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Fazit des Kinojahres 2018 - "Das deutsche Kinojahr:Sand im Getriebe"


Kinobetreiber

Empfohlene Beiträge

Hallo Kollegen,

vor wenigen Minuten wurde ein sehr Interessanter Artikel über das Kinojahr durch "Blickpunkt:Film" veröffentlicht, den Link poste ich mal anbei.

http://beta.blickpunktfilm.de/details/436343

 

Wie fällt euer Fazit zum Jahr aus?Auch wenn es noch 13 Tage sind, aber so irre viel wird ja jetzt wohl auch nicht mehr passieren.

 

Ich muss sagen, ich bin schon sehr enttäuscht vom Jahr 2018, es fehlt doch einiges an Umsatz & Besuchern, ich kann  die im Artikel gennante Zahl von -15% unterschreiben. 

Wir mussten viele Wochen (auch außerhalb des Sommers) überstehen, an dem wirklich sehr wenig ging, was aufgrund der Starts auch schon Wochen vorher absehbar war.

Vor allem die Vielzahl von Dokumentationen im Kino erschließt sich mir nicht, dann es doch selten etwas kommerziell erfolgreich und bestenfalls fürs TV geeignet.

Für das erste Quartal 2019 sehe ich schwarz (außer Drachenzähmen) dann folgt  "Pets 2", König der Löwen,Eiskönigin 2, SW, Shaun das Schaaf, Avengers 4, aber es gibt ja in den Startlisten auch noch viele Lücken.

 

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Mein Fazit schließt sich deinem an. Erstes Halbjahr 2019 wird auch nix.

Existenziell Problematisch für viele Kollegen.

 

Wir Kinos haben alles getan: Premiumsäle, Eventorga, technische Innovation, humane Preise zu anderen Freizeiterlebnissen.

Filmverleiher wie Paramount, Sony und Fox bewegen sich derzeit mit besseren Konditionen, das lässt hoffen.

Der Rest der Verleiher hat seit Ewigkeiten nichts investiert und beharrt auf uralten Modellen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Die machen einfach fröhlich weiter mit Filme rausbringen, drei Wochen verlangen, 3D bei Kinderfilmen Abends festsetzen und wundern sich, dass es nicht richtig läuft im Markt.

 

Auch in dem Artikel vom Blickpunkt Film vermisst man wieder einmal die Kritik am Filmverleih. Das Kino verändert sich seit 10 Jahren und investiert. Was hat der Filmverleih im gleichen Zeitraum getan?

Innovation sieht anders aus.

 

Fazit: Verschenkte Potienziale.

Klassisches Beispiel: Man schaue sich einmal den Februar 19 an: Ralph Reichts, Lego Movie, Drachenzähmen an nahezu einem Termin. Kurz darauf Ostwind....

 

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Es ist zwar der 24.12, aber wir haben noch auf und (leider) nicht viel zu tun. Es waren wohl doch einfach die falschen Filme, die ich angesetzt hatte. Gut, manchmal ist es ein wenig wie im Casino ? In 2017 und 2016 war am 24.12 nämlich durchaus ein paar Besucher bei uns.

 

Nun gut - ich nutze deshalb mal die Zeit um unser 2018 zu beschreiben!

Der Start des Jahres war mehr als verhalten! Alle Filme blieben hinter den Erwartungen, auch ein Shades of Grey konnte es nicht rausreisen. Jim Knopf war ganz gut, aber das war es bis zum Start von Avengers. 

 

Im ersten Halbjahr musste ich Geld in die Gesellschaft schießen, damit das Konto ein gewisses Level halten kann. Allerdings muss ich dazu sagen, dass wir erst 2016 eröffnet haben und auch im Laufe des auch nicht so tollen Jahres 2017 keine Möglichkeiten hatten Reserven aufzubauen, denn es gab auch in 2017 noch einige große Investitionen die früher oder später fällig gewesen wären und ich dann investiert habe.

