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Optimales Abspielformat für Filmfestival


efjay

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen!

Vielen Dank zunächst einmal für ein solch cooles Forum - immer wieder faszinierend, zu welchen Themen spezialisierte Communities existieren ? ?

 

Wir betreiben bei uns im Ort ein kleines Filmfestival. An zwei Abenden im Jahr zeigen wir Produktionen von jungen Nachwuchsfilmemachern.

 

Bislang haben wir hierfür in unserem Dorfkino einen Barco-Projektor (DP2K-20C) genutzt. Die eingereichten Filme, die nicht als DCP vorlagen, haben wir von mp4, ProRes und Co. mittels dcp-o-matic in ein DCP konvertiert. Das hat auch immer fantastisch funktioniert, so dass wir diese über den angeschlossenen Doremi-Server einwandfrei abspielen konnten.

 

Nun wechseln wir dieses Jahr erstmalig in eine größere Location, da die Besucheranzahl immer größer geworden ist und die Nachfrage inzwischen für eine größere Location mit 300 Sitzplätzen ausreicht. In dieser Location steht uns leider der bislang genutzte Projektor samt Doremi-Server nicht mehr zur Verfügung. Ein Transport wäre vermutlich auch zu aufwendig.

 

Alternativ haben wir dank eines Sponsors einen leistungsstarken Projektor (Christie Boxer, 4K, 30.000 ANSI Lumen) und einen Dell-Server mit 4-Kern-CPU, 32 GB RAM und schneller SSD. Zudem habe ich eine fixe Grafikkarte mit HDMI Ausgang verbaut. Ob Linux oder Windows zum Einsatz kommt, hängt mit meiner anschließenden Frage zusammen. Der Projektor an sich wird für die ca. 8 Meter breite Leinwand dicke ausreichen.

 

Nun haben wir leider nicht das Geld, einen DCP-Server oder eine entsprechende Software-Lizenz für die üblichen Anwendungen (easyDCP, NEO DCP, ...) zu erwerben oder zu mieten. Zudem sind diese ja eigentlich nur zum Prüfen von Videos gedacht - zumindest lese ich das so heraus. Wir können auf jeden Fall nicht für wenige Stunden Spielzeit 700 Euro oder mehr auf den Tisch legen... Die Erfahrungsberichte zu VLC oder zum Stereoscopic Player in Verbindung mit DCPs lesen sich ebenfalls nicht berauschend.

Daher meine Frage: Habt Ihr einen Vorschlag, wie wir die eingereichten Filme (alle mindestens 1080p bzw. 2K) sauber auf den Projektor abspielen können? Idealerweise sollte die Lösung Playlists unterstützen, da wir zwischen den Filmen ein kurzes "Intro" abspielen wollen. Falls es eine aus Eurer Sicht gute Lösung zum Abspielen von DCPs gibt, konvertieren wir die eingereichten Filme gerne  nach DCP. Alternativ würden wir jedoch auch die ProRes-Dateien direkt aus einer geeigneten Software abspielen. Ach ja, alle Filme werden mit Zweikanalton abgespielt. 3D und Mehrkanalton sind bei uns also keine Anforderung. Auch mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen kann unser Publikum leben ?

 

Falls Ihr Anregungen für unser Vorhaben habt, wären wir Euch sehr dankbar!

 

Auch ich möchte mich bereits vorab für Eure Unterstützung bedanken und mich auch für den langen Post entschuldigen... Sollten noch Infos fehlen, liefere ich diese gerne nach.

 

Viele Grüße
Florian

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Ich hab das in mp4 gemacht, die Apple Sachen nur auf Applegeräten mit der entsprechenden Software abspielen. Einmal bekam ich ein 116Gb File in Prores, es gab noch ein 20Gb file des Filmes. Verwendet wurde ein 1Chip Panasonic 6700er, die Unterschiede waren sichbar im A-B Vergleich. fürs Publikum uninteressant. Nur ruckelte das große File ab und an auf dem I7 Laptop, weil der Quicktimeplayer solche Datenmengen nicht ruckelfrei wiedergab. Lag nicht an der Laptopauslastung.

