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Alter Saallicht-Dimmer defekt


Alex35

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Hallo liebe Kollegen!

 

Gestern hat sich unser treuer und zuverlässiger Saallicht-Dimmer verabschiedet.

Der Stelltrafo funktioniert, also Licht kann man per Hand am Regler manuell dimmen, nur der Motor/Ansteuerung mag nicht mehr. 

Die Automationsrelais schalten, auch an dem Tableu im Bildwerferraum wurde seit der Digitalisierung nichts verändert.

 

Anbei ein paar Bilder des Dimmers.

Vieleicht kennt ihn hier jemand? Ersatzteile wird es wohl keine mehr geben, aber vieleicht sind auch nur ein paar Kleinigkeiten defekt (Kondensatoren? Gleichrichter?).

 

Problem ist, dass die kleine Schmelzsicherung (um die 300mA) sofort durchbrennt, daher würd ich auf irgendeinen Kurzschluß tippen.

 

Mechanisch dürfte alles in Ordnung sein, nicht schwergänig oder so, alles wie gewohnt.

 

Weis jemand einen Rat oder noch besser, hätte jemand noch so einen auf Lager ?

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Sowas muss natürlich ausgerechnet zu Weihnachten passieren...

 

Liebe Grüße

Alex

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Hallo Alex35,

die Frage, die Dich bewegt lässt sich so nicht beantworten, da zur Deutung ein Schaltplan fehlt.

Mein erster Hinweis richtet sich auf die Gefährlichkeit beim rumfummeln an elektrischen Anlagen, bei denen Netzspannung (ich tippe auf 230V~) anliegt. Bevor Du an diesem netten Eigenbaugerät arbeitest, solltest Du es vom Netz trennen. Ich hoffe, dass für dieses Teil auch im normalen Betrieb eine Abdeckung vorhanden ist.

Nun zum Fachlichen:

Der auf den Bildern zu erkennende Dimmer ist ein Saalverdunkler mit Stelltrafo (ca. 1 kW) mit Verstellung mittels Motor und auch per Hand (irgendwo ist eine Friktion drin).

Der Stelltrafo mit der angeflanschten Mechanik ist der gefährliche Netzspannungsteil. Die Bauart ist robust und wenn dort keine verschmorten Stellen zu sehen sind, ist dieser Bereich in Ordnung. Du schreibst ja selber, dass die Verstellung von Hand dort funktioniert. Die Mikrotaster sind Endlagenschalter, wobei nicht deutlich ist, ob sie für die Ein- und Ausschaltung des Stelltrafos sind, und - oder die Steuerung in den Endlagen begrenzt.

Bei nicht Handbetrieb erfolgt die Verstellung über Zahnräder von einem (ich tippe) LKW-Scheibenwischermotor (24-V-Motor mit angeflanschtem Schneckengetriebe). Das Kabel dazu ist deutlich auf dem Bild zu erkennen, die Verlegung sollte dringend neu erfolgen, das heißt nach außerhalb des Stelltrafobereiches (im Bild liegt das Kabel auf den Wicklungen des Stelltrafos, sehr gefährlich).

Die gesamte Steuerschaltung wird wohl mit 24V- betrieben. Folgende Komponenten sind zu erkennen:

Netztrafo, Gleichrichterbrücke für Steuerrelais;

4 Steuerrelais (wohl für die externe Tastensteuerung) mit angelöteten Freilaufdioden oder Dioden für den Steuermotor (?);

2 Relais mit einer kleinen elektronischen Beschaltung mit eigenem Netztrafo, Transistoren , dazu eigenem Gleichrichter und Siebkondensator;

Diese elektronische Schaltung wird wohl mit dem Stellpotentiometer neben der Feinsicherung angesteuert und ermöglicht eine Koinzidenzeinstellung (z. B. Haltepunkt für Halbdunkel), kann aber auch am Saalverdunkler für andere Handsteuerung des Verstellmotors benutzt werden. Sieht aus, als wäre diese Schaltung später hinzugefügt.

Sieht alles sehr merkwürdig aus, ist aber eigentlich gut gebastelt. Alle anderen Steuerelemente funktionieren nach dem Prinzip Relaissteuerung. Ich nehme an, im Vorführraum gibt es ein Tastenfeld mit 3 Tasten --> „Hell“ -  „Halt“ – „Dunkel“ und evtl. eine Taste mit „Programm“ (z. B. für Halbdunkel).