 

Zurück zu 2018! Sicherlich kann ein Kino dauerhaft nicht überleben wenn regelmäßig Geld in die Gesellschaft eingelegt wird. Das hat mir den Anlass gegeben umzudenken. Wir haben unsere besondere Auswahl an Arthouse-Filmen eingeschränkt (die Leute kaufen nichts bis nicht viel) und bei dem ein oder anderen Film wurde die MG nicht erreicht. Demnach wurde das Angebot um 50 % reduziert! Da wir dann Platz frei hatten, habe ich den Montag als Ruhetag festgegelt. Das spart Personal und Unkosten und der Montag ist dann frei für Sonderveranstaltungen oder eben für Tage, an denen wir öffnen MÜSSEN. In gleichem Zuge habe ich die Position ,,Einlass´´ ersatzlos gestrichen. Allerdings brauchen wir die auch nicht wirklich, das war fast nur Service. Mein Kino ist recht klein und überschaubar und wir entwerten nun direkt an der Kasse. Das funktioniert und bleibt auch so. 

 

Als weiteren Schritt habe ich mir mein Gehalt um mehr als 50 % gekürzt und Stunden bei den sozialversicherungspflichtigen Angestellten gekürzt (vorher Rücksprache gehalten und alle waren einverstanden), damit wir einen Puffer aufbauen können.  Weitere 3 Aushilfsstellen sind weggefallen und wurden auch nicht neu besetzt. Wobei man auch keine Aushilfen braucht, wenn eh nichts los ist. Eier schaukeln kann ich auch alleine und das war halt auch sehr oft der Fall. 

 

Innerhalb kürzester Zeit konnte ich damit das Ruder rumreisen, wobei es mit Start von Jurassic World ohnehin aufwärts ging.

 

Ich konnte alle getätigten Einlagen wieder zurückzahlen und auch mein Gehalt wieder erhöhen.

 

Alle Zahlungsverpflichtungen konnten wir erfüllen und zum Ende des Jahres sogar wieder einen Puffer aufbauen, was ich so nach dem schwachem Beginn nicht für möglich gehalten hätte.

 

Wegen den Bedingungen: Das macht uns allen zu schaffen und ist wirklich so nicht akzeptabel. Ich kann doch keinen Shades of Grey Sonntags um 14.00 Uhr zeigen oder keinen primären Kinderfilm Abends um 20.00 Uhr. Das muss doch jedem klar sein, dass KEINER bei sowas gewinnt. Auch diese Vorschriften mit 3D/2D müssen fallen. Die Verleiher sollen es gänzlich dem Kino überlassen, die kennen Ihr Publikum am besten und holen dann sicherlich das Maximum raus! Ob man sich heutzutage auch auf 3 Wochen Mindestlaufzeit einlassen muss, ich fraglich. Würden nicht 2 Wochen ausreichen? Einen guten Film spielen wir ohnehin dann gerne freiwillig weiter - oder? Die Bedingungen müssen fallen! Die Frage wäre - wer setzt sich dafür ein und ist es realistisch dass die Bedingungen gelockert werden? Insbesondere in einem so schwachen Jahr sind die Bedingungen in Kombination mit Umsatzrückgang für den ein oder anderen existenziell bedrohend! 

 

Ganz vorne dabei sind die großen internationalen Verleiher! Aber auch mal ein Wort z.B. zu Constantin! Diese sind seit Eröffnung besonders aufgefallen. Hier werden Filme die, meines Wissens nach, alle mit Fördergeldern (von vermutlich nicht unerheblicher Höhe) produziert wurden teilweise wochenlang für mich zurückgehalten worden. Teilweise erst in der 4ten oder 5ten Spielwoche konnte ich den Film dann einsetzen. Was soll das? Ich finde dass JEDES Kino zur 2ten Spielwoche Zugang zu jedem Film erhalten sollte.

 

Ich habe kürzlich ein Gespräch mit einen Abgeordneten des Bundestages über all diese Themen gesprochen. Es ist ein Versuch wert Unterstützung zu erhalten! Auch andere Personen, die einen gewissen Einfluss haben, habe ich kontaktiert.

 

Schade dass einen keinen Verband gibt, der sich wirklich dafür einsetzt. Zumindest wäre mir keiner bekannt!

 

 

Mein Schlusswort: Ein akzeptable bis ordentliche zweite Hälfte 2018, eine katastrophale erste Hälfte 2018!  

    

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Na ja, so wie Du das beschreibst, verstehst Du das Kinogewerbe schon ziemlich gut. Man muß eben haushalten und bedarfsgerecht handeln.