Mehr Probleme gabs mit seltsamen Auflösungen. Als Player VLC, das ging, CS-Videos dann auf 1920 skalieren, denn 2048 verweigerte der Projektor oder der VLC damals, es ging halt nicht. Ob 2k oder 4k war egal, bei bewegten Bildern (Filmen) fällt das praktisch nicht auf. Nie vergessen, das Publikum kennt die etwaigen Unterschiede nicht, weil es keine Vergleichsmöglichkeit hat. Und man macht sich als Techniker unnütz Probleme, wenn man da auf Wünsche von Regisseuren eingeht, die im Kopf ihre 4k Wiedergabe auf kalibrierten Monitoren im angedunkelten Studio haben.

Möchte nicht mißverstanden werden, als Techniker liebe ich auch die maximale Wiedergabequalität, jedoch steht beim Festival für mich die Durchführbarkeit im Vordergrund.

Umkodiert habe ich das nicht korrekte Videoformat mit Xmediarecode, das geht schnell und gut. Tonformat mp3, das frißt jeder Zuspieler.

Und selbstegbrannte Blurays haben manchmal die böse Eigenschaft, schnell zu altern und dann zwei-drei Tage nach Sichtung nicht mehr auf den BD-Playern zu laufen. Uns rette damals mein BD-Brenner im Laptop, da ließ sich die BD noch lesen und umkopieren.

Jens

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Hallo Jens,

 

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das klingt doch schon mal vielversprechend! Das bestärkt uns darin, nicht zwingend auf DCP gehen zu müssen.

Ich glaube ebenfalls, dass das Publikum weniger anspruchsvoll an die Qualität der Projektion herangeht, als wir selbst. Man will als Veranstalter aber natürlich , dass es "gut" ist. Die Filmemacher haben bislang immer sehr cool reagiert. Insofern mache ich mir da wenig Sorgen. Ich möchte halt nur Ruckler oder ähnliches vermeiden. Leider können wir mit dem Projekter erst zwei Tage vorher testen.

Als Fallback haben wir in der Tat eine BluRay angedacht, die hatten wir im letzten Jahr auch schon in der Hinterhand. Brauchten sie aber zum Glück nicht.

 

XMedia Recode hört sich nach einem super Tipp an - das schaue ich mir mal an. Macht ja schon Sinn, alles in einem einheitlichen Format auf dem Abspieler zu haben.

 

Hast Du (oder andere hier im Forum) Erfahrungen in Sachen Windows/Linux? Gibt es gute Abspielsoftware für Linux? Läuft es darauf stabiler?

 

Einen Mac haben wir leider nicht am Start, daher müssen wir die Quicktime/ProRes Sachen leider auch von Win/Linux abspielen.

Vielen Dank nochmal und ein entspanntes Wochenende!

Florian

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Auf expliziten 'Nicht-DCP-Festivals' wird gerne die Software Playback-Pro verwendet. Die kostet allerdings auch ein bißchen was.

 

Es gibt ein paar preiswertere DCP Abspielmöglichkeiten, die sind allerdings nicht zuverlässig vor Publikum zu verwenden. Unterhalb NeoDCP macht es wenig Sinn, dann noch den Aufwand mit der DCP Konvertierung zu treiben, denn was man an Aufwand und Qualität ins DCP packt, kann der Billigplayer nicht mehr in der Wiedergabe erhalten. Aber vielleicht fragt ihr bei NeoDCP mal nach Sonderkonditionen, meiner Erfahrung nach sind die recht flexibel.