Was ist zu tun.

Für die Reparatur ist Zeit einzuplanen, da der Fehler nicht auf Anhieb zu entdecken ist.

Beim Testen ist es unerlässlich, die Anlage vom Netz zu trennen --> im Fachjargon vom Netz „Freischalten“. Eigentlich ist nur der Steuerungsteil von Interesse, da Du selber beschreibst, dass der Leistungsteil (Stelltrafo) funktioniert.

Leider ist nun keine Netzspannung am Steuerteil vorhanden. Daher ist mit Vorsicht ein Netzkabel an den vorher abgeklemmten Netzanschluss der Steuerung anzuschließen (Vorsicht bei allem).

1. Der kleine Brückengleichrichter für die Steuerrelais sieht schon schwach aus, den als ersten prüfen. Besser gleich raus und einen kräftigeren rein.

2. Die Elektrolytkondensatoren gegen gleiche neue austauschen.

3. Prüfen der Verdrahtung auf Fehlschlüsse (verbogen, Isolation fehlt usw.)

4. Ist die Feinsicherung mit 300 mA überhaupt richtig, der Stellmotor muss ja auch irgendwo dranhängen.

5. Stellmotor prüfen – mechanisch und elektrisch, ich nehme an, dass der mit 24V- beschaltet ist (Kabel rot-blau). Drehrichtung je nach Polung durch die Steuerrelais. Dazu wäre ein Netzteil mit 24V- gut, um den Strom zu messen. Wichtig für die Bemessung der Sicherung (sofern diese im Motorstromkreis mit drin hängt). Wenn der Motor mechanisch schwergängig ist, braucht dieser mehr Strom und die Sicherung wird zerstört. Also Motor muss sich leicht drehen. Ansonsten Schwergängigkeit beseitigen. Leider sind dort auch am Motor die Kohlebürstenhalter zu erkennen. Die Kohlebürsten nutzen sich auch mit der Zeit ab. Bei notwendigem Wechsel ist Beschaffung und handwerkliches Geschick gefragt.

Nach dieser langen Liste der Tätigkeiten musst Du selber einschätzen, ob Du über Weihnachten das Gerät von Hand betätigst und später reparierst, oder nach Heilig Abend nachts eine Sonderaktion startest, die aber auch schiefgehen kann.

 

Wenn ich mit der Annahme von ca. 1kW Leistungssteuerung des Stelltrafos ausgehe, ist wohl die Überlegung für einen zukünftigen elektronischen Ersatz (Thyristordimmer) angebracht. 

 

Ich hoffe, meine Hinweise konnten weiterhelfen.

 

Beim reparieren Vorsicht und ff

 

Filmuwe

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Danke schonmal für eure Antworten!

 

Ob das ein "Bastelgerät" ist kann ich so nicht sagen, wir haben insgesamt 4 Stück davon, welche bisher ohne Probleme funktionieren. Kann gut sein,dass die schon "etwas älter" sind ?

 

Vielen Dank für deine Ausführliche Herangehensweise Filmuwe!

Das mit der Netzspannung ist mir klar, bzw sollte mir als Elektrofachkraft nichts neues sein. 

Der Motor ist vermutlich ein 24V Gleichstromgetriebemotor.

Richtig, wir haben die 4Tasten Hell, Dia, Dunkel, Halt.

 

Da ich leider selber nicht viel Zeit für sowas habe, hat heute der Elektriker sich das mal angeschaut (wir wollen ja,dass es möglichst bald wieder funktioniert) und ist zum Punkt gekommen, dass der Netztrafo defekt ist. Gleichrichter etc hat er alles durchgemessen.

Überraschenderweise gibt es exakt diesen Trafo noch beim Hersteller...also gleich mal bestellt.

Wobei ihr recht habt, die Kondensatoren und Gleichrichter erneuern würde auch nicht schaden.

 

Wäre schon großes Glück gewesen, wenn hier jemand gewusst hätte wer diese damals gebaut hat bzw einen Stromlauf dazu hätte...

 

Und zur Beruhigung,es ist natürlich eine Schutzabdeckung über der ganzen Konstruktion, welche ich nur für die Bilder entfernt habe.

 

 

Vielen Dank und ich halte euch auf dem Laufenden

 

Schönen Abend!!