Uns hat der Dezember wirklich den Hintern gerettet. Da wir diesen Monat nur Nachspieler waren, hat uns der "Star-Wars-Effekt" überhaupt nicht gejuckt. Die Zahlen sind genauso gut wie letztes Jahr und dadurch werden wir wohl nur einen Besucherverlust von knapp 6-7 Prozent geklagen am Jahresende. Also noch mal Glück gehabt.

 

Was wir bis auf Weiteres nicht mehr machen werden sind Einsätze zum Start. Hätten wir den Poppins zum Start genommen, wäre das wohl ein Katastrophengeschäft gewesen. Ne, echt nicht. Bei den flexiblen Verleihbedingungen kannst Du als Einsaaltheater einpacken. Dann lieber ankündigen und die ersten Wochen abwarten. Wir haben den Bohemian und 25 km/h erst diesen Monat in wechselnden Terminen eingesetzt und immer volles Haus gehabt. Selbst jetzt haben wir in 2 Vorstellungen des "Vorname" im Wiedereinsatz mehr Besucher als damals in der 2. Woche nach Start bei "Shades of grey". Dannn lieber so. Die Leute warten bei solchen Filmen auch mal ein paar Wochen und kommen dann zu uns. So können wir dann trotzdem noch gute Geschäfte machen.

 

Ein frohes Fest allerseits!

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Ja, gelegentlich profitiert man als Nachspieler halt auch, weil man sich eindeutige Rosinen raussuchen kann, wenn klar ist, welche das sind. Der Vorname, Bohemian Rhapsody, 25km/h, Grinch (zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt), und jetzt die Tierwesen. Kompensiert zwar nicht vollständig das schlechte Jahr, aber hat bei uns doch nochmal einiges rausgeholt. Wer früh einsetzt, hat eben leider auch das Risiko, sich zu verhauen, und das schlimmstenfalls für 3 Wochen.

 

Öfter mal während des Vorprogramms in den Saal und die Reaktionen auf die Trailer erhorchen ist auch empfehlenswert. Und die regionalen oder sogar explizit standortbezogenen Unterschiede muss man eben auch versuchen einzuordnen und in langfristige Entscheidungsstrategien umsetzen.

 

- Carsten

 

 

 

 

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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vor 58 Minuten schrieb pesinecki:

Na ja, so wie Du das beschreibst, verstehst Du das Kinogewerbe schon ziemlich gut. Man muß eben haushalten und bedarfsgerecht handeln.

Uns hat der Dezember wirklich den Hintern gerettet. Da wir diesen Monat nur Nachspieler waren, hat uns der "Star-Wars-Effekt" überhaupt nicht gejuckt. Die Zahlen sind genauso gut wie letztes Jahr und dadurch werden wir wohl nur einen Besucherverlust von knapp 6-7 Prozent geklagen am Jahresende. Also noch mal Glück gehabt.

 

Was wir bis auf Weiteres nicht mehr machen werden sind Einsätze zum Start. Hätten wir den Poppins zum Start genommen, wäre das wohl ein Katastrophengeschäft gewesen. Ne, echt nicht. Bei den flexiblen Verleihbedingungen kannst Du als Einsaaltheater einpacken. Dann lieber ankündigen und die ersten Wochen abwarten. Wir haben den Bohemian und 25 km/h erst diesen Monat in wechselnden Terminen eingesetzt und immer volles Haus gehabt. Selbst jetzt haben wir in 2 Vorstellungen des "Vorname" im Wiedereinsatz mehr Besucher als damals in der 2. Woche nach Start bei "Shades of grey". Dannn lieber so. Die Leute warten bei solchen Filmen auch mal ein paar Wochen und kommen dann zu uns. So können wir dann trotzdem noch gute Geschäfte machen.

 

Ein frohes Fest allerseits!

Nunja es ist ja nicht sonderlich schwer und ich wusste vorher worauf ich mich einlasse und welch Risiko es birgt. Das die Bedingungen dann doch mal dazu beitragen fast ins minus zu rutschen, damit hatte ich jedoch nicht gerechnet.

 

Außerdem betreibe ich seit 2003 ein Unternehmen wo es seit Gründung heisst: Sparen,Sparen,Sparen um ein gutes betriebswirtschaftliches Ergebnis zu erzielen. Von daher denke ich, war es eine gute Position auch hier mit Zahlen richtig umzugehen und einschätzen zu können. Viele gehen daran kaputt, weil Sie mit Zahlen nichts anfangen können. 