 

Der VLC kann zwar viel, ist aber mittlerweile eine furchtbare Konfigurationsorgie. Wir haben vor Jahren eine Zeit lang unser Trailerprogramm mit dem Mediaplayer HC (MPC-HC) über Playlisten organisiert, der Player ist zumindest bis letztes Jahr weiter gepflegt worden, meine eigenen letzten Erfahrungen sind aber schon ein paar Jahre alt. Der hatte damals den Vorteil, dass er seine gesamte Konfiguration in lesbaren INI files ablegen konnte, die haben wir schreibgeschützt und über verschiedene einfache Startscripte für verschiedene Anwendungen ausgetauscht. Das war dann ziemlich narrensicher. Der MPC-HC hat ausserdem die Möglichkeit, die Ausgabebildrate der Grafikkarte an die in den Videos eincodierten Bildraten anzupassen, was die übelsten Ruckelorgien vermeiden hilft. Ausserdem ist die Ansteuerung eines zweiten Monitorausgangs für die Wiedergabe recht solide, inkl. der nötigen Parametrisierung für verschiedene Seitenverhältnisse. Nach ein bißchen Einarbeitung weiss man die spezifischen Konfigurationsoptionen des MPC-HC sehr zu würdigen, speziell im Unterschied zum VLC.

 

Mein letztes Schülerfestival im Juli habe ich mit dem Quicktime Player Pro 7 gemacht, das war aber Zufall, dass dieses Jahr alle Einreichungen in MP4 oder Quicktime/MOV waren, sonst wäre es vermutlich wie in den Vorjahren der MPC-HC oder VLC geworden. Der uralte Quicktime Pro 7 Player hat leider nie Playlistenfunktionalität bekommen (ganz abgesehen vom mittlerweile völlig veralteten Codec-/Formatsupport), sonst wäre er auch heute noch meine erste Wahl, weil er ein paar extrem nützliche Funktionalitäten hat.

 

- Carsten

 

 

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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Hallo Carsten,

 

auch an Dich ein ganz herzlicher Dank für Deine Anregungen!

 

PlaybackPro macht einen sehr coolen Eindruck - allerdings sind Kosten in Höhe von ~1.000 Euro für uns (noch) zu viel. Für den Regelbetrieb aber scheinbar eine lohnenswerte Investition. Gerade in Kombination mit dem eigenen Keyboard natürlich sehr geil.

 

Den guten alten Mediaplayer HC kenne ich noch von "früher" als Alternative zum Windows Media Player. Den hätte ich aber nie für einen solchen Anwendungsfall auf dem Schirm gehabt. Scheint für uns aber sehr gut zu passen, da gerade die Steuerung per INI-Datei für uns extrem hilfreich ist. Die Lösung werden wir auf jeden Fall ausprobieren. Zusammen mit dem von Jens vorgeschlagenen Xmediarecode zum Vorbereiten einer einheitlichen Mediathek.

Sehr cool, dass Ihr Euch am Samstag die Zeit genommen habt, uns weiterzuhelfen. ? Wir werden auf jeden Fall hier berichten, wie unser Festival auf der neuen Technologie gelaufen ist.

Herzlichen Dank und beste Grüße
Florian

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Auch Handbrake ins Auge fassen.

Viele Vor- und Nachteile der verschiedenen Player begreift man erst, wenn man sich intensiv damit beschäftigt, viele Funktionen sind bei diesen Freeware-Programmen nicht ausführlich dokumentiert. Was ich beim MPC-HC z.B. schnell zu würdigen wusste war der Umstand, dass er in die Playliste eingefügte Einzelbilder in üblichen Formaten als Stops behandelte - die Playliste hielt dann dort bei stehendem Bild einfach an und ließ sich durch Tastendruck fortsetzen. Für den Festivalbetrieb kann sowas die Abläufe sehr vereinfachen.

Habe ich aber nur durch Probieren rausgefunden, sowas steht natürlich nirgendwo. So ein Einzelbild kann ein Festivallogo sein, eine Programmkategorie, oder schlichtes Schwarz.

 

- Carsten

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Ich hab' Handbrake und Xmediarecode sowie Audacity, von den Videoprogrammen ist mir Xmediarecode am liebsten, wird ständig weiterentwickelt und fast mit allem fertig. Wenn man sich da mal etwas mit der Kofiguration auseinandergesetzt hat, dann ist das sehr praktisch. Man kann auch die Umwandlung jederzeit abbrechen und erhält dann ein abspielbares mp4 File als Ergebnis. Das taugt wunderbar zur Vorschau, ob alles so rauskommt, wie man will. Und nicht, wie bei manch anderen Programmen, entweder ganz durchlaufen lassen oder kein Ergebnis.

Jens

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