kanal Magnetton, so kenne ich das Kino aus den 70er Jahre. Interessant der Eingang zum Vorführraum war im Hof auf der linken Seite Eisenstäge rauf und das projezierte Bild konnte man wie bei Cinema Pardiso, rechts auf einer Gebäuderückwand sehen. Warum, habe ich bis heute nicht rausgefunden.

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vor 32 Minuten schrieb filmempire:

Die Kurbel mit Bauer Projektoren und 4 Kanal Magnetton, so kenne ich das Kino aus den 70er Jahre.

 

Der ursprüngliche Kurbel Saal wurde von der "Michael Todd Inc." New York geplant. Bildwandgröße, -Position, Lautsprecherpositionen einschl. der Effektlautsprecher ... habe diese Pläne von einem ehemaligen Betreiberkollegen erhalten. Hochinteressant ... wusste nicht, dass "Michael Todd" auch Planung und Beratung für deutsche Kinos machte.

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Schade für Karlsruhe aber irgendwie verschlägt es einen recht selten in die leider immer noch schmudellige Ecke der Karlsruher Innenstadt. Durch die vielen speziellen Discos bzw. Getue deren Gäste hat sich sehr wahrscheinlich gerade das ältere Publikum eher selten in die Kaiser-Passage zum abendlichen Kinobesuch getraut.

 

Ein allgemeines Problem der Karlsruher Fußgängerzone, diese wurde durch den Bau der U-Sträble* über die letzten Jahre immer unattraktiver. Es gibt noch sehr wenig Einzelhandel, der Großteil der Restaurants und Kneipen sind Franchise-Ketten bei den es Burger, Pizza oder Tex/Mex und "günstige" Cocktails gibt.

Um die Innenstadt herum hat sich hingegen die individuelle Kneipen und Veranstaltungskultur sehr gut weiterentwickelt und in diesem Bereich liegt z. B. die Schauburg (Südstadt) und auch um den Filmpalast am ZKM gibt es in der West- und Südwest-Stadt einige schöne Ort um vor oder nach dem Kinobesuch noch ein paar angenehme Stunden mit den Freunden und der Familie zu verbringen.

 

Mein letzter Film in der Kurbel war glaube ich so um 2011 der vierte "Fluch der Karibik" Teil, der dank vergesslichem Vorführer in Mono vorgeführt wurde.

Die ursprünglichen Säle sind leider auch nicht mehr erhalten und die Technik nicht auf dem neusten Stand gewesen. Das Programm sehr speziell und teilweise schon legal bei Streamingsdiensten verfügbar.

 

*Badisch für kleine U-Bahn, da nur knapp 1,5km lange Röhre.

Bearbeitet von Valentino (Änderungen anzeigen)
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Am 29.7.2018 um 00:59 schrieb carstenk:

Wenn ich das richtig verstehe, dann war die Kurbel so eine Art Untermieter im von der Kinemathek als Hauptmieter betriebenen Kinogebäude. Ich kenne zwar keine Details der Konstruktion, aber nachvollziehbarer werden die enormen Fixkosten damit auch nicht. Das Spekulieren über die tatsächlichen Hintergründe spare ich mir mal...

 

 

- Carsten

20.000 Euro Fixkosten setzen sich aus Miete, Nebenkosten, Löhnen und Sozialabgaben zusammen. Da sind die Verleihabgaben, Marketingkosten, Concession-Einkäufe noch gar nicht drin. Dass dies auf Dauer nicht tragbar war, dürfte bei der Konkurrenz in der Karlsruhe und lediglich 3 Sälen kaum verwundern. Dass es so lange geklappt hat, ist schon Wunder genug.

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vor 2 Stunden schrieb P-Jan:

 

20.000 Euro Fixkosten setzen sich aus Miete, Nebenkosten, Löhnen und Sozialabgaben zusammen. Da sind die Verleihabgaben, Marketingkosten, Concession-Einkäufe noch gar nicht drin. Dass dies auf Dauer nicht tragbar war, dürfte bei der Konkurrenz in der Karlsruhe und lediglich 3 Sälen kaum verwundern. Dass es so lange geklappt hat, ist schon Wunder genug.

 

Darf ich fragen, wie viele Mitarbeiter das betrifft? 

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20.000 Euro Fixkosten sagt erstmal nichts aus, solange man das nicht zum erzielten oder prognostizierten Umsatz setzt. Bei 20.000 Euro Fixkosten braucht man 40.000 Euro Umsatz pro Monat, bei 7 Euro Umsatz pro Person sind das ca. 5700 Zuschauer im Monat, macht 70.000 im Jahr. 

 

Oder mal andersherum gerechnet: es gibt Kollegen, die sagen, die Miete sollte nicht mehr als 10% vom Umsatz betragen, und die Personalkosten sollten unter 20% vom Umsatz bleiben, eher noch niedriger. 

 

Das sind so Rechenbeispiele, an denen man abschätzen kann, ob man überhaupt eine Chance hat, wirtschaftlich zu sein.

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vor 2 Stunden schrieb tomas katz:

20.000 Euro Fixkosten sagt erstmal nichts aus, solange man das nicht zum erzielten oder prognostizierten Umsatz setzt. Bei 20.000 Euro Fixkosten braucht man 40.000 Euro Umsatz pro Monat, bei 7 Euro Umsatz pro Person sind das ca. 5700 Zuschauer im Monat, macht 70.000 im Jahr. 

 

Oder mal andersherum gerechnet: es gibt Kollegen, die sagen, die Miete sollte nicht mehr als 10% vom Umsatz betragen, und die Personalkosten sollten unter 20% vom Umsatz bleiben, eher noch niedriger. 

 

Das sind so Rechenbeispiele, an denen man abschätzen kann, ob man überhaupt eine Chance hat, wirtschaftlich zu sein.

 

60.000 Besucher hätten schon gereicht, aber das zweite Rechenbeispiel ist dann natürlich noch illusorischer gewesen ?

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