 

So hier ist dann endlich gleich Schluss für heute. 

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Hallo in die Runde...

 

auch bei uns ist ein Jahr zum Abgewöhnen. Wir werden mit ca. -20% abschließen.

 

Ich vermute mal nicht, dass wir einen solchen Sommer auch in 2019 bekommen werden und die Zahlen sich in 2019 schon etwas erholen. Jedoch muss sich gerade für kleine Kinos drastisch etwas ändern. Was soll das für ein Geschäftskonzept sein, 364 Tage im Jahr zu arbeiten und am Ende nichts davon zu haben.

 

Wir haben einen Verband, der ernsthaft bei der Politik betteln geht, nur damit die Kinos weiterhin die völlig absurden Bedingungen der Verleiher erfüllen können. Hier wird versucht mit Steuergeldern die Filmwirtschaft am Leben zu halten. Die großen Ketten machen doch eh ihre eigenen Verträge und Zahlungsbedingungen und die Kleinen zahlen die Zeche.

 

Mit angepassten Verleihbedingungen könnten sich die Betreiber selbst finanzieren. Das Geschäft hat sich massiv verändert, die Bedingungen jedoch nicht. So kann es auf langer Sicht nicht mehr funktionieren.

 

Ich bin gespannt was die Zukunft so bringt.

 

Wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019. (Es kann nur aufwärts gehen)

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Hallo zusammen,

 

als ehemaliger Kinobetreiber von zwei Ein-Saal-Kinos in jeweils 15-25 km Entfernung zu einem Multiplex, kann ich von euren Problemen ein Lied singen. Ich habe am 31.12.2017 die Segel gestrichen und wenn ich hier so mitlese, muss ich sagen: "Gott sei dank".

 

Aber zurück zum Thema. Die Verleihbedingungen werden sich nie ändern! Zumindest nicht maßgeblich. Es geht den Verleihern nicht darum, das die kleinen Kinos Geld verdienen. Es muss in allen Vorsdtellungen drei Wochen gespielt werden, damit kein anderer Verleih den Fuß in die Tür bekommt. Nach dem Motto, verdiene ich nichts (Verleih A), musst Du auch nichts verdienen (Verleih B).  Das nennt sich "Verdrängungswettbewerb" 

 

Das war das erste Thema. Früher hieß es oft zum Start: Wir haben keine Kopie mehr, wir starten nur klein, vielleicht ziehen wir nächste Woche nochmal welche. Alles Humbug. Die geben den kleinen Kinos keine Kopie, weil die denen den Kopienschnitt nach unten ziehen. 

 

Soviel zu den Verleihbedingungen. Und am Rande erwähnt, auch wenns schwer fällt diese Aussage zu treffen. Aus Sicht der Verleiher, völlig verständlich, aber leider nicht hilfreich für kleine Kinos. 

 

Ein Verband könnte dies sicher regeln, macht er aber nicht, weil die Multiplex Ketten dann mit Austritt drohen. Und mit dem Geld, was unser toller Verband schon so nebenher mit allem möglichen Blödsinn schon verdummbeutelt hat, könnte man dutzende Kleinkinos retten.

 

Lasst euch nicht unterkriegen!

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Nein, Verdrängungswettbewerb ist es nicht, was die Verleiher betreiben. Denen kann es leidlich egal sein, welche Umsätze der Mitwewerber einfährt, denn der hat ein völlig anderes Produkt. Vielmehr versuchen die Verleiher/Vertriebe natürlich, auch den letzten möglichen Besucher für ihr Produkt abzufischen. Jeder Besucher mehr bedeutet nun mal mehr Geld in der Kasse. Wenn also in einer weiteren Vorführung fünf Gäste sitzen, bedeutet das für den Verleiher mehr Umsatz sprich mehr schnelles  Einspielergebnis. Dass mit fünf Gästen im Saal das Kino nicht wettbewerbsfähig bleibt, ist den meisten Verleihern völlig egal. Von deren Standpunkt aus auch größtenteils verständlich. Dass langfristig nur ein Miteinander unser aller Zukunft sichert, interessiert leider wenig, denn Kinos sind den Produzenten, wenn die ehrlich sind, eh ein Dorn im Auge, denn der abzugebende Theateranteil schmerzt natürlich. Da ist es müßig, immer wieder darzulegen, dass Besucher potenziell nicht verloren gehen, sondern sich dann eben auf die noch angebotenen (Rest-)Vorführungen ausweichen werden. Dem Verleih ist das ganz simpel: zu spekulativ. Und da kommste nicht gegen an.