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Oh jeh, ein Weinkopf-Dimmer. Der Graus eines jeden BWR, mich wundert, dass der bei euch noch problemlos lief. In Ro sind die im Filmpalast gern mal abgeraucht. Versuche mal, wie es Stefan schon geschrieben hat mit dem Gleichrichter und den Elkos auf der Platine, wenns dann immernoch nicht geht, könnte auch der Trafo nen Wicklungsschluss haben, dann heißts den auswechseln.

 

Tante Edith sagt: Ist eh alles schon geschrieben worden :)

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Irgenwann ist halt die Kohlerolle abgelaufen und dann gibts Windungsschlüsse. Das ist bei den Konstruktionen zu prüfen und die Rolle dann entweder auszuwechseln oder neu rundzuschleifen. Gleiches betrifft ja auch die Spulentürme. Stefan2 hat da schonmal vor Jahren darauf hingewiesen, was die Schwachpunkte der Ringkernstelltrafos sind. Flinke Sicherungen sind auch ein Muß am Lastausgang.

Jens

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Servus Chris & Jens!

Das sind ziemlich sicher die von Hasso/Weinkopf. Hatten ja auch die Legendären Spulentürme dazu.

Die anderen 3 funktionieren eigentlich noch wunderbar, wobei wir auf Grund des Stromverbrauchs auf der Suche nach Alternativen sind (Led o.Ä) welches man ohne größeren Aufwand statt der Weinkopf Dimmer verbauen könnte.

 

Das mit den Abgriffrollen schau ich mir auch gleich mal an, wie diese ausschauen...

 

Schöne Grüße

Alex

 

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Den Fehler haben sie ja; laut Alex; gefunden. Obschon ich den Trafo mit Windungsschluß aus den Bildern nicht erkennen konnte.

 

Weinkopf Bastelarbeit macht Sinn. Mich wundert eigentlich, warum bestimmte Firmen so etwas in Manufakturarbeit und Kleinserien herstellten, der Aufwand zum Bau, sieht man die Mechanik und die Verdrahtung der Relais an, ist recht erheblich. Und gerade solche Verdunkelungstrafos (oder Thyristor-/ Triacsteller) konnte man recht preiswert von vielen darauf spezialisierten Firmen kaufen. Und das mußte nicht Siemens (Adrienne de Bakker) sein, wie bei Bauer Installationen von Siemens.

Die speziellen Verdunklungstrafos hatten zudem abgestufte Windungsdurchmesser, so daß sich bei Glühlicht eine fürs Auge bessere Verdunklungskurve ergab. Bei den besseren Thyristorstellern wurde dieses Verhalten in der Ansteuerelektronik berücksichtigt.

Der verbaute Stelltrafo, offensichtlich ein Standardteil des Erbauers, weist das nicht auf.

 

Vielleicht kann mir ja jemand meine Frage beantworten? Gut, bei Spulentürmen gab es eine unendliche Vielfalt an Bastelarbeiten überall.

 

-St

 

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Hi

 

Der Bestellte Trafo ist glücklicherweise 1:1 wie der alte. Hab ihn gestern ausgetauscht und tatsächlich, es funktioniert wieder!

 

Stefan: warum und wer solche aufwändigen Teile gebaut hat, keine Ahnung, vermutlich war damals der Bedarf an diesen Teilen doch ganz rentabel.

 

Die Kohlen,also den Abgriff,hab ich mir auch angeschaut, sind flache Kohlen unf schauen ganz gut aus.

Bei Gelegenheit tausch ich noch die Elkos und den Gleichrichter aus,dann könnte er wieder die nächsten 30 Jahre seinen Dienst tun ?

 

Weis jemand ob Herr Weinkopf noch Unterlagen/Stromläufe o.Ä hat und diese evtl herausgibt? Am Besten ruf ich ihn mal an...

 

Vielen Dank euch allen und eine schöne Weihnachtszeit!

 

Alex

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vor 15 Stunden schrieb stefan2:

Alex, Gleichrichter und Kondensatoren, tausch sie bitte. DerTrafo gibt nicht von alleine auf.

Das denk ich mir auch...mache ich auf jeden Fall noch. Die Elkos hängen zwar nicht an dem Trafo, (nur der Gleichrichter) aber schaden tut sowas normal nie

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Das wär auch möglich. Ist quasi auch ein mechanisches Bauteil. Der Isolierlack vom Wicklungsdraht wird durch minimale Reibung und wärme auch abgescheuert/bröckelig,dann kommts zu Wicklungsschlüssen und dann wars das auch bald.

 

Alex

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