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Wenn ich deiner meinug folge, dann müßte ich grundsätzlich jeden Film bekommen können, den ich möchte. Da sich jedoch oftmals am Ersteinsatz nichts geändert hat (das Argument der Kopienverfügbarkeit lasse ich nicht mehr gelten, auch die VPF-Verträge dürften sich so langsam in der Beendigung befinden), kann ich dem nicht so folgen. Das der Bund da nicht einen Riegel vorgeschoben hat und als Bedingung für die Förderung die freie Kopienwahl als Muß gefordert haben, das find ich sehr bedenklich.

Jens

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Am 24.12.2018 um 12:03 schrieb marktgerecht:

Das ist eine interessante Sichtweise!

Vor 20 Jahren (ja ist schon lange her) hat man auch gesagt dass bei guter Konjunktur das Kino schwächelt

und in Jahren schlechter Konjunktur es besser hat.

 

.......

 

Am 24.12.2018 um 14:43 schrieb stefan2:

So neu ist die nicht, schon vor Jahrzehnten gab es die Beobachtung, dass Kinobesuch und wirtschaftliche Lage gegenläufig waren. Macht auch Sinn, denn wenn Freizeit knapper wird, ist sowohl der Bedarf nach Ablenkung kleiner (man kommt müde nach Hause), als auch die Überlegung, welche Aktivität gewählt wird mit einer genaueren Auswahl verbunden.

In Krisenzeiten erlebte Kino immer  gute Besucherzahlen.

 

......

Da könnte was dran sein, auch und grade im Bezug auf UK

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Am 26.12.2018 um 20:54 schrieb Professor Fate:

Nein, Verdrängungswettbewerb ist es nicht, was die Verleiher betreiben. Denen kann es leidlich egal sein, welche Umsätze der Mitwewerber einfährt, denn der hat ein völlig anderes Produkt. Vielmehr versuchen die Verleiher/Vertriebe natürlich, auch den letzten möglichen Besucher für ihr Produkt abzufischen. Jeder Besucher mehr bedeutet nun mal mehr Geld in der Kasse. Wenn also in einer weiteren Vorführung fünf Gäste sitzen, bedeutet das für den Verleiher mehr Umsatz sprich mehr schnelles  Einspielergebnis....

 

Kann ich genau so unterschreiben.

Ergänzend ist es halt traurig zu sehen, dass das ausblenden/ignorieren der Konkurrenz dazu führt, dass der Gesamtmarkt weniger Besucher generiert. Für jeden einzelnen Verleiher zählt natürlich nur das eigene Produkt. Das aber Synergieeffekte enstehen würden, wenn wir unseren Kunden grundsätzlich mehr und flexiblere Ware anbieten können, interessiert natürlich nicht. Als Gegenargument könnte man ja auch sagen, dass wir einfach mehr Leinwände bauen sollten.

Nur das halt auch Multiplexe bei einer Startpolitik, wie der im Frühjahr 2019 mit vier Kinderfilmen innerhalb eines Monats, ebenfalls verlieren werden finde ich interessant. Das die wiederrum nicht auf die Barrikaden steigen, wundert mich derzeit umso mehr. So sind die großen Häuser derzeit die absoluten Verlierer. Was sollte man 2018 mit mehr als fünf Leinwanden eigentlichen zeigen? Das Cinedom bspw. spielt einen Haufen an türkischen Filmen, sowie Animeware. Das kann nun auch nicht der Umsatzretter sein.

 

vor 21 Stunden schrieb Jensg:

Wenn ich deiner meinug folge, dann müßte ich grundsätzlich jeden Film bekommen können, den ich möchte. Da sich jedoch oftmals am Ersteinsatz nichts geändert hat (das Argument der Kopienverfügbarkeit lasse ich nicht mehr gelten, auch die VPF-Verträge dürften sich so langsam in der Beendigung befinden), kann ich dem nicht so folgen. Das der Bund da nicht einen Riegel vorgeschoben hat und als Bedingung für die Förderung die freie Kopienwahl als Muß gefordert haben, das find ich sehr bedenklich.

Jens

 

Sehr bedenklich und hart an der Grenze zur Illegalität durch die immer noch bestehende Monopolstruktur. Das Kino ist elementar auf den Film angewiesen, hat teuer digitalisiert und bekommt trotzdem nicht jeden Film. Ist eigentlich ein ganz mieser Witz so ein Kopienschnitt, und vor allem, betriebswirtschaftlich völlig daneben. Wenn ich einen neuen Fernseher verkaufen möchte, macht es schon Sinn alle Elektronikgeschäfte zu belieferen, anstatt nur einen exklusiv. Dem Kunden ist es so egal, ob irgendwo ein Film wegen einer Statistik seitens Verleih nicht aufgeführt wird, im Zweifel guckt er den halt gar nicht. 

Und da sind wir beim Kernthema. Drei Woche alles, das geht heut nicht mehr, wenn all die anderen Medienplattformen nonstop Content liefern.

Am 24.12.2018 um 13:32 schrieb chrisdae:

...Ich habe kürzlich ein Gespräch mit einen Abgeordneten des Bundestages über all diese Themen gesprochen. Es ist ein Versuch wert Unterstützung zu erhalten! Auch andere Personen, die einen gewissen Einfluss haben, habe ich kontaktiert.

 

Schade dass einen keinen Verband gibt, der sich wirklich dafür einsetzt. Zumindest wäre mir keiner bekannt!

...

 

Ich kann auch dir nur zustimmen, ich habe es ähnlich gewuchtet 2018. Gut ist auch, dass du versuchst politisch Gehör zu finden. Intervenieren muss ich aber bezüglich des Verbands. Der HDF ist seit langem auf der politischen Ebene aktiv und setzt sich diesbezüglich ein. Gerade aktuell in 2018 gab es einige Anstrengungen, die leider trotzdem nicht zu den erhofften Geldern geführt haben. Kino ist nun einmal schwer zu vermitteln und bei vielen Menschen, gerade bei Politikern gar nicht auf der Piroritätenliste. Getan wird aber schon und ohne den HDF sähe es noch viel düsterer aus, das kann ich nach jahrelanger Mitgliedschaft so blind unterschreiben. Für mehr Infos würde ich dir empfehlen dort einfach mal anzurufen und deine Aktivitäten abzusprechen. Jeder aktivierter Politiker ist wichtig.

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Wenn der HDF dort aktiv ist, begrüße ich dies. Mitbekommen habe ich davon gar nichts!

 

2018 ist mir aufgefallen, dass es bei einigen (wenigen) Filme sogar so war dass zur Woche 2 dann 3 Wochen gefordert wurden. Es wurde also eher schlimmer, als besser. Denn eine Verbesserung habe ich nicht gesehen.

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Also nach Auswertung der Ticketsverkäufe habe ich einen Verlust von 12,5 % gegenüber 2017.

 

Das ist nicht schön, aber irgendwie glücklicherweise weniger als erwartet. Mit den bereits erläuterten Sparmaßnahmen wird das Betriebsergebnis dann doch nicht schlechter als 2017!

 

Also euch allen einen guten Rutsch in 2019 und viel Erfolg für das kommenden Kinojahr. Ein paar Filme mit Potenziel bietet das kommende Jahr zum Glück doch. Auch wenn es vermutlich auch wieder ein mauer Start zu Jahresanfang wird.

 

Viele Grüße

Chris

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Ich habe heute nicht schlecht gestaunt, dass wir dank dem Kerkeling sein Jungen nur insgesamt 80 Zuschauer weniger als 2017 in diesem verrückten Kinojahr hatten. Umsatzmäßig noch nicht ausgerechnet. Wäre aber mal super, wenn man seinen Jahresgewinn nicht in den letzten 10 Tagen des Jahres machen würde, schließlich verkaufen wir keine Weihnachtsbäume ?

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Thomas, du bestätigst das, was mir meine meisten Freunde und Bekannten mit Kino sagten, in etwa wurden die Zahlen des Vorjahres gehalten, oder eben geringfügig gesteigert.

Wer starke Verluste hat, sollte mal prüfen warum. 

Wie heißt es so schön. Am Jahresende zählt man die Toten eines Jahres...

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vor 18 Stunden schrieb stefan2:

Thomas, du bestätigst das, was mir meine meisten Freunde und Bekannten mit Kino sagten, in etwa wurden die Zahlen des Vorjahres gehalten, oder eben geringfügig gesteigert.

Wer starke Verluste hat, sollte mal prüfen warum. 

Wie heißt es so schön. Am Jahresende zählt man die Toten eines Jahres...

Ich denke das die wenigsten Ihre Zahlen gesteigert haben. Es war zum Ende des Jahres jedoch doch nochmal echt gut. Manchmal setzt man halt eben auf die falschen Pferde. Hätte ich Aquaman, 100 Dinge und Der Junge muss an die frische Luft gezeigt hätte es sicher ein wenig besser ausgesehen. Ich habe jedoch auf Mortal Engines und Mary Poppins gesetzt und war dann mit meinen 2 Sälen voll.

 

Es ist jedoch erfreulich für mich, dass sich der Verlust in Grenzen hält und für euch dass ihr euch gehalten bzw. verbessert habt.

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Seit 26 Jahren hatten wir kein Kinojahr mit unter 120 Millionen Kinobesuchern.

Dieses Jahr sind es knapp 100 Millionen.

 

Das sind rund 17 Prozent Verlust an Besuchern zu 2017 und dem schlechtesten Wert innerhalb der letzten 26 Jahre.

Und 2016 und 2017 waren mit knapp 120 Millionen schon an der Untergrenze des machbaren für die meisten Betreiber bis drei Leinwänden.

 

Alle haben verloren, von Premiumkino bis Hinterhofkaschemme. Einfach alle. Wer etwas anderes behauptet kann seine Zahlen nur selbst frisiert haben oder spielt unter Umständen nur Arthouse.

Der Löwenanteil im Markt geht aber von der Mainstreamware aus und die hat kräftig geloost.

 

Da hilft es auch nix wenn wieder der eine oder andere Nicht Kinobetreiber hier vermessen behauptet, man sollte die Schuld mal bei sich selbst suchen. Das ist ein eingebrochener Markt, die Finanzkrise der Kinobrache quasi. Nicht am einzelnen Betreiber fest zu machen.

Bearbeitet von Jean (Änderungen anzeigen)
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In den Natur laufen Vorgänge nach Sättigungskurven ab, das lernt man in der Schule. Auch beim, Kinokartenverkauf ist das nichts neues.

Den Höchststand offiziell (versteuert) verkaufter Kinokarten gab es 1943/ 1944 mit 1 Mrd. Kinokarten in knapp 7000 Kinotheatern, aber das Reich war größer, und es war Krieg, nicht vergleichbar. 1945 sind fast alle Kinos zerstört, und dementsprechend gering der Besuch. Zeichnet man die Entwicklung nach dem Krieg mal auf, dann kommt jene schön sichtbare Sättigungsfunktion heraus, die dann 1956/57/58 ihren Höhepunkt erreicht, bei wieder 7085 Bildwänden und ca. 820 Mio. verkaufter Karten in der nun nur noch Westdeutschen Größe des ehem. Reichsgebietes.

Jedes neue Kino schafft es, zusätzliche Besucher zu generieren. Ob für das einzelne Objekt allerdings lebensfähige Zahlen entstehen, sagt das nicht aus. Ab 1959 schließen dann die ersten wieder, und zunehmend kommt dieser Prozeß bis 1969 in Fahrt. Der Gesamtbesuch nimmt von Jahr zu Jahr, auch wieder nach der Entsättigungskurve ab. 1990 liegen wir dann um etwas mehr, als 100 Mio Karten.

Das Hinzukommen der DDR ab 1991 ist eine Störung der Zahlenbasis, die aber die Tendenz nicht verändert.

Nimmt man jetzt 25% mehr Fläche und Bevölkerung, dann müßten die (heutigen) Zahlen um diesen Faktor gekürzt werden, um vergleichbare Zahlen mit der Entwicklung bis 1990 zu haben, also etwa 70 - 75 Mio Karten. Und auch das verläuft sehr schön mit der Entsättigungskurve, bei der wir uns seit 1970 im Auslaufbereich gegen Null befinden, eigentlich im "Rauschbereich". Damit sind Ausschläge gegenüber dem Vorjahr bis zu 20% normal, was auch daran gesehen werden kann, wenn man die Ergebnisse über mehrere Jahre kumuliert, sich ein stetiger Kurvenverlauf ergibt.

Das Jahr 2018 stellt da keine Ausnahme dar, es ist ein ungebrochener Trend, der ein absehbares Ergebnis hat.

Nicht nur Kino, sondern z.B. das lineare Fernsehen hat und macht eine vergleichbare Entwicklung durch.

 

Kino ist eine Nischenbereich in der Unterhaltungsindustrie, der keine große Bedeutung am Gesamtkuchen hat, und dessen Bedeutung ein mal größer war, weil die Alternativen in der Freizeitgestaltung kleiner waren. Und halt in diesem Nischenbereich durchaus noch eine längere Zeit in einem gewissen Rahmen stabil sein Geschäftsmodell betreiben kann.

44-2000.jpg

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vor 1 Stunde schrieb stefan2:

In den Natur laufen Vorgänge nach Sättigungskurven ab, das lernt man in der Schule. Auch beim, Kinokartenverkauf ist das nichts neues.

Den Höchststand offiziell (versteuert) verkaufter Kinokarten gab es 1943/ 1944 mit 1 Mrd. Kinokarten in knapp 7000 Kinotheatern, aber das Reich war größer, und es war Krieg, nicht vergleichbar. 1945 sind fast alle Kinos zerstört, und dementsprechend gering der Besuch. Zeichnet man die Entwicklung nach dem Krieg mal auf, dann kommt jene schön sichtbare Sättigungsfunktion heraus, die dann 1956/57/58 ihren Höhepunkt erreicht, bei wieder 7085 Bildwänden und ca. 820 Mio. verkaufter Karten in der nun nur noch Westdeutschen Größe des ehem. Reichsgebietes.

Jedes neue Kino schafft es, zusätzliche Besucher zu generieren. Ob für das einzelne Objekt allerdings lebensfähige Zahlen entstehen, sagt das nicht aus. Ab 1959 schließen dann die ersten wieder, und zunehmend kommt dieser Prozeß bis 1969 in Fahrt. Der Gesamtbesuch nimmt von Jahr zu Jahr, auch wieder nach der Entsättigungskurve ab. 1990 liegen wir dann um etwas mehr, als 100 Mio Karten.

Das Hinzukommen der DDR ab 1991 ist eine Störung der Zahlenbasis, die aber die Tendenz nicht verändert.

Nimmt man jetzt 25% mehr Fläche und Bevölkerung, dann müßten die (heutigen) Zahlen um diesen Faktor gekürzt werden, um vergleichbare Zahlen mit der Entwicklung bis 1990 zu haben, also etwa 70 - 75 Mio Karten. Und auch das verläuft sehr schön mit der Entsättigungskurve, bei der wir uns seit 1970 im Auslaufbereich gegen Null befinden, eigentlich im "Rauschbereich". Damit sind Ausschläge gegenüber dem Vorjahr bis zu 20% normal, was auch daran gesehen werden kann, wenn man die Ergebnisse über mehrere Jahre kumuliert, sich ein stetiger Kurvenverlauf ergibt.

Das Jahr 2018 stellt da keine Ausnahme dar, es ist ein ungebrochener Trend, der ein absehbares Ergebnis hat.

Nicht nur Kino, sondern z.B. das lineare Fernsehen hat und macht eine vergleichbare Entwicklung durch.

 

Kino ist eine Nischenbereich in der Unterhaltungsindustrie, der keine große Bedeutung am Gesamtkuchen hat, und dessen Bedeutung ein mal größer war, weil die Alternativen in der Freizeitgestaltung kleiner waren. Und halt in diesem Nischenbereich durchaus noch eine längere Zeit in einem gewissen Rahmen stabil sein Geschäftsmodell betreiben kann.

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Nunja man kann es sich auch biegen und schönreden! Gut war es jedenfalls für mich und die meisten sicherlich nicht. Nischenbereich würde ich sicherlich nicht unterschreiben! 

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